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Hörspielspaß mit der Toniebox

Eine „Schatzkiste für Hörspielerlebnisse“ – so beschreibt der Anbieter selbst seine Toniebox. Als zeitgemäße Alternative zu Kassettenrekordern und CD-Playern sind Hörboxen bereits in vielen Kinderzimmern vorzufinden. Warum ist die bunte Box so beliebt und wie genau funktioniert sie eigentlich?

Kurz gefasst

  • robuste Hörspielbox mit einfacher Bedienung
  • ab 3 Jahren
  • eine Vielzahl an Spielfiguren mit Hörbüchern, Hörspielen, Musik- und Wissensinhalten käuflich erwerbbar
  • keine dauerhafte WLAN-Verbindung nötig
  • Eltern benötigen ein Toniecloud-Konto
  • kostspielige Anschaffung

Was ist eine Toniebox?

Quadratisch, praktisch und einfach zu bedienen – so kann man die Toniebox beschreiben. Dabei handelt es sich um einen einfarbigen Würfel, mit dem durch das einfache Aufsetzen verschiedener Figuren Hörbücher abgespielt werden können. Die Spielfiguren, Tonies genannt, gibt es in zwei Ausführungen. Die Tonies im Design bekannter Kinderfiguren sind sofort nutzbar. Über sie lassen sich unzählige Inhalte abspielen. Der Kreativ-Tonie wiederum kann über eine App mit eigenen Aufnahmen bespielt werden.

Der gepolsterte Würfel kann von Kindern ganz einfach selbst bedient werden: Durch einen Klaps auf die linke Seite kann ein Kapitel vorgesprungen werden. Vor- und zurückgespult wird, indem man die Box leicht kippt. Auf jeder Box befinden sich außerdem zwei Gummiohren, über die die Lautstärke angepasst wird.

Bevor die Toniebox erstmalig genutzt werden kann, muss man sie einrichten. Dazu ist eine WLAN-Verbindung notwendig. Außerdem braucht man ein Smartphone, Tablet oder einen PC. Zum Einrichten der Box legt man ein kostenloses Kundenkonto in der Toniecloud an. Sobald die Toniebox fertig eingerichtet ist, kann man die Spielfigur auf die Box setzen und sie abspielen.

Was begeistert Kinder und Erwachsene an der Box?

Die Toniebox besticht vor allem durch das einfache Design und die leichte Bedienung, wodurch sie von Kindern problemlos allein genutzt werden kann. Zudem sind sowohl für die allgemeinen Tonies als auch für die Kreativ-Tonies viele unterschiedliche Figuren verfügbar: Benjamin Blümchen, Die Maus, Ritter oder Rockstar – je nach Vorliebe des Kindes. Auch die Bandbreite an verschiedenen Geschichten und Inhalten, die es für die Toniebox gibt, überzeugen viele Eltern. Wenn die Hörgeschichten einmal vollständig in der Cloud geladen sind, können sie überall auch ohne WLAN gehört werden.

Was sagt der Anbieter?

Die Toniebox besteht nach eigenen Aussagen aus hochwertigem und robustem Material, weshalb Kinder sie problemlos nutzen können. Aber auch für Eltern soll die Box kinderleicht zu bedienen sein: Über die Toniecloud kann zum Beispiel auch die maximale Lautstärke geregelt werden. Die Toniebox ist für Kinder ab drei Jahren geeignet.

Nutzt man die Möglichkeit eines Kreativ-Tonies, werden die eigenen Tonaufnahmen in der Toniecloud gespeichert. Diese können aber auch wieder gelöscht werden. Beim Auflösen des gesamten Toniecloud-Kundenkontos erfolgt ebenfalls die Löschung aller hochgeladenen Daten.

Worauf sollten Sie als Eltern achten?

Der Kostenfaktor der Toniebox ist nicht ganz unerheblich: Das Starterset mit einem Kreativ-Tonie kostet aktuell 79,95 €, jeder weitere Tonie (14,99 €) oder Kreativ-Tonie (11,99 €) muss extra gekauft werden. Im Vergleich mit der Hörbox hörbert ist sie jedoch eine günstigere Alternative.

Die Kreativ-Tonies bieten viel Platz für Kreativität. Nehmen Sie doch gemeinsam mit Ihrem Kind eine Geschichte oder ein Lied auf. Ganz Kreative können auch ein eigenes Hörspiel produzieren und es später gemeinsam anhören. Als Eltern sollten Sie grundsätzlich beachten, dass das gemeinsame Medienerlebnis zählt und dass Sie vor allem Kleinkinder bei ihren ersten medialen Schritten begleiten sollten.

Lernen und kreativ sein – Apps für Kleinkinder 

Liebevolle Animationen, kindgerechte Illustrationen und interaktive Inhalte: Es gibt eine Vielfalt an Lern- und Kreativ-Apps, die speziell für Kleinkinder entwickelt wurden, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Wir stellen ein paar Apps für Kleinkinder vor. 

Worum geht’s? 

Kinder sind von Grund auf neugierig und lernen durch aktives Ausprobieren und Entdecken. Lern- und Kreativ-Apps können diesen natürlichen Lernprozess unterstützen und die kognitive und kreative Entwicklung fördern. Beispielsweise gibt es Apps, die das Alphabet oder Mengen vermitteln oder Puzzles und Rätsel lösen lassen. Auch können Kinder in Apps malen, eigene Kunstwerke erstellen oder Geschichten erzählen. Die spielerische Gestaltung macht den Lernprozess unterhaltsam und kann Kinder motivieren, sich auszudrücken oder weiterzuentwickeln. 

Apps finden 

An Apps kommen Sie und Ihr Kind auf verschiedenen Wegen. Doch aus der schier unendlichen Liste an Apps ist es gar nicht so einfach, das passende Produkt zu finden. Für die Suche empfehlen wir Ihnen die Datenbank des DJI, Seitenstark, SIN – Studio im Netz oder den Spieleratgeber NRW

Empfehlungen für Kleinkinder 

Diese Auswahl an Apps eignet sich besonders für den Einstieg – etwa für Zwei- bis Fünfjährige. Ob eine App wirklich für Ihr Kind passend ist, ist individuell und wissen Sie am besten. Die Apps enthalten alle keine Werbung oder In-App-Käufe. Was eine gute App für Kinder noch ausmacht, beschreiben wir in diesem Artikel

DerElefant 

Die App zur Sendung mit dem Elefanten bietet neben Sendungen und Lach- und Sachgeschichten zahlreiche Spiele wie malen, rätseln, programmieren, Hindernissen ausweichen, verstecken und zu zweit eine Schatzkiste freirubbeln. Mit Hilfe des Elefantenweckers kann die Dauer der Spielzeit eingestellt werden. [iOS/Android/Amazon, kostenfrei] 

Kleine Löschmeister 

Als Feuerwehrfrau oder -mann den Alltag bei der Feuerwehr kennenlernen. Dein Kind erlebt in der App Feuerwehreinsätze und lernt spielerisch nebenbei, wie es sich bei einem Brand richtig verhält. Hervorzuheben ist die selbsterklärende und überwiegend wortlose Aufgabenstellung, die bereits junge Kinder bestens bewältigen. [iOS/Android, kostenfrei] 

Sesamstraße 

Die App basiert auf der Kinderserie und bietet neben Kinderfilmen und Musik zum Mitsingen einige Lernspiele wie ein Verkleidungsspiel, ein Blumen-Chor, Keks-Domino, ein Packspiel, Froschhüpfen oder eine Ameisen-Rallye. Auch hier sind keine Lesekenntnisse erforderlich. [iOS/Android, kostenfrei] 

Fiete 

Gemeinsam mit dem Seemann Fiete seine Insel entdecken: Äpfel in einen Korb sortieren, Reifen an ein Auto montieren oder Eier in die Pfanne aufschlagen. Die interaktive Bilderbuch-App lässt sich durch einfache und intuitive Tipp- und Wischbewegungen steuern. Auch die Soundkulisse und die Animationen sind ruhig und unaufgeregt. [iOS/Android, 3,99 €] 

Meine 1. App – Fahrzeuge 

Fahrzeuge auswählen, ihre Namen hören und ihre Eigenschaften entdecken. Zum Kennenlernen der Fahrzeuge gibt es drei Spielformen: ein Puzzle, ein Drehspiel sowie ein Geduldsspiel mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Hervorzuheben ist, dass die App kein Belohnungssystem. [iOS, 1,99 €] 

Bubl Malen 

Malen und komponieren – gleichzeitig. Dazu ein Motiv wählen, eine Farbpalette und schon können farbige Bilder gemalt und mit Farben und Formen Musik gemacht werden. Aus Linien, Wellen und Kreisen entsteht ein Gesamtbild. Die App fördert die Wahrnehmung der Verbindung zwischen Klang, Farbe und Form. [iOS, 2,99 €] 

Milli und ihre Freunde: Spiel- und Vorlesespaß  

Eine Vorlesegeschichte in Reimform über eine Schnecke auf der Suche nach sich selbst. Auf ihrer Reise trifft sie viele Tiere. Die ruhige und ansprechende Gestaltung der App hebt sich von vielen modernen Apps ab. [iOS, 1,99 €] 

Mein Montessori 

Formen und Farben, Lauterkennung, das Alphabet lesen und schreiben, Zahlen und mathematische Grundlagen: Die App bietet mehrere Lernspiele auf der Grundlage der Lehrmethode nach Montessori. Vorschule zu Hause, quasi. [iOS/Android , kostenfrei, Ausnahme: mit In-App-Käufen] 

Khan Academy Kids (Englisch) 

Geschichtenbücher und Phonetik-Spiele, Buchstaben nachzeichnen und das Schreiben üben, mathematische Fakten und Zahlenspiele. Neben den Lernspielen bietet die App auch Kinderlieder und Yoga-Videos zum Mitsingen und -tanzen – alles auf Englisch. [iOS/Android/Amazon, kostenfrei] 

Was noch wichtig ist 

Nehmen Sie sich Zeit, um die Apps zu prüfen, bevor Sie diese Ihrem Kind zur Verfügung stellen. Lesen Sie Bewertungen anderer Eltern und prüfen Sie, ob die App von vertrauenswürdigen Entwicklern oder Bildungseinrichtungen stammt. 

Achten Sie auf altersgerechte Inhalte und Funktionen. Es ist wichtig, dass die App den Entwicklungsstand Ihres Kindes berücksichtigt und angemessene Herausforderungen bietet. 

Nutzen Sie die Apps als Gelegenheit für gemeinsame Aktivitäten mit Ihrem Kind. Begleiten Sie es, stellen Sie Fragen, ermutigen Sie es zu erzählen oder diskutieren Sie über die Inhalte. Stellen Sie auch sicher, dass Ihr Kind nicht auf andere Apps zugreifen kann.  

Setzen Sie – je nach Alter gemeinsam – Regeln für die Bildschirmzeit. Und achten Sie darauf, wie Ihr Kind auf die Nutzung der Apps reagiert. Wenn es Anzeichen von Frustration, Überforderung oder Abhängigkeit zeigt, ist es wichtig, die Bildschirmzeit zu reduzieren und alternative Aktivitäten anzubieten. 

Ihr eigenes Verhalten hat eine Vorbildfunktion für Ihr Kind. Versuchen Sie, selbst einen ausgewogenen Umgang mit digitalen Medien vorzuleben und das Familienleben nicht übermäßig von Bildschirmzeiten bestimmen zu lassen. 

Es ist nicht erforderlich, eine große Anzahl von Apps zu haben. Konzentrieren Sie sich lieber auf einige wenige qualitativ hochwertige Apps, die den Bedürfnissen und Interessen Ihres Kindes entsprechen. 

Medien selber machen: Hörprojekte mit Kindern

Wussten Sie, dass Ihr Kind schon hören kann, bevor es auf der Welt ist? Das Ohr wird als erstes Sinnesorgan während der Schwangerschaft ausgebildet.
Auch im Baby- und Kleinkindalter spielt das Hören eine besondere Rolle. Babys können schon früh Mamas Stimme erkennen. Das Hören ist wichtig für die Wahrnehmung der Umwelt und das Sprechenlernen. Da kleine Kinder noch nicht lesen können, sind sie besonders auf das Hören angewiesen. Sie bekommen gern vorgelesen oder lauschen Hörspielen. Sobald Kinder beginnen zu sprechen, erzählen sie beim Spielen vor sich hin.

Audioprojekte sind einfach umzusetzen

Gerade im Kindergartenalter lassen sich Kinder mit Hörmedien begeistern. Es müssen nicht immer Filme und Videos sein. Ab einem Alter von etwa 3 Jahren können Sie gemeinsam kleine Hörspiele produzieren oder Spiele mit Geräuschen spielen. Das schult das genaue Zuhören und hilft dabei, gut sprechen zu lernen.

Beim Spaziergang die Ohren spitzen

Mit kleinen Kindern (ca. 3 Jahre) kann man einfach einen Spaziergang machen und mal genau hinhören: Was hören wir? Was macht eigentlich alles ein Geräusch?

Auf Geräuschesafari

Wenn Ihr Kind schon etwas größer ist (ab 4 Jahren) können Sie gemeinsam auf Geräuschesafari gehen. Jedes Smartphone hat ein eingebautes Mikrofon, viele besitzen auch eine App zum Aufnehmen von Sprachmemos. Gehen Sie nach draußen, z. B. in den Wald, sammeln Sie gemeinsam die verschiedensten Geräusche. Erkennen Sie oder Ihr Kind hinterher beim Anhören wieder, was es für Geräusche waren?

Das eigene Hörspiel

Produzieren Sie ein eigenes Hörspiel (geeignet für Kinder ab ca. 4 Jahren). Fast jedes Kind hat ein Lieblingsbuch oder eine Lieblingsgeschichte. Machen Sie daraus gemeinsam ein kleines Hörspiel. Lesen Sie die Dialoge mit verteilten Rollen und überlegen Sie sich, wie man Geräusche umsetzen kann. Wie klingt es, wenn es draußen regnet oder stürmt? Einen Überblick, wie man Geräusche selbst erzeugen kann, gibt’s hier.

Hörrätsel und mehr

Wenn das Wetter nicht zum Rausgehen einlädt, kann Ihr Kind auf audiyoukids.de oder bei Planet Schule Hörrätsel lösen, selbst eine Geschichte vertonen oder ein Hörspiel zusammensetzen. Begleiten Sie Ihr Kind dabei – vor allem, wenn es noch nicht lesen kann. Ältere Kinder (ab dem Grundschulalter) lernen hier auch, Tonaufnahmen zu schneiden.

Schauen Sie außerdem auf die Lesetipps weiter unten auf dieser Seite. Dort finden Sie weitere Anregungen für kreative Medienprojeke und mehr.

Dann mal ran an die Ohren und viel Spaß beim gemeinsamen Lauschen und Geräusche machen!

YouTube Kids

YouTube Kids ist die kindgerechte kleine Schwester von YouTube. Die Plattform bietet eine große Sammlung altersgerechter Videos für Kinder. Sie wurde speziell für Familien entwickelt.

Kurz gefasst:

  • kostenlose App für Android und iOS
  • geschlossene YouTube-App und Website mit speziellen Kinderinhalten für das Vorschul- und Grundschulalter
  • Sicherheits- und Kontrollfunktionen durch die Eltern
  • erfordert Anmeldung mit einem Google-Konto
  • Werbung im Angebot

Was ist YouTube Kids?

YouTube Kids ist ein spezielles Angebot für Kinder. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die durch einen speziellen Algorithmus kindgerechte Inhalte herausfiltert und in die App oder Webseite einspielt. Zu Beginn der Nutzung können Eltern zwischen drei Altersstufen wählen: Vorschulalter (bis vier Jahre), jünger (von 5-8 Jahre) und älter (von 9-12 Jahre).

Die Inhalte sind in vier Kategorien unterteilt: Serien, Musik, Lernen und Erkunden. Es finden sich weitere spannende Inhalte rund um Themen wie Musik, Gaming, Wissenschaft oder Basteln. Auch die beliebten Heldinnen und Helden der Kleinen sind auf YouTube Kids vorhanden: Der kleine Drache Kokosnuss, Bibi und Tina, das Sandmännchen usw.

YouTube Kids ist so gestaltet, dass Kinder die Plattform einfach bedienen können. Mit großen Abbildungen und einer Sprachsuche können auch Kinder, die noch nicht lesen können, die Webseite nutzen. Die Inhalte von YouTube Kids lassen sich über Systeme wie Chromecast, Apple TV und Spielekonsole auch auf einen Smart-TV streamen. Das Hochladen eigener Videos wie beim „richtigen“ YouTube ist nicht möglich.

Was begeistert Kinder an dem Angebot?

Kinder mögen – wie Erwachsene auch – Unterhaltungsangebote. Sie können in der App ihre Lieblingsfiguren und -geschichten quasi zu jeder Zeit abrufen. Somit ermöglicht YouTube Kids eine gewisse Form der Eigenständigkeit – sofern Eltern es erlauben. So können Inhalte z. B. eigenständig gesucht und angesehen werden.

Auch ist es möglich Videos und Kanäle vom YouTube-Account der Eltern auf dem ihres Kindes zu teilen. Das sind Videos, die normalerweise nicht auf YouTube Kids zu finden sind.

Was ist problematisch an YouTube Kids?

Das Angebot basiert auf einem Algorithmus. Das heißt, dass Inhalte nicht durch Menschen ausgewählt und nicht alle auf ihre Qualität überprüft werden, sondern dass es sich um einen technischen Auswahlprozess handelt. Dabei können Fehler auftreten. Seit Start des Angebots sind z. B. zahlreiche Angebote aufgetaucht, die anfangs kindgerecht erschienen, sich aber später als ungeeignet herausstellten.

Zusätzlich spielt der Algorithmus Videos mit großer Reichweite und großen Abrufzahlen zuerst aus. So sind z. B. neben den bekannten und beliebten Trickfilmfiguren besonders auch Kinder-Influencer oder Familien-YouTube-Kanäle beliebt, die oftmals auch Produktplatzierungen o. Ä. enthalten. Nicht zuletzt enthält das kostenlose Angebot offensichtlich Werbung, die der Zielgruppe angepasst ist. Nur mit einem Abonnement von YouTube Premium ist auch der YouTube-Kids-Kanal ohne Werbung anzusehen. Positiv ist jedoch, dass sich aus dem Angebot heraus keine anderen Websites öffnen lassen.

Was sagt der Anbieter?

Es kann zu Fehlern bei der Auswahl der Videos kommen. Kein System ist perfekt. Daher wird der Algorithmus stetig verbessert und es finden manuelle Überprüfungen statt. Eltern werden explizit dazu aufgefordert, Videos zu melden, wenn diese problematisch erscheinen. Um als Eltern eine noch bessere Kontrolle zu erhalten, können alle Such- und Vorschlagsfunktionen ausgeschaltet werden, so dass nur die Angebote auf der Startoberfläche zugänglich sind. Weitere Tipps für Eltern zu den Jugendschutzeinstellungen gibt YouTube Kids auf seiner Webseite.

Der Anbieter Google weist explizit darauf hin, dass YouTube Kids die elterliche Kontrolle und Begleitung ihrer Kinder nicht ersetzt. Eltern sollten gemeinsam Videos auswählen und in der Nähe bleiben.

Was sollten Eltern beachten?

Sie sollten möglichst gemeinsam mit Ihrem Kind Videos anschauen, so dass Sie erkennen können, mit welchen Inhalten es gut zurechtkommt und welche nicht für Ihr Kind geeignet sind.

Da Funktionen wie das Hochladen, Teilen oder Bewerten von Videos nicht zur Verfügung stehen, ist YouTube Kids sicherer als seine große Schwester YouTube. Eltern haben die Möglichkeit, ihr eigenes Passwort zu erstellen, um in der App auf die Einstellungen zugreifen zu können.

Für mehr Kontrolle wurden spezielle Einstellungen eingefügt, die per Passwort geschützt sind:

  • Sucheinstellungen: Ist die Suchfunktion aktiviert, kann auf Millionen von Videos für die ganze Familie zugegriffen werden. Ist sie deaktiviert, wird die Nutzung der App eingeschränkt. Dann sehen Kinder nur Videos auf der Startseite der App. Sie werden entsprechend der bisher gesehenen Videos und der Alterseinstellung vom System ausgewählt. Der Verlauf kann jeweils gelöscht werden.
  • Mit dem eingebauten Timer kann die Dauer, die Ihr Kind vor dem Bildschirm verbringt, beschränkt werden. Wenn die eingestellte Zeit vorbei ist, weist die App Kinder darauf hin und sperrt sich von selbst.

Probieren Sie die App erst einmal ohne Ihr Kind aus und entscheiden Sie dann, ob sie für Sie und Ihre Familie geeignet ist!

Bei Medien kindersicher gibt es eine ausführliche Anleitung zur Einrichtung von YouTube Kids.

Vorbild sein von Anfang an – wie Babies und Kleinkinder den Umgang mit Medien lernen

Sie lesen Ihrem Kind gerade eine Geschichte vor und plötzlich piepst das Handy, um eine neue WhatsApp-Nachricht anzukündigen. Was machen Sie? Greifen Sie automatisch zu Ihrem Smartphone oder lesen Sie die Nachricht erst später, wenn das Kind schläft?

Solche Situationen gibt es wahrscheinlich in jeder Familie. Wenn der kleine Sohn dann nach dem Smartphone greift, heißt es: “Das ist noch nichts für dich!”.

Durch Beobachtung lernen

Seien Sie sich bewusst, dass Eltern und auch andere Erwachsene für Kinder eine wichtige Vorbildfunktion haben. Kinder erleben, wie Sie als ihre engsten Bezugspersonen mit digitalen Medien umgehen und orientieren sich daran. So lernen Kinder, wie die Welt funktioniert und wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Ihr Verhalten hat deshalb einen großen Einfluss darauf, wie Ihr Kind selbst Medien nutzt. Indem Sie aktiv vorleben, wie ein guter Umgang mit Medien aussehen kann, unterstützen Sie Ihr Kind dabei zu lernen, Smartphone und Co. selbstständig, sinnvoll und bewusst zu nutzen.

Gerade für jüngere Kinder sind Eltern die Nummer Eins. Für Babies und Kleinkinder ist es besonders wichtig, dass sie über den direkten Blickkontakt Ihre Aufmerksamkeit erkennen und eine gute Bindung aufbauen. Wenn Papa ständig auf sein Smartphone schaut, ist das nicht möglich. Kinder, auch schon in jungen Jahren, merken das. Je älter Kinder werden, desto mehr eifern sie Ihnen nach. Im Kleinkindalter greifen sie nach dem Smartphone von Papa oder sprechen in einen Baustein, der eine ähnliche Form hat. Sie erkennen schon früh, wie wichtig dieses Gerät für Erwachsene oder ältere Geschwister ist.

Ein gutes Vorbild sein

Schaffen Sie von Anfang an eine gute Basis für einen reflektierten Umgang mit Medien. Lassen Sie das Smartphone auf lautlos gestellt in der Tasche, wenn Sie mit Ihrem Kind spielen, so dass es nicht den Eindruck hat, dass das Smartphone immer wichtiger ist. Später wird sich Ihr Kind dann vielleicht genauso verhalten. Wenn es doch mal herausgeholt wird, erklären Sie Ihrem Kind, warum.

Es gibt sicherlich auch Momente, in denen das Smartphone gebraucht wird, um ein schönes Foto von Ihrem Nachwuchs zu schießen. Halten Sie schöne Momente mit der Kamera fest! Überlegen Sie aber, wie oft das sein muss. Schließlich möchte Ihr Kind Ihnen lieber in die Augen sehen, als ständig auf das Smartphone vor Ihrem Gesicht.

Auch gemeinsame Zeiten mit Medien gehören in der Familie dazu. Führen Sie Ihr Kind langsam daran und wählen Sie altersgerechte Inhalte aus. Solche Medienerlebnisse sollten sich aber immer mit medienfreien Zeiten abwechseln.

Bei allem gilt: Seien Sie sich Ihrer Rolle als Vorbild bewusst!

Tablets in der Kita!?!

In nahezu jeder Familie gibt es Smartphones, in vielen Familien auch Tablets. Kinder nehmen diese mobilen Endgeräte von klein auf bei ihren Eltern und älteren Geschwistern wahr. Aber gehören sie in die Kita?

Warum Tablets sinnvoll sein können

Da Medien Teil der Lebenswelt von Kindern sind, sollten sie auch Thema in der Kita sein. Die Kinder kommen mit Medienerfahrungen von zu Hause in die Gruppe und erzählen, was sie gestern bei YouTube gesehen haben oder was der große Bruder auf dem Smartphone von Mama gespielt hat. An dieser Stelle ist die Kita als Bildungseinrichtung gefragt. Das heißt nicht, dass die Kinder lernen, wie man auf dem Tablet herumwischt. Das ist auch gar nicht nötig, denn die Wischtechnik erlernen die Kleinsten ganz natürlich schon im Alter von ein bis zwei Jahren. Es geht vielmehr darum, dass die Kinder lernen, was Medien eigentlich sind, worum es geht und was man mit ihnen machen kann.

Wie Tablets in der Kita genutzt werden können

Digitale Medien sollten in der Kita benutzt werden wie andere Medien, z. B. Bücher, auch – um zu lernen und spielerisch zu entdecken. Man kann sich mit diesen Geräten kreativ ausdrücken, anstatt nur passiv zu konsumieren: bei einer Fotosafari den Wald entdecken, gemeinsam einen Trickfilm drehen, ein multimediales Bilderbuch anschauen und vieles mehr. Ziel des Einsatzes von Medien in Kindertageseinrichtungen ist die Förderung von Medienkompetenz. Dies bedeutet, Kinder für ein souveränes Leben im Umgang mit Medien stark zu machen. Natürlich sollte die Medienarbeit in der Kita altersorientiert auf die grundlegenden Bedürfnisse und Interessen der Kinder angepasst sein und die Entwicklung der Kinder in jeder Hinsicht unterstützen. Und am wichtigsten ist, dass die Medienkompetenz der Kinder von Kita und Eltern gemeinsam gefördert wird. Wissen Sie, ob es in Ihrer Kita ein Medienkonzept gibt? Fragen Sie doch mal nach!

Die miniKIM-Studie

Die miniKIM-Studie erhebt Informationen zur Mediennutzung von Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren. Die aktuellste Studie ist von 2014. Sie wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) veröffentlicht. Falls Sie die Studie interessiert, finden Sie diese als pdf auf der Webseite des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs).

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