Elternguide Logo

Beliebte Spiele: Grand Theft Auto (GTA)

Grand Theft Auto (kurz GTA) ist eine unter Jugendlichen sehr beliebte Computerspiel-Serie. Der Ego-Shooter ist erst ab 18 Jahren freigegeben – also nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. 

Kurz gefasst:

  • Actionspiel aus der Ich-Perspektive in einer fiktiven Welt
  • zahlreiche für Kinder und Jugendliche nicht geeignete Inhalte (Gewalt, Prostitution etc.)
  • Multi-Player-Modus mit der Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen
  • Spiel für PC, Playstation, Sony PSP und Xbox oder als ergänzende Spiele-App

Was ist Grand Theft Auto?

GTA V (5) ist die neueste Version der populären Spielereihe. Im Herbst 2021 wurden drei ältere Teile der GTA-Serie (GTA 3, GTA Vice City, GTA San Andreas) für PC und neuere Konsolen (SwitchXbox X/S und PS5) neu veröffentlicht.
Der Spieler oder die Spielerin schlüpft in allen Teilen der Serie in die Rolle eines Kriminellen und muss in einer fiktiven Stadt Missionen und Aufgaben erfüllen. Die Figur bewegt sich durch eine weitläufige, offene 3D-Welt und muss z. B. einen Banküberfall begehen oder ein Auto stehlen. Durch die Ich-Perspektive und die realistische Grafik tauchen die Spielerinnen und Spieler besonders tief in die Welt ein und können das Spiel als sehr echt empfinden. 

Das Spiel gibt es auch als Online-Multiplayer (GTA Online), bei dem sich die Spieler gemeinsam in der Welt bewegen und miteinander kommunizieren können. 

Was fasziniert Jugendliche an dem Computerspiel?

Unter den 14- bis 17-Jährigen gehört GTA zu den beliebtesten Spielen. Das Spiel ist sehr spannend, weil die Gamer im Spiel fast alles tun können und immer neue, sehr unterschiedliche Aufgaben erledigen müssen. Der Wettbewerbscharakter und das gemeinsame Spiel mit anderen „Gleichgesinnten“ im Online-Multiplayer-Modus lässt Gamerinnen dabei bleiben. Für GTA Online gibt es regelmäßig neue Spielinhalte, die heruntergeladen werden können, z. B. neue Missionen oder Fahrzeuge. 

Jugendliche können in Computerspielen neue Dinge erfahren. Dazu zählt auch, dass sie hier Grenzen austesten und überschreiten können – in einer fiktiven Welt ohne Konsequenzen. Mit einem solchen Spiel fühlen sich einige Jugendliche schon älter als sie eigentlich sind. Sie beweisen sich selbst und gegenseitig, dass sie so ein Spiel schon spielen und die Inhalte ertragen können, auch wenn sie eigentlich noch zu jung sind. 

Was ist problematisch an dem Angebot?

Das Spiel stellt teilweise sehr drastisch Gewalt dar, auch ohne dass es für den Spielverlauf notwendig ist. Besonders problematisch sind Gewalt- und Folterszenen und die fragwürdigen Darstellungen von Frauen. Aus diesem Grund kommt die USK zu einer Alterseinstufung von 18 Jahren. Minderjährigen darf das Spiel also nicht verkauft oder zugänglich gemacht werden. Trotz oder wegen dieser klaren Regelung versuchen Jugendliche das Spiel zu spielen und können mit Inhalten und Darstellung in Berührung kommen, die nicht für ihr Alter geeignet sind. Die Folge können Verängstigung, aber z. B. auch ein dauerhaft verzerrtes Frauenbild sein. 

Was meint der Anbieter?

Grand Theft Auto ist eines der erfolgreichsten Spiele weltweit und gilt in der Gaming-Szene als Kultspiel. Da der Online-Modus von GTA V nur verfügbar ist, wenn man das Spiel erworben und dementsprechend  sein Alter nachgewiesen hat, ist der Anbieter nicht zu weiteren Schutzmaßnahmen verpflichtet. Hier sind also in der Folge der Handel, Online-Game-Stores und in der letzten Konsequenz Sie als Eltern in der Pflicht. 

Was sollten Eltern beachten?

Auch wenn nicht jedes Kind gleich und unterschiedlich weit entwickelt ist, sollten Eltern die Alterseinstufungen ernstnehmen. Diese werden von erfahrenen Prüfern in kontrollierten Prüfverfahren festgelegt. Nutzen Sie bei Online-Zugängen zu Spielen die technischen Einstellungsmöglichkeiten z. B. bei der Spielekonsole. 

Natürlich lässt sich nicht ganz vermeiden, dass Ihr Kind durch Freunde oder auf anderen Wegen in Kontakt mit dem Spiel kommen kann. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Ego-Shooter und Computerspiele, wenn Sie wissen, dass diese genutzt werden. Dabei sollten auch Inhalte und deren Wirkung zur Sprache kommen und deutlich gemacht werden, dass nicht alles der gesellschaftlichen Realität entspricht. 

Auch Gruppendruck kann dazu führen, dass Ihr Kind das Spiel unbedingt ausprobieren möchte. Besprechen Sie sich mit anderen Eltern und überlegen Sie sich mit ihnen ein gemeinsames Vorgehen. 

Beliebte Spiele: Overwatch

In dem Spiel Overwatch spielen zwei Gruppen gegeneinander. Das Hauptthema ist der Kampf zwischen Gut und Böse, verpackt in Cartoon-Optik mit animierten Hintergrundgeschichten. 

Kurz gefasst: 

Was ist Overwatch?

Overwatch ähnelt Spielen wie Fortnite oder Valorant. 
Im Spiel folgen Gamerinnen und Gamer keiner bestimmten Handlung, aber es gibt eine Hintergrundgeschichte, auch “Lore” genannt. Hier geht es um ein Team von Helden, die gegen ein Team von Bösen kämpfen. Im Spiel selbst können aber alle Charaktere gespielt werden. Overwatch spielt in einer technologisch weit fortgeschrittenen Welt. Durch die farbenfrohe und comic-hafte Optik ist das Spiel dabei relativ weit von der Realität entfernt. 
Am Anfang jeder Spielrunde wählt jeder Mitspielende einen Helden. Hier wird unterschieden zwischen sogenannten Tank-, Unterstützung- und Schadenshelden. Diese haben spezielle Fähigkeiten und müssen somit taktisch klug ausgewählt werden. Es gibt verschiedene Spielvarianten, die auf verschiedenen Karten gespielt werden: „Angriff”, in der zwei verschiedene Teams den Bereich der Anderen einnehmen müssen, „Eskorte”, in der eine Gruppe eine Fracht an einen bestimmten Platz bringen muss, sowie „Kontrolle”, in der die Gruppen versuchen um einen Punkt zu kämpfen. Es wird mit bis zu sechs Personen in einer Gruppe gespielt. Über einen Chat oder das Mikrofon kann dabei miteinander geredet werden.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Overwatch ist ein Spiel, das schnell verstanden werden kann. Durch die bunte Optik und die Helden mit speziellen Fähigkeiten kommen Jugendliche schnell in das Spiel hinein. Selbst für Spielerinnen und Spieler, die noch nicht viele Shooter-Spiele gespielt haben, ist das Spiel geeignet. Durch die vielen Helden und Spielvarianten wird das Spiel dabei auf Dauer nicht langweilig. 
Es gibt auch Turniere bis hin zu Meisterschaften, an denen Mannschaften aus aller Welt teilnehmen, der sogenannten Overwatch League. Diese Wettkämpfe werden im Internet übertragen und sind größere Events für Fans von Overwatch. 
Blizzard lädt auf dem YouTube-Kanal von Overwatch auch regelmäßig aufwendig produzierte Hintergrundgeschichten der verschiedenen Helden hoch.  

Was meint der Anbieter?

Mit einem langen Tutorial finden Anfänger schnell den Einstieg ins Spiel. Durch Erfahrungspunkte an die Gewinner und die Verlierer einer Runde, entschärft sich das Spiel und es ist nicht mehr wichtig wer gewonnen oder verloren hat. Auch kann am Ende des Spiels von beiden Teams gewählt werden, wer eine besonders gute Leistung erbracht hat. 
Blizzard Entertainment bietet außerdem einen Katalog an Verhaltensregeln für ihre Spiele. Hier gibt es z. B. Hinweise zu Spielernamen, die ungeeignet sind oder Hassrede. Solche Verstöße können bei Blizzard gemeldet werden und haben dann Einschränkungen und den Ausschluss vom Spiel zur Folge. 

Auf was sollten Eltern achten? 

Overwatch ist ein reines Online-Spiel. Ein Internetzugang wird zum Spielen also benötigt. 
Käufe innerhalb des Spiels mit echtem Geld sind zwar möglich, werden aber nicht beworben und sind für die Leistung im Spiel auch nicht notwendig. Trotzdem ist der richtige Skin, also die richtige Ausstattung der Spielfigur, für viele Gamern und Gamerinnen wichtig. Darum sollten Sie darauf achten was und wie viel ihr Kind kauft und mit ihm darüber sprechen.
Achten Sie als Eltern auf das USK-Alterskennzeichen und erklären Sie Ihrem Kind, warum sie wichtig sind. Gleichzeitig ist es hilfreich, sich mit anderen Eltern, deren Kinder Overwatch oder vergleichbare Games spielen, auszutauschen.  
Sollte Ihr Kind Overwatch spielen, weil es bereits 16 Jahre alt ist oder Sie es für reif genug halten, sollten Sie unbedingt mit ihm über seine Spielerfahrung sprechen. Dabei ist auch die Kommunikation mit anderen Mitspielenden entscheidend. Fragen Sie Ihr Kind, was es im Spiel und bei der Interaktion mit anderen Gamern erlebt. 

Beliebte Spiele: Valorant

In dem kostenlosen Spiel Valorant spielen zwei Fünfergruppen gegeneinander. Trotz bunter Cartoon-Optik sind Waffen und Gewalt die zentralen Spielelemente. 

Kurz gefasst:

  • kostenloser Download für Windows PC 
  • ab 16 Jahren freigegeben (USK
  • Mehrspieler Ego-Shooter 
  • In-Game-Käufe (z.B. Ausstattung der Spielfiguren) 
  • von RIOT Games entwickelt (wie z.B. auch League of Legends

Was kann das? 

Valorant ähnelt beliebten Spielen wie Fortnite, Overwatch oder Counterstrike. Am Anfang jeden Spiels wählt jeder Mitspielende eine Spielfigur (“Agent” genannt). Diese hat spezielle Fähigkeiten und muss somit taktisch klug ausgewählt werden. Außerdem können zu Beginn einer Runde verschiedene Waffen gekauft werden, wofür allerdings teilweise erst viele Runden gespielt werden müssen. Die dafür nötige Währung wird erspielt und nach Abschluss jeder Runde nach persönlicher Leistung und dem Abschneiden des Teams ausgezahlt.  
Es wird in einer Fünfergruppe gegen eine andere Gruppe gespielt. Das Spiel dreht sich um eine Bombe, die “Strike” genannt wird. Diese wird von einer Gruppe gesetzt und muss nun verteidigt werden. Die andere Gruppe versucht dagegen die Bombe zu entschärfen. 
Aufgrund der unterschiedlichen Fähigkeiten und Waffen-Ausstattung der Agenten müssen die Spielfiguren strategisch klug aufgestellt werden. Dazu muss gemeinsam im Team überlegt werden, welcher Zug pro Runde am besten ist. Hier ist somit Teamfähigkeit und taktisches Geschick gefragt. 

Was fasziniert Jugendliche daran?

Valorant wurde zuerst dadurch bekannt, dass viele Streamer auf Twitch schon eine Woche vor offizieller Veröffentlichung spielten. So wurden viele Jugendliche aufmerksam auf das Spiel. Ein Pluspunkt für Jugendliche ist, dass das Spiel kostenlos zur Verfügung steht. 
Mit eigenem Account kann mit Freunden aus der eigenen Kontaktliste gespielt werden und sogar ein Clan gegründet werden. 

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Valorant hat die USK Altersfreigabe ab 16 Jahren. Das Spiel kann jedoch von jüngeren Gamern heruntergeladen werden, wenn sie ein falsches Geburtsjahr angeben. Es geht zwar um einen bewaffneten Konflikt, trotzdem sind die Gewaltdarstellungen im Vergleich zu anderen Spielen eher harmlos. 
Es gibt in Valorant auch eine Art Belohnungssystem (“Kampfpass”). Mithilfe dieses Systems können nach vielen gespielten Runden neue Waffen und neue Agenten erworben werden. Das kann problematisch werden, weil es den Suchtfaktor des Spiels erhöhen kann. Auch gibt es eine Bestrafung für regelmäßiges Verlassen von beginnenden Spielen, was dazu führen kann, nicht spontan auszusteigen und immer weiterzuspielen, da es Punkte für das Gewinnen im Team gibt. 

Was meint der Anbieter?

Zusätzlich zu den Nutzungsbedingung von RIOT Games hat Valorant einen Verhaltenskodex. Die Nichtbeachtung dieser Regeln kann von einer Sperrung der Kommunikationssysteme im Spiel bis zur vorübergehenden oder unbefristeten Sperrung für Valorant oder alle Spiele von RIOT führen.

Was sollten Eltern beachten? 

Obwohl das Spiel kostenlos zum Download zur Verfügung steht, gibt es In-Games-Käufe. Hier kann neue Ausstattung für den Agenten oder ein Kampfpass gekauft werden. Sie sollten aufpassen und mit Ihrem Kind darüber reden, dass obwohl das Spiel kostenlos ist, dennoch reales Geld ausgegeben werden kann.  
An ein solches Spiel ist leicht ranzukommen, auch wenn man noch nicht 16 Jahre ist. Achten Sie als Eltern dennoch auf das USK-Alterskennzeichen und erklären Sie Ihrem Kind, warum sie wichtig sind. Gleichzeitig ist es hilfreich, sich mit anderen Eltern auszutauschen. 
Sollte Ihr Kind Valorant spielen, weil es bereits 16 Jahre alt ist oder Sie es für reif genug halten, sollten Sie unbedingt mit ihm über seine Spielerfahrung sprechen. So kann Ihr Kind das im Spiel Erlebte reflektieren und besser verarbeiten. Dabei ist auch die Kommunikation mit anderen Mitspielenden entscheidend. Fragen Sie Ihr Kind, über was es im Spiel und im Chat mit anderen Gamern erlebt. 

Projektpartner
Unterstützer