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Das erste Smartphone

Mit Freund*innen chatten, auf Social Media aktiv sein, sich kreativ ausdrücken – mit dem Smartphone eröffnet sich für Kinder eine neue Welt. Viele Eltern fragen sich: „Wann ist mein Kind alt genug für ein eigenes Smartphone?“. Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Denn bei der Entscheidung spielt vor allem der Entwicklungsstand des Kindes eine Rolle.

Der richtige Zeitpunkt für das erste Smartphone

Der Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule ist für viele Eltern ein geeigneter Zeitpunkt, ein Smartphone anzuschaffen. Viele Kinder haben einen längeren Schulweg, den sie häufig allein zurücklegen. Über ein Handy oder Smartphone können sie schnell Kontakt aufnehmen. Die ständige Erreichbarkeit sollte nicht der Hauptgrund sein. Gerade für ältere Kinder und Jugendliche ist der wichtigste Grund für das eigene Smartphone der Kontakt mit ihren Freund*innen. Sie möchten dazugehören und mitreden können, wenn es um angesagte Apps und Social-Media-Trends geht.

Eine Checkliste hilft bei der Entscheidung

Überlegen Sie, ob Ihr Kind schon bereit für ein eigenes Smartphone ist? Dann sollten Sie sich über diese Dinge Gedanken machen:

  • Hat mein Kind schon Erfahrung, weil es gelegentlich das Smartphone eines Familienmitglieds wie Mutter, Bruder oder Onkel nutzt? 
  • Weiß mein Kind, dass es persönliche Daten gibt und was das bedeutet? 
  • Kann mein Kind verstehen, dass es Sicherheitseinstellungen und App-Berechtigungen gibt und wofür sie gut sind?
  • Kann mein Kind verstehen, dass durch ein Handy Kosten entstehen (können) z. B. bei In-App-Käufen über Spiele? 
  • Weiß mein Kind, dass es auch im Netz Regeln gibt, z. B. bei der Kommunikation in Gruppenchats

Diese und weitere Fragen hat klicksafe in einer Checkliste zum Abhaken für Eltern zusammengestellt. Gehen Sie die Checkliste allein oder gemeinsam mit Ihrem Kind durch. Je mehr Punkte Sie ankreuzen, desto eher ist Ihr Kind bereit für ein eigenes Smartphone. Sie kennen es jedoch am besten und können seine Medienerfahrung und sein Verantwortungsbewusstsein einschätzen. Für jüngere Kinder eignet sich vielleicht erstmal ein Handy ohne Internetzugang. Früher oder später sollten Sie Ihrem Kind jedoch das eigene Smartphone zugestehen.

Surfen, posten und chatten – Herausforderungen bei der Smartphone-Nutzung

Der Zugang zum Internet birgt für Ihr Kind viele Potenziale, aber auch Risiken:

Wie Sie Ihr Kind vor sexueller Gewalt im Internet schützen können, erfahren Sie in dieser Broschüre von klicksafe.

Ein Gerät auswählen und einrichten

Wählen Sie das erste Smartphone sorgfältig aus und beziehen Sie Kosten, Ausstattungen mit ein. Ein gebrauchtes Handy kann eine gute Wahl sein. Nehmen Sie sich Zeit, das Smartphone in Ruhe einzurichten. Achten Sie auf Altersfreigaben von Apps und aktivieren Sie die Sicherheitseinstellungen am Gerät. Besprechen Sie zusammen, welche Apps Ihr Kind nutzen darf und welche erst einmal nicht. Zu Beginn reicht eventuell ein Prepaid-Vertrag und keine Flatrate. So lernt ihr Kind, wie viel es das Handy eigentlich benutzt und wie es mit mobilen Daten und WLAN angemessen umgehen kann. Auch Einstellungen im Smartphone können ein Bewusstsein für die Bildschirmzeit schaffen. Weitere Tipps, wie Sie die Handynutzung Ihres Kindes sicherer gestalten können, finden Sie in unserem Beitrag dazu.

Tipps für einen sicheren Umgang mit dem ersten Smartphone

Begleiten Sie Ihr Kind bei den ersten Schritten mit seinem Smartphone. Klären Sie Ihr Kind immer wieder über mögliche Risiken auf. Sprechen Sie schon vor der Entscheidung für ein eigenes Smartphone mit Ihrem Kind darüber. Hilfreich kann es auch sein, sich mit anderen Eltern abzusprechen. Denn meistens stehen diese vor den gleichen Fragen.

Gestalten Sie gemeinsame Regeln für die Mediennutzung, an die sich alle Familienmitglieder halten. Behalten Sie die Nutzungszeiten Ihres Kindes und Anzeichen für digitalen Stress im Auge.

Informieren Sie sich über kindgerechte Angebote und Apps, wie zum Beispiel die fragFINN-App. Beim Spieleratgeber NRW finden Sie pädagogische Beurteilungen für Handy-Games.

Versuchen Sie mit gutem Beispiel voranzugehen. Missbrauchen Sie nicht das Vertrauen Ihres Kindes, indem Sie das Handy heimlich kontrollieren – ein offenes Gespräch ist der bessere Weg. Wenn Sie unsicher sind oder ernste Probleme auftreten, wenden Sie sich an pädagogische Fachkräfte wie die Schulsozialarbeit oder kontaktieren Sie (Online-)Beratungsstellen.

Beim Einstieg in das Thema können kindgerechte Informationen helfen. Das Magazin „Genial digital“ des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) vermittelt Kindern von 8 bis 11 Jahren spielerisch Informationen rund um das Internet und das erste Smartphone.

So wird das Smartphone Ihres Kindes sicherer

Im Laufe der Grundschulzeit bekommen viele Kinder ein eigenes Smartphone. Damit können sie unterschiedliche Dinge machen und haben Zugang zum Internet. Neben vielen tollen Möglichkeiten sind Kinder damit aber auch Risiken ausgesetzt. Es ist besonders wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren sprechen und gemeinsam Sicherheitseinstellungen am Smartphone vornehmen.

Datenschutz

Ohne, dass Ihr Kind etwas bemerkt, hinterlässt es durch die Benutzung eines Messengers und anderer Apps sowie durch das Surfen im Netz Datenspuren. Erklären Sie Ihrem Kind die verschiedenen Smartphone-Funktionen, und wie es diese sinnvoll einstellen kann: WLAN, Bluetooth und der Standort sollen standardmäßig ausgeschaltet bleiben und nur aktiviert werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Zum Beispiel ist GPS nötig, wenn Ihr Kind den Weg zu einem bestimmten Ort mit Hilfe einer Karten-App sucht. Überprüfen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam die App-Berechtigungen in den Einstellungen. So vermeiden Sie zum Beispiel, dass Apps ohne Grund auf die Kamera zugreifen oder Daten mit anderen Geräten und Netzwerken austauschen. Klären Sie Ihr Kind über Betrugsmaschen im Netz auf, wie zum Beispiel Spam-Mails oder Phishing. Eine zusätzliche Sicherheit bieten Virenscanner-Apps, die vor unerwünschten Viren und vor Gefahren wie dem Diebstahl von Daten, Abofallen oder Fake-Angeboten schützen können.

Passwortschutz

Für eine sichere Nutzung von Gerät und Apps ist es wichtig, Codes und Passwörter zu nutzen. Das Handy Ihres Kindes sollte nur nach Eingabe eines Codes (PIN, Wischcode o. Ä.) zu benutzen sein, damit Fremde keinen Zugriff auf persönliche Daten haben. Richten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam einen sicheren Passwortschutz ein. Das gilt auch für die Registrierung bei Social-Media-Diensten und Apps. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens zwölf Zeichen und enthalten neben Buchstaben auch Sonderzeichen und Zahlen. Je nach Gerät kann zum Entsperren auch ein Fingerabdruck Ihres Kindes verwendet werden (z. B. Touch-ID bei iOS). Tipps zur Erstellung von sicheren Passwörtern gibt es – z. B. bei Handysektor. Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, dass mindestens auch ein Elternteil die Kombination zur Bildschirmentsperrung und das Passwort kennt.

Jugendschutzeinstellungen bei Android und iOS

An jedem Smartphone lassen sich in den Einstellungen Sicherheits- und Jugendschutzeinstellungen vornehmen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie unter anderem im Artikel zum technischen Jugendmedienschutz.

Bei Android können Sie im Play Store die Installation von Apps sperren lassen bzw. für die Installation oder In-App-Käufe ein Passwort festlegen. Aktivieren Sie hierfür die Jugendschutzeinstellungen. Sie können auswählen, welche Apps Ihr Kind auch ohne Passwort installieren kann.

iOS-Geräte bieten noch mehr Möglichkeiten in den eigenen Geräteeinstellungen. Unter Bildschirmzeit haben Sie die Option, Einschränkungen vorzunehmen und dafür einen eigenen Code zu vergeben. Sie können dann z. B. die Verwendung von bestimmten Apps erlauben oder sperren und In-App-Käufe mit einem Passwort beschränken. Es lassen sich auch Filme, Musik, Apps und TV-Sendungen mit einer höheren Altersfreigabe automatisch sperren. iOS kann Web-Inhalte in Safari und Apps automatisch filtern und ausblenden.

Darüber hinaus sind zusätzliche Apps empfehlenswert:

  • JusProg ist ein staatlich anerkanntes Jugendschutzprogramm, das kostenfrei, datensparsam und werbefrei ist. Die Software filtert Internetadressen und blockiert nicht-altersgerechte Websites. Durch die individuellen Einstellungen können Sie das Schutzniveau an das Alter Ihres Kindes anpassen.
  • Für Android-Geräte gibt es außerdem die Salfeld Sie ist kostenpflichtig und setzt den Fokus auf Zeitlimits und Filter sowie die Verbindung von Eltern- und Kind-Geräten.
  • Mit der App Kids Place können Sie z. B. eine Zeitbeschränkung der Bildschirmzeit festlegen, nur die Nutzung bestimmter Apps erlauben oder ungeeignete Websites sperren.
  • Die App Google Family Link bietet ebenfalls einige Möglichkeiten, die Handynutzung Ihres Kindes zu regulieren.

Weitere Tipps für eine sichere Smartphone-Nutzung

Um Kostenfallen zu vermeiden, kann ein Tarif mit beschränktem Datenvolumen nützlich sein. Achten Sie darauf, auch bei Social-Media-Apps gewisse Einstellungen für die Privatsphäre und Sicherheit Ihres Kindes vorzunehmen und zum Beispiel Instagram sicher zu nutzen. Hier können Sie gezielt die Sichtbarkeit des Profils Ihres Kindes und die grundsätzlichen Kontaktmöglichkeiten regulieren. Manche Plattformen bieten einen sichereren Alternativ-Modus für Minderjährige an – z. B. der begleitete Modus bei TikTok.

Empfehlenswert ist auch die Installation der fragFINN-App. Diese Kindersuchmaschine bietet einen geschützten Surfraum mit geprüften Internetseiten. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Kind nur auf altersgerechte und unbedenkliche Inhalte zugreifen kann, sowohl für schulische Recherche als auch für Freizeitaktivitäten.

Für weitere Informationen zu sicheren Smartphone-Einstellungen lohnt es sich, die Seite medien-kindersicher.de zu besuchen. Hier gibt es hilfreiche, technische Schutzlösungen für alle Geräte, Dienste und Apps Ihres Kindes Schritt für Schritt erklärt.

Denken Sie auch daran, auf dem Smartphone Ihres Kindes regelmäßig Software-Updates durchzuführen, um Sicherheitslücken zu schließen und das Risiko von z. B. Viren zu minimieren

Begleitung durch die Eltern

Smartphones bringen einige Funktionen mit, um das Chatten, Surfen im Netz und die Nutzung von Apps für Ihr Kind sicherer zu gestalten. Dennoch ersetzen diese Einstellungen am Gerät oder Jugendschutz-Apps nicht die Begleitung durch Sie als Eltern. Ihr Kind sollte immer verstehen, warum gewisse Websites oder Apps gesperrt oder die GPS-Ortung deaktiviert bleiben sollte. Orientieren Sie sich bei der Kontrolle und Sicherheit außerdem immer am Alter und der Entwicklung Ihres Kindes. Greifen Sie besonders bei Jugendlichen nicht zu stark in die Privatsphäre Ihres Kindes ein. Versuchen Sie aber immer im Gespräch mit Ihrem Kind zu bleiben und als Ansprechperson bei Fragen oder Unsicherheiten da zu sein.

Snapchat

Snapchat ist ein kostenfreier Messenger zum Versenden von Fotos und kurzen Videos. Die Besonderheit: Das lustige Selfie mit den Hasenohren oder ähnliche Bilder „verschwinden“ nach kurzer Zeit vom Bildschirm des Empfängers.

Kurz gefasst:

  • kostenlose Messenger-App für Android oder iOS
  • kostenpflichtige Version mit zusätzlichen Features: Snapchat+
  • Funktionen: kreative Bilder, Videos, witzige Emojis und Filter mit Freunden teilen
  • laut Anbieter ab 13 Jahren erlaubt (nach DSGVO ab 16 Jahren)
  • diverse Kontaktrisiken, u. a. ermöglicht die Ortungsfunktion die Nachverfolgung des eigenen Aufenthaltsortes

Was ist Snapchat?

Mit Snapchat können Fotos und kurze Videos als Nachricht oder als Story an Kontakte versendet werden. Diese Snaps, also Schnappschüsse, sind nur für bis zu 24 Stunden sichtbar und „zerstören“ sich danach selbst. Die Fotos und Videos können mit unzähligen Filtern bearbeitet werden. Mit der „Memorys-Funktion“ können Nutzerinnen bestimmte Inhalte abspeichern. Neben den privaten Storys von Freunden gibt es Inhalte von Stars und Marken. Über die Funktion „Spotlight” lassen sich außerdem kreative Kurzvideos im TikTok-Stil veröffentlichen. Userinnen können über sogenannte „Snap Codes“ sowie über ihre Handynummer gefunden werden, wenn dies in den Einstellungen aktiviert ist. Das eigene Profil enthält nur Bilder und Videos, andere persönliche Angaben werden nicht gemacht. Mit der Kartenfunktion „Snap Map“ kann man sehen, wo sich die eigenen Kontakte gerade aufhalten.

Wer Snapchat nutzt, ist seit Februar 2023 automatisch mit dem Chatbot My AI befreundet. Dahinter steckt eine künstliche Intelligenz, die Fragen beantwortet, chattet und insgesamt wie ein „echter“ Freund daherkommt. Für die Nutzerinnen kann das ein nettes Spielzeug sein – ist jedoch auch mit Vorsicht zu genießen. Löschen lässt sich der Chatbot nur sehr umständlich und mit einem kostenpflichtigen Snapchat+-Abonnement.

Snapchat+ bietet für 4,49 Euro/Monat die Premium-Version, dort testen die Anbieter noch nicht veröffentlichte Features. Besonders für Kinder und Jugendliche ist das reizvoll: Es gibt mehr Optionen, den eigenen Avatar (genannt „BitMoji“) zu gestalten, und mehr Informationen über Freundeskonstellationen als mit einem regulären Snapchat-Konto.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Die App gehört zu den beliebtesten Anwendungen bei Jugendlichen ab 13 Jahren. Teenager nutzen Snapchat sehr gern, um sich mit ihren Freundinnen auszutauschen. Dazu werden statt Text einfach Bilder und Videos versendet. Die Nutzung der Spaßfilter, Videos, die mit Musik unterlegt werden können, und selbst verschwindende Nachrichten machen den Reiz der App aus. Snapchat wirkt jugendlicher und verspielter als z. B. Instagram. Die Kommunikation erscheint Jugendlichen privater, da nur mit einzelnen oder in Gruppen Inhalte ausgetauscht werden. Auf der „Snap Map“ werden Personen als Avatare dargestellt, weshalb sie wie ein Spiel wirkt.

Was kann problematisch sein an Snapchat?

Alle Inhalte auf Snapchat zerstören sich nicht wirklich selbst, sondern sie lassen sich nach einer bestimmten Zeit nur nicht mehr aufrufen. Mit etwas technischem Know-how sind sie auf dem Gerät wiederherzustellen. Oder es wird einfach ein Screenshot gemacht – darüber wird der Versender des Bildes allerdings informiert. Trotzdem kann es problematisch werden, wenn Kinder und Jugendliche sehr persönliche – vielleicht sogar intime – Bilder und Videos von sich versenden und diese z. B. über Cybermobbing gegen sie verwendet werden. Durch die Vielzahl der versendeten Inhalte ist die Kontrolle darüber schwierig. Kinder und Jugendliche sollten daher genau wissen, wie sie die Melde- und Blockierfunktionen nutzen können. Das ist im Falle der unerwünschten Kontaktaufnahme besonders sinnvoll. Unter anderem deswegen ist auch die Funktion „Snap Map” kritisch zu sehen. Denn jedes Mal, wenn man Snapchat öffnet, wird auch die Snap Map aktualisiert. Und aus diesen Informationen lassen sich ziemlich viele Schlüsse ziehen wie Adresse, Schule oder Hobbys; auch von eher unbekannten Online-Freunden. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, sich gut zu überlegen, wen man in den eigenen Kontakten aufnimmt.

Auch bestimmte Inhalte können für Jugendliche problematisch sein. Dazu zählen nicht altersgemäße Bilder ebenso wie unangemessene Werbung oder Snaps von Marken und Produkten.

Was meint der Anbieter?

Nutzende müssen sich an die Regeln der Plattform Snap halten. Die Nutzung von Snapchat ist Jugendlichen ab 13 Jahren nur mit der Erlaubnis ihrer Eltern gestattet. Es erfolgt allerdings keine technische Prüfung der Altersangabe.

Generell ist es verboten, nicht jugendfreie Inhalte, wie z. B. pornografische Bilder, zu verbreiten oder zu bewerben. Minderjährige dürfen keine Nacktbilder oder sexuell aufreizende Inhalte von sich posten oder versenden. Sicherheitsprobleme können innerhalb des deutschsprachigen Sicherheitscenters des Dienstes gemeldet werden. Außerdem ist es möglich, andere Nutzende zu blockieren und zu melden. Sogenannte Content-Manager prüfen Verstöße gegen die Snapchat-Richtlinien.

Snapchat sammelt jede Menge Daten von seinen Nutzern und erläutert das sehr offen in seinen Datenschutzbestimmungen – auch, dass Daten teilweise an Dritte weitergegeben werden. Die Daten, die man über Snapchat versendet, werden bei der Übertragung verschlüsselt. Über das Family Center können Eltern in der App verschiedene Kontrollfunktionen nutzen.

Was sollten Eltern beachten?

Über das Family Center von Snapchat erhalten Eltern Möglichkeiten über Kontrollfunktionen, z.B. einen Überblick zu den Aktivitäten ihres Kindes oder die Einrichtung von Inhaltskontrollen in der App. Um sich mit dem Konto des Kindes zu verbinden, wird allerdings ein eigener Snapchat-Account benötigt. Jugendliche müssen der Verbindung auch selbst zustimmen.

Wenn Ihr Kind die App gern nutzen möchte, sollten Sie unbedingt über mögliche Gefahren sprechen. Regeln Sie, wer die geteilten Inhalte sehen kann und wer nicht. Gehen Sie gemeinsam die Einstellungen durch. Erklären Sie Ihrem Kind, dass versendete Bilder per Screenshot vom Empfänger abgespeichert werden können. Es ist dringend zu empfehlen, dass Jugendliche nur Freundinnen und Freunde zu ihrer Liste hinzufügen, die sie tatsächlich kennen. Eine gute Übersicht zum sicheren Umgang mit Snapchat bietet Jugendlichen das Angebot Handysektor.

Sprechen Sie über die Funktion Snap Map: Was bedeutet die Sichtbarmachung des eigenen Standorts, welche Folgen und Risiken gehen damit einher und wird die Funktion überhaupt gebraucht? Das Teilen des Standortes kann auch unbewusst passieren (beim Öffnen der App). Dies kann im sogenannten „Geistmodus“ (Ghost Mode) verhindert werden. Auch kann der App die Berechtigung entzogen werden, auf den Standort zuzugreifen. Wenn eine Freundin Ihres Kindes Snapchat+ nutzt, sollte besonders darauf geachtet werden, die Tracking-Funktion zu deaktivieren oder die Person zu blockieren.

Medien selber machen – mit der Fotokamera unterwegs

Es gibt viele Möglichkeiten, kleine Medienprojekte mit Kindern zu realisieren. Besonders unkompliziert sind Projekte rund um Fotografie. Denn eine Kamera gibt es eigentlich in jeder Familie, ob im Smartphone oder als eigenes Gerät. Außerdem ist man beim Fotografieren weder vom Internet noch von einer Steckdose abhängig (wenn der Akku geladen ist). Einige Ideen können also auch ganz einfach draußen umgesetzt werden! Welche Art von Kamera Sie für ein kleines Fotoprojekt nutzen, ob Fotokamera, Smartphone oder Tablet spielt in den meisten Fällen keine Rolle. Sie können gemeinsam mit Ihrem Kind kreativ werden und ausprobieren, was man außer Selfies und Urlaubsschnappschüssen fotografieren kann – mit der Fotokamera unterwegs.

Nah und fern

Wer selber fotografiert, weiß, dass der Blick durch die Kameralinse oft eine andere ist. Beim Fotografieren ändern sich Perspektiven und Größenverhältnisse vollkommen. Gehen Sie mit Ihrem Kind auf Entdeckungsreise. Besonders gut geeignet ist dafür z. B. die Makrofotografie. Das heißt, man geht ganz nah an Objekte heran. Wenn vorhanden, kann man auch den Zoom der Kamera zur Hilfe nehmen. Blumen, Insekten und andere Sachen wirken damit viel größer. So können Sie gemeinsam Dinge entdecken, die Sie vorher nicht beachtet haben. Nicht weniger spannend ist es, wenn man Fotos aus großer Entfernung oder Höhe macht. Man kann sich auf die Suche nach den besten Orten zum Fotografieren machen.

Perspektiven-Wahnsinn

Diese Fotoaktion kennen Sie vielleicht aus dem Urlaub in Paris oder Pisa. Dort entstehen Fotos, die so aussehen, als würde man den schiefen Turm stützen oder den Eiffelturm zwischen Zeigefinger und Daumen behutsam festhalten.
Die Technik nennt man erzwungene Perspektive. Damit kann man Objekte größer oder kleiner wirken lassen, als sie eigentlich sind, indem man sich dazu in bestimmter Entfernung positioniert. Dabei entstehen oft lustige Fotos, die nicht der Wirklichkeit entsprechen.
Solche Perspektiven-Fotos kann man ganz einfach auch zu Hause oder draußen umsetzen, denn jedes Gebäude oder jeder Gegenstand lässt sich in witzige und verrückte Perspektiven zwingen. Probieren Sie es einfach mal mit Ihren Kindern aus – „spielen“ Sie mit verschiedenen Perspektiven.

Ein witziges YouTube-Video, um sich inspirieren zu lassen, gibt’s hier:

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https://www.youtube.com/watch?v=kF3kp1g-jOg_%_

Fotostory

Kennen Sie noch die Fotolovestories aus der Bravo? Dahinter steckt das simple Comic-Prinzip, bei dem Bilder und kurze Texte miteinander kombiniert werden. Fotos erzählen immer Geschichten und Kinder lieben Geschichten. Denken Sie sich gemeinsam eine kleine Geschichte aus und verpacken Sie diese als Foto-Story. So können Kinder auch ihr Schauspieltalent ausprobieren. Noch einfacher ist es, Collagen zu einem bestimmten Thema wie „Tiere“ oder „Natur“ zu erstellen. Mit verschiedenen Apps kann man kinderleicht Bilder bearbeiten, anordnen und Texte hinzufügen. Unter anderem mit „Pic’s Art Foto und Collage“ und „Pic Collage-Foto bearbeiten“ lassen sich Bilder bearbeiten, Collagen erstellen und Sticker einfügen. „Snapseed“ dagegen setzt auf Filter und das Korrigieren von Schärfe und Kontrast.

Fotos veröffentlichen

Wenn Ihr Kind besonders gelungene Fotos gemacht hat, kann es diese in einer Kinder-Foto-Community wie Knipsclub oder Kamerakinder anderen Kindern präsentieren. Während auf Instagram und Co. meistens der strahlende Filter, ein virtueller Blumenkranz auf dem Kopf oder das rauschende Meer im Hintergrund zu vielen Likes führt, geht es beim Knipsclub oder den Kamerakindern um das Wesentliche: das Fotografieren. Viele Fotoaktionen und die Ernennung des „Foto des Monats“ regen zum Mitmachen und Ausprobieren an. In der digitalen Ausstellung können Bilder mit „Gefällt mir“ markiert und kommentiert werden. Kinder bis etwa 12 Jahren können sich untereinander austauschen. Eine Kinder-Foto-Community ist ein sicherer Ort, um die Möglichkeiten eines Sozialen Netzwerks in einem geschützten Raum auszuprobieren, bevor Ihr Kind ab dem Jugendalter auf Instagram und anderen Social Apps Fotos und anderes postet. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, welche Art von Fotos es mit anderen teilt und welche vielleicht auch niemanden etwas angehen.

Eine weitere tolle Idee, für fortgeschrittene Fotografinnen und Fotografen ist das Malen mit Licht, auch Lightpainting genannt. Eine Anleitung, wie man das mit Kindern umsetzen kann, gibt’s bei „Gutes Aufwachsen mit Medien„.

Noch mehr Ideen und Tipps für das Fotografieren mit Kindern gibt es ebenfalls beim Knipsclub und den Kamerakindern.

Das Phänomen Selfie

Das Handy vor sich in die Höhe gereckt und die Lippen zu einem Schmollmund verzogen – so oder ähnlich kann es aussehen, wenn besonders junge Menschen ein Foto von sich selbst machen. Schnell landet dieses dann bei WhatsApp, Instagram oder Snapchat. Vielleicht wird vorher noch ein Filter darübergelegt, der die Farben mehr strahlen lässt und man setzt sich virtuell Hasenohren auf.
Vor allem Jugendliche haben das Smartphone immer in der Tasche und in beliebigen Situationen ist es schnell gezückt, um sich und seine Freunde zu fotografieren und den Moment festzuhalten.

Was fasziniert Jugendliche daran?

Diese Selbstportäts mit dem Smartphone sind bei Jugendlichen sehr beliebt. Selfies werden genutzt, um sich in Szene zu setzen und die eigene Wirkung auf andere auszutesten. Dieser Wunsch von Jugendlichen, die sich mitten in ihrer Persönlichkeitsentwicklung befinden, ist nichts Ungewöhnliches oder Neues. Aber Smartphone und Social Media machen es besonders leicht. Die schönsten Bilder werden bei Instagram & Co. veröffentlicht – in der Hoffnung, dass möglichst viele sie liken. Daran kann man die eigene Beliebtheit und Attraktivität ablesen. Aber es gibt auch andere Gründe, Selfies zu machen. Jugendliche können dabei kreativ sein und beim gemeinsamen Posen viel Spaß haben. Nicht selten entstehen Selfies auch einfach aus Langeweile.
Und wenn man ehrlich ist: Auch viele Erwachsene machen Selfies, um zu zeigen, wie man sich gerade fühlt, was man macht und wo man ist. Mit Selfies kann man Erinnerungen festhalten und sich anderen mitteilen.

Worauf sollten Eltern achten?

Problematisch wird es, wenn übermäßig viel geknipst wird oder erotische Selfies gepostet werden. Jugendliche gucken sich das von Influencerinnen oder anderen Menschen ab. Stellen Sie das bei Ihrem Kind fest, sucht es vielleicht nach Aufmerksamkeit. Selbstinszenierung findet zunehmend digital statt. Kinder und Jugendliche können das Gefühl bekommen, sie müssten sich präsentieren und ständig zeigen, was sie alles erleben. Gerade erotische Bilder, die im Netz landen, können dem Ruf Ihres Kindes schaden. Sie als Eltern sollten dem entgegenwirken, indem Sie mit ihm im Gespräch bleiben! Machen Sie Ihrem Kind klar, dass alles, was einmal im Netz landet, nicht mehr richtig zu löschen geht und man keine Kontrolle darüber hat, wo und wie sich Bilder verbreiten.

Es gibt Situationen oder Orte, in denen Selfies nicht angebracht sind. Das Posieren etwa an einem Gedenkort ist wenig taktvoll. Auch darüber sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen und selbst als gutes Beispiel vorangehen. Das betrifft auch die Wahrung von Persönlichkeitsrechten, wenn andere Menschen auf dem Selfie zu sehen sind. Diese müssen damit einverstanden sein, geknipst und veröffentlicht zu werden.

Selbstinszenierung und Selbstdarstellung sind wichtige Themen im Jugendalter, da sich die Kinder und Jugendlichen so mit sich auseinandersetzen. Es ist wichtig, dass sie sich ausprobieren – das kann auch in Form von Selfies sein! Begleiten Sie Ihr Kind dabei und zeigen ihm wenn nötig auch die Schattenseiten dieses Trendphänomens auf. Sehr persönliche Bilder gehören nicht ins Netz und manches Erlebnis ist als Erinnerung viel schöner.

Im folgenden Video beantwortet unser Medienpädagoge Björn Schreiber die Frage eines Vaters zur Selbstdarstellung seiner Tochter auf Instagram:

_%_Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=dc9WDNSm9jw_%_

Pokémon GO – auf der Jagd nach den Monstern

Nach dem viel beachteten Start der Spiele-App Pokémon GO im Jahr 2016 gibt es weiterhin weltweit begeisterte Spielerinnen und Spieler und immer neue dieser kleinen Monster, genannt Pokémon. Vielleicht kennen Sie Pikachu, Glumanda und Shiggi aus Ihrer eigenen Kindheit – von Sammelkarten oder dem Videospiel.

Kurz gefasst

  • kostenlose Spiele-App, In-App-Käufe möglich
  • in vielen Sprachen spielbar; in Deutschland seit Juli 2016
  • verfügbar für die Betriebssysteme iOS und Android
  • Altersempfehlung laut USK ab 6 Jahren, laut iTunes App Store ab 9 Jahren, laut Spieleratgeber NRW ab 12 Jahren

Was ist Pokémon GO?

Bei Pokémon GO wird der Spieler zum Trainer. Er oder sie sammelt Pokémon überall in der Umgebung. Diese werden weiterentwickelt, trainiert und können im Kampf gegeneinander antreten.

Pokemon GO ist eine sogenannte ortsbasierte Spiele-App, die nur mit einer Internetverbindung, eingeschaltetem GPS und Kamerazugriff funktioniert. Auf dem Handydisplay wird die Umgebung als virtuelle Karte angezeigt. Auf dieser erscheinen die kleinen Monster, wenn man sich mit dem Smartphone (im Freien) bewegt. Außerdem gibt es an manchen Orten sogenannte Pokéstopps, wo man die zum Fangen der Pokémons wichtigen Pokébälle und anderes Zubehör einsammeln kann oder Arenen, in denen Pokémons verschiedener Spielerinnen und Spieler gegeneinander antreten.

Um bestimmte Pokémons zu finden, muss der Spieler oder die Spielerin an bestimmte Orte gehen. Denn die zahlreichen und unterschiedlichen Monster sind je nach Stärke und Eigenschaften an verschiedenen Orten anzutreffen.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an Pokémon GO?

Die Verschmelzung von Realität und Spiel begeistert sicherlich nicht nur Kinder und Jugendliche. Online spielen ist mit Pokémon GO ganz einfach per Smartphone auch draußen und gemeinsam möglich. Man kann das Smartphone jederzeit aus der Tasche holen und nach neuen Monstern in der unmittelbaren Umgebung suchen. Es ist wie eine spannende Schatzsuche oder vertreibt die Langeweile z. B. beim Warten auf den Bus.

Auch die verschiedenen Ebenen des Spiels machen es kurzweilig und für junge Menschen attraktiv: das Sammeln und Weiterentwickeln von Monstern, das Gegeneinander-Kämpfen, das Miteinander-Messen durch Levelaufstieg und die ständige Weiterentwicklung des Spiels mit neuen Gadgets und neuen Pokémons. In den letzten Jahren werden immer mehr Events und Aktionen angeboten, für die sich Spielende Tickets kaufen und online oder offline in Echtzeit vernetzen können.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Da unterwegs theoretisch überall Pokémon auftauchen könnten, neigen Nutzerinnen und Nutzer der App dazu, den Blick immer auf das Handydisplay gerichtet zu haben, sodass Vorsicht im Straßenverkehr geboten ist. Als Erweiterung bietet der Hersteller den Pokéball Plus an: ein Plastikball, der über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden ist und beim Auftauchen eines Pokémons vibriert.

Die App kann auch dazu verleiten, unbekannte Orte allein aufzusuchen, an unerreichbare Stellen wie Baustellen zu betreten oder bei Nacht loszulaufen, um bestimmte Pokémon zu fangen. Machen Sie hier feste Spielregeln aus. Ihr Kind sollte immer in Begleitung eines befreundeten Spielers oder Spielerin auf die Suche gehen und ein Erziehungsberechtigter sollte stets über die besuchten Orte Bescheid wissen.

Da es immer neue Pokémon gibt, endet das Spiel quasi nie. Je mehr und stärkere Pokémon man hat, desto höher ist das eigene Spiel-Level. Viele Kinder und Jugendliche vergleichen sich gerne miteinander und wollen besser sein als die anderen. Deshalb verleitet die App, immer weiterspielen zu wollen. In den Regeln zur Game-Nutzung sollten Sie deshalb gemeinsam mit Ihrem Kind festlegen, wie lange und wie oft es die App aufrufen darf.

In Bezug auf den Datenschutz ist Pokémon GO einiger Kritik ausgesetzt. Damit Ihr Kind die App nutzen und auf Pokémon-Suche gehen kann, muss der GPS-Empfang auf dem Smartphone ständig aktiviert sein. Man muss der App viele weitere Berechtigungen erteilen, u. a. den Zugriff auf die SD-Karte und die Kamera. Es ist nicht klar, inwiefern der Hersteller Niantic all diese Daten nutzt oder in Zukunft nutzen könnte.

Das Spiel finanziert sich über In-App-Käufe. Man erwirbt virtuelle Poké-Münzen durch den Spielfortschritt oder gegen echtes Geld und kann dafür mehr oder weniger wichtige Gegenstände erhalten. Zubehör wird auch in Wunderboxen angeboten, zum Beispiel Eier, aus denen Pokémon schlüpfen. Diese Boxen werden auch Lootboxen genannt, weil der tatsächliche Wert des Inhalts Glückssache ist. Um Ihr Kind nicht in Versuchung zu bringen, lassen sich In-App-Käufe durch Sie als Erziehungsberechtigte bei iOS deaktivieren oder bei Android per Passwort schützen. Denn auch ohne diese In-App-Käufe macht das Spiel Spaß!

Das Spiel wurde 2019 von Stiftung Warentest unter die Lupe genommen und als einziges der getesteten Spiele mit der zweitbesten Kategorie „Bedenklich“ bewertet, wohingegen alle anderen ein „Inakzeptabel“ erhielten. Das einzige Problem ist der Datenschutz: Der Name des Mobilfunkanbieters sowie Nutzungsstatistiken werden an Dritte weitergegeben und die Datenschutzerklärung ist für Kinder nicht verständlich.

Was meint der Anbieter?

Auf der offiziellen Webseite des U.S.-amerikanischen Spiele-Herstellers Niantic und beim Starten der App wird u. a. auf die oben genannten Problematiken hingewiesen und es werden Tipps zur Sicherheit gegeben. Außerdem wird Erziehungsberechtigten empfohlen, die Kindersicherung in den Einstellungen von Handys zu nutzen. Hiermit lassen sich Spielzeit und In-App-Käufe einschränken. Über das Niantic-Kids-Elternportal können Eltern vor dem ersten Spielen die Spiele-Accounts ihres Kindes einrichten, es verwalten und anpassen. Mehr Informationen bietet das In-App-Käufe

Was sollten Eltern beachten?

Ihr Kind möchte unbedingt auf die Jagd nach Pokémon gehen? Hier stehen Sie vor der Aufgabe, einzuschätzen, ob Ihr Kind sich der angesprochenen Risiken bewusst ist. Neben Datenschutzfragen (insbesondere die ständige Standortbestimmung) gehört dazu, ob Ihr Kind das Prinzip der “Erweiterten Realität” (Augmented Reality) – also die Verschmelzung von Realität und Spiel – bereits versteht.

Laden Sie immer nur die Original-App (von Niantic) herunter. Apps von Drittanbietern sind oft mit Schadsoftware infiziert.

Sie als Erziehungsberechtigte müssen für Kinder unter 13 Jahren ein eigenes Kinder-Konto einrichten. Es ist empfehlenswert, einen neuen Account anzulegen und kein vorhandenes Google-Konto zu nutzen. Nutzen Sie das Niantic-Kids-Elternportal, um den Spiele-Account Ihres Kindes zu verwalten.

Entdecken Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind das Spiel und vereinbaren Sie Regeln für die Spieldauer, den erlaubten Spielradius und In-App-Käufe. Tun Sie sich mit befreundeten Familien zusammen und lassen Sie Ihr Kind nicht allein losziehen. Vielleicht ist das Spiel eine gute Gelegenheit für einen gemeinsamen Pokémon-Spaziergang an der frischen Luftt!

Der Reiz der Sprachnachricht

Wenn Jugendliche auf der Straße ihr Handy ähnlich wie ein Butterbrot in der Hand halten oder mit Kopfhörern aufgeregt in die Luft sprechen, wundert einen das kaum noch: sie nehmen wohl gerade eine Sprachnachricht auf. Auch für Familien ist dies eine beliebte Möglichkeit, im oft vollgepackten Alltag oder über die Ferne miteinander in Kontakt zu bleiben.

Wie funktionieren Sprachnachrichten?

Bei fast jedem Messenger gibt es die Funktion, Sprachnachrichten aufzunehmen. Dazu wird innerhalb eines Chats oder auch einer Gruppe das Mikrofon rechts neben dem Textfeld gedrückt gehalten und die Nachricht ins Smartphone gesprochen. Nach Loslassen des Mikrofon-Buttons wird die Sprachnachricht automatisch an die ausgewählte Person geschickt. Diese kann sich die Nachricht beliebig oft anhören und auch zwischendurch pausieren.

Mit der Stimme lässt sich meistens besser ausdrücken, wie eine Nachricht gemeint ist. Klingt die Stimme vielleicht verärgert? Oder macht jemand einen Witz? Die gesprochene Stimme kann die Emojis einer Textnachricht ersetzen und die Nachricht authentischer machen. Mit einer Sprachnachricht gibt es mehr Spielraum, um Gedanken und Gefühle in kürzerer Zeit als beim Tippen auszudrücken und anderen mitzuteilen.

Warum werden Sprachnachrichten so gerne genutzt?

Vorteile dieser Art der Kommunikation sind der geringe Aufwand und die Zeitersparnis, den Sprachnachrichten mit sich bringen. Sie können unterwegs z. B. im Supermarkt mit Einkaufstasche in der Hand noch schnell im Familienchat fragen, was für das Abendessen benötigt wird. Ewiges Tippen oder die Planung von Telefonaten, für die beide Gesprächspartner gleichzeitig Zeit haben müssen, fallen weg.

Sprachnachrichten können auch helfen, mit Freunden oder Familienmitgliedern, die weiter weg wohnen, den Kontakt zu halten. Mit der eigenen Stimme lässt sich schnell und unkompliziert deutlich machen, dass man aneinander denkt.

Gibt es Nachteile von Sprachnachrichten?

Sprachnachrichten können auch nervig sein: Manche Personen nutzen sie, weil sie keine Lust haben, lange Texte einzutippen. Bei Sprachnachrichten kommen einige ins Erzählen und haben eigentlich nichts Wichtiges mitzuteilen. Stattdessen erhält man minutenlange Audios. Nicht immer sind die empfangenen Personen in der Lage, eine Sprachnachricht abzuhören. Während sich Textnachrichten nachlesen lassen, müssen Sprachnachrichten erneut gehört werden, um eine vielleicht wichtige Information nachvollziehen zu können. Das ist bei langen Audios besonders nervig.

Sprachnachrichten sind manchmal schneller verschickt als gewollt, sobald das Mikrofonsymbol losgelassen wurde. Bei vielen Messenger-Apps gibt es mittlerweile die Möglichkeit, die aufgesprochene Nachricht vor dem Versenden anzuhören und zu prüfen, ob sie so wirklich rausgehen soll.

Darauf sollte außerdem geachtet werden

Beim Aufnehmen und Anhören von Sprachnachrichten sollten sich die Menschen in der Umgebung nicht gestört fühlen. Eine Textnachricht kann lautlos gelesen und eingetippt werden – für Sprachnachrichten gilt das nicht. Deshalb sollte auch darauf geachtet werden, dass beim Abspielen einer Sprachnachricht nicht einfach alle mithören können. Um das Mithören zu vermeiden, spielen viele Jugendliche die Nachrichten sehr leise ab und halten sich den Lautsprecher ihres Smartphones ganz nah ans Ohr. Was auf den ersten Blick etwas merkwürdig aussehen kann, ist eine Möglichkeit, um Sprachnachrichten auch in der Öffentlichkeit zu nutzen.

Beim Aufnehmen von Sprachnachrichten können laute Geräusche wie Straßenlärm oder Wind stören. Manchmal passiert es auch, dass man aus Versehen das Mikrofon zuhält, wodurch die Empfängerin oder der Empfänger das Aufgenommene nicht hören kann. Seien Sie sich bewusst, dass Sprachnachrichten eine praktische Option darstellen, jedoch nie den persönlichen Austausch ersetzen können. Treffen Sie innerhalb der Familie und auch mit anderen Personen eine Vereinbarung für welche Nachrichten und in welchen Situationen Audios geeignet sind und wann nicht.  

Kommunikation beim Gaming: TeamSpeak, Mumble und Discord

Bestimmt kennen Sie WhatsApp, den Facebook Messenger oder Signal. Aber haben Sie schon von TeamSpeak und Discord gehört? Wenn Ihr Kind (oder Sie selbst) gern Computerspiele spielt, sind Ihnen die Begriffe vielleicht schon begegnet. Es handelt sich um Programme, mit denen sich Gamer während des Spielens austauschen – per Chat oder Headset.

Wie funktionieren die Tools?

Der englische Name TeamSpeak bedeutet „in der Gruppe sprechen“. Auch Mumble und Discord werden dazu genutzt. Um miteinander zu kommunizieren, verbindet sich jeder Nutzer oder jede Nutzerin mit einem Server oder erstellt selbst einen. Andere können diesen Servern beitreten und sich in Channels/Kanälen organisieren. Über diese können die Spielenden dann miteinander sprechen (via Internet-Telefonie bzw. VoIP) und schreiben (via Chat). Die Software darf gemäß europäischer Datenschutzverordnung (DSGVO) ab 16 Jahren, mit Zustimmung der Eltern ab 13 Jahren verwendet werden. Die USK-Einordnung der Tools weicht teilweise von den AGB der einzelnen Tools ab.

TeamSpeak kurzgefasst:

  • kostenlose Browserversion für PC/Laptop
  • kostenpflichtige App (aktuell: TeamSpeak 3 für ca. 1,- Euro)
  • ggf. monatliche Gebühr für einen TeamSpeak-Server
  • US-amerikanischer Anbieter
  • weitere Funktionen: Whispern und Anstupsen

Mumble kurzgefasst:

  • guter Datenschutz durch Open Source-Software
  • kostenlos für PC/Laptop
  • kostenlose App „Plumble“ für Android und iOS
  • gute Sprachqualität
  • erfordert eigenen Server (bzw. angemieteten Server)

Discord kurzgefasst:

  • kostenlos in der Basisvariante
  • im Browser, als Software und App verfügbar
  • weitere Funktionen: Videoanrufe, Verschicken von Dateien und Emojis 
  • zusätzliche Features in der Premiumversion Nitro
  • mehr Infos in unserer Toolbeschreibung

Was fasziniert junge Gamerinnen und Gamer daran?

Das Spielen von Online-Games ist für Kinder und Jugendliche besonders reizvoll, wenn es gemeinsam mit Freunden oder anderen Mitspielenden stattfindet. Es macht ihnen Spaß, sich mit anderen zu messen. Obwohl wenn das Spielen häufig alleine vor einem Bildschirm stattfindet, gehört es für viele Gamer dazu, sich währenddessen auszutauschen. Dafür sind TeamSpeakMumble und Discord gute Optionen. Diese Kommunikationstools funktionieren auch dann, wenn nebenbei ein Spiel gespielt wird. Da TeamSpeak und Discord sehr verbreitet sind, können junge Spielende dort ihre Freunde treffen und neue Bekanntschaften schließen. Durch die Möglichkeit, Kanäle öffentlich oder privat anzulegen, ist Kommunikation auf unterschiedliche Ebenen möglich – zum privaten Austausch ebenso wie zur Information. 

Was gibt es bei den Angeboten zu beachten?

Wenn Ihr Kind Gamer oder Gamerin ist und eines der Programme nutzen möchte, sollten Sie gemeinsam entscheiden, welches geeignet ist. Recherchieren Sie zu den Angeboten und ihren Sicherheitseinstellungen. Probieren Sie das Tool, wenn möglich, vorher aus. Da einige Programme persönliche Daten erheben, sollten Sie sich über die aktuellen Datenschutzregelungen und Privatsphäre-Einstellungen schlau machen.  

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die verantwortungsvolle Nutzung solcher Programme und welche Gefahren damit verbunden sind. Persönliche Daten sollten im Chat nicht an fremde Personen weitergegeben werden. Es ist zudem möglich, mit unbekannten Personen in Kontakt zu kommen. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, wenn es mit unangenehmen oder beängstigenden Inhalten in Kontakt kommt. Über solche Plattformen tauschen sich u. a. auch Menschen mit rechtsextremer Gesinnung aus. Diese Gefahr sollten Sie im Blick haben, falls Ihr Sohn oder Ihre Tochter die Tools nutzen möchte.  

Mein Kind will YouTuber werden – was nun? (Teil 1)

„Weißt du schon, was du mal werden willst?“ ist eine beliebte Frage an Kinder. Die Antwort  „Ich will YouTuber werden!“ ist nicht ungewöhnlich. Spätestens, wenn Kinder in die weiterführende Schule kommen, wächst bei einigen der Wunsch, einen eigenen YouTube– oder Instagram-Channel mit echten Followerinnen und Followern zu haben und damit viel Geld zu verdienen – so wie ihre Vorbilder bei Social Media auch. Für manche Eltern ist das schwer zu verstehen.

Ist “YouTuber sein” überhaupt ein Beruf?

Videos drehen und dafür Geld bekommen ist doch kein “richtiger” Beruf, den man studieren kann oder für den es eine Ausbildung gibt, oder? Kinder und Jugendlichen sehen täglich Influencer bei Social Media, die davon leben können – und dabei viel Spaß haben. Es scheint, als wäre es ganz leicht, zum Social-Media-Star zu werden und mit schnell erstellen Videos und Fotos Geld zu verdienen.

Viele Social-Media-Stars haben das tatsächlich nicht gelernt und können davon leben. Aber es gibt Studiengänge oder Ausbildungen, die hilfreich sein können, wenn das Berufsziel YouTuberin oder Influencer ist. Lesen Sie mehr darüber bei Studycheck oder aubi-plus.

Wie wird man YouTuber?

Dank mobiler Medien, die mit dem Internet verbunden sind, ist es nicht schwer, YouTube und andere Social-Media-Kanäle mitzugestalten. Es braucht scheinbar nicht viel mehr als ein Smartphone und einen eigenen Kanal – und schon kann es losgehen. So könnte theoretisch auch Ihr Kind mit den eigenen Videos ein Millionenpublikum erreichen. Ganz so einfach ist es aber nicht.

Das Erstellen von Inhalten für Social Media und Videoplattformen ist ein kreativer Prozess. Er kann das Selbstbewusstsein und die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen stärken, wenn sie dabei begleitet werden. Allerdings ist damit auch viel Arbeit verbunden, die Zeit kostet. Berühmte Influencer sind nicht über Nacht erfolgreich geworden oder konnten sofort von ihrem Content leben. Anfangs waren YouTube-Videos häufig noch einfach gestaltet. Heutzutage sind viele Videos hochwertig und wurden mit viel Aufwand produziert. Außerdem ist ein Influencer oder eine Influencerin meist bei mehreren Kanälen aktiv, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Dazu kommt, dass Social-Media-Stars vor allem über Werbeverträge Geld verdienen. Auch damit müssen sie umgehen können. Viele der erfolgreichen Influencerinnen oder YouTuber haben ein eigenes Management. Um wirklich erfolgreich zu sein, müssen sich YouTuber und Influencerinnen mit ihren Inhalten von anderen abheben und viel Geld und Zeit in gute Inhalte investieren.

Im zweiten Teil von „Mein Kind will YouTuber werden – Was nun?“ erfahren Sie, wie Sie Ihr Kind unterstützen können, wenn es diesen Wunsch hat.

Mein Kind will eine Spielkonsole – was nun?

Zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Weihnachten steht auf der Wunschliste von vielen Kindern oft eine neue Spielekonsole. Vielleicht fühlen Sie sich überfordert, weil es nicht nur die eine Konsole gibt. Worauf sollten Sie achten, wenn Sie eine Konsole für die Familie oder Ihr Kind anschaffen möchten?

Was genau sind Spielekonsolen?

Die richtige Spielkonsole ist für bestimmte Spiele das A und O. Mittlerweile gibt es ein großes Angebot und es stellt sich die Frage, worin sie sich unterscheiden.

Eine stationäre Konsole (z. B. PlayStation, XBOX, Nintendo Switch) besteht aus der Konsole selbst (zu vergleichen mit einem Minicomputer) und einem Steuerungsgerät (Controller). Die Konsole wird an einen Fernseher oder Monitor angeschlossen und schon kann gespielt werden. Stationäre Geräte sind beliebt, weil es Spiele exklusiv für bestimmte Konsolen gibt. Außerdem bieten sie mehr Funktionen als das reine Spielvergnügen. Mit diesen Geräten können Sie auch im Internet surfen, Musik hören oder Filme anschauen.

Bei tragbaren Konsolen (z. B. Nintendo DS, Sony PlayStation Portable) steckt alles in einem Gerät, so dass auch unterwegs gespielt werden kann. Auf Busfahrten, der Autofahrt zu den Großeltern und auf längeren Reisen kann gespielt werden, so lange der Akku hält. Bei diesen sogenannten Handheld-Konsolen gibt es Modelle mit vorinstallierten Spielen, und solche, zu denen die Spiele separat dazu gekauft werden müssen. Tragbare Konsolen haben meist eine schwächere Leistung, sind aber im Vergleich zu stationären Konsolen günstiger in der Anschaffung. Nintendo Switch vereint die Vorteile von stationären und tragbaren Geräten. Diese kann an einen Fernseher angeschlossen werden und hat zwei Controller, mit denen gespielt werden kann. Gleichzeitig hat die Nintendo Switch einen eigenen Bildschirm, so dass sie auch unterwegs voll einsatzfähig ist.

Was sollten Eltern beachten?

Wenn Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind für den Kauf einer Spielkonsole entscheiden, gibt es einige Dinge zu beachten.

Machen Sie sich mit den Jugendschutzeinstellungen der jeweiligen Konsole vertraut und nutzen Sie diese. Viele Konsolen bieten zudem ein „Parental Control”-System an. Das ist eine Art Kindersicherung, mit der nur für das jeweilige Alter des Kindes geeignete Spiele gespielt und Filme angesehen werden können. Wenn Sie überlegen, ein Spiel für Ihr Kind zu kaufen, achten Sie unbedingt auf die Altersfreigabe und Altersempfehlung des Spiels. Auf der Website der USK können Sie gezielt nach der Freigabe eines bestimmten Spiels suchen. Überlegen Sie sich auch, ob sie die Konsole mit dem Internet verbinden möchten. Manche Spiele lassen sich nur online spielen. Überlegen Sie vorher, ob Ihr Kind bereits mit den damit verbundenen Kommunikationsrisiken umgehen kann. Da technische Lösungen keinen hundertprozentigen Schutz bieten, tauschen Sie sich auch stets mit Ihrem Kind über das Spielerlebnis aus. Lassen Sie sich Lieblingsspiele zeigen und spielen Sie doch auch mal eine Runde mit! Legen Sie gemeinsam Regeln beim Spielen fest.

Erkundigen Sie sich nach den Kosten für verschiedene Konsolen. Je nach Art und Ausstattung gibt es große preisliche Unterschiede. Je nachdem, was und wie viel Ihr Kind spielt, können Sie oft auch auf günstige oder gebrauchte Modelle zurückgreifen. Tragbare Konsolen sind häufig nicht aktualisierbar. Das kann dazu führen, dass Ihr Kind bei Veröffentlichung einer neueren Version dieses auch haben möchte. Sprechen Sie darüber und überlegen Sie, ob eine Kostenbeteiligung eine Lösung wäre. Eine Konsole zu haben und mit Gleichaltrigen zu spielen, kann für Ihr Kind wichtig sein, um Teil einer Freundesgruppe zu sein.

Nutzen Sie für die Konsole Ihres Kindes das heimische WLAN. So vermeiden Sie unnötige Kosten beim Surfen über das Handynetz und haben mehr Möglichkeiten, Einfluss auf die Nutzungszeiten zu nehmen (dies sollte jedoch immer in Absprache mit Ihrem Kind passieren und kann niemals die Begleitung der Mediennutzung ersetzen).

Mehr Informationen über die einzelnen Spielekonsolen und das Aktivieren der Jugendschutzeinstellungen finden Sie hier:

Worauf Sie grundsätzlich achten sollten, wenn Sie Ihrem Kind ein Mediengeschenk machen möchten, erfahren Sie bei webhelm.

Unter uns: Elternabende zu Fragen der Medienerziehung

Als Eltern haben Sie eine besondere Verantwortung für die Medienerziehung Ihres Kindes. Aber Sie sind nicht allein damit. Der Austausch mit anderen Eltern kann eine wichtige Unterstützung sein. Doch nicht immer hat man spontan Zeit für ein ausführliches Gespräch. Es gibt daher konkrete Angebote und Formate, um sich mit anderen Eltern zu Erziehungsthemen auszutauschen und sich zu informieren. Einige davon möchten wir Ihnen hier vorstellen.

Der Elterntalk

Die Idee ist einfach: Eltern von Kindern bis 14 Jahren werden zu einem Gastgeber oder einer Gastgeberin nach Hause eingeladen und tauschen sich in kleiner Runde etwa zwei Stunden über festgelegte Themen aus. Die Moderation übernehmen engagierte Eltern. Neben Themen wie Ernährung oder Stress geht es oft um den Medienumgang der Kinder, Nutzungsregeln oder neue Trends. Es gibt keine Expertenvorträge, sondern nur den Austausch untereinander. Die Idee ist, dass Eltern schon viel Wissen mitbringen und dieses im Elterntalk teilen können. Dieses Format gibt es in Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Auf den verlinkten Webseiten können Sie sich informieren, ob in Ihrer Region eine Elterntalk-Runde organisiert wird. Oft kooperieren die aktiven Eltern mit Behörden oder Sozialarbeitern, sodass Sie auch dort fündig werden können. 

Medienpädagogische Elternabende

An vielen Schulen und anderen Bildungseinrichtungen finden regelmäßig medienpädagogische Elternabende statt. Darin geht es oft um einen Überblick zu Handy und Internet oder Themen wie Cybermobbing und Hate Speech, kindersichere Mediennutzung oder auch darum, wie man mit Medien lernen und Inhalte gestalten kann. In der Regel ist eine medienpädagogische Fachkraft vor Ort, die Ihnen das Thema nahe bringt und Fragen beantwortet. Sie erfahren dort auch, wo Sie sich weiter informieren und Ideen zur Medienerziehung sammeln können. Fragen Sie am besten in der Schule Ihres Kindes nach, ob ein solcher Elternabend organisiert werden kann.

Angebote und Ansprechpartner finden

Sie möchten selbst aktiv werden und ein Angebot für Eltern anfragen oder organisieren? Die Verteilung und Erreichbarkeit von medienpädagogischen Fachkräften in Deutschland ist sehr unterschiedlich. Gerade in ländlichen Regionen ist es manchmal schwierig, geeignete Personen zu kontaktieren. Jedes Bundesland organisiert diesen Aufgabenbereich anders. Wenden Sie sich am besten zuerst an die Kita oder die Schule Ihres Kindes. Meistens gibt es Sozialarbeiter, manchmal auch Lehrkräfte, die sich mit Fragen der Medienerziehung beschäftigen. Fragen Sie gezielt nach. Oft sind bereits Medienpädagogen aus der Umgebung bekannt, die weiterhelfen können.

Werden Sie selbst aktiv

Überall in Deutschland gibt es medienpädagogische Initiativen, Medienzentren und freiberufliche Akteure, die Seminare, Workshops und Vorträge für Eltern anbieten. Suchen Sie auch im Internet nach geeigneten Kontakten oder Angeboten in Ihrer Nähe.
Solche Elternabende werden auch immer öfter online angeboten – unter anderem vom Elternguide. Aufzeichnung dieser Online-Elternabende gibt es z. B. von klicksafe und dem Internet-ABC. Der Elterntalk NRW hat sich im Format Podcast ausprobiert. Zwei Medienpädagoginnen sprechen in ihrem Podcast Medially regelmäßig über Themen rund um Medienkompetenz.     

Konflikte im Netz

Unter YouTube-Videos oder in sozialen Netzwerken findet man oft Kommentare von Leuten, die sich aufregen, beleidigen oder einfach nur rumpöbeln. Viele Nutzer haben schon Kontakt mit Mobbing gehabt – bei sich oder bei anderen. Nicht nur Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, werden von anderen Internetnutzern fertiggemacht. Gehört das einfach zum Leben dazu?

Hinter Konflikten stecken immer Menschen – auch online

Das Internet kann nichts dafür, dass Menschen aneinander geraten oder sich schaden wollen. Im Netz ist es aber für einige Menschen besonders verlockend, zu betrügen, zu beleidigen oder zu bedrohen. Es fällt ihnen leichter, Konflikte anzuzetteln, wenn sie nicht direkt merken, dass die andere Person leidet. Dabei sind Gemeinheiten nicht weniger schlimm, nur weil sie online stattfinden.

Das Internet ist keineswegs ein rechtsfreier Raum und niemand sollte Angst haben müssen, ins Netz zu gehen. Es gelten die gleichen Regeln und Gesetze wie sonst auch, und es ist wichtig, dass alle diese kennen und einhalten.

Konflikte gibt es überall

Zwischen Menschen kommt es immer mal zu Konflikten, auch Kinder und Jugendliche streiten sich. Das ist ganz normal und so lernen sie, mit Konflikten umzugehen – offline wie online. Allerdings ist es für sie oft schwieriger einzuschätzen, wie weit man gehen kann und ab wann Grenzen überschritten sind. Besonders bei Hassnachrichten und Mobbing sind Kinder und Jugendliche manchmal sehr gemein, ohne dass sie es selbst merken.

Je älter Ihr Kind wird, desto mehr ist es online unterwegs und kann dort auch mit Erwachsenen in Konflikte geraten. Im Teeniealter nutzen Kinder mehr und mehr Plattformen oder Apps, auf denen sie auf Nachrichten, Kommentare und Inhalte stoßen können, die Hass, Hetze und Unwahrheiten verbreiten. Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihr Kind dabei nicht allein lassen und rechtzeitig darauf vorbereiten, wie es damit umgehen kann.

Der Umgang mit Konflikten

Das Wichtigste ist, dass Ihr Kind weiß, dass Sie ansprechbar sind und bei Problemen und Konflikten unterstützen. Kinder und Jugendliche lernen erst nach und nach, Risiken und Gefahren gut einzuschätzen und mit Konflikten umzugehen. Dabei können verschiedene Strategien hilfreich sein:

  • Gewaltfrei kommunizieren. Auch wenn es manchmal schwer fällt, sollte man selbst stets höflich bleiben und den Konflikt damit nicht weiter anheizen.
  • Lieber face-to-face. Online kommt es schnell zu Missverständnissen. Außerdem ist die Hemmschwelle zu Gemeinheiten niedriger. Besser ist, man klärt einen Konflikt in einem direkten Gespräch.
  • Problem benennen.     Es ist wichtig, dass man ein Problem auch als solches bezeichnet, wenn man Beleidigungen, Bedrohungen oder Hass entdeckt.
  • Grenzen setzen. Man muss dem Gegenüber deutlich machen, wann eine Grenze erreicht ist. Manchmal hilft das schon, einen Konflikt einzudämmen.
  • Hilfe holen. Man muss nicht alles alleine schaffen. Man kann sich Freunde, Familie, Lehrkräfte oder auch andere Leute im Netz suchen, die einen unterstützen.
  • Unterstützen. Manchmal bekommt man einen Konflikt mit, ist aber selbst nicht beteiligt. Dann ist es wichtig, Hilfe anzubieten und die betroffene Person zu unterstützen.
  • Widersprechen. Wenn man sich traut, kann man auch diskutieren und widersprechen. Hier bietet sich an, erstmal nur klare Grenzen zu setzen und Probleme zu benennen.
  • Melden. Alle Plattformen im Netz bieten an, dass Inhalte gemeldet werden. Wenn man also Beleidigungen, Hassinhalte, Fake News oder ähnliches sieht, kümmern sich meistens auch die Plattformen darum, wenn man ihnen Bescheid gibt.

Mehr zum Thema “Konflikte im Netz” gibt es bei folgenden Anlaufstellen:
– Umgang mit Hass in Social Media bei der Amadeu-Antonio-Stiftung.
– Mobbing bei Juuuport.
– Umgang mit Betrug und Falschinformationen bei Mimikama.

Medien selber machen: 360°-Medien und Virtual Reality

Wer denkt, 360°-Fotografie oder Virtual Reality (VR) ist nur etwas für Leute mit viel Geld und der nötigen Technik, der irrt. Man nehme ein bisschen Pappe und Kleber, das eigene Smartphone und schon kann man in ferne Welten und virtuelle Realitäten abtauchen. Wir erklären Ihnen, wie Sie gemeinsam mit Ihren Kindern kostengünstig mit VR & Co. experimentieren können.

Welche Hardware wird benötigt?

Es muss nicht gleich eine teure VR-Brille sein. Für viele Zwecke reicht schon ein Smartphone oder ein Tablet aus. Damit kann man sich nämlich 360°-Fotos anschauen, indem man auf solchen Bildern mit dem Finger über das Bild nach rechts oder links wischt.

Um wirklich in virtuelle Welten abzutauchen, wäre eine VR-Brille aber schon toll! Die lässt sich ganz einfach und für wenig Geld z. B. aus einem Pizzakarton basteln. So eine Brille nennt man Cardboard. Und das Basteln und Bemalen einer solchen, ganz eigenen VR-Brille macht auch noch Spaß! Wie genau das funktioniert, steht in dieser Anleitung. Auf dieser Seite kann man außerdem die für die VR-Brille nötigen optischen Linsen für ein paar Euro bestellen. In die Brille kommt dann das Smartphone und schon geht’s auf Entdeckungsreise!

Assembled Google Cardboard VR mount, CC by 2.0; Urheber: othree (https://www.flickr.com/people/12452841@N00)

Welche Apps und Anwendungen gibt es?

Gerade für das erste Ausprobieren sind die Anwendungen von Google eine tolle Sache! Gibt es einen Ort, zu dem Ihr Kind schon immer mal reisen wollte? Suchen Sie gemeinsam danach bei Google Maps, z. B. die Niagarafälle. Gehen Sie auf “Fotos”. Darunter gibt es auch Fotos in einer 360°-Ansicht, so dass man den Ort von allen Seiten betrachten kann. Wenn Sie Google Street View installiert haben, lassen sich solche Bilder auch in der VR-Ansicht mit einer VR-Brille aus Pappe anschauen. Dafür geht man im Foto auf das Symbol rechts oben, das eine kleine VR-Brille zeigt. Nun teilt sich das Bild und das Smartphone kann in die VR-Brille eingesetzt werden. Auf zu den Niagarafällen!

Mit Google Expeditions können Sie spannende Expeditionen unternehmen, z. B. zu den Dinosauriern oder auf eine Raumstation ins Weltall. Es gibt auch Erkundungstouren, in denen die virtuelle Umgebung mit Texttafeln und Bildern erweitert wurde, so dass man durch Klick auf ein Symbol Informationen bekommt. Man kann sich die Dinosaurier mit dem AR-Modus sogar ins eigene Kinderzimmer holen. AR heißt Augmented Reality, also Erweiterte Realität. Dafür braucht man keine VR-Brille, sondern nur das Smartphone mit eingebauter Kamera, die die Umgebung abfilmt. Auf dem Display erscheinen dann Dinosaurier im eigenen Kinderzimmer!

Bei YouTube gibt es eine große Anzahl an 360°-Videos. Wenn Sie die YouTube-App auf Ihrem Smartphone installiert haben, können Sie mit wenigen Klicks mit Ihrem Kind in den Weltraum reisen oder im karibischen Ozean mit Haien tauchen. Suchen Sie nach 360-Grad-Videos und aktivieren Sie über das Brillen-Symbol den VR-Modus.

360°-Fotos selber machen?!

Mit der App Street View kann man auch eigene 360°-Fotos machen, anschauen und sie mit anderen teilen, um z. B. dem Papa zu zeigen, wie schön es mit Oma im Zoo ist. Dafür tippt man in der App auf das Symbol mit der Fotokamera unten rechts. Dann tippt man noch einmal auf das Symbol und die Kamera öffnet sich. Nun folgt man dem orange-farbenen Punkt und macht so viele Fotos rechts, links, oben und unten, bis keine graue Stelle mehr auf dem Display zu sehen ist. Die App hilft dabei. Wenn man das Häkchen angetippt hat, wird das 360°-Foto fertiggestellt und es lässt sich mit oder ohne VR-Brille anschauen. Das Fotos muss nicht veröffentlicht werden, sondern kann auch privat geteilt werden.
Vielleicht schaffen Sie es ja auch die Realität auszutricksen und eine Person mehrmals auf einem 360°-Foto einzufangen!?

Was gibt es zu beachten?

Es dauert einen Moment, sich an den Blick durch die VR-Brille zu gewöhnen, weil das Gehirn die zwei Bilder, die ein Smartphone im VR-Modus anzeigt, erst übereinander legen muss. Manchmal hilft es, das Smartphone leicht nach links oder rechts zu schieben, damit es passt.

Manche Menschen werden auch “seekrank”, wenn sie eine VR-Brille aufsetzen. Darauf sollten Sie bei Ihrem Kind achten. Am besten wählen Sie für den Anfang solche Inhalte aus, die keine Bewegungen und Schwankungen enthalten. Bei anderen Inhalten kann es helfen, sich mit dem Bild oder Video mitzubewegen.

Gerade weil sich die virtuelle Umgebung mit einer VR-Brille so echt anfühlt, ist das Suchtpotential für Kinder größer als für Erwachsene. Generell wird das Eintauchen in virtuelle Welten mit einer VR-Brille erst ab ca. 13 Jahren empfohlen. Die VR-Erfahrungen Ihres Kindes sollten Sie immer begleiten und zeitlich begrenzen. Tasten Sie sich mit Ihrem Kind langsam an die Technologie heran. Schauen Sie sich zunächst Fotos an, bevor Videos abgespielt werden.

Es gibt viele Inhalte und Spiele für VR-Brillen, die nicht für jedes Alter geeignet sind. So finden sich in den App-Stores z. B. auch Ego-Shooter-Spiele. Wägen Sie ab, welche Apps und Spiele förderlich sind, welche Ihrem Kind aber vielleicht auch Angst machen können.

Mein Freund, der Influencer – Kinder und Jugendliche und ihre Beziehung zu Stars

Erinnern Sie sich, wie Sie früher mit der Hauptfigur Ihrer Lieblingsserie mitgelitten haben, wenn sie etwas Schreckliches erlebt hat? Ist es so, dass der Nachrichten-Sprecher Sie jeden Abend um die gleiche Uhrzeit begrüßt und Sie innerlich zurückgrüßen? Bei Ihrem Kind ist es vielleicht die Influencerin, der mit dem Smartphone kurz vor dem Schlafengehen noch ein Besuch abgestattet wird, um „Gute Nacht!” zu sagen. All dies sind Beispiele für sogenannte „Parasoziale Beziehungen“, die jeder von uns eingeht.

Was macht Beziehungen zu Stars aus?

Typisch für diese Art von Beziehung ist, dass sie immer einseitig sind und die Beziehung imaginär bleibt. Sie ist also nicht wie eine Eltern-Kind-Beziehung, in der beide Seiten aktiv sind und man sich mal in den Arm nehmen kann. Ein emotionales Band, so wie z. B. bei der Serienfigur oder dem liebsten Nachrichtensprecher, ist trotzdem da. Früher kannte man das vor allem vom Fernsehen, heute spielt das Internet eine große Rolle – vor allem bei Kindern und Jugendlichen.

Influencer lassen ihr Publikum oft aktiv an ihrem Leben teilhaben – über Videos, Instagram-Stories oder Live-Chats können Teenager ihrem Idol ganz nahe sein. Es werden auch private Informationen gepostet. Zum Beispiel ließ Bibi ihre Follower an der Geburt ihres Kindes teilhaben. Durch diese scheinbare Nähe entsteht auf der Seite ihrer Follower oft ein Gefühl von Freundschaft.

Vor allem für Jugendliche sind solche parasozialen Beziehungen auch hilfreich: Gerade in der Pubertät können sie bei Unsicherheit als Vorbild dienen. Sie können helfen, die eigene Identität zu finden und zu festigen. Und sie können eine Orientierungshilfe sein, auch bei ernsten Themen wie der ersten Liebe, die ihre Kinder vielleicht nicht so gerne mit den eigenen Eltern besprechen wollen.

Man sollte allerdings darauf achten, dass sich Kinder und Jugendliche nicht in diese Medienwelt und ihre Figuren flüchten und keine „echten” sozialen Beziehungen mehr aufbauen, denn die Interaktion mit „echten” Personen – Familienangehörigen und Gleichaltrigen – ist wichtig für die Entwicklung.

Worauf sollten Eltern achten?

Eine parasoziale Beziehung ist etwas total Normales. Wichtig ist, dass Ihrem Kind klar ist, dass diese Beziehungen keinen Ersatz für Freundschaften darstellen. Außerdem sollte ein kritischer Blick auf die liebsten Social-Media-Stars nie fehlen. Hier kommen Sie als Elternteil ins Spiel – zeigen Sie Interesse an den Vorbildern Ihrer Kinder, und diskutieren Sie die positiven und negativen Seiten dieser Beziehungen. Und wenn es Ihnen schwerfällt, die parasoziale Beziehung Ihres Kindes zu einem Internet-Star nachzuempfinden – erinnern Sie sich an Ihre eigene Jugend und Ihre eigenen Idole. Wie haben Sie sich damals gefühlt?

Das Internetphänomen Memes

Wahrscheinlich sind Ihnen solche Bilder im Internet schon begegnet, vielleicht auch ohne dass Sie es wussten: Memes. Das sind meistens Bilder, auf denen ein lustiger Text steht. Man findet sie z. B. bei Facebook oder bekommt sie per WhatsApp geschickt. Vor allem bei jungen Menschen sind Memes beliebt, weil sie meistens witzig sind und schnell mit anderen geteilt werden können.

Was steckt dahinter und was begeistert Kinder und Jugendliche daran?

Ein Bild (oder auch ein Video oder Filmausschnitt) wird zu einem Meme, weil man es aus einem anderen Zusammenhang kennt und das Bekannte mit einem neuen Text kombiniert wird. Das heißt, witzig sind Memes vor allem dann, wenn man weiß, wie das Bild im Original aussieht oder woher es ist. Der Spruch zu einem Meme ist oft ironisch. Hinter einem Meme steckt eine bestimmte Idee, die von anderen immer wieder aufgegriffen und angepasst wird.

Memes werden geteilt, um Gefühle auszudrücken, aber auch um zu aktuellen (politischen) Ereignissen Stellung zu nehmen. Man lässt z. B. bekannte historische Figuren wie Goethe oder Napoleon oder Figuren aus Filmen und Zeichentrick Dinge sagen, die mit der Gegenwart und Realität zu tun haben.

Das Besondere an Memes ist, dass dieselben Bilder immer wieder verwendet und mit einem neuen Text versehen werden. Ein bekanntes Beispiel ist „Futurama Fry“. Darauf zu sehen ist die Figur Fry aus der Cartoonserie Futurama, wie er die Augen zusammenkneift. Benutzt wird das Bild meistens, um auszudrücken, dass man sich mit etwas nicht sicher ist. In diesem Beispiel ist Fry sich nicht sicher, ob er sein Passwort oder seinen Benutzernamen falsch eingegeben hat: Not sure if wrong password/or wrong username (Nicht sicher, ob das falsche Passwort/oder der falsche Benutzername).

Auf der Seite meme-generator.net lassen sich eigene Memes basteln. Wenn Sie etwas über die Entstehung eines bestimmten Memes erfahren wollen, lohnt sich ein Blick auf die Seite knowyourmeme.com, eine Art Wikipedia für Memes. Leider ist die Seite bisher nur in englischer Sprache verfügbar. Das hängt auch damit zusammen, dass die meisten Memes auf Englisch sind.

Mit Bildern kommunizieren ist gerade für Jugendliche typisch. Nachrichten schreiben ohne Emojis ist nicht vorstellbar. Bildkommunikation ersetzt teilweise das geschriebene Wort. Dazu kommt, dass Kinder gerne Witze machen, lachen und Spaß haben. Memes kombinieren diese Vorlieben und sie sind schnell verschickt.

Wenn Memes missbraucht werden

Möglich sind Memes, weil es das Internet und digitale Medien so einfach machen, Bilder zu finden und zu bearbeiten. Gleichzeitig kann es auch dazu führen, dass damit verbundene Rechte missachtet waren. Der Urheber eines Bildes wird nicht gefragt, ob man es nutzen, verändern und veröffentlichen darf. Oder abgebildete Personen haben nicht zugestimmt, dass ein Bild von ihnen im Internet verbreitet werden darf. Leider entsteht für manche Leute der Witz eines Memes dadurch, dass die dargestellte Person vorgeführt wird, z. B. weil sie ein sichtbares Handicap hat. Wenn ein solches Meme viral geht, also immer wieder verändert und geteilt wird, wird diese Person möglicherweise immer mit diesem negativen Zusammenhang verbunden.

Gerade die Viralität, also die schnelle und weite Verbreitung solcher Memes, machen sich auch Menschen mit extremen politischen Ansichten zunutze, um ihre Meinung auf witzige Weise in die Welt zu tragen. Das spricht gerade junge Menschen besonders an, ohne dass sie genau darüber nachdenken, welche möglicherweise populistische und extremistische Aussage hinter einem Meme steckt.

Aber auch Menschen, die sich gegen Extremismus und Hate Speech im Netz stark machen, versuchen Memes zu nutzen, um diesen Personen etwas entgegenzusetzen. Eine Sammlung von Memes zum Kontern von extremen poltischen Ansichten gibt es auf der Seite no-hate-speech.de.

In einem Bildungsprojekt haben Jugendliche selbst Memes erstellt. Die können Sie sich hier anschauen und selbst Memes basteln: https://www.bildmachen.net/hall-of-meme/

Wenn Sie und Ihre Kinder selbst gern Memes anschauen und teilen, hinterfragen Sie den Inhalt auch mal. Erstellen Sie gemeinsam lustige Memes, denn das fördert die Kreativität und Auseinandersetzung mit Bildern und Texten.

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