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So wird das Smartphone Ihres Kindes sicherer

Im Laufe der Grundschulzeit bekommen viele Kinder ein eigenes Smartphone. Damit können sie unterschiedliche Dinge machen und haben Zugang zum Internet. Neben vielen tollen Möglichkeiten sind Kinder damit aber auch Risiken ausgesetzt. Es ist besonders wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren sprechen und gemeinsam Sicherheitseinstellungen am Smartphone vornehmen.

Datenschutz

Ohne, dass Ihr Kind etwas bemerkt, hinterlässt es durch die Benutzung eines Messengers und anderer Apps sowie durch das Surfen im Netz Datenspuren. Erklären Sie Ihrem Kind die verschiedenen Smartphone-Funktionen, und wie es diese sinnvoll einstellen kann: WLAN, Bluetooth und der Standort sollen standardmäßig ausgeschaltet bleiben und nur aktiviert werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Zum Beispiel ist GPS nötig, wenn Ihr Kind den Weg zu einem bestimmten Ort mit Hilfe einer Karten-App sucht. Überprüfen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam die App-Berechtigungen in den Einstellungen. So vermeiden Sie zum Beispiel, dass Apps ohne Grund auf die Kamera zugreifen oder Daten mit anderen Geräten und Netzwerken austauschen. Klären Sie Ihr Kind über Betrugsmaschen im Netz auf, wie zum Beispiel Spam-Mails oder Phishing. Eine zusätzliche Sicherheit bieten Virenscanner-Apps, die vor unerwünschten Viren und vor Gefahren wie dem Diebstahl von Daten, Abofallen oder Fake-Angeboten schützen können.

Passwortschutz

Für eine sichere Nutzung von Gerät und Apps ist es wichtig, Codes und Passwörter zu nutzen. Das Handy Ihres Kindes sollte nur nach Eingabe eines Codes (PIN, Wischcode o. Ä.) zu benutzen sein, damit Fremde keinen Zugriff auf persönliche Daten haben. Richten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam einen sicheren Passwortschutz ein. Das gilt auch für die Registrierung bei Social-Media-Diensten und Apps. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens zwölf Zeichen und enthalten neben Buchstaben auch Sonderzeichen und Zahlen. Je nach Gerät kann zum Entsperren auch ein Fingerabdruck Ihres Kindes verwendet werden (z. B. Touch-ID bei iOS). Tipps zur Erstellung von sicheren Passwörtern gibt es – z. B. bei Handysektor. Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, dass mindestens auch ein Elternteil die Kombination zur Bildschirmentsperrung und das Passwort kennt.

Jugendschutzeinstellungen bei Android und iOS

An jedem Smartphone lassen sich in den Einstellungen Sicherheits- und Jugendschutzeinstellungen vornehmen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie unter anderem im Artikel zum technischen Jugendmedienschutz.

Bei Android können Sie im Play Store die Installation von Apps sperren lassen bzw. für die Installation oder In-App-Käufe ein Passwort festlegen. Aktivieren Sie hierfür die Jugendschutzeinstellungen. Sie können auswählen, welche Apps Ihr Kind auch ohne Passwort installieren kann.

iOS-Geräte bieten noch mehr Möglichkeiten in den eigenen Geräteeinstellungen. Unter Bildschirmzeit haben Sie die Option, Einschränkungen vorzunehmen und dafür einen eigenen Code zu vergeben. Sie können dann z. B. die Verwendung von bestimmten Apps erlauben oder sperren und In-App-Käufe mit einem Passwort beschränken. Es lassen sich auch Filme, Musik, Apps und TV-Sendungen mit einer höheren Altersfreigabe automatisch sperren. iOS kann Web-Inhalte in Safari und Apps automatisch filtern und ausblenden.

Darüber hinaus sind zusätzliche Apps empfehlenswert:

  • JusProg ist ein staatlich anerkanntes Jugendschutzprogramm, das kostenfrei, datensparsam und werbefrei ist. Die Software filtert Internetadressen und blockiert nicht-altersgerechte Websites. Durch die individuellen Einstellungen können Sie das Schutzniveau an das Alter Ihres Kindes anpassen.
  • Für Android-Geräte gibt es außerdem die Salfeld Sie ist kostenpflichtig und setzt den Fokus auf Zeitlimits und Filter sowie die Verbindung von Eltern- und Kind-Geräten.
  • Mit der App Kids Place können Sie z. B. eine Zeitbeschränkung der Bildschirmzeit festlegen, nur die Nutzung bestimmter Apps erlauben oder ungeeignete Websites sperren.
  • Die App Google Family Link bietet ebenfalls einige Möglichkeiten, die Handynutzung Ihres Kindes zu regulieren.

Weitere Tipps für eine sichere Smartphone-Nutzung

Um Kostenfallen zu vermeiden, kann ein Tarif mit beschränktem Datenvolumen nützlich sein. Achten Sie darauf, auch bei Social-Media-Apps gewisse Einstellungen für die Privatsphäre und Sicherheit Ihres Kindes vorzunehmen und zum Beispiel Instagram sicher zu nutzen. Hier können Sie gezielt die Sichtbarkeit des Profils Ihres Kindes und die grundsätzlichen Kontaktmöglichkeiten regulieren. Manche Plattformen bieten einen sichereren Alternativ-Modus für Minderjährige an – z. B. der begleitete Modus bei TikTok.

Empfehlenswert ist auch die Installation der fragFINN-App. Diese Kindersuchmaschine bietet einen geschützten Surfraum mit geprüften Internetseiten. So können Sie sicherstellen, dass Ihr Kind nur auf altersgerechte und unbedenkliche Inhalte zugreifen kann, sowohl für schulische Recherche als auch für Freizeitaktivitäten.

Für weitere Informationen zu sicheren Smartphone-Einstellungen lohnt es sich, die Seite medien-kindersicher.de zu besuchen. Hier gibt es hilfreiche, technische Schutzlösungen für alle Geräte, Dienste und Apps Ihres Kindes Schritt für Schritt erklärt.

Denken Sie auch daran, auf dem Smartphone Ihres Kindes regelmäßig Software-Updates durchzuführen, um Sicherheitslücken zu schließen und das Risiko von z. B. Viren zu minimieren

Begleitung durch die Eltern

Smartphones bringen einige Funktionen mit, um das Chatten, Surfen im Netz und die Nutzung von Apps für Ihr Kind sicherer zu gestalten. Dennoch ersetzen diese Einstellungen am Gerät oder Jugendschutz-Apps nicht die Begleitung durch Sie als Eltern. Ihr Kind sollte immer verstehen, warum gewisse Websites oder Apps gesperrt oder die GPS-Ortung deaktiviert bleiben sollte. Orientieren Sie sich bei der Kontrolle und Sicherheit außerdem immer am Alter und der Entwicklung Ihres Kindes. Greifen Sie besonders bei Jugendlichen nicht zu stark in die Privatsphäre Ihres Kindes ein. Versuchen Sie aber immer im Gespräch mit Ihrem Kind zu bleiben und als Ansprechperson bei Fragen oder Unsicherheiten da zu sein.

Cloud Gaming mit Amazon Luna

Amazon Luna ist ein Cloud-Gaming-Service, der Spiele auf verschiedene Geräte wie Computer, Smartphones oder Fire TV bringt. Die Plattform bietet eine große Auswahl an Spielen, darunter auch viele familienfreundliche Titel.

Kurz gesagt

  • Cloud-Gaming-Service für digitale Spiele
  • Auf vielen Endgeräten wie Fernsehern, Computern und Smartphones nutzbar
  • Altersfreigaben im Konto einstellbar
  • Anbieter: Amazon
  • Abonnement ab 10 Euro pro Monat (Stand März 2024)

Was steckt hinter Amazon Luna?

Amazon Luna ist ein Cloud-Gaming-Dienst. Das bedeutet, dass die Spiele nicht heruntergeladen werden müssen. Ähnlich wie bei Netflix werden die Games gestreamt.

Spieler*innen müssen ein Luna+ Abonnement abschließen oder einen Amazon Prime Account besitzen. Dann können dann Games aus der Luna-Bibliothek spielen, ohne diese einzeln kaufen zu müssen. Die Spiele gehören den Abonnent*innen jedoch nicht. Wer das Abo oder den Amazon Prime Account kündigt, verliert den Zugriff auf alle Spiele, die darin enthalten waren. Dasselbe gilt für Spiele, die Amazon aus dem Angebot entfernt.

Alternativ können die Spiele über die Website von Amazon Luna einzeln gekauft werden. Dafür ist zusätzlich ein Ubisoft-Konto erforderlich, da diese Spiele ausschließlich von dem Videospielunternehmen Ubisoft zum Kauf angeboten werden.

Welche Anreize bietet Amazon Luna?

Gaming-Trends ändern sich schnell. Ein Spiel, das bei Kindern und Jugendlichen gerade noch angesagt ist, kann in wenigen Wochen schon wieder an Reiz verlieren. Amazon Luna bietet mit dem Abonnement die Möglichkeit, auf solche Änderungen zu reagieren, ohne dass dabei immer wieder neue Spiele gekauft werden müssen.

Über die Funktion Luna Couch können Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Freund*innen zocken. In Luna ist die bei jungen Menschen beliebte Streamingplattform Twitch integriert.

Familien sparen sich die hohen Kosten für die Anschaffung eines Gaming-PCs oder einer Spielkonsole. Amazon Luna ist auf Android und iOS-Smartphones, auf manchen Smart-TVs und auf Computern mit einem Internetbrowser verfügbar.

Was sagt der Anbieter?

Amazon Luna bietet eine Kindersicherung mit einigen Schutzmaßnahmen. In den Einstellungen findet sich im Reiter „Kindersicherung“ die Möglichkeit eine PIN für das Konto festzulegen. In den Einstellungen können Eltern festlegen, dass die PIN verwendet werden muss, um Spiele zu kaufen. Die Spiele, die Amazon Luna im Angebot hat, sind alle durch die USK bewertet und auf ein bestimmtes Alter festgelegt. Luna ist hierbei eines der angeschlossenen Systeme, die am IARC-Verfahren teilnehmen. Eltern können festlegen, ab welcher Altersfreigabe die Eingabe des PINs nötig ist, um das Spiel zu starten. Mehr Informationen zur Kindersicherung von Amazon Luna gibt es auf der Webseite von medien-kindersicher.de.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Cloud-Gaming verlangt einen Online-Zwang. Die Spiele können nicht heruntergeladen und offline gespielt werden, da die Spieldaten zwangsläufig von einem Server übertragen werden müssen. Das kann viel Datenvolumen verbrauchen.

Bei Online-Spielen kann es zu Problemen mit dem Spielfluss kommen, die durch die Verzögerungszeit zum Server entstehen. Gerade bei Actionspielen (wie Fall Guys), Sportspielen (wie FIFA ) und Shootern (wie Fortnite) kann es relevant sein, Entscheidungen innerhalb von Sekundenbruchteilen zu treffen. Wenn das eigene Internet zuhause nicht schnell genug ist, um diese Entscheidungen umzusetzen, kann das schnell zu Frust führen.

Auch der Aspekt, dass Abonennt*innen die Spiele nicht gehören, kann schwierig werden. Wenn Ihr Kind das Spiel immer wieder spielen möchte, ist diese Möglichkeit auf Dauer nicht sicher gegeben. Denn der Anbieter Amazon kann sich jederzeit dazu entscheiden, das Spiel aus dem Angebot zu entfernen.

Der Jugendschutz von Amazon Luna ist in vielen Punkten gut, aber in einem Punkt ist er noch ausbaufähig: Sie können die Spielzeit Ihres Kindes nicht limitieren. Hierfür müssten sie zusätzliche Programme verwenden, wie beispielsweise die Salfeld-App, die für Microsoft Windows und Android (bis Android Version 14) verfügbar ist.

Was Eltern beachten sollten

Nutzen Sie die Einstellungen des technischen Jugendmedienschutzes von Amazon Luna und den Geräten, an denen Ihr Kind spielt. Sprechen Sie mit ihrem Kind über Spielzeiten und vereinbaren Sie Regeln. Beziehen Sie dabei Ihr Kind mit ein, damit es sich in seinen Interessen ernst genommen und vertreten fühlt.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen darüber, welche Risiken Online-Gaming birgt. Ermutigen Sie Ihr Kind, zu Ihnen zu kommen, wenn es beim Spielen etwas gesehen oder gehört hat, das es verunsichert. Sprechen Sie mit ihrem Kind darüber, wie es mit herausfordernden Inhalten oder riskanten Kontakten gut umgehen kann. Achten Sie auch darauf, dass die integrierte Streaming-Plattform Twitch bei Luna mitenthalten ist und eigene Herausforderungen mit sich bringen kann.

Ihr Kind möchte ein Spiel spielen, das Sie nicht kennen? Informieren Sie sich vorab darüber. Elternguide.online bietet Artikel zu vielen beliebten Spielen. Beachten Sie die USK-Altersfreigaben der Spiele und wägen Sie je nach Entwicklungsstand Ihres Kindes ab, ob das Spiel für Ihr Kind geeignet ist. Pädagogische Empfehlungen für Games bietet der Spielratgeber NRW.

Instagram

Instagram gehört unter Jugendlichen zu den beliebtesten Apps. Dort werden Erlebnisse als Story geteilt, Influencer*innen zeigen, was gerade angesagt ist, Nutzende informieren sich über einen News-Feed oder lassen sich einfach unterhalten.

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https://www.youtube.com/watch?v=zvLSkQ-yMCo_%_

Kurz gefasst:

  • soziales Netzwerk, das kostenlos nach einer Registrierung über die App genutzt werden kann
  • Veröffentlichen und Anschauen von Fotos, kurzen Videos (Reels), Live-Streams und sogenannten Stories
  • Mindestalter: Laut eigenen AGB ist die App ab 13 Jahren erlaubt.
  • Vorsicht: beinhaltet viel Werbung, Kinder und Jugendliche können mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert werden,
  • Anbieter: Instagram ist wie Facebook ein Dienst des großen US-Internetkonzerns Meta

Was ist Instagram?

Instagram, oder kurz Insta, ist mehr als eine Bilder-Plattform. Oberhalb des eigenen Feeds (in der App über das Haus-Symbol zu erreichen) gibt es aktuelle Stories und Live-Streams von Nutzer*innen, denen man folgt. Diese verschwinden nach 24 Stunden wieder, können jedoch von der Person, die die Story gepostet hat, auch auf dem eigenen Account als sogenanntes Highlight gespeichert werden. Außerdem werden im Feed die neugeposteten Fotos und Videos der abonnierten Kanäle und Personen angezeigt.

User*innen finden bei Insta eine große Vielfalt an Inhalten: Postings von Stars und Sternchen, zu Marken und Produkten, aktuelle Challenges bis hin zu persönlichen Profilen von Freund*innen. Sie können mit Likes und Kommentaren darauf reagieren.

Eigene Postings lassen sich mit FilternEmojis, Schriftarten usw. direkt in der App erstellen und bearbeiten. In Bildunterschriften kann der eigene Content – also Fotos und Videos – mit einem Hashtag Themen zugeordnet werden. Unter Instagram Reels (unterhalb des Feeds über das Videosymbol zu erreichen) finden sich Kurzvideos im TikTok-Style.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche besonders an Instagram?

Die Beliebtheit von Instagram liegt unter anderem in der Konzentration auf Fotos und Videos. Verschiedene und kinderleicht zu nutzende Tools helfen dabei, das Beste aus dem eigenen Bild herauszuholen. Gerade für Jugendliche ist es reizvoll, sich ins beste Licht rücken und ihre Wirkung auf andere auszutesten. Außerdem lassen sich mit der App schnell und unkompliziert die schönsten Momente mit Freund*innen oder der Familie dokumentieren und teilen.

Kinder und Jugendliche finden auf Instagram immer neue Inhalte zu ihren Idolen. Sie können quasi rund um die Uhr verfolgen, was diese gerade tun, Bilder kommentieren, liken, speichern und an andere Personen weiterleiten. Mit Insta lässt sich schnell mal die Wartezeit auf den Bus vertreiben oder man kann unbeobachtet verfolgen, was der Schwarm aus der Nachbarklasse in seiner Freizeit macht.

Influencer*innen, Stars und Personen mit einem Creator-Account, können sogenannte Broadcast-Channels erstellen. Mithilfe eines Einladungslinks können Nutzer*innen beitreten und weitere Personen einladen. Kinder und Jugendliche erfahren in den Broadcast-Channels noch mehr aus dem (öffentlichen) Leben ihrer Stars und erhalten News noch vor Personen außerhalb dieses Channels.

Ende 2023 hat Meta auch in Deutschland die App Threads veröffentlicht. Diese ist (eng) mit Instagram verknüpft.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Die gemeinsame Datenschutzerklärung von Facebook und Instagram, der alle User*innen bei der Registrierung zustimmen, erlaubt das Teilen von Nutzerdaten mit anderen Diensten der des Mutterkonzerns Meta und mit Dritten. Die App ermöglicht sogenanntes Crossposting. Das bedeutet, dass ein Foto mit einem Klick auch auf Facebook geteilt werden kann. Wer ein Facebook-Konto hat, sollte bei der Veröffentlichung von Beiträgen die Einstellungen gut überprüfen.

Über die geposteten Beiträge kann Instagram den Standort von Nutzenden bestimmen. Privat eingestellte Konten verhindern das. Zudem lässt sich sowohl in der App als auch in den App-Berechtigungen am eignen Smartphone und Tablet der Zugriff auf den Standort einstellen. Dann kann Instagram auch bei öffentlichen Konten den Standort nicht einsehen. Zu jedem geposteten Bild kann jedoch manuell nachträglich ein Standort hinzugefügt werden.

Zahlungspflichtig werden Inhalte auf Instagram, wenn Kinder und Jugendliche einem Account nicht nur folgen, sondern diesen auch abonnieren. Der monatliche Preis wird von den Creator*innen selbst festgelegt und das Abo ist in der Regel monatlich kündbar. Abonnierende haben Zugriff auf exklusive Inhalte wie Bilder, Reels und Storys. Wer ein Account abonnieren möchte, findet auf dem Profil neben “Folgen”/”Gefolgt” und “Nachrichten” ein Button mit “Abonnieren”. Ein einzelner Klick auf diesen Button führt noch nicht zu einem Abo, sondern muss erst mit weiteren Klicks bestätigt werden.

Bestimmte Inhalte auf Instagram können für Jugendliche problematisch sein:  Ungeeignete Inhalte wie erotische Bilder, gefährliche Challenges und Desinformationen, aber auch Werbung. Hier spielen Geschäftsmodelle von Influencer*innen  eine besondere Rolle, die Jugendliche nicht immer erkennen.

Durch Funktionen wie Chats und Kommentare birgt Instagram verschiedene Kommunikationsrisiken. Es kann beispielsweise zur Kontaktaufnahme von Fremden, Hate Speech oder Online-Mobbing kommen.

Was meint der Anbieter?

Das offizielle Mindestalter für die Nutzung von Instagram liegt bei 13 Jahren, es findet jedoch bisher keine wirksame Alterskontrolle statt. Bis Ihr Kind 18 Jahre alt ist, müssen Sie der Nutzung zustimmen. Es gibt umfangreiche Nutzungs- und Einstellungsmöglichkeiten. Ist Ihr Kind unter 13 Jahren, kann es Instagram nutzen, wenn Sie das Konto verwalten. Dies muss in der Profilbeschreibung mit angegeben werden.  Konten von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nach dem Erstellen automatisch auf privat gestellt. Dies kann in den Einstellungen im Nachhinein jedoch auch wieder geändert und das Profil auf öffentlich gestellt werden. Bei Handysektor können Sie die Nutzungsbedingungen in Kurzfassung nachlesen und einen Flyer mit den wichtigsten Sicherheits-Informationen über Instagram für Jugendliche herunterladen.

Seit Juni 2022 gibt es die „Elternaufsicht”, mit der Eltern ihr Konto mit dem ihres Kindes verknüpfen können. Alle Einstellungsmöglichkeiten stellen wir in diesem Artikel vor. Wie Instagram selbst die App für Jugendliche sicherer machen möchte, erfahren Sie direkt auf der Webseite von Instagram.

Was sollten Eltern beachten?

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ab welchem Alter und nach welchen Regeln es Instagram nutzen darf. Treffen Sie gemeinsam verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, damit Ihr Kind Instagram möglichst sicher nutzen kann. Nicht alle Fotos müssen mit allen oder auch nur mit Freund*innen über das Internet geteilt werden!

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Kommunikationsrisiken bei Instagram von Online-Mobbing bis zu Cybergrooming. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es andere Nutzer*innen blockieren oder melden kann und erklären Sie ihm, wann diese Funktionen sinnvoll sind – beispielsweise wenn jemand Ihr Kind in den Kommentaren beleidigt. Ihr Kind sollte auch nicht einfach Abo-Anfragen von Fremden annehmen und sparsam mit den eigenen Daten wie dem Standort umgehen. 

Klären Sie Ihr Kind über Risiken wie gefährdende InhalteHate SpeechDesinformation und politische Meinungsmache auf. Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über kritische Verhaltensweisen von Influencer*innen und bleiben Sie mit ihm über einseitige Rollenbilder und Klischees im Gespräch. Bleiben Sie interessiert und fragen Sie regelmäßig nach, wem Ihr Kind auf Instagram und wer ihm folgt. Es ist wichtig, dass ihr Kind weiß, dass es Sie immer ansprechen kann, falls es unangenehme Erfahrungen auf der Plattform macht.

Virtueller Elternabend am 23.04.2024 von 17 bis 18 Uhr

Mein erstes Smartphone

Wann ist mein Kind eigentlich alt genug für ein eigenes Smartphone? Es ist nicht einfach, eine für jedes Kind gültige Antwort auf die Frage zu geben. Denn bei der Entscheidung spielt neben dem Nutzen des Smartphones auch der Entwicklungsstand Ihres Kindes eine Rolle. Sie kennen es am besten und können seine Medienerfahrung und sein allgemeines Verantwortungsbewusstsein einschätzen.

Wann der richtige Zeitpunkt sein kann, wie Sie mit Herausforderungen umgehen, welche Sicherheitseinstellungen Sie vorab vornehmen sollten und wie Sie Ihr Kind bei einer möglichst sicheren Nutzung begleiten können, erfahren Sie beim virtuellen Elternabend von Elternguide.online!

Seien Sie live dabei und stellen Sie Ihre Fragen an unsere Expertinnen – wir geben Antworten und stehen für den Austausch zur Verfügung!

Informationen und Anmeldung

Datum: 23.04.2024 | Zeit: 17 bis 18 Uhr

Referentinnen: Sophia Mellitzer (JFF) und Sophie Pohle (Deutsches Kinderhilfswerk)

Moderation: FSM e.V.

Plattform: Der virtuelle Elternabend wird über das Tool „Zoom“ realisiert.

Datenschutzhinweis: Zoom ist ein Service der Zoom Video Communications Inc., die ihren Sitz in den USA hat. Wir nutzen Zoom über den deutschen Betreiber easymeet24. Serverstandort von easymeet24 ist Europa. Weiterhin haben wir innerhalb des Dienstes Zoom die Konfigurationen mit dem höchsten Daten- und Sicherheitsschutz gewählt.
Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.

Anmeldung:

    Hiermit melde ich mich zum virtuellen Elternabend von Elternguide.online am 23.04.2024 um 17.00 Uhr verbindlich an.

    * = Pflichtangabe
    Die erhobenen Daten dienen ausschließlich der Verarbeitung Ihrer Anfrage und werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Daten werden nach Abschluss der Bearbeitung und Durchführung des Webinars gelöscht. Mit dem Absenden der Nachricht willigen Sie in die diesbezügliche Datenverarbeitung ein.
    Bitte nehmen Sie auch von unserer Datenschutzerklärung Kenntnis.

    Netflix-Spiele

    Vom Bingewatching zum Zocken – der beliebte Streamingdienst Netflix bietet seit Ende 2021 neben Filmen und Serien ein weiteres Angebot. Mit Netflix-Spiele erhalten Netflix-Kund*innen Zugang zu eigens entwickelten oder lizenzierten Games für mobile Geräte. Diese können im Apple App Store oder im Google Play Store als eigene Spiele-Apps heruntergeladen werden.

    Kurz gefasst:

    • Mobile Games für Android– und iOS-Geräte
    • Aktuell mehr als 50 Spiele verfügbar
    • Sind bei einem Netflix-Abo inklusive
    • Alle Spiele haben eine Altersbeschränkung und sind für Kinderprofile nicht verfügbar
    • Keine Werbung oder In-App-Käufe

    Was können die Netflix-Spiele?

    Mit Netflix-Spiele versucht der bekannte Streaminganbieter neben Filmen und Serien seinen Kund*innen noch weiteren Inhalt für ihr Abonnement zu bieten. Dazu hat Netflix eigens eine Spielefirma übernommen, um selbst Spiele entwickeln zu können. Bis jetzt hat Netflix schon mehr als 50 Spiele entwickelt und plant, das Angebot über die Zeit weiter zu steigern.

    Für Netflix-Kund*innen hat der Dienst den großen Vorteil, dass er im Abonnement inklusive ist. Das bedeutet, dass beim Spielen von Netflix-Spielen keinerlei Zusatzkosten entstehen. Auch Werbung oder In-App-Käufe gibt es bei den Spielen nicht. Das ist auch unabhängig vom gewählten Abo-Modell. Selbst mit dem günstigsten Netflix-Abo sind Netflix-Spiele verfügbar. Es handelt sich bei dem Angebot nicht um eine eigene „Netflix-Spiele-App“, sondern um den Zugriff auf verschiedene Apps via Netflix-Konto. Wer sich eine der Spiele-Apps herunterladen möchte, muss sich zum Spielen dafür mit seinem Netflix-Account anmelden und ein abgeschlossenes Abonnement vorweisen.

    Was fasziniert Kinder/Jugendliche daran?

    Netflix-Spiele verfügt über eine große Bandbreite verschiedener Genres an Spielen, von Action- und Abenteuer- über Puzzle- bis hin zu Rollen- und Strategiespielen. Momentan gibt es 14 Kategorien von Spielen. Besonders interessant für Kinder und Jugendliche sind sicherlich Games, die auf bekannten Serien wie Stranger Things aufbauen. Netflix arbeitet stetig daran, die Attraktivität des Angebotes zu verbessern. Seit kurzem sind etwa auch die Spieleklassiker GTA III, GTA Vice City und GTA San Andreas im Angebot enthalten. Daneben gibt es viele Spiele, die auch für Kinder und jüngere Jugendliche geeignet sind, wie Puzzles und Fußballspiele.

    Was meint der Anbieter?

    Da Netflix verschiedene Genres von Spielen anbieten will, von denen nicht alle für Kinder und Jugendliche geeignet sind, sind Netflix-Spiele nicht für Netflix-Kinderprofile verfügbar. Eltern müssen ihren Kindern über ihr Erwachsenen-Konto einzelne Spiele-Apps auf das Smartphone oder Tablet laden. Alle Netflix-Spiele sind durch Altersfreigaben im Google Play Store bzw. App Store gekennzeichnet, damit Eltern eine fundierte Entscheidung treffen können, welche Spiele sie ihrem Kind zugänglich machen.

    Was kann problematisch sein an dem Angebot?

    Netflix-Spiele verfügt über eine große Bandbeite an verschiedenen Spielen aus verschiedensten Genres. Manche dieser Spiele können daher Gewaltdarstellungen oder sexuelle Inhalte enthalten und sind nicht für Kinder geeignet.

    Was sollten Eltern beachten?

    Wenn Sie Ihrem Kind Zugang zu Netflix-Spielen gewähren, achten Sie auf die Altersfreigaben und machen Sie nur solche Spiele für Ihr Kind zugänglich, die für das Alter und den Entwicklungsstand Ihres Kindes geeignet sind. Beachten Sie, dass Netflix-Spiele nur mit einem aktiven Netflix-Account und -Abo genutzt werden können. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nicht über diesen Umweg Zugang zu Ihrem Netflix-Account bekommt, und geben Sie Ihrem Kind für das Spielen von Netflix-Spielen nicht die Zugangsdaten zu Ihrem regulären Netflix-Account. Denn dort könnte es auf nicht altersgerechte Streaming-Inhalte zugreifen.

    Im Umgang mit mobilen Games ist es allgemein wichtig, Regeln zur Mediennutzung innerhalb der Familie zu besprechen. Treffen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verbindliche Absprachen zum Gaming, zur Smartphone-Nutzung und Bildschirmzeit. Nutzen Sie hierfür auch technische Vorsorgemaßnahmen, um Spielzeit und -titel dem Alter entsprechend einzustellen.

    Medien-Tipps rund um Weihnachten 

    Plätzchenduft, Shopping-Stress, leuchtende Kinderaugen: Die Feiertage rücken näher und bei vielen Kindern und Jugendlichen stehen digitale Geräte und Spiele auf der Wunschliste. Was sollten Sie als Eltern vor und nach dem Schenken beachten? Zwischen den Jahren und in den Ferien bleibt auch Zeit für gemeinsame Medienerlebnisse in der Familie. Wie kann diese sicher, altersgerecht und sogar kreativ gestaltet werden? Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über Angebote aus dem Elternguide.online-Partnernetzwerk. 

    Mit Medien gegen Langeweile 

    Die Weihnachtsferien können lang sein, besonders wenn das Wetter draußen nicht so recht zum Spielen einlädt. Sicher haben Sie zuhause Geräte wie Smartphones, Tablets, Kameras oder einen Laptop herumliegen. Wie wäre es, wenn Sie und Ihr Kind einfach mal loslegen, selbst fotografieren oder filmen, neue kreative Apps ausprobieren und Medienzeit kreativ gestalten? Das macht riesig Spaß und Ihr Kind lernt nebenbei auch noch was in Sachen Medienkompetenz.  

    Auf der Website kinder.jff.de gibt es Vorschläge für einfache Medienprojekte, die Kinder ab 6 Jahren allein oder ab 3 Jahren mit Unterstützung von Ihnen als Eltern zuhause durchführen können. Dabei helfen kindgerechte Videoanleitungen, in denen die Umsetzung der Medienprojekte Schritt für Schritt gezeigt wird. Wie wäre es mit einem Foto-Memory mit Christbaumschmuck oder einer Hörgeschichte zum Thema Silvestertraditionen? 

    (Medien-)Challenges in der Familie 

    Challenges kennen Sie bestimmt aus Social Media, z. B. Tanz-Challenges auf TikTok. Kinder und Jugendliche lieben es, sich Herausforderungen zu stellen. Challenges müssen aber nicht unbedingt nur im Internet stattfinden, Sie können sie auch Zuhause in der Familie spielen! Probieren Sie doch Mal die Top-Foto-Challenge, die Clip-Challenge oder die Nachstellen-Challenge aus. In unserem Elternguide-Artikel haben wir ein paar Vorschläge dazu gemacht. Weitere Advents-Challenges finden Sie auf der Webseite des JFF-Projekts webhelm.de

    Weihnachtliche Film-Tipps von FLIMMO 

    Bestimmt schaut Ihr Kind auch gerne Videos. Wenn Sie noch passende Filme, Serien oder YouTube-Clips suchen, schauen Sie doch Mal bei FLIMMO vorbei.  

    Neben Altersangaben und pädagogischen Empfehlungen für alle Formate aus TV, Streaming und YouTube finden Sie unter dem Special „Advents-Tipps winterliche Filmtipps vom Grüffelokind über dem Grinch bis zum Polarexpress. So ein gemeinsamer Fernsehabend kann, besonders wenn es draußen so kalt und dunkel ist wie in den Winterferien, ein richtig schönes Familienerlebnis sein. 

    Kindgerechte Antworten auf Fragen rund um Weihnachten finden   

    Kinder haben viele Fragen und lernen früh, dass sie ihre Fragen im Internet beantwortet werden. Wie wird Weihnachten in anderen Ländern gefeiert? Welche Basteltipps und welche Backrezepte gibt es rund um Weihnachten? Die Kindersuchmaschine fragFINN bietet Kindern Zugang zu 3500 geprüften Webseiten, darunter mehr als 400 Kinderseiten. Grundschulkinder können hier in einem geschützten Surfraum ihre ersten Interneterfahrungen machen und lernen, mit Suchmaschinen und Suchergebnissen umzugehen. Beim fragFINN-Adventskalender können Kinder jeden Tag ein Türchen öffnen, dahinter verbergen sich Links zu anderen Kinderseiten mit weihnachtlichen Infos. 

    Weitere spielerische Lernseiten finden Sie in diesem Elternguide-Artikel.  

    Ein Smartphone unterm Weihnachtsbaum – eine gute Idee?  

    Wann das eigene Kind reif für das erste Smartphone ist, müssen Eltern je nach Entwicklungs- und Erfahrungsstand individuell entscheiden. Schließlich steht Ihrem Kind mit einem Smartphone theoretisch die ganze Welt des Internets mit all seinen Chancen, aber auch Risiken offen. klicksafe bietet umfangreiche Informationen für Eltern. Überprüfen Sie über die Checkliste zur Smartphone-Reife, ob ein Smartphone schon unter den Weihnachtsbaum gehört. Ist die Entscheidung positiv ausgefallen? Dann Informieren Sie sich über technische Einstellungsmöglichkeiten für Android und iOS und schauen Sie sich die Anleitungen in Form von Erklärvideos an. Alle Informationsmaterialien von klicksafe finden Sie hier.  

    Sie möchten Ihr Kind auf das erste Smartphone unter dem Weihnachtsbaum vorbereiten? Kindgerechte Informationen zum ersten Smartphone gibt es im Kindermagazin Genial Digital vom Deutschen Kinderhilfswerk. Die fragFINN-App ermöglicht Ihrem Kind einen geschützten Surfraum auf seinem ersten Smartphone und gibt ihm Zugang zu den qualitätsvollen, positiven Angeboten.  

    Überlegen Sie, alternativ eine Smartwatch anzuschaffen? Dann sehen Sie sich diesen Themenbereich von klicksafe an. Beachten Sie: technische Schutzmaßnahmen ersetzen nicht das Gespräch und die Medienregeln in der Familie. Bleiben Sie mit Ihrem Kind in Kontakt und begleiten Sie es bei den ersten Schritten mit Smartwatch oder Smartphone. 

    Medien sicher nutzen – mithilfe von technischem Jugendmedienschutz 

    Neben Gesprächen und Medienregeln ist der technische Jugendmedienschutz ein wichtiger Baustein der Medienerziehung. Nutzen Sie die Einstellungen zur Bildschirmzeit und Digital Wellbeing auf Smartphones, um Zeitlimits für das gesamte Gerät oder für verschiedene Apps einzustellen und Inhalte zu filtern. Das Jugendschutzprogramm JusProg bietet für mobile Geräte und Laptops eine präzise Filtermöglichkeit für Webseiten und sichere Voreinstellungen. Google Family Links und YouTube Kids bieten in der Welt des Internetgiganten Google die Möglichkeit, Medienerlebnisse für Ihr Kind sicherer zu machen. Auch Social-Media-Apps wie Instagram und TikTok bieten Sicherheitsfeatures und Möglichkeiten der Begleitung durch Eltern. Streaming in der Familie kann eine schöne Beschäftigung in den Ferien sein. Fast alle Streaming-Angebote haben zertifizierte Angebote zum Jugendschutz. Nutzen Sie eigene Kinderprofile und die Jugendschutzfunktion mit der PIN. Detaillierte Anleitungen zu allen Geräten gibt es auf der Webseite medien-kindersicher.de.  

    Smart schenken – Tipps zu Games unter dem Weihnachtsbaum 

    Welche Spiele soll ich meinem Kind zu Weihnachten schenken? Sind Games für Kinder im Vorschulalter in Ordnung? Im Familienbereich der USK-Webseite erhalten Sie alle Informationen zu den Alterskennzeichen der USK, den neuen Zusatzhinweisen und zum Umgang mit dem Thema Games in der Familie.  

    Die USK-Kennzeichen geben an, ab welchem Alter ein Spiel keine Entwicklungsbeeinträchtigungen hervorruft. Die Zusatzhinweise wie „Fantasy-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“ geben Eltern gute Hinweise, ob ein Spiel für das eigene Kind geeignet ist. Pädagogische Einschätzungen zu Spielen finden Sie beim Spieleratgeber NRW. Beschreibungen beliebter Spiele wie Fortnite, Minecraft oder Roblox sind auf Elternguide.online verfügbar. 

    Sie möchten Ihrem Kind zu Weihnachten mit einem Game eine Freude machen? Informieren Sie sich über die Vertriebswege von Games und über technische Vorsorgemaßnahmen. Sowohl an Konsolen als auch in Game-Stores und den Spielen selbst lassen sich verschiedenste Einstellungen zum Jugendschutz vornehmen. Spielen Sie zusammen mit Ihrem Kind und stellen Sie ihm interessierte Fragen zu seinen Lieblingsspielen.  

    Das Team von Elternguide.online wünscht Ihnen und Ihrer Familie eine schöne Weihnachtszeit und viel Freude im sicheren und kreativen Umgang mit Medien! 

    Computer, Konsole oder App Stores – Vertriebswege von Games

    Digitale Spiele sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Um diese Spiele spielen zu können, müssen sie häufig gekauft, oder im Fall von kostenlosen Spielen zumindest heruntergeladen werden. Eine mittlerweile eher seltene Art Spiele zu kaufen ist, in einen Laden zu gehen und dort einen physischen Datenträger zu erwerben. Dadurch fällt auch die Alterskontrolle weg, die ein Verkäufer oder eine Verkäuferin vor Ort durchführt. Um Ihr Kind trotzdem gut schützen zu können, möchten wir Ihnen hier einen Überblick darüber geben, wo Kinder und Jugendliche Spiele kaufen und wo Sie als Elternteil Informationen zu Einstellungsmöglichkeiten finden können.

    Computer

    Am Computer sind die Möglichkeiten, an Spiele zu kommen, nahezu unbegrenzt. Viele Publisher (engl. für Herausgebende) haben sich in der Zwischenzeit einen eigenen Launcher (ein Programm, mit dem Spiele gestartet werden) mit eigenem Shop (engl. für Markt) angelegt. Dort muss ein Nutzungskonto angelegt werden und häufig besteht auch die Möglichkeit, ein Zahlungsmittel zu hinterlegen. Ein bekanntes und bei Kindern beliebtes Spiel, das über einen eigenen Launcher läuft, ist Minecraft. Neben den „eigenen“ Launchern, gibt es noch große Unternehmen, die sich auf den digitalen Verkauf von Computerspielen spezialisiert haben wie Steam, Epic Games Store und GOG. Einen Überblick über die technischen Maßnahmen bei Vertriebsplattformen finden Sie im Ratgeber der USK. Auch die Seite medien-kindersicher informiert Eltern über technische Schutzeinstellungen für verschiedene Geräte, Dienste und Apps.

    Konsole

    Bei Konsolen wie Xbox, Nintendo Switch oder PlayStation ist es häufig leichter zu durchschauen, wie Kinder und Jugendliche an Spiele kommen. Entweder sie kaufen sie im Laden oder im Online-Shop der jeweiligen Konsole. Dazu müssen entweder Zahlungsinformationen hinterlegt oder es kommen kostenpflichtige Gutscheinkarten, die POSA-Karten zum Einsatz. In den Kontoeinstellungen der Konsole lassen sich häufig Kinderkonten anlegen, Altersbeschränkungen für Inhalte festlegen oder die Bildschirmzeit einstellen. Einige Einstellungsmöglichkeiten erklären wir im Artikel Endlos spielen – technische Einstellungen.

    Smartphone

    Gerade das Spielen am Smartphone gewinnt in den letzten Jahren viel an Bedeutung bei Kindern und Jugendlichen. Das hat viel mit der technischen Entwicklung von Mobilgeräten zu tun: anders als noch vor ein paar Jahren sind Handys nun leistungsfähig genug, um Spiele darauf spielen zu können. Dadurch, dass Handys unter Kindern ab ca. 9 Jahren sehr verbreitet sind, werden sie natürlich auch gerne zum Spielen genutzt. Die Spiele werden über die App-Stores vertrieben und dort heruntergeladen. Einen Datenträger im Laden kann man nicht kaufen. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) vergibt innerhalb der International Age Rating Coalition (IARC) schon seit vielen Jahren Alterskennzeichen für Online-Spiele und Apps. Dadurch ist es möglich, gewisse Inhalte zu blockieren. Treffen Sie die nötigen Einstellungen in den App Stores und legen Sie gegebenenfalls ein gesondertes Kinderkonto an, das Sie als Erwachsener betreuen. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in den Artikeln zum Apple App Store und dem Google Play Store.

    Was Eltern beachten sollten

    • Sprechen Sie möglichst offen und ohne Vorwürfe mit Ihrem Kind über sein Spielverhalten. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, was es spielen möchte, und fragen Sie offen nach seinen Interessen.
    • Achten Sie auf die USK-Altersfreigaben bei Videospielen. Diese geben an, ab welchem Alter ein Spiel aus Sicht des Jugendschutzes unbedenklich ist. Die Alterskennzeichen geben jedoch keine Information darüber, ob Kinder die Spiele technisch und inhaltlich beherrschen können.
    • Prüfen Sie daher auch, ob die Spiele pädagogisch wertvoll und für Ihr Kind geeignet sind. Um eine bessere Einschätzung geben zu können, schauen Sie ihrem Kind beim Spielen zu, oder probieren Sie das Spiel vorab selbst einmal aus.
    • Informieren Sie sich über die Lieblingsspiele Ihres Kindes und seine Vertriebswege. Auf Elternguide.online finden Sie viele Artikel zu beliebten Games wie Roblox, Fortnite oder Clash Royal inklusive einer pädagogischen Einschätzung.
    • Spielen ist normal und soll erlaubt sein. Doch es ist wichtig, Regeln und Grenzen zu vereinbaren, an die sich alle Beteiligten halten. Ein großartiges Werkzeug dazu kann der Mediennutzungsvertrag sein, weil die Interessen Ihres Kindes dort auch mit abgebildet sind und Ihr Kind mitentscheiden kann.
    • Wird Ihr Kind sehr vom Gamen vereinnahmt? Im Artikel zum Thema Endlos spielen – technische Einstellungen haben wir einige der Einstellungsmöglichkeiten für Sie gesammelt.
    • Treffen Sie in Absprache mit Ihrem Kind technische Maßnahmen, um es beim Gamen vor Herausforderungen von Kommunikationsrisiken bis Kostenfallen zu schützen. Nutzen Sie dafür zum Beispiel den Ratgeber der USK zum Thema Jugendschutzeinstellungen für die beliebtesten Vertriebsplattformen.

    Beliebte Spiele: HerrAnwalt: Lawyers Legacy

    Lawyers Legacy, oder auch das “Herr-Anwalt-Spiel“ genannt, ist mit über 500.000 Downloads im Google Play Store ein ziemlich erfolgreiches, unabhängiges Indie Game. Bei dem Spiel handelt es sich um ein lustiges kleines Jump ’n’ Run-Spiel, in dem die Spielenden in die Rolle des bekannten TikTok-Influencers Herr Anwalt schlüpfen.

    Kurz gefasst:

    • Kleines 2D Jump ’n’ Run-Spiel
    • verfügbar für Android, iOS und PC
    • Altersfreigabe: USK 12 Jahre (Gewalt – In-Game-Käufe)
    • Kostenfrei für Android und iOS, 5,00 € bei Steam
    • beinhaltet Werbung

    Was kann Lawyers Legacy?

    In Lawyers Legacy nehmen Spielende die Rolle von Tim Hendrik Walter alias “Herr Anwalt” ein, einem bekannten Influencer auf TikTok. In seinen Videos erklärt er juristische Themen einfach und verständlich und erreicht damit viele Millionen Klicks. Im Intro des Spiels erfährt Herr Anwalt, dass einige Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler in der Schule eingesperrt haben, damit sie noch mehr lernen können. Das verstößt gegen das Gesetz und der Spielende muss als Herr Anwalt versuchen, die Schülerinnen und Schüler zu retten.

    Die Story ist eingebettet in ein lustiges Jump ’n’ Run-Spiel, das die Spielenden in verschiedenen Leveln hüpfend und rennend durch das Schulgebäude führt. Diese Elemente werden durch Kämpfe gegen Lehrkräfte ergänzt, die versuchen, Herr Anwalt aufzuhalten. In Lawyers Legacy kann der Spielende zwischen vier Schwierigkeitsstufen wählen. Das Spiel ist schon auf der niedrigsten Schwierigkeit herausfordernd, da die Steuerung per Smartphone einiges an Übung bedarf.

    Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

    Mit seinen Jump ’n’ Run-Mechaniken und der zweidimensionalen Optik versprüht Lawyers Legacy den Retro-Charme beliebter Spieleklassiker. Elemente aus der Schule wie Mattenwägen im Sportunterricht sind Kindern und Jugendlichen vertraut und bringt sie beim Spielen immer wieder zum Schmunzeln.

    Das Spiel wurde vom Influencer Herr Anwalt selbst vertont. Im Spiel kommen noch weitere bekannte TikToker wie Laschakv, der lustige Videos zum Thema Schule macht, vor. Entwickelt wurde das Game vom TikToker Yannick, der seine Community auf den Social-Media-Kanälen über die Entwicklung seiner Spiele stets auf dem Laufenden hält. Genau dieser interaktive Prozess macht auch den Erfolg des Spiels aus. Spielende können über TikTok und Co immer wieder Vorschläge und Kritik teilen und so an der Entwicklung des Spiels teilhaben.

    Was kann problematisch sein an dem Angebot?

    In Lawyers Legacy gibt es Kämpfe mit Gewaltdarstellungen gegen Lehrkräfte. Die Kämpfe sind jedoch sehr abstrakt gehalten, womit ältere Kinder und Jugendliche meist gut klarkommen.

    Wer Lawyers Legacy auf dem PC spielen möchte, zahlt auf der Plattform Steam 5,00 € für das Spiel. Da das Game für Android und iOS kostenlos ist, gibt es innerhalb des Spiels immer wieder Werbeunterbrechungen. Diese bewerben ungefiltert andere Apps und Spiele aus dem Google Play Store bzw. dem Apple App Store. Diese können Glücksspiel-Mechanismen oder Ähnliches beinhalten und sind teilweise nicht für Kinder geeignet. Es ist nur schwer möglich, diese Werbungen zu überspringen oder nach dem Abspielen wegzuklicken.

    Über den Anbieter

    Seit Ende 2021 entwickelt der TikToker Yannick das Herr-Anwalt-Spiel und teilt den gesamten Entwicklungsprozess auf Social Media. Yannick ist ein unabhängiger Spieleentwickler, bei dem die Communitymit ihren Kommentaren bei TikTok die Entwicklung des Spiels mitgestalten kann. Aktuell ist das Spielnoch in der Entwicklungsphase und nur die Level zum Sportunterricht sind fertig und spielbar. Weitere Level und Endgegner sowie ein globaler Multiplayer sind in Planung.

    Was sollten Eltern beachten?

    Auch wenn der Umgang mit Lehrkräften in Lawyers Legacy möglicherweise nicht nach Ihrem Geschmack ist – zeigen Sie Interesse an den Lieblingsspielen Ihres Kindes und bleiben Sie mit ihm darüber im Gespräch. Informieren Sie sich über die Altersfreigaben von Videospielen und treffen Sie eine Einschätzung, welche Art von Gewaltdarstellung Ihr Kind gut verarbeiten kann. Lawyers Legacy richtet sich vor allem an Jugendliche und ist aufgrund der USK-Altersfreigabe von 12 Jahren nicht für jüngere Kinder geeignet.

    Auch wenn das Spiel in dieser frühen Phase der Entwicklung nur wenige Level hat, ist es wichtig Regeln zur Mediennutzung innerhalb der Familie zu besprechen. Treffen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verbindliche Absprachen zur Smartphone-Nutzung und Bildschirmzeit.

    Im Spiel gibt es immer wieder Werbeunterbrechungen. Klären Sie Ihr Kind über Mechanismen von Online-Werbung auf und fördern Sie einen bewussten Umgang mit Werbung und Dark Patterns wie schwer zu überwindende Werbebanner. Hinterlegen Sie im Google Play Store keine Zahlungsmöglichkeiten, damit Ihr Kind nicht versehentlich eine im Spiel beworbene App kaufen kann.

    WhatsApp – die Nummer 1 der Messenger-Apps

    Der beliebteste Messenger, auch unter Kindern und Jugendlichen, ist WhatsApp. Das liegt daran, dass die Kommunikation praktisch und einfach ist und viele andere Menschen ihn nutzen. Leider gibt es ein paar negative Seiten des beliebten Dienstes.

    Kurz gefasst:

    • kostenfreie Messenger-App für Android und iOS sowie Web-App
    • Registrierung mit Handynummer
    • Möglichkeiten: Chats, Anrufe, Dateien, Standort, Sprachnachrichten und Kontakte versenden, Gruppenchats erstellen
    • Risiken: Weitergabe personenbezogener Daten, Cybermobbing und andere Kommunikationsrisiken
    • Altersfreigabe: USK ab 12 Jahren (Inhalte für verschiedene Altersgruppen – Chats). Laut eigenen AGB darf die App nicht von unter 16-Jährigen benutzt werden. Das wird jedoch vom Anbieter nicht kontrolliert.

    Was ist WhatsApp?

    WhatsApp ist ein kostenfreier Messenger. Für die Registrierung ist eine Handynummer erforderlich sowie der Zugriff auf die Telefonnummern der Kontakte. Danach können Profilbild und Profilname vergeben werden.

    Die wesentliche Funktion von WhatsApp ist das Versenden von Nachrichten an Personen aus den eigenen Kontakten (Adressbuch), die ebenfalls die App nutzen. Das können Text- und Sprachnachrichten, Fotos, Videos, Dateien, Kontakte sowie der eigene Standort sein. Sie können an einzelne Personen oder eine ganze Gruppe versendet werden. Auch Einzel- und Gruppen-Anrufe sowie Videotelefonie sind möglich. Unter Jugendlichen ist es besonders beliebt, Emojis und GIFs zu verschicken. Auch auf einzelne Nachrichten können sie mit Emojis reagieren. Es lassen sich selbstlöschende Nachrichten versenden, welche nach sieben Tagen automatisch vom Gerät verschwinden. Und es gibt die Möglichkeit, Fotos und Videos zu versenden, die nur einmal angeschaut werden dürfen und danach verschwinden.

    Über WhatsApp ist es nur möglich mit jemandem Kontakt aufzunehmen, über dessen Nummer man verfügt. Beim Erhalt einer Nachricht von einer unbekannten Nummer kann der Kontakt über die Schaltflächen „hinzufügen“ oder „blockieren“ kontrolliert werden. Anrufe von unbekannten Rufnummern können stummgeschaltet werden.

    Mit der Chatsperre können ausgewählte Chats quasi unsichtbar gemacht werden. Diese tauchen dann nur in einer bestimmten Kategorie auf und sind durch einen Code, die Face-ID oder einen Fingerabdruck geschützt.

    Was fasziniert Jugendliche besonders daran?

    Jugendliche nutzen die App gerne, weil sie damit schnell mit Bekannten und Familienmitgliedern in Kontakt treten können, da fast jeder WhatsApp nutzt. Lehrkräfte und Klassenkameradinnen in Klassenchats, Großeltern wie auch Freunde in anderen Ländern sind nur einen Klick entfernt. Nutzende  können sich mit ihren Kontakten austauschen und sehen, wann sie zuletzt online waren. Über das Profilbild und den sogenannten Status können sie Eindrücke aus ihrem Leben teilen (ähnlich wie bei Instagram). Die schnelle Kommunikation über Sprachnachrichten ist bei Jugendlichen besonders beliebt.

    Was kann problematisch sein an dem Angebot?

    Besonders die Funktion der Lesebestätigung (zwei blaue Häkchen an einer Nachricht) kann Jugendliche unter Druck setzen, immer direkt antworten zu müssen. Auch wenn in einem Klassenchat manchmal hunderte Nachrichten täglich ausgetauscht werden, kann das Kinder und Jugendliche überfordern und stressen. Hinzu kommt, dass über Klassenchats häufig Fake News verbreitet werden. Bilder und Nachrichten sind schnell verschickt. Es besteht die Gefahr, dass persönliche Daten, Bilder und Videos unbedacht geteilt, weiterverbreitet oder für Mobbing genutzt werden. Auch dubiose Gewinnspiele, Kettenbriefe oder missverständliche Benachrichtigungen können problematisch sein – vor alle, auch Sexting.

    Da Privatsphäre-Einstellungen bei WhatsApp kaum vorhanden sind, müssen Nutzende selbst darauf achten, welche Inhalte sie versenden oder in ihrem Status posten. Es sollten nur solche sein, die jeder lesen oder sehen darf.

    Zudem greift WhatsApp auf zahlreiche Informationen der Nutzenden zu, z. B. auf die gesamte Kontaktliste im Handy. So gelangen fremde Kontaktdaten ungefragt an WhatsApp und andere Personen.

    Unter „Aktuelles” bietet WhatsApp sogenannte „Kanäle“ an. Dabei handelt es sich um eine Art Gruppenchat, in den nur die erstellende Person etwas hineinschreiben kann. Kanäle werden von Promis, Influencerinnen und Influencern sowie Firmen genutzt, um mit ihren Zielgruppen und Fans in Kontakt zu bleiben. Doch Vorsicht: in Kanälen können auch Nachrichten, Bilder und Videos auftauchen, die für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind.

    Was meint der Anbieter?

    WhatsApp gehört genau wie Instagram zum Konzern Meta (früher Facebook). In den seit 2021 geltenden AGB wird informiert, dass Nutzerdaten zu Werbezwecken auch an Unternehmen weitergegeben werden.

    Bestimmte Sicherheitseinstellungen sollen die Nutzung verbessern: Personen bzw. Telefonnummern können blockiert werden; Standortbestimmung und Lesebestätigung lassen sich deaktivieren. Nutzerinnen können die Sichtbarkeit des eigenen Profils einschränken. Nachrichten werden verschlüsselt ausgetauscht, so dass sie nicht so leicht von Fremden „gehackt“ werden können. Das funktioniert allerdings nur in Einzelnachrichten und wenn das Backup – also die Datensicherung – deaktiviert ist.

    Anfang 2022 hat WhatsApp angekündigt, dass Gruppenadministratoren in Zukunft Nachrichten von anderen löschen können. Diese Funktion ist bisher noch nicht umgesetzt.

    Was sollten Eltern beachten?

    Wenn Ihr Kind jünger ist als 16 Jahre, müssen Sie der Nutzung von WhatsApp zustimmen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind den Messenger verantwortungsbewusst nutzt. Erklären Sie Ihrem Kind, wie sie ihre persönlichen Informationen schützen können. Sie sollten keine sensiblen Daten oder Fotos an unbekannte Personen weitergeben

    Helfen Sie Ihrem Kind, die Datenschutzeinstellungen zu verstehen und richtig zu konfigurieren.. Das geht in der App selbst oder in der Verwaltung der Zugriffsrechte im Android- oder iOS-Betriebssystem (jeweils unter Einstellungen). In der App kann unter der Kategorie „Datenschutz” eingestellt werden, wer was sieht und ob man von Fremden in Gruppen eingeladen werden möchte oder nicht. Es kann passieren, dass bestimmte Funktionen nicht mehr benutzt werden können, wenn bestimmte Zugriffe verweigert werden. Die Funktion Datenschutz-Check gibt einen guten Überblick über die Einstellungen. Auf www.medien-kindersicher.de gibt es Videoanleitungen, wie Sie WhatsApp auf dem Smartphone Ihres Kindes sicher einstellen können.

    Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Kommunikationsrisiken und wie sie sich davor schützen können. Ermutigen Sie sie, Ihnen sofort Bescheid zu sagen, wenn sie sich nicht richtig behandelt oder gemobbt fühlen.

    Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, nur mit Personen in Kontakt zu treten, die sie auch im wirklichen Leben kennen. Warnen Sie vor dem Hinzufügen unbekannter Kontakte. Achten Sie dabei auch auf die Privatsphäre Ihres Kindes und lassen Sie Ihrem Kind den Freiraum, den es braucht. Zeigen Sie selbst ein gutes Beispiel, indem Sie verantwortungsbewusst und respektvoll mit Ihren eigenen digitalen Aktivitäten umgehen.

    Wenn Sie einen Messenger nutzen möchten, der mehr Datensicherheit bietet, lesen Sie unsere Toolbeschreibungen zu Signal und Threema.

    Snapchat

    Snapchat ist ein kostenfreier Messenger zum Versenden von Fotos und kurzen Videos. Die Besonderheit: Das lustige Selfie mit den Hasenohren oder ähnliche Bilder „verschwinden“ nach kurzer Zeit vom Bildschirm des Empfängers.

    Kurz gefasst:

    • kostenlose Messenger-App für Android oder iOS
    • kostenpflichtige Version mit zusätzlichen Features: Snapchat+
    • Funktionen: kreative Bilder, Videos, witzige Emojis und Filter mit Freunden teilen
    • laut Anbieter ab 13 Jahren erlaubt (nach DSGVO ab 16 Jahren)
    • diverse Kontaktrisiken, u. a. ermöglicht die Ortungsfunktion die Nachverfolgung des eigenen Aufenthaltsortes

    Was ist Snapchat?

    Mit Snapchat können Fotos und kurze Videos als Nachricht oder als Story an Kontakte versendet werden. Diese Snaps, also Schnappschüsse, sind nur für bis zu 24 Stunden sichtbar und „zerstören“ sich danach selbst. Die Fotos und Videos können mit unzähligen Filtern bearbeitet werden. Mit der „Memorys-Funktion“ können Nutzerinnen bestimmte Inhalte abspeichern. Neben den privaten Storys von Freunden gibt es Inhalte von Stars und Marken. Über die Funktion „Spotlight” lassen sich außerdem kreative Kurzvideos im TikTok-Stil veröffentlichen. Userinnen können über sogenannte „Snap Codes“ sowie über ihre Handynummer gefunden werden, wenn dies in den Einstellungen aktiviert ist. Das eigene Profil enthält nur Bilder und Videos, andere persönliche Angaben werden nicht gemacht. Mit der Kartenfunktion „Snap Map“ kann man sehen, wo sich die eigenen Kontakte gerade aufhalten.

    Wer Snapchat nutzt, ist seit Februar 2023 automatisch mit dem Chatbot My AI befreundet. Dahinter steckt eine künstliche Intelligenz, die Fragen beantwortet, chattet und insgesamt wie ein „echter“ Freund daherkommt. Für die Nutzerinnen kann das ein nettes Spielzeug sein – ist jedoch auch mit Vorsicht zu genießen. Löschen lässt sich der Chatbot nur sehr umständlich und mit einem kostenpflichtigen Snapchat+-Abonnement.

    Snapchat+ bietet für 4,49 Euro/Monat die Premium-Version, dort testen die Anbieter noch nicht veröffentlichte Features. Besonders für Kinder und Jugendliche ist das reizvoll: Es gibt mehr Optionen, den eigenen Avatar (genannt „BitMoji“) zu gestalten, und mehr Informationen über Freundeskonstellationen als mit einem regulären Snapchat-Konto.

    Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

    Die App gehört zu den beliebtesten Anwendungen bei Jugendlichen ab 13 Jahren. Teenager nutzen Snapchat sehr gern, um sich mit ihren Freundinnen auszutauschen. Dazu werden statt Text einfach Bilder und Videos versendet. Die Nutzung der Spaßfilter, Videos, die mit Musik unterlegt werden können, und selbst verschwindende Nachrichten machen den Reiz der App aus. Snapchat wirkt jugendlicher und verspielter als z. B. Instagram. Die Kommunikation erscheint Jugendlichen privater, da nur mit einzelnen oder in Gruppen Inhalte ausgetauscht werden. Auf der „Snap Map“ werden Personen als Avatare dargestellt, weshalb sie wie ein Spiel wirkt.

    Was kann problematisch sein an Snapchat?

    Alle Inhalte auf Snapchat zerstören sich nicht wirklich selbst, sondern sie lassen sich nach einer bestimmten Zeit nur nicht mehr aufrufen. Mit etwas technischem Know-how sind sie auf dem Gerät wiederherzustellen. Oder es wird einfach ein Screenshot gemacht – darüber wird der Versender des Bildes allerdings informiert. Trotzdem kann es problematisch werden, wenn Kinder und Jugendliche sehr persönliche – vielleicht sogar intime – Bilder und Videos von sich versenden und diese z. B. über Cybermobbing gegen sie verwendet werden. Durch die Vielzahl der versendeten Inhalte ist die Kontrolle darüber schwierig. Kinder und Jugendliche sollten daher genau wissen, wie sie die Melde- und Blockierfunktionen nutzen können. Das ist im Falle der unerwünschten Kontaktaufnahme besonders sinnvoll. Unter anderem deswegen ist auch die Funktion „Snap Map” kritisch zu sehen. Denn jedes Mal, wenn man Snapchat öffnet, wird auch die Snap Map aktualisiert. Und aus diesen Informationen lassen sich ziemlich viele Schlüsse ziehen wie Adresse, Schule oder Hobbys; auch von eher unbekannten Online-Freunden. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, sich gut zu überlegen, wen man in den eigenen Kontakten aufnimmt.

    Auch bestimmte Inhalte können für Jugendliche problematisch sein. Dazu zählen nicht altersgemäße Bilder ebenso wie unangemessene Werbung oder Snaps von Marken und Produkten.

    Was meint der Anbieter?

    Nutzende müssen sich an die Regeln der Plattform Snap halten. Die Nutzung von Snapchat ist Jugendlichen ab 13 Jahren nur mit der Erlaubnis ihrer Eltern gestattet. Es erfolgt allerdings keine technische Prüfung der Altersangabe.

    Generell ist es verboten, nicht jugendfreie Inhalte, wie z. B. pornografische Bilder, zu verbreiten oder zu bewerben. Minderjährige dürfen keine Nacktbilder oder sexuell aufreizende Inhalte von sich posten oder versenden. Sicherheitsprobleme können innerhalb des deutschsprachigen Sicherheitscenters des Dienstes gemeldet werden. Außerdem ist es möglich, andere Nutzende zu blockieren und zu melden. Sogenannte Content-Manager prüfen Verstöße gegen die Snapchat-Richtlinien.

    Snapchat sammelt jede Menge Daten von seinen Nutzern und erläutert das sehr offen in seinen Datenschutzbestimmungen – auch, dass Daten teilweise an Dritte weitergegeben werden. Die Daten, die man über Snapchat versendet, werden bei der Übertragung verschlüsselt. Über das Family Center können Eltern in der App verschiedene Kontrollfunktionen nutzen.

    Was sollten Eltern beachten?

    Über das Family Center von Snapchat erhalten Eltern Möglichkeiten über Kontrollfunktionen, z.B. einen Überblick zu den Aktivitäten ihres Kindes oder die Einrichtung von Inhaltskontrollen in der App. Um sich mit dem Konto des Kindes zu verbinden, wird allerdings ein eigener Snapchat-Account benötigt. Jugendliche müssen der Verbindung auch selbst zustimmen.

    Wenn Ihr Kind die App gern nutzen möchte, sollten Sie unbedingt über mögliche Gefahren sprechen. Regeln Sie, wer die geteilten Inhalte sehen kann und wer nicht. Gehen Sie gemeinsam die Einstellungen durch. Erklären Sie Ihrem Kind, dass versendete Bilder per Screenshot vom Empfänger abgespeichert werden können. Es ist dringend zu empfehlen, dass Jugendliche nur Freundinnen und Freunde zu ihrer Liste hinzufügen, die sie tatsächlich kennen. Eine gute Übersicht zum sicheren Umgang mit Snapchat bietet Jugendlichen das Angebot Handysektor.

    Sprechen Sie über die Funktion Snap Map: Was bedeutet die Sichtbarmachung des eigenen Standorts, welche Folgen und Risiken gehen damit einher und wird die Funktion überhaupt gebraucht? Das Teilen des Standortes kann auch unbewusst passieren (beim Öffnen der App). Dies kann im sogenannten „Geistmodus“ (Ghost Mode) verhindert werden. Auch kann der App die Berechtigung entzogen werden, auf den Standort zuzugreifen. Wenn eine Freundin Ihres Kindes Snapchat+ nutzt, sollte besonders darauf geachtet werden, die Tracking-Funktion zu deaktivieren oder die Person zu blockieren.

    Das Phänomen Selfie

    Das Handy vor sich in die Höhe gereckt und die Lippen zu einem Schmollmund verzogen – so oder ähnlich kann es aussehen, wenn besonders junge Menschen ein Foto von sich selbst machen. Schnell landet dieses dann bei WhatsApp, Instagram oder Snapchat. Vielleicht wird vorher noch ein Filter darübergelegt, der die Farben mehr strahlen lässt und man setzt sich virtuell Hasenohren auf.
    Vor allem Jugendliche haben das Smartphone immer in der Tasche und in beliebigen Situationen ist es schnell gezückt, um sich und seine Freunde zu fotografieren und den Moment festzuhalten.

    Was fasziniert Jugendliche daran?

    Diese Selbstportäts mit dem Smartphone sind bei Jugendlichen sehr beliebt. Selfies werden genutzt, um sich in Szene zu setzen und die eigene Wirkung auf andere auszutesten. Dieser Wunsch von Jugendlichen, die sich mitten in ihrer Persönlichkeitsentwicklung befinden, ist nichts Ungewöhnliches oder Neues. Aber Smartphone und Social Media machen es besonders leicht. Die schönsten Bilder werden bei Instagram & Co. veröffentlicht – in der Hoffnung, dass möglichst viele sie liken. Daran kann man die eigene Beliebtheit und Attraktivität ablesen. Aber es gibt auch andere Gründe, Selfies zu machen. Jugendliche können dabei kreativ sein und beim gemeinsamen Posen viel Spaß haben. Nicht selten entstehen Selfies auch einfach aus Langeweile.
    Und wenn man ehrlich ist: Auch viele Erwachsene machen Selfies, um zu zeigen, wie man sich gerade fühlt, was man macht und wo man ist. Mit Selfies kann man Erinnerungen festhalten und sich anderen mitteilen.

    Worauf sollten Eltern achten?

    Problematisch wird es, wenn übermäßig viel geknipst wird oder erotische Selfies gepostet werden. Jugendliche gucken sich das von Influencerinnen oder anderen Menschen ab. Stellen Sie das bei Ihrem Kind fest, sucht es vielleicht nach Aufmerksamkeit. Selbstinszenierung findet zunehmend digital statt. Kinder und Jugendliche können das Gefühl bekommen, sie müssten sich präsentieren und ständig zeigen, was sie alles erleben. Gerade erotische Bilder, die im Netz landen, können dem Ruf Ihres Kindes schaden. Sie als Eltern sollten dem entgegenwirken, indem Sie mit ihm im Gespräch bleiben! Machen Sie Ihrem Kind klar, dass alles, was einmal im Netz landet, nicht mehr richtig zu löschen geht und man keine Kontrolle darüber hat, wo und wie sich Bilder verbreiten.

    Es gibt Situationen oder Orte, in denen Selfies nicht angebracht sind. Das Posieren etwa an einem Gedenkort ist wenig taktvoll. Auch darüber sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen und selbst als gutes Beispiel vorangehen. Das betrifft auch die Wahrung von Persönlichkeitsrechten, wenn andere Menschen auf dem Selfie zu sehen sind. Diese müssen damit einverstanden sein, geknipst und veröffentlicht zu werden.

    Selbstinszenierung und Selbstdarstellung sind wichtige Themen im Jugendalter, da sich die Kinder und Jugendlichen so mit sich auseinandersetzen. Es ist wichtig, dass sie sich ausprobieren – das kann auch in Form von Selfies sein! Begleiten Sie Ihr Kind dabei und zeigen ihm wenn nötig auch die Schattenseiten dieses Trendphänomens auf. Sehr persönliche Bilder gehören nicht ins Netz und manches Erlebnis ist als Erinnerung viel schöner.

    Im folgenden Video beantwortet unser Medienpädagoge Björn Schreiber die Frage eines Vaters zur Selbstdarstellung seiner Tochter auf Instagram:

    _%_Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
    https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=dc9WDNSm9jw_%_

    DIY-Kanäle auf Social Media – Influencerinnen und Influencer im Portrait 

    Einladungen für den Kindergeburtstag, Weihnachtsgeschenke für die Eltern, selbstgemachter Schmuck – oder gleich ein neuer Wohnzimmerschrank aus Omas alter Kommode? Wer Lust hat, sich handwerklich kreativ zu betätigen, muss heutzutage nicht lange nach Anleitungen und Ideen suchen, denn auf Videoplattformen wie YouTube und auf Social-Media-Apps wie Instagram tummeln sich jede Menge Selbermach-Profis, die ihre Ideen und Anleitungen gerne weitergeben: Die DIY-Influencerinnen und -Influencer. 

    Basteln, bauen, dekorieren … was tun DIY-Influencer? 

    DIY kommt vom englischen „Do it yourself“, also „mach es selber“. Und die machen vom Kuchen über die Winterjacke bis zum Rennrad wirklich alles selbst, erklären die Arbeitsschritte – und haben meist auch noch die passenden Produkt-Tipps im Gepäck. 

    Und wer bastelt da eigentlich? 

    Wer sich einmal auf den gängigen Plattformen umgesehen hat, weiß: Selbermachen lässt sich fast alles. Mit genug Geduld, Motivation und den richtigen Materialien. Entsprechend gibt es DIY-Kanäle zu allen möglichen Themen, wir stellen drei vor.   

    Sally Özcan etwa hat ihre Leidenschaft für Süßes zum Beruf gemacht. Auf ihrem Account „Sallys Welt“ bäckt Sally alles, vom Keks bis zur aufwändigen Motivtorte – und alle können mitmachen. Der Spaß an hübschen Süßspeisen hat bereits 2 Millionen YouTube-Abonnentinnen und -Abonnenten angelockt, so dass Sally neben Video und ihrem Blog auch einen Podcast und einen eigenen Shop betreibt.   

    Wer statt Mehl und Zucker lieber Holz und Stein mag, findet etwa bei Easy Alex jede Menge Ideen und Anleitungen. Der Heimwerker füllt seinen Instagram-Account mit Ideen zum Thema „Hausumbau, Room Makeovers“ und mehr und spricht damit etwa 250 000 Follower*innen an.  
    Und wenn das Haus fertig ist und die Deko noch fehlt? Dann gibt es eine ganze Menge „Deko“-Kanäle, auf denen die Ideen zur Haus- und Lebens-Gestaltung scheinbar nie ausgehen. Linda Seel etwa zeigt uns allerlei kreative Beschäftigungs-Ideen, von Sticken über IKEA-Hacks bis zur kompletten Raumgestaltung und hat damit auf YouTube 130.000  
    Abonnent*innen gefunden. 

    Per Klick zum Selbermach-Glück. Was finden Kinder und Jugendliche daran? 

    Während Basteln mit Mama und Papa irgendwann im Grundschulalter meist deutlich absinkt im Coolness-Ranking, ist Selbermachen mit dem Tablet plötzlich der letzte Schrei. Für Kinder und Jugendliche sind die DIY-Erklärbären im Internet teilweise echte Stars und Vorbilder. Denn hier finden alle genau die Nische, die ihnen Spaß macht. Ob es aufwändige Cupcakes sind oder Papp-Kunstwerke, die Palette ist schier unerschöpflich. Junge Kreative können genau die Anleitungen und Ideen finden, die ihnen gefallen und Spaß machen – auch weit jenseits des elterlichen Repertoires. Hier können Kinder und Jugendliche etwas lernen und gestalten, auf das sie selbst stolz sind. Oft sind es aufwändige Dinge, die selbst die Erwachsenen nicht können und deshalb umso mehr bewundern. In einer Lebensphase, in der junge Menschen ständig auf der Suche sind nach eigenen Talenten, Themen und ihrer Identität, kann das sinnstiftend sein. Und als netter Nebeneffekt springen bisweilen Geschenke für die ganze Familie dabei raus. 

    Was sollten Eltern beachten? 

    Eltern dürfen sich grundsätzlich einmal freuen, wenn das eigene Kind per Online-Bastelbuch seine kreative Seite entdeckt. Dennoch gibt es auch hier ein paar Punkte zu besprechen:  
    Nicht alle Anleitungen sind tatsächlich so einfach mit einem Fingerschnipsen umgesetzt, wie es im Video scheint. Damit Ihr Kind nicht schnell frustriert ist und die Lust am Selbermachen wieder verliert: Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, Anleitungen zu finden, die im Schwierigkeitsgrad dem Können und den Erfahrungen Ihres Kindes entsprechen.  

    Zudem ist es bei DIY-Influencerinnen und -Influencern wie bei anderen in der Branche auch: Sie verdienen mit ihren Inhalten Geld. Sie empfehlen Produkte oder Inhalte, die sie von Firmen als Werbepartnerschaft bezahlt bekommen – aber nicht unbedingt, weil diese inhaltlich tatsächlich überzeugen. Fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes, indem sie ihm helfen, diese Zusammenhänge zu verstehen und die Videos entsprechend kritisch zu hinterfragen.  

    TikTok – die angesagte Kurzvideo-App

    TikTok gehört noch immer zu den beliebtesten Apps unter Jugendlichen. Sie ist eine Plattform für kreative Kurzvideos aller Art.

    Kurz gefasst

    • kostenlose Social-Media-App
    • unter Teenagern eine der beliebtesten Apps weltweit
    • Mindestalter: 13 Jahre (mit Einverständnis der Eltern)
    • „Für dich“-Feed mit Videos, die der Algorithmus empfiehlt und „Folge ich“-Feed mit Videos von abonnierten Profilen
    • Herausforderungen: problematische Inhalte, Kommunikationsrisiken, Werbung
    • Spezielle Sicherheitsfeatures für Minderjährige

    Was ist TikTok?

    TikTok ist Social-Media-Plattform und Video-App in einem: Userinnen und User können bei TikTok aus einer bunten Sammlung von bekannten Popsongs, beliebten Audios und Zitaten, z. B. aus Filmen, wählen. Dazu „singen“ oder „sprechen“ sie Playback und filmen ihre Choreografie innerhalb der App mit dem Smartphone. Aber auch komplett selbst kreierte Kurzvideos werden umgesetzt. Die meisten Videos sind ein paar Sekunden bis wenige Minuten lang. Bestimmte Clips lösen einen richtigen Hype aus, werden nachgeahmt oder im Sinne eines Trends oder einer Challenge weitergeführt.

    Die Videos der TikTokerinnen und TikToker, deren Account öffentlich ist, lassen sich über einen Browser anschauen, ohne dass man bei der App angemeldet sein muss. Um selbst Videos zu erstellen, wird allerdings ein Account benötigt.

    TikTok bringt immer mehr Funktionen heraus, z. B. sich im Duett mit anderen Usern filmen, die Clips anderer weiterführen (Stitch) oder Livestreams. Auch Unternehmen nutzen die Plattform, um darüber zu werben.

    Was begeistert Kinder und Jugendliche an dem Angebot?

    Jugendliche nutzen TikTok gern zum Spaß und für den Austausch untereinander. Auf TikTok lassen sich die jungen Nutzenden unterhalten, suchen nach Vorbildern, an denen sie sich orientieren können, stellen sich selbst dar und erhoffen sich positive Rückmeldung von anderen.

    TikTok ist außerdem eine tolle Plattform, um die eigene Kreativität auszuleben. Die Hürde, ein eigenes Video zu erstellen und zu teilen, ist niedrig: In der App gibt es viele Videoeffekte und eine Musikbibliothek mit beliebten Songs, die sofort verwendet werden können.

    Kinder und Jugendliche schätzen an TikTok, dass es darin weniger um Perfektion und Professionalität geht, wie auf Instagram oder YouTube, sondern Kreativität und Spaß im Vordergrund stehen. Die Videos sind näher am Alltag und die TikTokerinnen und TikToker werden als nahbarer empfunden.

    Was kann problematisch sein an TikTok?

    Es gibt eine Reihe von Dingen, die Sie und Ihr Kind vor der Nutzung der App berücksichtigen sollten:

    • Kinder (ab 13 Jahren) brauchen für die Anmeldung das Einverständnis der Eltern. Das Alter wird bei der Registrierung aber nicht überprüft. Auch viele jüngere Kinder nutzen deshalb TikTok.
    • Vor allem Kinder und jüngere Jugendliche können auf TikTok wie auf anderen Social-Media-Angeboten auf Inhalte stoßen, die nicht altersgerecht und ggf. sogar problematisch sein können: Gefährliche Inhalte, Hate Speech, Desinformation und manipulative Inhalte zur politischen Meinungsmache wie Kriegs-Videos und Propaganda, Verschwörungsmythen und Fake-Videos und vieles mehr.
    • Auch Kommunikationsrisiken von Cybermobbing bis zu Cybergrooming können auf TikTok Thema werden, vor allem wenn Ihr Kind selbst Videos auf TikTok teilt und die Jugendschutzeinstellungen für Minderjährige nicht genutzt werden.
    • TikTok löscht Beiträge und Gruppen, wenn diese gegen die Community-Regeln verstoßen. Nicht alle Beiträge können aber immer sofort blockiert werden.
    • Die Nutzenden haben keine Rechte an den Song- oder Filmausschnitten. Die erstellten Videos sollten deshalb nicht außerhalb der App geteilt werden, da sie sonst gegen die Bild- und Urheberrechte verstoßen. Sind andere Personen im Video zu sehen, müssen sie immer um Erlaubnis gefragt werden. TikTok erhält außerdem die Rechte an den veröffentlichten Videos.
    • TikTok finanziert sich über Werbung. Die Anzeigen im Videoformat sind von den Kurzclips der Userinnen und User kaum zu unterscheiden.
    • Auf TikTok geht es nicht nur um Unterhaltung, sondern manche verdienen mit der App Geld. Userinnen und User ab 18 Jahren können einander virtuelle Geschenke wie Emojis schicken, echtes Geld an Livestreamerinnen und Livestreamer senden und vieles mehr.
    • Manche Challenges, die in sozialen Netzwerken kursieren, können gefährlich werden oder befördern problematische Verhaltensweisen wie etwa Essstörungen
    • Einige Funktionen und Inhalte auf TikTok verzerren stark die Realität wie zum Beispiel der „Teenage-Filter“.DerAugmented-Reality-Filter macht aus jedem Gesicht ein perfekt geschminktes, junges „Idealbild“. Solche Clips vermitteln überzogene Schönheitsideale, regen zu ungesunden Vergleichen an und sind für junge Nutzende schwer durchschaubar.
    • TikTok steht immer wieder wegen seines intransparenten Umgangs mit persönlichen Daten der Nutzenden in der Kritik. So wurde im Juni 2023 bekannt, dass TikTok entgegen eigener Behauptungen Daten von Nutzenden aus den USA und Europa in China speichert.

    Was sagt der Anbieter?

    TikTok ist sich der Gefahr von verstörenden und unerwünschten Inhalten bewusst und passt seine Sicherheitseinstellungen immer wieder an. Folgende Sicherheitsfeatures stehen Jugendlichen und Ihnen als Eltern zur Verfügung:

    • Der Begleitete Modus ermöglicht es Eltern, bestimmte Einstellungen für ein Familienmitglied vorzunehmen. Beispielsweise können Eltern angeben, wer ihrem Kind Nachrichten schicken und wie lange es Videos schauen darf. Eltern können den Inhaltsfilter nutzen und ihr Kind vor Inhalten schützen, die sie für ungeeignet halten.
    • Konten von 13- bis 15-Jährigen werden automatisch auf “privat” gestellt. Die Videos dieser Nutzergruppe dürfen gar nicht oder höchstens von Freundinnen und Freunden kommentiert werden. Ihre Videos dürfen außerdem nicht heruntergeladen werden.
    • 13- bis 17-Jährige werden vor bestimmten Inhalten geschützt, die eher für Erwachsene gedacht sind oder komplexere Themen behandeln.
    • Es wurde das Mindestalter von 16 Jahren für das Versenden von Direktnachrichten festgelegt.
    • Duette und Stitches sind mit den Videos von unter 16-Jährigen nicht möglich, ebenso wie Livestreams. Die Downloadfunktion ihrer Videos ist ausgeschaltet, kann aber aktiviert werden.

    Generell lassen sich Accounts melden und/oder blockieren und es gibt einen Filter für beleidigende Kommentare.

    In der App wird nach der Registrierung durch einen roten Punkt auf die Einstellungen verwiesen. Im Sicherheitszentrum der TikTok-Website können Eltern Tipps nachlesen.

    Personen, die selbst TikToks erstellen und veröffentlichen, können seit einiger Zeit „Alle Kommentare filtern“ und einzeln freigeben. Wer die TikToks anderer kommentieren möchten, wird vorher gefragt, ob dieser Kommentar auch wirklich veröffentlicht werden soll. Außerdem gibt es einen Hinweis auf die Community-Richtlinien, die unangemessene Sprache und Hate Speech verbieten.

    TikTok steht wegen seiner Moderationsregeln in der Kritik, denn offenbar wird durch den speziellen Algorithmus stark kontrolliert, welche Videos die Nutzenden sehen können. Auf diese Kritik hat TikTok reagiert. Nutzende haben mittlerweile mehr Optionen, Einfluss auf die vom TikTok-Algorithmus angezeigten Inhalte in ihrem Feed zu nehmen:

    Sie können Videos nun mit „nicht interessiert“ markieren oder konkrete Inhalte mit bestimmten Hashtags oder Wörtern automatisch herausfiltern. Seit März 2023 stellt TikTok eine Neustart-Option für den Für-Dich-Feed zur Verfügung. Wer findet, dass die vorgeschlagenen Videos sich wiederholen oder nicht mehr zu den Interessen passen, kann den Feed zurücksetzen und nutzt die App wie nach der erstmaligen Anmeldung. Trotz dieser Maßnahmen bleibt der Für-Dich-Feed Algorithmus-gesteuert und bleibt somit nach wie vor in der Hand des Anbieters. So filtert TikTok zum Beispiel immer wieder Videos von Menschen mit Beeinträchtigungen heraus und je nach Nutzungs-Land kann es sein, dass die Videos der Zensur ihrer dortigen Regierungen unterliegen.

    Was sollten Eltern beachten?

    Wenn Ihr Kind sich bei TikTok anmelden möchte, fragen Sie nach seiner Motivation. Sehen Sie sich vor dem Download gemeinsam die Nutzungsbedingungen an. Bei Handysektor finden Sie diese in einem kurzen Überblick. Um TikTok zu erkunden, ist es nicht notwendig, einen Account zu erstellen. Vielleicht ist das Surfen auf TikTok via Browser für den Anfang eine gute Option für Ihr Kind, um herauszufinden, ob ihm TikTok überhaupt gefällt.

    Wenn es irgendwann einen Account geben soll, richten Sie diesen gemeinsam ein und probieren Sie zusammen die ersten Schritte aus. Geben Sie das richtige Geburtsjahr an. Für 13- bis 17-Jährige greifen gewisse Sicherheitsfeatures, die den Jugendschutz erhöhen. Eine Anleitung zu kindersicheren Einstellungen TikTok finden Sie auf medien-kindersicher.de.

    Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die möglichen Gefahren. Besonders wichtig ist, auf die Privatsphäre zu achten und in den Videos nicht zu viel von sich preiszugeben. Im privaten Modus ist mehr Kontrolle möglich. So ist die Kommunikation nur mit Freundinnen und Freunden möglich und Ihr Kind behält den Überblick darüber, wer die Videos sehen kann.

    Versichern Sie Ihrem Kind, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, sollte es Beleidigungen erhalten oder belästigt werden. Zeigen Sie ihm außerdem, wie man unangemessene Inhalte blockieren und melden kann. Mehr Informationen dazu bietet der Leitfaden für Eltern von TikTok in Zusammenarbeit mit der FSM.

    Um die eigene Privatsphäre und die von anderen besser zu schützen, muss bei einem Video nicht unbedingt immer das Gesicht zu sehen sein. Mit Hilfe von Emoji-Stickern oder anderen kreativen Lösungen ist das möglich.

    Lernen und kreativ sein – Apps für Kleinkinder 

    Liebevolle Animationen, kindgerechte Illustrationen und interaktive Inhalte: Es gibt eine Vielfalt an Lern- und Kreativ-Apps, die speziell für Kleinkinder entwickelt wurden, um sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Wir stellen ein paar Apps für Kleinkinder vor. 

    Worum geht’s? 

    Kinder sind von Grund auf neugierig und lernen durch aktives Ausprobieren und Entdecken. Lern- und Kreativ-Apps können diesen natürlichen Lernprozess unterstützen und die kognitive und kreative Entwicklung fördern. Beispielsweise gibt es Apps, die das Alphabet oder Mengen vermitteln oder Puzzles und Rätsel lösen lassen. Auch können Kinder in Apps malen, eigene Kunstwerke erstellen oder Geschichten erzählen. Die spielerische Gestaltung macht den Lernprozess unterhaltsam und kann Kinder motivieren, sich auszudrücken oder weiterzuentwickeln. 

    Apps finden 

    An Apps kommen Sie und Ihr Kind auf verschiedenen Wegen. Doch aus der schier unendlichen Liste an Apps ist es gar nicht so einfach, das passende Produkt zu finden. Für die Suche empfehlen wir Ihnen die Datenbank des DJI, Seitenstark, SIN – Studio im Netz oder den Spieleratgeber NRW

    Empfehlungen für Kleinkinder 

    Diese Auswahl an Apps eignet sich besonders für den Einstieg – etwa für Zwei- bis Fünfjährige. Ob eine App wirklich für Ihr Kind passend ist, ist individuell und wissen Sie am besten. Die Apps enthalten alle keine Werbung oder In-App-Käufe. Was eine gute App für Kinder noch ausmacht, beschreiben wir in diesem Artikel

    DerElefant 

    Die App zur Sendung mit dem Elefanten bietet neben Sendungen und Lach- und Sachgeschichten zahlreiche Spiele wie malen, rätseln, programmieren, Hindernissen ausweichen, verstecken und zu zweit eine Schatzkiste freirubbeln. Mit Hilfe des Elefantenweckers kann die Dauer der Spielzeit eingestellt werden. [iOS/Android/Amazon, kostenfrei] 

    Kleine Löschmeister 

    Als Feuerwehrfrau oder -mann den Alltag bei der Feuerwehr kennenlernen. Dein Kind erlebt in der App Feuerwehreinsätze und lernt spielerisch nebenbei, wie es sich bei einem Brand richtig verhält. Hervorzuheben ist die selbsterklärende und überwiegend wortlose Aufgabenstellung, die bereits junge Kinder bestens bewältigen. [iOS/Android, kostenfrei] 

    Sesamstraße 

    Die App basiert auf der Kinderserie und bietet neben Kinderfilmen und Musik zum Mitsingen einige Lernspiele wie ein Verkleidungsspiel, ein Blumen-Chor, Keks-Domino, ein Packspiel, Froschhüpfen oder eine Ameisen-Rallye. Auch hier sind keine Lesekenntnisse erforderlich. [iOS/Android, kostenfrei] 

    Fiete 

    Gemeinsam mit dem Seemann Fiete seine Insel entdecken: Äpfel in einen Korb sortieren, Reifen an ein Auto montieren oder Eier in die Pfanne aufschlagen. Die interaktive Bilderbuch-App lässt sich durch einfache und intuitive Tipp- und Wischbewegungen steuern. Auch die Soundkulisse und die Animationen sind ruhig und unaufgeregt. [iOS/Android, 3,99 €] 

    Meine 1. App – Fahrzeuge 

    Fahrzeuge auswählen, ihre Namen hören und ihre Eigenschaften entdecken. Zum Kennenlernen der Fahrzeuge gibt es drei Spielformen: ein Puzzle, ein Drehspiel sowie ein Geduldsspiel mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Hervorzuheben ist, dass die App kein Belohnungssystem. [iOS, 1,99 €] 

    Bubl Malen 

    Malen und komponieren – gleichzeitig. Dazu ein Motiv wählen, eine Farbpalette und schon können farbige Bilder gemalt und mit Farben und Formen Musik gemacht werden. Aus Linien, Wellen und Kreisen entsteht ein Gesamtbild. Die App fördert die Wahrnehmung der Verbindung zwischen Klang, Farbe und Form. [iOS, 2,99 €] 

    Milli und ihre Freunde: Spiel- und Vorlesespaß  

    Eine Vorlesegeschichte in Reimform über eine Schnecke auf der Suche nach sich selbst. Auf ihrer Reise trifft sie viele Tiere. Die ruhige und ansprechende Gestaltung der App hebt sich von vielen modernen Apps ab. [iOS, 1,99 €] 

    Mein Montessori 

    Formen und Farben, Lauterkennung, das Alphabet lesen und schreiben, Zahlen und mathematische Grundlagen: Die App bietet mehrere Lernspiele auf der Grundlage der Lehrmethode nach Montessori. Vorschule zu Hause, quasi. [iOS/Android , kostenfrei, Ausnahme: mit In-App-Käufen] 

    Khan Academy Kids (Englisch) 

    Geschichtenbücher und Phonetik-Spiele, Buchstaben nachzeichnen und das Schreiben üben, mathematische Fakten und Zahlenspiele. Neben den Lernspielen bietet die App auch Kinderlieder und Yoga-Videos zum Mitsingen und -tanzen – alles auf Englisch. [iOS/Android/Amazon, kostenfrei] 

    Was noch wichtig ist 

    Nehmen Sie sich Zeit, um die Apps zu prüfen, bevor Sie diese Ihrem Kind zur Verfügung stellen. Lesen Sie Bewertungen anderer Eltern und prüfen Sie, ob die App von vertrauenswürdigen Entwicklern oder Bildungseinrichtungen stammt. 

    Achten Sie auf altersgerechte Inhalte und Funktionen. Es ist wichtig, dass die App den Entwicklungsstand Ihres Kindes berücksichtigt und angemessene Herausforderungen bietet. 

    Nutzen Sie die Apps als Gelegenheit für gemeinsame Aktivitäten mit Ihrem Kind. Begleiten Sie es, stellen Sie Fragen, ermutigen Sie es zu erzählen oder diskutieren Sie über die Inhalte. Stellen Sie auch sicher, dass Ihr Kind nicht auf andere Apps zugreifen kann.  

    Setzen Sie – je nach Alter gemeinsam – Regeln für die Bildschirmzeit. Und achten Sie darauf, wie Ihr Kind auf die Nutzung der Apps reagiert. Wenn es Anzeichen von Frustration, Überforderung oder Abhängigkeit zeigt, ist es wichtig, die Bildschirmzeit zu reduzieren und alternative Aktivitäten anzubieten. 

    Ihr eigenes Verhalten hat eine Vorbildfunktion für Ihr Kind. Versuchen Sie, selbst einen ausgewogenen Umgang mit digitalen Medien vorzuleben und das Familienleben nicht übermäßig von Bildschirmzeiten bestimmen zu lassen. 

    Es ist nicht erforderlich, eine große Anzahl von Apps zu haben. Konzentrieren Sie sich lieber auf einige wenige qualitativ hochwertige Apps, die den Bedürfnissen und Interessen Ihres Kindes entsprechen. 

    Virenscanner – auch für das Smartphone? 

    Wer einen Computer hat, nutzt meist auch ein Anti-Virusprogramm. Schließlich drohen über das Internet ständig Gefahren wie Spam-Mails oder Fake-Gewinnspiele. Doch ist es auch bei Smartphones wichtig, sich ich ein Antivirus-Programm zu installieren? Wie sinnvoll das für Android– und iOS-Handys ist und welchen Schutz Virenscanner-Apps bieten, darum geht es in diesem Artikel.  

    Was sind Virenscanner? 

    Ein Virenscanner erkennt Viren und Malware (engl. für „malicious“ = schädlich und „Software“) und beseitigt sie, bevor sie dem Gerät Schaden zufügen können. Dafür überprüft der Virenscanner anhand von Steckbriefen, ob sich auf dem Gerät bereits bekannte Malware befindet. Außerdem analysiert der Virenscanner alle Apps und Prozesse. Stellt er verdächtiges Verhalten fest, verbannt er die betroffene App in einen Quarantänebereich, wo sie keinen Schaden anrichten kann. 

    Android-Geräte besser schützen 

    Android von Google gehört zu den weltweit am häufig genutzten Betriebssystemen. Deshalb sind Android-Geräte ein beliebtes Ziel von Hack-Angriffen. Der Google Play Store überprüft zwar die meisten Apps, trotzdem finden sich immer wieder bösartige Apps zum Download. Auch das vorinstallierte Anti-Virus-Programm Google Play Protect liefert keinen hundertprozentigen Schutz. Wer keine regelmäßigen Software-Updates macht oder in Kontakt mit schadhafter Software kommt, läuft Gefahr, sich einen Virus einzufangen.  

    Hersteller bekannter Antivirus-Programme für den PC wie Avast, Avira, McAfee oder Norton bieten für Android-Geräte Antiviren-Apps mit unterschiedlichem Angebot an. Es gibt sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Antivirenscanner für Android. Manche mit und andere ohne Werbung. Einige Apps bieten nur die wichtigsten Funktionen wie einem Malware-Scanner oder sicheres Browsen. Andere Apps bieten darüber hinaus Leistungen wie den Call Blocker zum Blockieren unerwünschter Anrufe oder eine VPN-Verbindung zum anonymen Surfen. Diese Zusatzfunktionen sind oft als kostenpflichtige In-App-Käufe verfügbar. Aktuelle Testergebnisse gängiger Android-Virenscanner finden sich auf der Webseite von AV Test

    iOS-Geräte sind gut geschützt 

    Wer ein iOS-Smartphone von Apple verwendet, benötigt keine Antivirenscanner-App. Apple verfügt über stärkere Sicherheitsmechanismen als Android. Da die Verbreitung des Betriebssystems gering ist, lohnt sich der Angriff für Kriminelle kaum. Der einzige Weg zum Download von Apps führt über den Apple App Store. Apple selbst prüft alle Apps aus dem Store vorab. Im App Store befinden sich fast keine Antivirenscanner-Apps. Denn das Betriebssystem ist so gebaut, dass Apps nicht auf andere Apps zugreifen können. Apple-Nutzer*innen sind aber nicht gegen Phishing-Mails, Kettenbriefe und andere Betrugsmaschen geschützt. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig Software-Updates durchzuführen. Neben Wachsamkeit kann es außerdem Sinn machen, eine Schutz-App zu installieren mit Funktionen wie WLAN-Scanner, Phishing-Warnungen oder einer Anti-Diebstahl-Funktion. 

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser 

    Wenn Kinder und Jugendliche ihr erstes Smartphone bekommen, sollte es so sicher wie möglich sein. Dazu gehört auch der Schutz vor Viren. Doch Vorsicht: Kein Virenscanner ersetzt den kritischen Umgang mit E-Mails, Apps und Co. Informieren Sie sich, wie Sie das Smartphone Ihres Kindes sicherer machen können. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über einen vorsichtigen Umgang mit persönlichen Daten und Passwörtern. Erklären Sie Ihrem Kind, wie es Betrugsfallen im Netz erkennen, Apps nur aus anerkannten Stores herunterladen und die App-Berechtigungen überprüfen sollte.  

    Wenn Sie sich für eine Antiviren-App entscheiden: installieren Sie die App gemeinsam und gehen Sie die App-Einstellungen mit Ihrem Kind durch. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass keine Technik lückenlos funktioniert und es weiter wachsam sein muss, wenn es per Smartphone mit dem Internet verbunden ist.

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