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Coding für Kinder – programmieren lernen macht Spaß!

Apps, ferngesteuerte Autos, Automaten – unsere Welt wird zunehmend von digitalen Technologien geprägt, vieles davon ist programmiert. Um souverän mit Medien und IT-Systemen umzugehen, bildet Coding (engl. für programmieren) einen immer wichtigeren Baustein innerhalb der Medienkompetenz. Altersgerechte Apps und Programme führen Kinder mit interaktiven Spielen, Animationen und kleinen Coding-Projekten spielerisch an das Programmieren heran. Lassen Sie ihr Kind loslegen und die Welt der Einsen und Nullen im eigenen Lerntempo erobern!

Scratch  

Scratch ist eine bildorientierte, visuelle Programmiersprache und eine Online-Plattform. Es gibt auch eine App-Version, die offline genutzt werden kann. Das Programm wurde vom MIT Media Lab speziell für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren entwickelt und wird von der Scratch Foundation designt und moderiert. Scratch ermöglicht das schrittweise, spielerische Erlernen des Programmierens. Mit Bausteinen können junge Programmierer*innen Bewegungsabläufe, interaktive Geschichten, kleine Spiele und Animationen gestalten. Scratch wird zunehmend auch an Schulen als Lernmedium genutzt.

Das Schöne an Scratch: Ihr Kind kann seine Fantasie in Charakteren, Soundeffekten und Hintergründen ausleben. Die Möglichkeit, Animationen und Spiele zu erstellen, ist äußerst ansprechend und gibt Ihrem Kind die Möglichkeit, seine eigenen Welten zu gestalten. Scratch bietet zudem eine Online-Community, in dem Ihr Kind Coding-Projekte teilen und sich von anderen inspirieren lassen kann.

Mehr Infos: https://scratch.mit.edu/

Scratch Junior

ScratchJr ist eine Programmiersprache für jüngere Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren und ermöglicht, eigene interaktive Geschichten und Spiele zu gestalten. In dem Programm fügen Kinder grafische Programmblöcke aneinander, um Figuren zu bewegen und sie hüpfen, tanzen und singen zu lassen. Die Figuren lassen sich im Maleditor anpassen und eigene Stimmen und Geräusche hinzufügen. Wer mag, kann Fotos von sich selbst einfügen und die Programmblöcke verwenden, um damit die eignen Figuren lebendig werden zu lassen. ScratchJr wurde inspiriert durch die populäre Programmiersprache Scratch und überzeugt für jüngere Kinder durch seine einfache Bedienbarkeit und das kindgerechte Design.

Mehr Infos: https://scratchjr.org

Programmieren mit der Maus

Diese Webseite richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und vermittelt spielerisch Programmiergrundlagen, inspiriert von „Die Sendung mit der Maus„. Die beliebte TV-Figur aus der Sendung weckt das Interesse am Coding und begleitet die Kinder durch das Programm. Die Webanwendung nutzt Scratch als Basis, erlaubt jedoch nicht, ein eigenes Projekt zu veröffentlichen. Programmieren mit der Maus setzt auf unterhaltsame Spiele und Aktivitäten zur ansprechenden Wissensvermittlung. Die Plattform bietet strukturierte Anleitungen, die Kinder Schritt für Schritt durch die Programmierwelt führen. Das erfolgreiche Lösen von Aufgaben stärkt das Selbstvertrauen der Kinder und macht Spaß. Die Webseite fördert kreatives Lernen und macht Programmieren für Kinder zugänglich.

Mehr Infos: https://programmieren.wdrmaus.de/

Ronjas Roboter

Ronjas Roboter führt Kinder in die aufregende Welt der Programmierung und Robotik ein – und das auf unterhaltsame Weise! Die App für iOS und Android wurde von der Stiftung Kinder Forschen entwickelt und ist für Kinder von 6 bis 12 Jahren geeignet. Die App besteht aus zwei pfiffigen Spielen, in denen Ronjas Roboter namens Roberta die Superheldin des Codes ist!

Im Spiel „Roberta rast“ beschäftigen sich Kinder spielerisch mit Programmierkonzepten und steuern dabei den kleinen Roboter durch den digitalen Garten. In „Sprich wie Roberta“ erlernen Kinder die Computersprache (Binärcode aus 1 und 0) und unterhalten sich so mit Roberta.

Mehr Infos: https://www.meine-forscherwelt.de/spiel/ronjas-roboter

Hat Ihr Kind Spaß an der App? Für größere Kinder gibt es mit der grafischen Programmiersprache OPEN Roberta eine noch tiefergehende Möglichkeit, in die Welt des Programmierens einzusteigen. Hierbei wird kreatives Denken gefördert und Ihr Kind kann eigene Lösungen für knifflige Herausforderungen ausbrüten. Wer hätte gedacht, dass Programmieren so kreativ sein kann? Ihr Kind kann sich im Spiel Abzeichen und Belohnungen verdienen und Coding-Projekte mit anderen Kindern zusammen im Teamwork gestalten.

Mehr Infos: https://www.meine-forscherwelt.de/fuer-erwachsene/tipps-zur-lernbegleitung/ronjas-roboter

Programmieren bis es dunkel wird – was sollten Eltern beachten?

Coding macht Spaß, Ihr Kind kann dabei aber auch schnell die Zeit vergessen. Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln zur Medienzeit auf. Das Programmieren lernen findet komplett am Bildschirm und meist allein statt. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind soziale Kontakte pflegt und zum Ausgleich Zeit im Freien verbringt. Gelegentlich könnte Ihr Kind frustriert sein, wenn es auf Herausforderungen stößt.  Programmieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ermutigen und unterstützen Sie es – und lernen Sie dabei selbst noch etwas dazu. Es gibt mittlerweile auch Schul- und Freizeitangebote, bei denen Kinder diese Programme erlernen können. Mit der Suchmaschine für Kinder fragFINN finden Sie Angebote in Ihrer Nähe.

Lernen und kreativ sein – Apps für Kleinkinder 

Liebevolle Animationen, kindgerechte Illustrationen und interaktive Inhalte: Es gibt eine Vielfalt an Lern- und Kreativ-Apps, die speziell für Kleinkinder entwickelt wurden, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Wir stellen ein paar Apps für Kleinkinder vor. 

Worum geht’s? 

Kinder sind von Grund auf neugierig und lernen durch aktives Ausprobieren und Entdecken. Lern- und Kreativ-Apps können diesen natürlichen Lernprozess unterstützen und die kognitive und kreative Entwicklung fördern. Beispielsweise gibt es Apps, die das Alphabet oder Mengen vermitteln oder Puzzles und Rätsel lösen lassen. Auch können Kinder in Apps malen, eigene Kunstwerke erstellen oder Geschichten erzählen. Die spielerische Gestaltung macht den Lernprozess unterhaltsam und kann Kinder motivieren, sich auszudrücken oder weiterzuentwickeln. 

Apps finden 

An Apps kommen Sie und Ihr Kind auf verschiedenen Wegen. Doch aus der schier unendlichen Liste an Apps ist es gar nicht so einfach, das passende Produkt zu finden. Für die Suche empfehlen wir Ihnen die Datenbank des DJI, Seitenstark, SIN – Studio im Netz oder den Spieleratgeber NRW

Empfehlungen für Kleinkinder 

Diese Auswahl an Apps eignet sich besonders für den Einstieg – etwa für Zwei- bis Fünfjährige. Ob eine App wirklich für Ihr Kind passend ist, ist individuell und wissen Sie am besten. Die Apps enthalten alle keine Werbung oder In-App-Käufe. Was eine gute App für Kinder noch ausmacht, beschreiben wir in diesem Artikel

DerElefant 

Die App zur Sendung mit dem Elefanten bietet neben Sendungen und Lach- und Sachgeschichten zahlreiche Spiele wie malen, rätseln, programmieren, Hindernissen ausweichen, verstecken und zu zweit eine Schatzkiste freirubbeln. Mit Hilfe des Elefantenweckers kann die Dauer der Spielzeit eingestellt werden. [iOS/Android/Amazon, kostenfrei] 

Kleine Löschmeister 

Als Feuerwehrfrau oder -mann den Alltag bei der Feuerwehr kennenlernen. Dein Kind erlebt in der App Feuerwehreinsätze und lernt spielerisch nebenbei, wie es sich bei einem Brand richtig verhält. Hervorzuheben ist die selbsterklärende und überwiegend wortlose Aufgabenstellung, die bereits junge Kinder bestens bewältigen. [iOS/Android, kostenfrei] 

Sesamstraße 

Die App basiert auf der Kinderserie und bietet neben Kinderfilmen und Musik zum Mitsingen einige Lernspiele wie ein Verkleidungsspiel, ein Blumen-Chor, Keks-Domino, ein Packspiel, Froschhüpfen oder eine Ameisen-Rallye. Auch hier sind keine Lesekenntnisse erforderlich. [iOS/Android, kostenfrei] 

Fiete 

Gemeinsam mit dem Seemann Fiete seine Insel entdecken: Äpfel in einen Korb sortieren, Reifen an ein Auto montieren oder Eier in die Pfanne aufschlagen. Die interaktive Bilderbuch-App lässt sich durch einfache und intuitive Tipp- und Wischbewegungen steuern. Auch die Soundkulisse und die Animationen sind ruhig und unaufgeregt. [iOS/Android, 3,99 €] 

Meine 1. App – Fahrzeuge 

Fahrzeuge auswählen, ihre Namen hören und ihre Eigenschaften entdecken. Zum Kennenlernen der Fahrzeuge gibt es drei Spielformen: ein Puzzle, ein Drehspiel sowie ein Geduldsspiel mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Hervorzuheben ist, dass die App kein Belohnungssystem. [iOS, 1,99 €] 

Bubl Malen 

Malen und komponieren – gleichzeitig. Dazu ein Motiv wählen, eine Farbpalette und schon können farbige Bilder gemalt und mit Farben und Formen Musik gemacht werden. Aus Linien, Wellen und Kreisen entsteht ein Gesamtbild. Die App fördert die Wahrnehmung der Verbindung zwischen Klang, Farbe und Form. [iOS, 2,99 €] 

Milli und ihre Freunde: Spiel- und Vorlesespaß  

Eine Vorlesegeschichte in Reimform über eine Schnecke auf der Suche nach sich selbst. Auf ihrer Reise trifft sie viele Tiere. Die ruhige und ansprechende Gestaltung der App hebt sich von vielen modernen Apps ab. [iOS, 1,99 €] 

Mein Montessori 

Formen und Farben, Lauterkennung, das Alphabet lesen und schreiben, Zahlen und mathematische Grundlagen: Die App bietet mehrere Lernspiele auf der Grundlage der Lehrmethode nach Montessori. Vorschule zu Hause, quasi. [iOS/Android , kostenfrei, Ausnahme: mit In-App-Käufen] 

Khan Academy Kids (Englisch) 

Geschichtenbücher und Phonetik-Spiele, Buchstaben nachzeichnen und das Schreiben üben, mathematische Fakten und Zahlenspiele. Neben den Lernspielen bietet die App auch Kinderlieder und Yoga-Videos zum Mitsingen und -tanzen – alles auf Englisch. [iOS/Android/Amazon, kostenfrei] 

Was noch wichtig ist 

Nehmen Sie sich Zeit, um die Apps zu prüfen, bevor Sie diese Ihrem Kind zur Verfügung stellen. Lesen Sie Bewertungen anderer Eltern und prüfen Sie, ob die App von vertrauenswürdigen Entwicklern oder Bildungseinrichtungen stammt. 

Achten Sie auf altersgerechte Inhalte und Funktionen. Es ist wichtig, dass die App den Entwicklungsstand Ihres Kindes berücksichtigt und angemessene Herausforderungen bietet. 

Nutzen Sie die Apps als Gelegenheit für gemeinsame Aktivitäten mit Ihrem Kind. Begleiten Sie es, stellen Sie Fragen, ermutigen Sie es zu erzählen oder diskutieren Sie über die Inhalte. Stellen Sie auch sicher, dass Ihr Kind nicht auf andere Apps zugreifen kann.  

Setzen Sie – je nach Alter gemeinsam – Regeln für die Bildschirmzeit. Und achten Sie darauf, wie Ihr Kind auf die Nutzung der Apps reagiert. Wenn es Anzeichen von Frustration, Überforderung oder Abhängigkeit zeigt, ist es wichtig, die Bildschirmzeit zu reduzieren und alternative Aktivitäten anzubieten. 

Ihr eigenes Verhalten hat eine Vorbildfunktion für Ihr Kind. Versuchen Sie, selbst einen ausgewogenen Umgang mit digitalen Medien vorzuleben und das Familienleben nicht übermäßig von Bildschirmzeiten bestimmen zu lassen. 

Es ist nicht erforderlich, eine große Anzahl von Apps zu haben. Konzentrieren Sie sich lieber auf einige wenige qualitativ hochwertige Apps, die den Bedürfnissen und Interessen Ihres Kindes entsprechen. 

Virenscanner – auch für das Smartphone? 

Wer einen Computer hat, nutzt meist auch ein Anti-Virusprogramm. Schließlich drohen über das Internet ständig Gefahren wie Spam-Mails oder Fake-Gewinnspiele. Doch ist es auch bei Smartphones wichtig, sich ich ein Antivirus-Programm zu installieren? Wie sinnvoll das für Android– und iOS-Handys ist und welchen Schutz Virenscanner-Apps bieten, darum geht es in diesem Artikel.  

Was sind Virenscanner? 

Ein Virenscanner erkennt Viren und Malware (engl. für „malicious“ = schädlich und „Software“) und beseitigt sie, bevor sie dem Gerät Schaden zufügen können. Dafür überprüft der Virenscanner anhand von Steckbriefen, ob sich auf dem Gerät bereits bekannte Malware befindet. Außerdem analysiert der Virenscanner alle Apps und Prozesse. Stellt er verdächtiges Verhalten fest, verbannt er die betroffene App in einen Quarantänebereich, wo sie keinen Schaden anrichten kann. 

Android-Geräte besser schützen 

Android von Google gehört zu den weltweit am häufig genutzten Betriebssystemen. Deshalb sind Android-Geräte ein beliebtes Ziel von Hack-Angriffen. Der Google Play Store überprüft zwar die meisten Apps, trotzdem finden sich immer wieder bösartige Apps zum Download. Auch das vorinstallierte Anti-Virus-Programm Google Play Protect liefert keinen hundertprozentigen Schutz. Wer keine regelmäßigen Software-Updates macht oder in Kontakt mit schadhafter Software kommt, läuft Gefahr, sich einen Virus einzufangen.  

Hersteller bekannter Antivirus-Programme für den PC wie Avast, Avira, McAfee oder Norton bieten für Android-Geräte Antiviren-Apps mit unterschiedlichem Angebot an. Es gibt sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Antivirenscanner für Android. Manche mit und andere ohne Werbung. Einige Apps bieten nur die wichtigsten Funktionen wie einem Malware-Scanner oder sicheres Browsen. Andere Apps bieten darüber hinaus Leistungen wie den Call Blocker zum Blockieren unerwünschter Anrufe oder eine VPN-Verbindung zum anonymen Surfen. Diese Zusatzfunktionen sind oft als kostenpflichtige In-App-Käufe verfügbar. Aktuelle Testergebnisse gängiger Android-Virenscanner finden sich auf der Webseite von AV Test

iOS-Geräte sind gut geschützt 

Wer ein iOS-Smartphone von Apple verwendet, benötigt keine Antivirenscanner-App. Apple verfügt über stärkere Sicherheitsmechanismen als Android. Da die Verbreitung des Betriebssystems gering ist, lohnt sich der Angriff für Kriminelle kaum. Der einzige Weg zum Download von Apps führt über den Apple App Store. Apple selbst prüft alle Apps aus dem Store vorab. Im App Store befinden sich fast keine Antivirenscanner-Apps. Denn das Betriebssystem ist so gebaut, dass Apps nicht auf andere Apps zugreifen können. Apple-Nutzer*innen sind aber nicht gegen Phishing-Mails, Kettenbriefe und andere Betrugsmaschen geschützt. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig Software-Updates durchzuführen. Neben Wachsamkeit kann es außerdem Sinn machen, eine Schutz-App zu installieren mit Funktionen wie WLAN-Scanner, Phishing-Warnungen oder einer Anti-Diebstahl-Funktion. 

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser 

Wenn Kinder und Jugendliche ihr erstes Smartphone bekommen, sollte es so sicher wie möglich sein. Dazu gehört auch der Schutz vor Viren. Doch Vorsicht: Kein Virenscanner ersetzt den kritischen Umgang mit E-Mails, Apps und Co. Informieren Sie sich, wie Sie das Smartphone Ihres Kindes sicherer machen können. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über einen vorsichtigen Umgang mit persönlichen Daten und Passwörtern. Erklären Sie Ihrem Kind, wie es Betrugsfallen im Netz erkennen, Apps nur aus anerkannten Stores herunterladen und die App-Berechtigungen überprüfen sollte.  

Wenn Sie sich für eine Antiviren-App entscheiden: installieren Sie die App gemeinsam und gehen Sie die App-Einstellungen mit Ihrem Kind durch. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass keine Technik lückenlos funktioniert und es weiter wachsam sein muss, wenn es per Smartphone mit dem Internet verbunden ist.

AGB – Kleingedrucktes im Internet

„Ich habe die AGB gelesen und stimme ihnen zu“. Kommt Ihnen der Satz bekannt vor? Zum Beispiel vom Online-Shopping? Mit einem Klick auf ein Kontrollkästchen sind die AGB bestätigt und der Einkauf abgeschlossen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff AGB? Und was sollten Sie als Eltern darüber wissen? Das erklären wir in diesem Artikel.  

Was sind AGB? 

AGB ist die Abkürzung für Allgemeine Geschäftsbedingungen. Sie sind dafür da, dass Verträge schnell abgeschlossen werden können. Die AGB enthalten die genauen Regeln eines Vertrags zwischen den Nutzenden und dem Anbieter oder der Anbieterin. Im Internet geht es dabei meistens um die Nutzungsbedingungen von Internet-Diensten wie Apps, Newsletter oder soziale Netzwerke. Wer Internetdienste nutzt, gibt meist Daten wie den Namen, die Mailadresse oder auch die Bankverbindung an. Um diese Daten nutzen zu dürfen, benötigen Firmen die Zustimmung zum Datenschutz der Nutzenden. Darüber hinaus regeln die AGB bei Internet-Käufen Details wie Rückgaberechte, Versandkosten und Zahlungsmöglichkeiten. 

Wann kommen Kinder und Jugendliche mit AGB in Kontakt? 

Kinder und Jugendliche lieben es, neue Internetdienste und Apps auszuprobieren. Sie laden Apps allein oder mit der Unterstützung ihrer Eltern auf ihr Smartphone, Tablet oder Laptop herunter. Oft ist ihnen dabei gar nicht bewusst, dass sie mit dem Download den AGB zugestimmt haben. So fehlt ihnen die Information, wie der Internetdienst mit ihren Daten umgeht und welche Nutzungsregeln für die Nutzung gelten, zum Beispiel zum Umgang miteinander. In den AGB ist häufig enthalten, ab welchem Alter die Dienste erlaubt sind und wie Minderjährige den Dienst nutzen dürfen.  

Kleingedrucktes einfach erklärt 

AGB gelten als Kleingedrucktes des Internets. Denn es verbergen sich wichtige Informationen darin, die jedoch nicht auf den ersten Blick verständlich sind. Meist sind es lange Texte in schwieriger Sprache mit vielen komplizierten Begriffen. Manchmal sind sie nicht auf Deutsch verfügbar. Für Verbraucherinnen und Verbraucher sin diese Texte oft schwer zu verstehen und es fehlt die Zeit, sich die AGB genau durchzulesen. Diese beiden Angebote können Ihnen helfen, AGB besser zu verstehen: 

  • Die Seite Terms of Services Didn’t Read bewertet die AGB von häufig genutzten Anwendungen wie Instagram, YouTube oder Amazon in den Ampelfarben rot, gelb und grün. Freiwillige analysieren die komplizierten Texte und erklären in einfacher Sprache die Hintergründe der Nutzungsbedingungen. Die Seite ist bisher nur auf Englisch verfügbar. 

Wie können Eltern ihr Kind an AGB heranführen? 

Erklären Sie Ihrem Kind, was AGB sind und welche Regeln darin enthalten sind. Schauen Sie sich gemeinsam die AGB einer der Lieblingsanwendungen Ihres Kindes an und unterstützen Sie Ihr Kind dabei, die AGB kritisch zu prüfen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was es tun kann, wenn es mit einer Regelung nicht einverstanden ist. Eine Lösung kann sein, den Dienst nicht zu nutzen und zum Beispiel eine App wieder zu deinstallieren. Eine andere Möglichkeit ist es, eine Anwendung eingeschränkt zu nutzen, zum Beispiel einer App nicht alle Berechtigungen zu erlauben oder so wenig persönliche Daten wie möglich über die App zu teilen. Weisen Sie Ihr Kind auch darauf hin, dass sich AGB ändern können und Nutzende in diesem Fall erneut zustimmen oder ablehnen müssen. 

Google Play Store

„Papa, darf ich die App haben?“, „Mama, kannst du mir bitte das Handyspiel hier kaufen?“ – wer ein Android-Gerät hat, kommt am Google Play Store nicht vorbei. Er lockt mit zahlreichen Apps, Spielen und Medieninhalten aus einem schier endlosen Angebot. Was es mit dem Play Store auf sich hat und wie Sie ihn kindersicher einrichten können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kurz gefasst:

  • App zum Download von Spielen, Medieninhalten und Apps
  • App für mobile Android-Geräte und Web-App für Browser
  • auf allen Android-Geräten vorinstalliert, mit Google-Konto verknüpft
  • Anbieter: Google
  • die App selbst ist kostenfrei, die angebotenen Apps sind zum Teil kostenpflichtig

Digitaler Basar

Der Google Play Store ist ein App-Marktplatz für alle Smartphones, Tablets, Smart TVs und Smartwatches mit dem Betriebssystem Android. Auch über den Browser ist das Angebot nutzbar. Wer den Google Play Store verwenden möchte, benötigt ein Google-Konto.

In der App gibt es eine riesige Auswahl an kostenfreien und kostenpflichtigen Apps, Spielen und Medieninhalten wie Bücher, Musik, Filme und Serien. Die Apps sind in Kategorien eingeteilt von Unterhaltung und Shopping über Wissenschaft und Nachrichten bis zu Gesundheit und Sport.

Wer auf einen Artikel klickt, bekommt die Detailseite angezeigt. Hier finden sich folgende Informationen:

  • Anbieter
  • Zahl der Downloads
  • Alterskennzeichnung
  • Spielbeschreibung
  • Datensicherheit
  • Bewertungen und Rezensionen
  • Kontaktdaten des Entwicklers

Über den grünen Button „Installieren“ lassen sich Apps, Spiele und Medieninhalte herunterladen. Dafür wird bei kostenfreien Angeboten ausreichend Speicherplatz sowie eine Verbindung zum Internet benötigt. Wer kostenpflichtige Apps kaufen möchte, klickt auf den Button mit dem Preis und muss zusätzlich im Google Play Store eine Zahlungsmöglichkeit hinterlegen wie zum Beispiel die Kreditkarte oder eine Guthabenkarte.

Stöbern, Spiel und Spaß

Kinder und Jugendliche sind neugierig, wissenshungrig und lieben es, Neues auszuprobieren. Durch die Peergroup bekommen sie mit, welche Apps gerade angesagt sind und möchten sie auch installieren, um sich mit Apps und Spielen die Zeit zu vertreiben, ein Hobby zu vertiefen oder sich Wissen anzueignen.  Der Google Play Store bietet zahlreiche Möglichkeiten.  

Was meint der Anbieter?

Viele Apps im Google Play Store sind mit Alterskennzeichnungen versehen. Weil täglich zahlreiche neue Apps hinzukommen, sind nicht alle Apps geprüft. Deshalb gibt es auch Apps ohne Alterskennzeichnung. Sie werden so behandelt, wie nicht jugendfreie Apps.

Unter dem Reiter „Kinder“ finden sich Apps und Spiele, die Pädagoginnen und Pädagogen empfehlen. Sie sind in drei Alterskategorien eingeteilt und sollen Eltern erleichtern, sich im großen Angebot an Apps zurechtzufinden. Diese Apps kommen meist ohne Werbung und In-App-Käufe aus und sind pädagogisch wertvoll.

Was sollten Eltern beachten?

Beim Umgang mit dem Google Play Store sind drei Punkte wichtig: altersgerechte Angebote wählen, Kosten abwägen und Datenschutz beachten.

Wenn Ihr Kind Ihr ungesichertes Gerät verwendet, lassen Sie Ihr Kind nicht allein damit. Es könnte über den Google Play Store kostenpflichtige Apps herunterladen, In-App-Käufe tätigen oder Angebote herunterladen, die nicht sicher oder nicht altersgerecht sind.

Benutzt Ihr Kind ein eigenes Gerät, richten Sie den Google Play Store kindersicher ein:

  • Altersfreigaben: Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Apps es auf dem eigenen Smartphone installieren darf. Informieren Sie sich über altersgerechte Angebote und achten Sie auf die Alterskennzeichnungen der Apps. Wählen Sie unter „Einstellungen“ die Kategorie „Familie“ und „Jugendschutzeinstellungen“. Hier können Sie eine PIN aktivieren und eine Altersstufe auswählen.
  • Kosten: Viele Apps sind vorerst kostenfrei, bringen aber durch Bezahlung von neuen Levels oder erweiterten Funktionen zusätzlichen Spaß. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über In-App-Käufe und vereinbaren Sie, ob und wie viel Geld Ihr Kind ausgeben darf. Vermeiden Sie es, im Play Store des Geräts Ihres Kindes eine Zahlungsmöglichkeit zu hinterlegen. Falls dies schon geschehen ist, können Sie die Angabe entfernen. Auf medien-kindersicher.de finden Sie eine detaillierte Anleitung dazu unter Punkt 4.2. Eine Gutscheinkarte hat den Vorteil, dass sich Ihr Kind einteilen kann, wie viel Geld es im Play Store ausgeben möchte und lernt, verantwortungsvoll mit Budgets umzugehen.
  • Datenschutz: viele Apps sind datenhungrig und möchten Zugriff auf Funktionen des Smartphones erhalten, die zur Benutzung der App nicht unbedingt notwendig sind. Klären Sie Ihr Kind über App-Berechtigungen auf und gehen Sie gemeinsam die Einstellungen am Smartphone durch. Apps im Google Play Store sind von Google geprüft. Trotzdem könnten sich darunter schädliche Apps befinden, die persönliche Daten stehlen oder Viren auf das eigene Gerät schleusen. Prüfen Sie vor dem Download genau, ob es sich um eine seriöse App handelt, indem Sie den Anbieter, die Bewertungen und die Zahl der Downloads prüfen. Sensibilisieren Sie Ihr Kind für das Thema Datenschutz und stellen Sie gemeinsam Regeln auf, ob und wie Ihr Kind allein Apps herunterladen darf.

Tipps, wie Sie das Smartphone Ihres Kindes sicher einrichten gibt es in diesem Artikel

Apple App Store 

Ein gut sortierter Laden, der viele nützliche Anwendungen für Apple-Produkte bietet: der Apple App Store. Er lockt mit zahlreichen Apps, Spielen und Medieninhalten aus einem schier endlosen Angebot. Was es mit dem Apple App Store auf sich hat und wie Sie ihn kindersicher einrichten können, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Kurz gefasst 

  • Offizieller Marktplatz für alle iOS-Apps 
  • Über zwei Millionen Apps für Apple-Geräte wie iPhones, iPads und iPods 
  • Auf allen iOS-Geräten vorinstalliert, mit Apple-ID verknüpft 
  • Anbieter: Apple 
  • die App selbst ist kostenfrei, die angebotenen Apps teils kostenpflichtig 

Digitaler Basar 

Der Apple App Store ist eine digitale Plattform, auf der Benutzerinnen iOS- Apps für ihre Apple-Geräte wie iPhone, iPad oder iPod Touch herunterladen und installieren können. Er wurde 2008 von Apple eingeführt und hat seitdem einen erheblichen Einfluss auf die App-Entwicklungsbranche und das mobile Ökosystem. 

Von Spielen und Unterhaltungsapps bis hin zu nützlichen Werkzeugen und Produktivitätsapps bietet der App Store eine breite Palette. Benutzerinnen können nach Apps suchen, Bewertungen und Rezensionen lesen, Apps kaufen oder kostenlos herunterladen und Abonnements abschließen. Konkret gibt es dafür auf dem Startbildschirm die Kategorien ‚Heute‘ (von Apple ausgewählte Apps und Neuigkeiten), ‚Spiele‘ (verschiedene Arten von Spielen), ‚Apps‘ (Apps nach Kategorien), ‚Arcade‘ (exklusive Spiele im Rahmen des Apple-Arcade-Abonnements) und die allgemeine ‚Suche‘. Beim Stöbern werden allerdings beworbene Apps bevorzugt. Das heißt, dass selbst beim Suchen nach einer konkreten App die gesuchte App erst unter einem Werbepost erscheint.  

Entwicklern bietet der App Store eine Plattform zum Vermarkten. Dazu müssen die Apps bestimmte Richtlinien und Anforderungen von Apple erfüllen hinsichtlich Datenschutz, Sicherheit und Funktionen, die Benutzererfahrung verbessern. Jede App wird vor Veröffentlichung von Apple vorab darauf geprüft. Einige Entwicklerinnen kritisieren die hohen Gebühren, die Apple für den Verkauf von Apps im Apple App Store erhebt, andere haben Bedenken hinsichtlich der Überprüfungs- und Genehmigungsprozesse. 

Stöbern, Spiel und Spaß 

Spiele, Mal- und Zeichen-Apps, Musik- und Kreativ-Apps, Unterhaltungsapps und Lern-Apps – der Apple App Store bietet Kindern und Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten. Viele der Apps sind interaktiv, unterhaltsam und fördern die kognitive Entwicklung, die Sprachentwicklung oder die Feinmotorik. 

Für Kinder bis zwölf Jahre gibt es eine eigene Kategorie im Apple App Store: Sie heißt ‚Kinder‘. Die Apps dort sind in der Regel kinderfreundlich und pädagogisch wertvoll. Allerdings ist die Kategorie nicht intuitiv zu finden. Sie müssen dazu im Suchfeld ‚Kinder‘ eingeben. Nur so landen Sie im Kinderbereich mit Unterkategorien. 

Die Altersfreigaben werden von Apple selbst anhand des Inhalts der App und des Zielpublikums festgelegt. Dabei werden Faktoren wie Gewalt, sexueller Inhalt, Drogenkonsum oder Glücksspiel berücksichtigt. Für jede App wird dann eine Altersfreigabe von 4+, 9+, 12+, 17+ oder keine Freigabe vergeben. Apple setzt dabei seine eigenen Richtlinien und Standards ein. 

Was meint der Anbieter? 

Strenge Richtlinien für alle Apps für Kinder sollen für deren Sicherheit sorgen: Kindgerechte Inhalte. Keine Verwendung von Tracking-Technologien. Keine Werbung. Keine In-App-Käufe ohne Genehmigung der Eltern. Einfache Navigation und Bedienung. Keine Links zu externen Websites oder sozialen Medien ohne Genehmigung der Eltern. Pädagogischer Nutzen.  

Sie können auch die Einstellungen ihrer Apple-Geräte anpassen, um den Zugriff auf bestimmte Apps oder Inhalte zu beschränken und sicherzustellen, dass Ihr Kind nur auf kindergerechte Apps zugreifen kann.  

Was sollten Eltern beachten? 

  • Altersfreigaben: Der Apple App Store gibt für jede App eine Altersbeschränkung an. Diese Freigaben sind aber nur eine grobe Einschätzung. Achten Sie auf altersgerechte Angebote für Ihr Kind 
  • Kindersicherungen: Aktivieren Sie die Kindersicherung. Die Option „Bildschirmzeit“ in den Einstellungen Ihres iOS-Geräts ermöglicht es, Einschränkungen vorzunehmen und dafür einen eigenen Code zu vergeben. Sie können dann z. B. die Verwendung von bestimmten Apps erlauben oder sperren. Es lassen sich auch Apps mit einer höheren Altersfreigabe automatisch sperren.  
  • Kosten und In-App-Käufe: Einige Apps sind vorerst kostenfrei, zusätzlicher Spaß kostet dann aber; weitere Level, bessere Geräte, mehr Spielgeld. Sprechen Sie – je nach Alter – mit Ihrem Kind über In-App-Käufe. Hinterlegen Sie keine Bankdaten zur freien Verfügung, laden Sie aber gerne das Guthaben mit Taschengeld auf zum freien Einteilen. Deaktivieren Sie bei jüngeren Kindern die In-App-Käufe oder genehmigen den Kaufprozess, bevor Ihr Kind etwas kaufen kann. Das geht sowohl in der App selbst als auch im App Store. Die Einstellungen können jedoch je nach Gerät und Betriebssystem variieren. 
  • Datenschutz: Einige Apps sammeln Daten über Benutzer, einschließlich persönlicher Informationen, oder Zugriff auf Funktionen des Geräts. Schränken Sie daher ggfs. App-Berechtigungen ein. Obwohl Apple alle Apps vorab prüft, gibt es sogar auch schädliche Apps, die persönliche Daten stehlen oder Viren auf das eigene Gerät schleusen. Prüfen Sie vor dem Download, ob es sich um eine seriöse App handelt, indem Sie den Anbieter, die Bewertungen und die Zahl der Downloads prüfen. Sensibilisieren Sie Ihr Kind für das Thema Datenschutz und stellen Sie gemeinsam Regeln auf, ob und wie Ihr Kind allein Apps herunterladen darf.  

Tipps, wie Sie das Smartphone Ihres Kindes sicher einrichten gibt es in diesem Artikel.  

So wird das Smartphone Ihres Kindes sicherer

Mit Ende der Grundschulzeit bekommen viele Kinder ein eigenes Smartphone. Damit können sie unterschiedliche Dinge machen und haben Zugang zum Internet. Neben vielen tollen Möglichkeiten sind Kinder damit aber auch Risiken ausgesetzt. Es ist besonders wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren sprechen und gemeinsam Sicherheitseinstellungen am neuen Handy vornehmen.

Datenschutz

Ohne, dass Ihr Kind etwas bemerkt, hinterlässt es durch die Benutzung eines Messengers und anderer Apps sowie durch das Surfen im Netz Datenspuren. Erklären Sie Ihrem Kind die verschiedenen Smartphone-Funktionen, und wie es diese sinnvoll einstellen kann: WLAN, Bluetooth und der Standort sollen standardmäßig ausgeschaltet bleiben und nur aktiviert werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Zum Beispiel ist GPS nötig, wenn Ihr Kind den Weg zu einem bestimmten Ort mit Hilfe einer Karten-App sucht. Überprüfen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam die App-Berechtigungen in den Einstellungen. So vermeiden Sie zum Beispiel, dass Apps ohne Grund auf die Kamera zugreifen oder Daten mit anderen Geräten und Netzwerken austauschen. Klären Sie Ihr Kind über Betrugsmaschen im Netz auf, wie zum Beispiel Spam-Mails oder Phishing. Gegen unerwünschte Viren hilft eine Virenschutz-App. So kann sich Ihr Kind vor Gefahren wie dem Diebstahl von Daten, Abofallen oder Fake-Angeboten schützen.

Passwortschutz

Für einen sicheren Aufenthalt im Netz ist es wichtig, Codes und Passwörter zu nutzen. Das Handy Ihres Kindes sollte nur nach Eingabe eines Codes (PIN, Wischcode o. Ä.) zu benutzen sein, damit keine Fremden an die Daten herankommen. Richten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam einen sicheren Passwortschutz ein. Das gilt auch für die Registrierung bei Social-Media-Diensten und Apps. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens zwölf Zeichen und enthalten neben Buchstaben auch Sonderzeichen und Zahlen. Je nach Gerät kann zum Entsperren auch ein Fingerprint des Kindes verwendet werden (z.B. Touch-ID bei iOS). Tipps zur Erstellung von sicheren Passwörtern gibt es – z. B. bei Handysektor. Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, dass mindestens auch ein Elternteil die Kombination zur Bildschirmentsperrung und das Passwort kennt.

Jugendschutzeinstellungen bei Android und iOS

An jedem Smartphone lassen sich in den Einstellungen auch Sicherheits- und Jugendschutzeinstellungen vornehmen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie unter anderem im Artikel zum technischen Jugendmedienschutz.

Bei Android können Sie im Play Store die Installation von Apps sperren lassen bzw. für die Installation oder In-App-Käufe ein Passwort festlegen. Aktivieren Sie hierfür die Jugendschutzeinstellungen. Sie können auswählen, welche Apps Ihr Kind auch ohne Passwort installieren kann.
Darüber hinaus empfiehlt es sich, bei Android-Geräten eine Jugendschutz-App wie die Salfeld Kindersicherung zu installieren oder eine Sicherheitsapp herunterzuladen. Die Beschränkung der Bildschirmzeit hilft, die Dauer der Nutzung von Apps zu kontrollieren und für einen ausgewogenen Medienkonsum zu sorgen. Mit der App Kids Place können Sie z. B. eine Zeitbeschränkung der Bildschirmzeit festlegen, nur die Nutzung bestimmter Apps erlauben oder ungeeignete Webseiten sperren. Die App Google Family Link bietet ebenfalls einige Möglichkeiten, die Handynutzung Ihres Kindes zu regulieren.

iOS-Geräte bieten noch mehr Möglichkeiten in den eigenen Geräteeinstellungen. Unter Bildschirmzeit haben Sie die Option, Einschränkungen vorzunehmen und dafür einen eigenen Code zu vergeben. Sie können dann z. B. die Verwendung von bestimmten Apps erlauben oder sperren und In-App-Käufe mit einem Passwort beschränken. Es lassen sich auch Filme, Musik, Apps und TV-Sendungen mit einer höheren Altersfreigabe automatisch sperren. iOS kann Web-Inhalte in Safari und Apps automatisch filtern und ausblenden.

Was können Sie noch für eine sichere Smartphone-Nutzung Ihres Kindes tun?

Um Kostenfallen zu vermeiden kann ein Tarif mit gezieltem, beschränkten Datenvolumen nützlich sein. Somit hat Ihr Kind nur einen beschränkten Rahmen, sich im Internet aufzuhalten.

Achten Sie darauf, auch bei Social-Media-Apps gewisse Einstellungen vorzunehmen und zum Beispiel Instagram sicher zu nutzen. Hier können Sie gezielt die Sichtbarkeit des Profils Ihres Kindes und die grundsätzlichen Kontaktmöglichkeiten regulieren. Manche Plattformen bieten sogar einen kindgerechten Alternativ-Modus an – z.B. der begleitete Modus bei TikTok.

Für weitere Informationen zu sicheren Smartphone-Einstellungen lohnt es sich, die Seite medien-kindersicher.de zu besuchen. Hier gibt es hilfreiche, technische Schutzlösungen für alle Geräte, Dienste und Apps Ihres Kindes.

Begleitung durch die Eltern

Smartphones bringen einige Funktionen mit, um das Chatten, Surfen im Netz und die Nutzung von Apps für Ihr Kind sicherer zu gestalten. Dennoch ersetzen diese Einstellungen am Gerät oder auch Jugendschutz-Apps nicht die Begleitung durch Sie als Eltern. Ihr Kind sollte immer verstehen, warum gewisse Webseiten oder Apps gesperrt oder die GPS-Ortung deaktiviert bleiben sollte. Orientieren Sie sich bei der Kontrolle und Sicherheit außerdem immer am Alter und der Entwicklung Ihres Kindes. Greifen Sie besonders bei Jugendlichen nicht zu stark in die Privatsphäre Ihres Kindes ein. Versuchen Sie aber immer im Gespräch mit Ihrem Kind zu bleiben und als Ansprechperson bei Fragen oder Unsicherheiten da zu sein.

Amazon Prime Video

Für viele ist der Online-Versandhändler Amazon aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.  Sein Videostreaming-Portal Prime Video verzeichnet nach Netflix die zweitgrößte Zahl an Abonnements. Umgangssprachlich wird der Dienst auch Amazon Prime genannt, wobei hierunter mehrere Angebote fallen.

Kurz gefasst:

  • Videostreaming-Dienst im Internet
  • Vielzahl an Filmen und Serien abrufbar
  • Voraussetzung zur Nutzung ist ein Amazon-Konto und Internet-kompatibles Gerät
  • Angebot für 8,99 € monatlich oder 89,90 € jährlich erhältlich
  • zertifizierte Jugendschutzfunktionen nach deutschem Recht

Was ist Prime Video?

Wie bei anderen Videostreaming-Diensten bietet Prime Video die Möglichkeit, eine Vielzahl an Filmen und Serien zeitlich und örtlich ungebunden anzuschauen. Dafür meldet man sich kostenpflichtig bei amazon.de mit einem eigenen Prime-Benutzerkonto an.
Die Filme und Serien lassen sich über einen Webbrowser, der Prime-Video-App oder internetfähige Geräte ansehen, wie z. B. ein Smart-TV Gerät, Spielekonsole oder Smartphone. Im Abonnement sind zahlreiche Filme und Serien zur freien Verfügbarkeit enthalten, darunter auch eigens von Amazon produzierte Formate. Darüber hinaus können Titel kostenpflichtig ausgeliehen werden, zum Beispiel ganz neue Serienstaffeln. Über Amazon Channels besteht das Angebot, themenspezifische Bezahl-Sender wie Eurosport Player dazu zu buchen. Das Teilen einer Mitgliedschaft ist bei Prime Video nicht möglich.

Die meisten Videos sind mit den gesetzlichen Alterseinstufungen der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) gekennzeichnet. Es gibt einen eigenen Bereich für Kinderinhalte. Die dort zu findenden Serien und Filme sind neben anderen Kategorisierungen in die Altersgruppen 2 – 5 Jahre, 6 – 8 Jahre und 9 – 11 Jahre unterteilt. Um Videoinhalte mit FSK18-Einstufungen anschauen zu können, muss die eigene Volljährigkeit mithilfe des Ausweises oder Reisepasses und einer Bankverbindung nachgewiesen werden.

Kindersicherung bei Prime Video

Prime Video bietet einige Sicherheitseinstellungen für Kinder:

  • Bei Prime Video besteht die Möglichkeit, verschiedene Nutzerprofile anzulegen. Unter „Wer schaut gerade“ können Nutzende Kinderprofile mit den Namen ihrer Kinder einrichten und auswählen, ob Inhalte mit den Alterskennzeichnungen FSK 0, FSK 6 und/oder FSK 12 angezeigt werden sollen.
  • In den Einstellungen lassen sich mittels der Kindersicherung Beschränkungen für Videoinhalte festlegen, mit denen das Abspielen von Videos aus bestimmten Alterskategorien blockiert wird. Dafür muss das Benutzerkonto mit einer vierstelligen PIN gesichert werden.
  • Die Option Kaufbeschränkungen verhindert durch einen PIN für Einkäufe, dass Kinder eigenständig Filme und Serien kaufen.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Ganz egal für welches Alter – bei Prime Video finden sich angesagte Serien und Filme für alle. Ohne Kindersicherung haben Minderjährige unbegrenzten Zugriff auf Inhalte, die nicht für ihr Alter geeignet sind, sie ängstigen oder überfordern können. Viele Serien und Filme haben ein FSK-Alterskennzeichen, aber nicht alle. Diese können Kinder und Jugendliche ungehindert ansehen, da die Kindersicherung hier nicht greift.
Wie bei vielen Streaming-Angeboten ist der Reiz des ständigen Weiterschauens auch bei Prime Video sehr hoch. Darauf sollten Sie Ihr Kind aufmerksam machen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Was sagt der Anbieter?

Nach eigenen Angaben verwendet Prime Video die Einstufungen der FSK als Grundlage für die Kindersicherungseinstellungen. Liegen für z. B. sehr neue Filme oder Serienfolgen keine FSK-Einschätzungen vor, so gibt es auf der Webseite keine Angaben darüber, ob und nach welchen Kriterien die Alterseinstufungen selbst oder von Drittanbietern vorgenommen werden.

Was sollten Eltern beachten?

Sie möchten Prime Video in Ihren Familienalltag integrieren? Dann sollten Sie auf die Altersfreigaben der Filme und Serien achten, ein Kinderprofil einrichten, die Kinder- bzw. Jugendschutzoptionen entsprechend einstellen und PIN-Codes verwenden. Schützen Sie Ihr Benutzerprofil durch eine sichere PIN (keine Geburtsdaten oder einfache Abfolgen wie 1234). Denn sonst kann es passieren, dass Ihr Kind zwischen den Profilen wechselt und so vom Kinderprofil in den Erwachsenenbereich gelangt.

Um sicher zu gehen, dass die Inhalte wirklich für Ihr Kind geeignet sind, schauen Sie die Filme oder Serien, die Ihr Kind sehen möchte, vorab an. Sich zusammen einen Film anzusehen kann ein schönes Familienerlebnis sein. Gerade bei jüngeren Kindern (mind. bis zehn Jahren) ist das grundsätzlich zu empfehlen, sodass sich Ihr Kind bei gruseligen oder bedenklichen Inhalten nicht allein gelassen fühlt.
Achten Sie außerdem darauf, dass Prime Video und die Mediennutzung überhaupt nur eine Aktivität von vielen anderen Freizeitbeschäftigungen für Ihr Kind sein sollte.

In unserer Videoreihe „Sie fragen – wir antworten“ erklärt unsere Medienpädagogin Melanie Endler, warum man Kinder beim Serienschauen nicht allein lassen sollte:

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Mehr Videos finden Sie hier.

Technischer Jugendmedienschutz – Einstellungen, Apps und Programme

Kinder und Jugendliche sollen sich sicher im Internet bewegen können. Gesetzlich regelt das der Jugendmedienschutz, unter anderem mit dem Jugendschutzgesetz. Gleichzeitig gehört das Thema Online-Sicherheit zur Aufgabe von Eltern in der Medienerziehung. Lösungen zum technischen Jugendmedienschutz sind ein Baustein, Kinder zwischen Schutz, Befähigung und Teilhabe beim Umgang mit dem Internet zu begleiten. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wichtigsten Einstellungen, Apps und Programme.

Dos und Dont’s

Sie möchten zuhause technischen Jugendmedienschutz einführen? Dann tun Sie das nicht heimlich. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, erklären Sie die App oder das Programm und nehmen Sie Einstellungen gemeinsam vor. Überlegen Sie genau, welches Schutzbedürfnis Sie und Ihr Kind haben. Erkennen Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes an und finden Sie altersgerechte Lösungen. Passen Sie die Maßnahmen an den aktuellen Entwicklungsstand und das Mediennutzungsverhalten Ihres Kindes an. Der wichtigste Punkt aber ist: Technischer Schutz kann Medienerziehung unterstützen, aber nicht ersetzen! Bleiben Sie mit Ihrem Kind im offenen Dialog, klären Sie es über Risiken auf und gestalten Sie gemeinsam Medienregeln in der Familie.

Bildschirmzeit einstellen

Always on – immer am Smartphone oder Tablet zu sein kann anstrengend sein und von dem ablenken, was es sonst noch zu tun gibt. Mithilfe der Bildschirmzeit können Sie und Ihr Kind überprüfen, wie lange Sie in welchen Apps verweilen. Verschiedene Einstellungsmöglichkeiten wie der App-Timer, der Konzentrationsmodus oder die Ruhezeit können helfen, das Gerät auch wieder weg zu legen oder sich nicht von bestimmten digitalen Verlockungen ablenken zu lassen.

Sicher surfen

Die Kindersuchmaschine fragfinn.de betreibt die Browser-App fragFINN. Die Kinderschutz-App bietet einen sicheren Surfraum mit Zugang zu geprüften, kindgerechten Internetseiten für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Auch beim Umgang mit anderen Suchmaschinen wie bing, ecosia oder google können Sie Einstellungen treffen, um eine sichere Suche im Netz zu unterstützen und unangemessene Inhalte herauszufiltern.

Kinderkonten nutzen

Der Vorteil an Kinderkonten ist, dass Sie für jedes Ihrer Kinder ein eigenes Konto anlegen und mit individuellen, altersgemäßen Einstellungen ausstatten können. Mit einem Kinderkonto bei Microsoft Family Safety lassen sich für Android-Geräte, Laptops mit Windows 10 und 11 und für die Xbox Einstellungen zur Bildschirmzeit, Inhaltsfilter, Aktivitätsberichte, Kostenkontrollen und mehr einstellen. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Balance zwischen Schutz und Kontrolle finden und besprechen Sie die Einstellungen mit Ihrem Kind. Wer viele Google-Angebote nutzt, kann ein Kinderkonto über den Google Family Link anlegen und so die Smartphonenutzung des eigenen Kindes kontrollieren. Inwieweit das auch für Ihren Teenager sinnvoll ist, sollten Sie sorgfältig abwägen.

Jugendschutzprogramme installieren

Wenn Sie lieber unabhängig von Anbietern und Betriebssystemen sein möchten, können Sie verschiedene Programme zum technischen Jugendmedienschutz installieren. JusProg ist ein staatlich anerkanntes Jugendschutzprogramm, das kostenfrei, datensparsam und werbefrei ist. Die Salfeld Kindersicherung ist kostenpflichtig und setzt den Fokus auf Zeitlimits und Filter sowie die Verbindung von Eltern- und Kind-Geräten.

Geräte sichern

Wussten Sie schon, dass Sie Ihren Router wie zum Beispiel die Fritz!BOX kindersicher einstellen können? Sie können Zugangsprofile erstellen, Onlinezeiten einstellen und Internetseiten sperren. Auch Spielekonsolen wie Xbox und Switch sind mit Jugendschutzeinstellungen ausgestattet, die Sie individuell einrichten können. Hier geht es vor allem um Altersbegrenzungen und bei Videospielen und die Begrenzung der Spieldauer.

Social Media – aber sicher!

Wenn Ihr Kind gerne auf Social-Media-Plattformen unterwegs ist, sollten Sie gemeinsam in den Apps Einstellungen z. B. zur Kommunikation, Kontaktaufnahme und Sichtbarkeit des Profils vornehmen. Erklären Sie Ihrem Kind, wie es Kontakte und Inhalte melden und blockieren kann. Ist Ihr Kind noch jung, kann es TikTok im begleiteten Modus nutzen. Sie als Eltern haben dabei die Möglichkeit, verschiedene Funktionen einzuschränken. Bei Instagram können Sie über die Elternaufsicht Einblick über die Kontakte und Follower erhalten und Zeitlimits festlegen. Der Family Center von Snapchat erlaubt eine Übersicht über die Nutzung des eigenen Kindes, ohne auf die Inhalte von Nachrichten und Posts zugreifen zu können. Bei YouTube können Sie entweder einen eingeschränkten Zugang einrichten oder die kindgerechte Alternative YouTube Kids verwenden.

Streamingplattformen einrichten

Bei Streaming-Diensten wie Netflix geht es vor allem darum, dass Ihr Kind ausschließlich Zugriff auf altersgerechte Filme und Serien erhält. Viele, aber nicht alle Inhalte sind FSK-geprüft und sind mit Alterseinstufungen gekennzeichnet. Richten Sie für jedes Ihrer Kinder ein eigenes Profil ein und schützen Sie Ihr Profil mit einem sicheren PIN.

Ihre Familie – Ihre Lösung!

Sie kennen Ihr Kind am besten. Sie wissen, was es gerne mit Medien macht und wo Ihr Kind besonders geschützt werden sollte. Halten Sie Ihr Wissen über Jugendschutzeinstellungen und -programme aktuell. Nutzen Sie Hilfsangebote wie medien-kindersicher.de. Dort finden Sie für jedes Gerät und Betriebssystem, für jede App, jedes angesagte Game und Social-Media-Angebot passende Einstellungen nach Altersstufen. Nutzen Sie technischen Jugendmedienschutz als Unterstützung Ihrer Medienerziehung. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Mediennutzung, gehen Sie mit gutem Vorbild voran und fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes.

Praktische Funktionen auf dem Smartphone: WLAN, mobile Daten & Co

Ob zu Hause oder unterwegs – mit dem Smartphone ist der Zugang zum Internet fast überall möglich. Es gibt unterschiedliche Wege, mobile Geräte mit dem Netz zu verbinden. Das WLAN zuhause sollte passwortgeschützt sein. Wer mobile Daten nutzt, muss auf das Datenvolumen achten. In öffentlichen WLANs zu surfen heißt, vorsichtig mit persönlichen Daten umzugehen.

WLAN – wie es funktioniert

WLAN ist die Abkürzung für den englischen Begriff „Wireless Local Area Network“ und bedeutet auf Deutsch: „Kabelloses lokales Umgebungsnetzwerk“. Das drahtlose lokale Netzwerk ist gebunden an einen bestimmten Ort, zum Beispiel an zu Hause oder das Büro. Die Datenübertragung funktioniert über Funk und ist begrenzt auf die Umgebung des Router-Standorts. Die Bezahlung erfolgt über einen Vertrag mit einem Telekommunikations-Unternehmen, oft in Kombination mit Telefon und Fernsehen. Viele Verträge bieten ein hohes oder sogar unbegrenztes Datenvolumen an.

„Gib mir mal schnell dein WLAN-Passwort!“. Wer Gäste hat, teilt oft nicht nur das Wohnzimmer, sondern auch den Internetzugang mit Familie und Freundeskreis. Beim WLAN-Zugang zuhause sollten Sie ein Passwort festlegen und regelmäßig ändern. Wichtig ist, das Passwort nur an Vertrauenspersonen weiterzugeben und wenn möglich Gast-Zugänge einzurichten.

Schalten Sie ruhig auch mal ab: stellen Sie die Zeiten der WLAN-Bereitstellung so ein, dass das WLAN eine Zeit am Tag ausgeschaltet ist, zum Beispiel nachts. Eine Pause von der Bildschirmzeit kann der ganzen Familie guttun.

Öffentliches WLAN – wie es sicher genutzt wird

Oft gibt es an Orten wie am Bahnhof, im Restaurant oder auf Plätzen öffentliche WLAN-Hotspots. Das kann praktisch sein, weil sie kostenfrei sind und darüber das eigene Datenvolumen geschont wird. Meist laufen öffentliche WLANs über eine Anmeldung mit oder ohne Passwort, bei der die Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen abgefragt wird.

Achtung: Öffentliche WLANs bieten wenig Kontrolle und Sicherheit. Sie sind meist nicht so gut verschlüsselt wie die privaten WLANs zuhause und bieten Angriffspunkte für Hacker – Stichwort Datendiebstahl. Nutzen Sie nur vertrauenswürdige öffentliche WLANs und achten Sie genau auf den korrekten Namen des Netzwerks. Wenn Sie unsicher sind: teilen Sie vorsichtshalber keine persönlichen Daten und loggen Sie sich bei keinen Konten wie E-Mail oder Social-Media-Accounts ein. Vermeiden Sie sensible Vorgänge wie beispielsweise Online-Banking oder Online-Shopping.

Mobile Daten – Internet für unterwegs

Die mobile Datenverbindung ermöglicht den Zugriff auf das Internet über den eigenen Mobilfunkvertrag. Dafür muss ein guter Netzempfang vorhanden sein. Bei der Nutzung mobiler Daten ist es wichtig, das im Vertrag festgelegte Datenvolumen zu beachten. Haben Sie deshalb Ihren Verbrauch im Blick. Laden Sie wenn möglich keine Apps herunter oder sehen sich keine langen Videos an. Auch Spiele-Apps verbrauchen viel Datenvolumen. Hier könnten zusätzliche Kosten entstehen. Überprüfen Sie Ihre App-Berechtigungen: bestimmte Aktionen sollten nur bei Zugriff auf ein WLAN erfolgen, zum Beispiel der Download großer Dateien wie Fotos oder Sprachnachrichten.

Privater Hotspot & Tethering – mehrere Geräte verbinden

Der private Hotspot (oder auch mobiler WLAN-Hotspot) funktioniert wie eine Brücke: über ihn wird der Internetzugang eines Geräts an ein anderes Gerät übertragen. So lassen sich zum Beispiel die mobilen Daten aus dem Mobilfunknetz auch am Laptop nutzen. Diesen Vorgang nennt man Tethering (engl. „to tether“ = verbinden). Ein Hotspot kann über die Einstellungen eingerichtet werden, nicht jedes Smartphone und nicht jeder Mobilfunkvertrag bieten jedoch diese Funktion.

Achtung: Wenn Sie einen Hotspot aktivieren, wird er für alle Geräte in der Umgebung als WLAN angezeigt. Schützen Sie deshalb den Hotspot unbedingt mit einem sicheren Passwort. Achten Sie auf Ihr Datenvolumen und den Akkuverbrauch: Videokonferenzen, Streaming-Dienste und Online-Games ziehen besonders viel Energie und Daten. Teilen Sie Ihre mobilen Daten mit Dritten, haften Sie für Gesetzesverstöße der Nutzenden wie zum Beispiel illegales Streaming. Teilen Sie Ihren privaten Hotspot nur mit vertrauenswürdigen Personen aus Ihrem engsten Kreis.

Darauf sollten Sie und Ihr Kind achten

Kinder und Jugendliche möchten möglichst überall online sein und schnell auf das Internet zurückgreifen. Richten Sie zuhause eine sichere WLAN-Verbindung ein. Bei Routern wie der FRITZ!Box können Sie Jugendschutzeinstellungen treffen und beispielsweise eine Sperrzeit einrichten. Vereinbaren Sie Regeln, an wen das Passwort weitergegeben werden darf. Klären Sie Ihr Kind über den Unterschied zwischen der Nutzung von WLAN und mobilen Daten auf und animieren Sie es zur Datensparsamkeit. Schützen Sie die Daten Ihres Kindes: sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Risiken von öffentlichen WLANs und Hotspots und überprüfen Sie gemeinsam die Einstellungen am Smartphone.

App-Berechtigungen überprüfen und einstellen

Manche Apps funktionieren nur, wenn sie auf bestimmte Funktionen und Daten auf dem Gerät zugreifen können: Google Maps braucht z. B. Zugriff auf den Standort, um navigieren zu können, Instagram möchte auf Kamera und Fotos zugreifen, weil sonst keine Bilder gepostet werden könnten und WhatsApp greift auf die gespeicherten Kontakte zu, um Nachrichten verschicken zu können. Doch bei einigen Apps ist auf den ersten Blick nicht klar, warum sie bei der Installation viele persönliche Daten und Berechtigungen anfordern. Um zu vermeiden, dass ungewollt Daten Ihres Kindes gespeichert und weitergegeben werden, ist es sinnvoll, gemeinsam einen Überblick über die App-Berechtigungen zu behalten und die richtigen Einstellungen vorzunehmen.

Was sind App-Berechtigungen?

Nach dem Herunterladen einer App werden beim ersten Öffnen häufig sogenannte Berechtigungen angefordert. Damit wird festgelegt, auf welche Funktionen und Daten die jeweilige App auf dem Gerät zugreifen darf. Doch einige Apps möchten auf Funktionen zugreifen, die gar nicht notwendig sind, und verlangen mehr Berechtigungen als nötig. Dahinter steht vor allem das Interesse, Daten für Analyse- oder Werbezwecke zu verwenden oder an Dritte weiterzugeben. Das ist besonders bei kostenfreien Apps und vielen Spiele-Apps der Fall, da sie über die Weitergabe von Nutzerdaten Geld verdienen. Deshalb sind sie mit Blick auf den Datenschutz leider oft bedenklich.  

Bei jeder App sollte am besten schon vor dem Herunterladen genau geprüft werden, welche Berechtigungen mit der Installation erteilt werden und ob diese wirklich für das Funktionieren der App notwendig sind. Im Google Play Store oder im App Store können Sie einsehen, worauf eine App zugreifen möchte. Die Informationen zu App-Berechtigungen finden Sie im Play Store, wenn Sie etwas herunterscrollen,unter „Datensicherheit“. Im App Store von Apple erfahren Sie mehr, wenn Sie auf “Datenschutz” klicken. Dort finden Sie unter „Mit dir verknüpfte Daten“ Datenkategorien, die bei der Nutzung der App erfasst werden. Weiterführende Links führen zu den Datenschutzrichtlinien und AGB der App (leider oft nur auf Englisch).

Wie kann ich die Berechtigungen der Apps meiner Kinder einsehen und einstellen?

Lassen Sie sich die Berechtigungen einer App auf dem Smartphone anzeigen, um zu wissen, auf welche Funktionen und Informationen sie zugreift. Am besten schauen Sie sich diese gemeinsam mit Ihrem Kind an und besprechen, welche Einstellungen möglicherweise auch deaktiviert werden sollten. Sowohl für Android- (ab Version 6.0) als auch für Apple-Geräte (iPhone/iPad ab IOS 7) gibt es dafür jeweils zwei Möglichkeiten. Dafür gehen Sie bei beiden Betriebssystemen in die “Einstellungen”.

Möglichkeit 1 bei Android:

  1. Klicken Sie unter „Datenschutz“ auf „Berechtigungsverwaltung“ oder „Berechtigungsmanager“.
  2. Tippen Sie auf eine Berechtigung und wählen Sie mit dem Schieberegler aus, ob eine App Zugriff haben soll oder nicht. Bei neueren Android-Versionen wird eine Liste angezeigt, bei welchen Apps die Berechtigung zugelassen ist und bei welchen nicht. Klicken Sie auf eine App und ändern Sie den Zugriff.

Möglichkeit 2 bei Android:

  1. Klicken Sie unter „Apps“ oder „Apps & Benachrichtigungen“ auf die gewünschte App.
  2. Tippen Sie dann auf „Berechtigungen“. Nun können Sie mit Hilfe der Schieberegler oder – bei neueren Android-Versionen – über die Liste von Berechtigungen auswählen, welche Berechtigungen die App erhalten soll und welche nicht.

Mehr zu den Einstellungen der App-Berechtigungen bei Android-Geräten erfahren Sie über den Google-Support.

Möglichkeit 1 bei Apple:

  1. Wählen Sie unter “Einstellungen” in der Liste „Datenschutz“ bzw. bei neueren IOS-Versionen „Datenschutz & Sicherheit“ aus.
  2. Wählen Sie eine Berechtigung aus, um die Liste der Apps anzuzeigen, die auf diese Funktion oder Information zugreifen möchten.
  3. Tippen Sie auf eine App und wählen Sie mit dem Häkchen aus, ob die App Zugriff haben soll oder nicht.

Möglichkeit 2 bei Apple:

  1. Scrollen Sie in “Einstellungen” zur Liste der Anwendungen nach unten.
  2. Wählen Sie eine App aus, um deren Berechtigungen zu überprüfen.
  3. Mithilfe der Schieberegler können Sie nun auswählen, welche Berechtigungen die App erhalten soll und welche nicht.

Mehr zu den Einstellungen der App-Berechtigungen bei Apple-Geräten erfahren Sie über den Apple-Support.

Worauf sollten Eltern beim Thema App-Berechtigungen achten?

Verabreden Sie mit Ihrem Kind, ob es selbständig Apps installieren darf oder nicht. Ist Ihr Kind schon erfahren mit der Smartphone-Nutzung ist und kann es einschätzen, welche App-Berechtigungen sinnvoll sind oder braucht es noch Unterstützung?

Sprechen Sie darüber, welche Berechtigungen für welche Apps sinnvoll sind und zeigen Sie Ihrem Kind, wie es Berechtigungen deaktivieren kann. Gerade mit Zugriffen auf Standortinformationen oder die gespeicherten Kontakte sollte vorsichtig umgegangen werden, um die eigenen Daten zu schützen. Überlegen Sie gemeinsam, was wichtiger ist, die Nutzung einer bestimmten App oder die Wahrung der Privatsphäre. Recherchieren Sie ggf. nach alternativen Apps, die datenschutzfreundlich sind.

Überprüfen Sie auch nach der Installation in regelmäßigen Abständen die Berechtigungen. Bei manchen Apps ändern sich bei Updates die Berechtigungen. 

Sind Sie unsicher, ob eine App vertrauenswürdig ist, lohnt es sich, nach Informationen zum Entwickler oder Anbieter im Netz zu suchen. Auf klick-tipps.net werden zahlreiche bei Kindern beliebte Apps mit Blick auf mögliche Risiken bewertet und vorgestellt. 

Natur entdecken mit Apps

„Schau mal Papa, ein riesiger Käfer!“, „Mama, darf ich diese Beere essen?“, „Welcher Vogel singt denn da?“. Wenn es um Natur und Umwelt geht, machen Kinder viele spannende Entdeckungen. Apps können helfen, Tiere und Pflanzen um uns herum zu erkunden und genauer zu bestimmen. 

Draußen unterwegs mit dem Smartphone

Kinder sind von Natur aus neugierig und möchten genau verstehen, was sie in der Welt alles entdecken. Neben Büchern und Lexika zur Tier- und Pflanzenbestimmung können Sie auch Ihr Smartphone nutzen, um zusammen die Natur um Sie herum zu entdecken! Ob Blumen oder Schmetterlinge, Tierspuren oder Sternbilder – mit den richtigen Apps können Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Neues über Tiere und Pflanzen lernen. Nutzen Sie die Entdeckungsfreude Ihres Kindes und verbinden Sie Naturerfahrung an der frischen Luft mit. Wir stellen Ihnen vier ausgewählte Apps vor.

Pflanzen bestimmen

Was blüht denn da am Wegesrand? Beim Spaziergang eine Blüte, einen Halm oder ein Blatt abfotografieren und in Sekundenschnelle die Antwort erfahren – das ermöglicht die App Flora Incognita (lateinisch für „unbekannte Pflanzenwelt“). Sie ist leicht zu bedienen und mit ihr werden Kinder zu Naturforscherinnen und Naturforschern. Dank eines speziellen Algorithmus erkennt die App eine Vielzahl an Blumen, Sträuchern, Bäumen und Gräsern und bietet Informationen dazu. Die Entdeckungen können in der App gespeichert werden und geben so der Wissenschaft Hinweise auf die Verbreitung von Pflanzen. „Flora Incognita“ ist das Produkt eines Forschungsprojektes des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Jena & TU Ilmenau. Die App ist kostenlos und werbefrei für iOS- und Android-Geräte verfügbar. 

Mehr Infos: Flora Incognita | DE – Die Flora Incognita App – Interaktive Pflanzenbestimmung

Vogelstimmen erkennen

„Kuckuck, kuckuck, ruft’s aus dem Wald!“. Vögel sitzen oft gut versteckt in Sträuchern oder auf hohen Bäumen. Wir sehen sie nicht immer, aber können ihr Zwitschern und Rufen gut hören. Die verschiedenen Vogelstimmen auseinander zu halten ist nicht so einfach. Hilfestellung bietet die App BirdNET (englisch für „Vogelnetz“). Mit ihr lassen sich Vogelstimmen aufnehmen und direkt bestimmen. Steckbriefe geben nähere Informationen zu den Federtieren, die Aufzeichnungen werden wissenschaftlich verwendet. BirdNET ist ein Forschungsprojekt der TU Chemnitz & Cornell Lab of Ornithology. Die kostenlose, werbefreie App ist sowohl für iOS als auch für Android erhältlich.

Mehr Infos: BirdNET Sound ID – The easiest way to identify birds by sound. (cornell.edu)

Teil einer Natur-Community werden

Die App iNaturalist ist eine soziale Plattform, die Naturfreundinnen und -freunde weltweit in einer Community verbindet. Über ein Profil können Sie Fotos aller möglichen Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen hochladen und bestimmen. Die Beobachtungen werden mit dem Standort versehen und gespeichert. So können andere Nutzende nachsehen, welche Tiere und Pflanzen in der Umgebung gesichtet wurden und die Funde diskutieren. In der kostenfreien App gibt es eine beeindruckende Anzahl an Entdeckungen. Trotzdem ist sie übersichtlich gestaltet und für ältere Kinder leicht zu bedienen. iNaturalist ist kostenfrei und für Android und für iOS erhältlich.

Mehr Infos: Eine Community für Naturfreunde · iNaturalist

Den Himmel bei Nacht entdecken

Großer Wagen, Milchstraße, Polarstern: soweit kennen sich die meisten mit unserem Nachthimmel aus. Darüber hinaus wird es oft schon schwierig. Die App Star Walk 2 bietet die Möglichkeit, mit dem Standort der Kamerafunktion die Sterne und Planeten um uns herum zu entdecken. Mit einem Klick auf einen Himmelskörper erfahren Nutzende mehr dazu. Per Augmented Reality verbindet die App einzelne Sterne zu wunderschönen, dreidimensionalen Sternbildern und untermalt das Erlebnis mit stimmungsvoller Musik. In-App-Käufe bieten Zugang zu mehr Kategorien wie Satelliten und Kometen. Die App ist in der Basisversion kosten- und werbefrei und für Android und iOS verfügbar.

Mehr Infos: Sterne bei Nacht leicht identifizieren | Mobile Sternenbeobachtung | Aktueller Sternenhimmel | Star Walk

Was sollten Eltern beachten?

  • Einige Apps funktionieren nur mit einer Internetzverbindung. Mitten im Wald oder in den Bergen kann es sein, dass Sie keinen Empfang haben. Machen Sie Fotos Ihrer Entdeckungen und schlagen Sie später gemeinsam nach.
  • Vorsicht giftig! Auch Apps zur Naturbestimmung bieten keine hundertprozentige Sicherheit. Vermeiden Sie im Zweifelsfall das Anfassen oder Essen von Pflanzen und Tieren.
  • Manche Apps verlangen Zugriff auf Ihren Standort, auf Ihre Smartphone-Kamera und andere Funktionen. Prüfen Sie, welche App-Berechtigungen für die Verwendung der App wirklich nötig sind und unterstützen Sie Ihr Kind, sparsam mit Daten umzugehen.
  • Behalten Sie im Auge, dass bei einigen Apps In-App-Käufe möglich sein können. Informieren Sie sich vor dem Installieren einer App genau und schränken Sie Kaufoptionen in den Smartphone-Einstellungen ein.
  • Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie Sie die Mediennutzung in der Familie gestalten möchten und wie viel Bildschirmzeit angemessen ist. 

Die Digitalisierung des Familienlebens – Apps zur Alltagsorganisation

Der eigene Terminkalender ist oft voll genug, aber die Termine aller Familienmitglieder aufeinander abzustimmen, macht Mütter und Väter zu echten Familienmanagern. Wer bringt die Kinder wann zu Kita und Schule und holt sie wieder ab?  Der Sohn hat regelmäßig Gitarrenunterricht, die Tochter mehrmals pro Woche Fußballtraining und am Wochenende ein Spiel, dazwischen ist Omas Geburtstag und der Kühlschrank muss auch gefüllt werden. Eine Hilfe, den Familienalltag besser zu organisieren, können extra dafür programmierte Apps sein.

Einige dieser Apps funktionieren wie ein Kalender, auf den jedes Familienmitglied mit dem eigenen Smartphone Zugriff hat und Termine hinzufügen bzw. verändern kann. Dadurch können anstehende Termine und Aufgaben koordiniert werden, ohne sich am selben Ort zu befinden. Zum Teil bieten die Apps auch Zusatzfunktionen wie das Versenden von Fotos oder Sprachnachrichten an.

Es gibt außerdem digitale Einkaufsplaner, die alle Familienmitglieder einsehen und verändern können. Wenn man spontan früher Feierabend hat, kann man einfach in der App nachsehen, was noch eingekauft werden muss. Oder man kann sich die gewünschten Lebensmittel via App direkt nach Hause bestellen, was den Gang in den Supermarkt überflüssig macht und Zeit für anderes lässt.

Für die längerfristige Planung von Mahlzeiten und den Einkauf der nötigen Lebensmittel gibt es Our Groceries. Die App gibt es sowohl für Apple als auch für Android-Geräte. Außerdem gibt es spezielle Familienplaner, die verschiedene Funktionen wie Kalender, gemeinsame Listen und Chatfunktionen vereinen. Zu den bekanntesten gehören Famanice und Cozi Family Organizer.

Worauf sollte man achten?

Überlegen Sie gemeinsam in der Familie, ob die Nutzung solcher Apps für Sie sinnvoll ist. Sehen Sie sich die Möglichkeiten der jeweiligen App an und entscheiden Sie, wie und wofür sie genutzt werden soll.

Bei einigen Anwendungen werden zur Installation viele persönliche Daten und Berechtigungen benötigt, bei denen oft nicht klar ist, weshalb sie gebraucht werden. Sie wollen die App trotzdem benutzen? Machen Sie sich schlau, ob die Berechtigungen tatsächlich zum Funktionieren der App notwendig sind und ob sich diese möglicherweise in den Einstellungen deaktivieren lassen. Machen Sie sich zudem bewusst, dass Sie mit den Zugriffsrechten den App-Anbietern sowie ggf. auch Dritten Einblick in persönliche Daten verschaffen. Bringen Sie auch in Erfahrung, ob es versteckte Kosten für Erweiterungen innerhalb der App gibt oder ob zu einem späteren Zeitpunkt Kosten anfallen können.

Um Ihnen die Auswahl und Einschätzung der verschiedenen Apps zu erleichtern, wird der Internetguide für Eltern in Zukunft eine Reihe von Anwendungen mit Antworten zu u. a. folgenden Fragen vorstellen: Welche Funktionen bieten sie? Welche möglichen Risiken können auftreten?

Medien selber machen: Trickfilme und Stop Motion

Gerade Kinder im Kita- und Grundschulalter mögen Trickfilme besonders. Und das Schöne ist, es braucht nicht viel, um zu Hause selbst welche zu machen: Smartphone oder Tablet, Bastelpapier und Stifte und schon wird das Kinderzimmer zum Filmstudio.

Trickfilme beruhen auf der Stop Motion-Technik. Man kennt das zum Beispiel vom Daumenkino. Viele Bilder, die sich nur in Details unterscheiden, werden schnell hintereinander gezeigt. Man nimmt die kleinen Änderungen auf jedem einzelnen Bild insgesamt als Bewegung wahr. Auch der Vor- und Abspann vom Sandmännchen und die Geschichten von “Shaun das Schaf” sind mit dieser Technik produziert.

Ihr Kind malt oder bastelt gern oder spielt es lieber mit Duplo und Lego? Solche Dinge lassen sich wunderbar auch für die Produktion des ersten eigenen Films nutzen. Dann kann’s ja losgehen!

  1. Denken Sie sich gemeinsam mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter eine kurze Geschichte aus. Die Geschichte sollte einfach und schnell zu erzählen sein und eine überschaubare Anzahl an Figuren haben. Diese Figuren können dann aufgemalt und ausgeschnitten oder auch geknetet werden. Oder Sie verwenden Figuren, die im Kinderzimmer vorhanden sind: Lego oder Playmobil, kleine Tiere und andere. Fast alles ist möglich!
  2. Neben den Figuren und anderen Gegenständen, mit denen die Geschichte erzählt wird, braucht man nun noch die Technik zum Filmen. Am besten nutzen Sie dafür ein Smartphone oder ein Tablet mit einer entsprechenden App. Empfehlenswert sind Stop Motion Studio (für Android und iOS; in der Grundversion kostenlos) oder iStop Motion (nur für iOS; kostenlos). Man kann direkt in der App nacheinander die Fotos aufnehmen. Automatisch wird daraus der Film, den man am Ende noch bearbeiten kann. Das Smartphone oder Tablet sollte stabil stehen. Ein Stativ oder eine Tablethalterung sind dabei besonders hilfreich. Sie können aber auch aus Büchern und anderen Gegenständen eine Fixierung bauen.
  3. Dann geht es an die Vorbereitung des Drehorts. Wenn Sie einen Legetrickfilm mit gemalten oder gebastelten Figuren machen, wird von oben gefilmt – quasi zweidimensional. Dann brauchen Sie einen Untergrund, auf dem die Figuren bewegt werden. Dieser kann farbig sein oder einen bestimmten Hintergrund abbilden. Wenn ein Film mit Legofiguren o. Ä. geplant ist, sollte seitlich von oben gefilmt werden. Dann kann man sich eine kleine Filmkulisse ausdenken und diese aus Gegenständen und farbigem Papier zusammenbauen. Auch Legohäuser und andere Spielgeräte können dafür verwendet werden. Wichtig ist immer, dass die Kamera einen guten Abstand zur Kulisse hat, so dass alle Figuren Platz haben, man sie gut bewegen kann und auf dem Display alles sichtbar ist. Achten Sie auch auf die Lichtverhältnisse und darauf, dass sich diese nicht ändern.
  4. … und Action! Etwas Geduld ist beim “Filmdreh” gefragt, denn man braucht viele Fotos, um nur einen kurzen Film zu machen. Man sollte mit etwa acht Bildern für eine Sekunde Film rechnen. Auf jedem Bild muss eine Kleinigkeit verändert werden. Wenn z. B. ein Legomännchen winkt, muss man den Arm jedes Mal eine kleines Stück nach oben bewegen. Natürlich ist es möglich, dass parallel auch andere Figuren oder Gegenstände bewegt werden. Am besten ist es, wenn eine Person die Kamera übernimmt, also die Fotos macht und eine andere die Figuren bewegt. Eine dritte Person kann darauf achten, dass alles richtig gemacht wird und ansagen, wann was gemacht wird – sie ist der Regisseur oder die Regisseurin. Am besten schaut man sich immer direkt auf dem Display an, ob die Fotos gelungen sind.
  5. Nach dem Filmdreh geht es an die Nachproduktion. Dabei können Titel, Texte, Musik und vieles andere hinzugefügt werden. Bilder können gelöscht, verschoben oder ihre Anzeigedauer geändert werden. Wenn man den Figuren eine Stimme geben möchte – sie also nicht stumm bleiben sollen – können hinterher die Dialoge mit verteilten Rollen eingesprochen werden.
  6. Präsentation und Veröffentlichung: Was ist ein Film ohne Premiere? Auch das können Sie mit Ihren Kindern zelebrieren – mit Limo und Popcorn in einem abgedunkelten Raum. Vielleicht werden auch noch Oma und Opa und die Nachbarskinder dazu eingeladen! Zusätzlich ist eine Veröffentlichung auf einer Kinderplattform wie JUKI auf Kindersache oder trickino.de denkbar.

Und jetzt… viel Spaß beim Ausprobieren!

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