Elternguide Logo

Instagram

Instagram gehört unter Jugendlichen zu den beliebtesten Apps. Dort werden Erlebnisse als Story geteilt, Influencer*innen zeigen, was gerade angesagt ist, Nutzende informieren sich über einen News-Feed oder lassen sich einfach unterhalten.

_%_Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=zvLSkQ-yMCo_%_

Kurz gefasst:

  • soziales Netzwerk, das kostenlos nach einer Registrierung über die App genutzt werden kann
  • Veröffentlichen und Anschauen von Fotos, kurzen Videos (Reels), Live-Streams und sogenannten Stories
  • Mindestalter: Laut eigenen AGB ist die App ab 13 Jahren erlaubt.
  • Vorsicht: beinhaltet viel Werbung, Kinder und Jugendliche können mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert werden,
  • Anbieter: Instagram ist wie Facebook ein Dienst des großen US-Internetkonzerns Meta

Was ist Instagram?

Instagram, oder kurz Insta, ist mehr als eine Bilder-Plattform. Oberhalb des eigenen Feeds (in der App über das Haus-Symbol zu erreichen) gibt es aktuelle Stories und Live-Streams von Nutzer*innen, denen man folgt. Diese verschwinden nach 24 Stunden wieder, können jedoch von der Person, die die Story gepostet hat, auch auf dem eigenen Account als sogenanntes Highlight gespeichert werden. Außerdem werden im Feed die neugeposteten Fotos und Videos der abonnierten Kanäle und Personen angezeigt.

User*innen finden bei Insta eine große Vielfalt an Inhalten: Postings von Stars und Sternchen, zu Marken und Produkten, aktuelle Challenges bis hin zu persönlichen Profilen von Freund*innen. Sie können mit Likes und Kommentaren darauf reagieren.

Eigene Postings lassen sich mit FilternEmojis, Schriftarten usw. direkt in der App erstellen und bearbeiten. In Bildunterschriften kann der eigene Content – also Fotos und Videos – mit einem Hashtag Themen zugeordnet werden. Unter Instagram Reels (unterhalb des Feeds über das Videosymbol zu erreichen) finden sich Kurzvideos im TikTok-Style.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche besonders an Instagram?

Die Beliebtheit von Instagram liegt unter anderem in der Konzentration auf Fotos und Videos. Verschiedene und kinderleicht zu nutzende Tools helfen dabei, das Beste aus dem eigenen Bild herauszuholen. Gerade für Jugendliche ist es reizvoll, sich ins beste Licht rücken und ihre Wirkung auf andere auszutesten. Außerdem lassen sich mit der App schnell und unkompliziert die schönsten Momente mit Freund*innen oder der Familie dokumentieren und teilen.

Kinder und Jugendliche finden auf Instagram immer neue Inhalte zu ihren Idolen. Sie können quasi rund um die Uhr verfolgen, was diese gerade tun, Bilder kommentieren, liken, speichern und an andere Personen weiterleiten. Mit Insta lässt sich schnell mal die Wartezeit auf den Bus vertreiben oder man kann unbeobachtet verfolgen, was der Schwarm aus der Nachbarklasse in seiner Freizeit macht.

Influencer*innen, Stars und Personen mit einem Creator-Account, können sogenannte Broadcast-Channels erstellen. Mithilfe eines Einladungslinks können Nutzer*innen beitreten und weitere Personen einladen. Kinder und Jugendliche erfahren in den Broadcast-Channels noch mehr aus dem (öffentlichen) Leben ihrer Stars und erhalten News noch vor Personen außerhalb dieses Channels.

Ende 2023 hat Meta auch in Deutschland die App Threads veröffentlicht. Diese ist (eng) mit Instagram verknüpft.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Die gemeinsame Datenschutzerklärung von Facebook und Instagram, der alle User*innen bei der Registrierung zustimmen, erlaubt das Teilen von Nutzerdaten mit anderen Diensten der des Mutterkonzerns Meta und mit Dritten. Die App ermöglicht sogenanntes Crossposting. Das bedeutet, dass ein Foto mit einem Klick auch auf Facebook geteilt werden kann. Wer ein Facebook-Konto hat, sollte bei der Veröffentlichung von Beiträgen die Einstellungen gut überprüfen.

Über die geposteten Beiträge kann Instagram den Standort von Nutzenden bestimmen. Privat eingestellte Konten verhindern das. Zudem lässt sich sowohl in der App als auch in den App-Berechtigungen am eignen Smartphone und Tablet der Zugriff auf den Standort einstellen. Dann kann Instagram auch bei öffentlichen Konten den Standort nicht einsehen. Zu jedem geposteten Bild kann jedoch manuell nachträglich ein Standort hinzugefügt werden.

Zahlungspflichtig werden Inhalte auf Instagram, wenn Kinder und Jugendliche einem Account nicht nur folgen, sondern diesen auch abonnieren. Der monatliche Preis wird von den Creator*innen selbst festgelegt und das Abo ist in der Regel monatlich kündbar. Abonnierende haben Zugriff auf exklusive Inhalte wie Bilder, Reels und Storys. Wer ein Account abonnieren möchte, findet auf dem Profil neben “Folgen”/”Gefolgt” und “Nachrichten” ein Button mit “Abonnieren”. Ein einzelner Klick auf diesen Button führt noch nicht zu einem Abo, sondern muss erst mit weiteren Klicks bestätigt werden.

Bestimmte Inhalte auf Instagram können für Jugendliche problematisch sein:  Ungeeignete Inhalte wie erotische Bilder, gefährliche Challenges und Desinformationen, aber auch Werbung. Hier spielen Geschäftsmodelle von Influencer*innen  eine besondere Rolle, die Jugendliche nicht immer erkennen.

Durch Funktionen wie Chats und Kommentare birgt Instagram verschiedene Kommunikationsrisiken. Es kann beispielsweise zur Kontaktaufnahme von Fremden, Hate Speech oder Online-Mobbing kommen.

Was meint der Anbieter?

Das offizielle Mindestalter für die Nutzung von Instagram liegt bei 13 Jahren, es findet jedoch bisher keine wirksame Alterskontrolle statt. Bis Ihr Kind 18 Jahre alt ist, müssen Sie der Nutzung zustimmen. Es gibt umfangreiche Nutzungs- und Einstellungsmöglichkeiten. Ist Ihr Kind unter 13 Jahren, kann es Instagram nutzen, wenn Sie das Konto verwalten. Dies muss in der Profilbeschreibung mit angegeben werden.  Konten von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nach dem Erstellen automatisch auf privat gestellt. Dies kann in den Einstellungen im Nachhinein jedoch auch wieder geändert und das Profil auf öffentlich gestellt werden. Bei Handysektor können Sie die Nutzungsbedingungen in Kurzfassung nachlesen und einen Flyer mit den wichtigsten Sicherheits-Informationen über Instagram für Jugendliche herunterladen.

Seit Juni 2022 gibt es die „Elternaufsicht”, mit der Eltern ihr Konto mit dem ihres Kindes verknüpfen können. Alle Einstellungsmöglichkeiten stellen wir in diesem Artikel vor. Wie Instagram selbst die App für Jugendliche sicherer machen möchte, erfahren Sie direkt auf der Webseite von Instagram.

Was sollten Eltern beachten?

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ab welchem Alter und nach welchen Regeln es Instagram nutzen darf. Treffen Sie gemeinsam verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, damit Ihr Kind Instagram möglichst sicher nutzen kann. Nicht alle Fotos müssen mit allen oder auch nur mit Freund*innen über das Internet geteilt werden!

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Kommunikationsrisiken bei Instagram von Online-Mobbing bis zu Cybergrooming. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es andere Nutzer*innen blockieren oder melden kann und erklären Sie ihm, wann diese Funktionen sinnvoll sind – beispielsweise wenn jemand Ihr Kind in den Kommentaren beleidigt. Ihr Kind sollte auch nicht einfach Abo-Anfragen von Fremden annehmen und sparsam mit den eigenen Daten wie dem Standort umgehen. 

Klären Sie Ihr Kind über Risiken wie gefährdende InhalteHate SpeechDesinformation und politische Meinungsmache auf. Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über kritische Verhaltensweisen von Influencer*innen und bleiben Sie mit ihm über einseitige Rollenbilder und Klischees im Gespräch. Bleiben Sie interessiert und fragen Sie regelmäßig nach, wem Ihr Kind auf Instagram und wer ihm folgt. Es ist wichtig, dass ihr Kind weiß, dass es Sie immer ansprechen kann, falls es unangenehme Erfahrungen auf der Plattform macht.

Projektpartner
Unterstützer