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Weltbilder in Kindermedien

Bücher, Computerspiele und Serien haben alle eines gemeinsam: sie erzählen Geschichten. Beim Klicken und Zappen durch Fernsehprogramme und Streamingangebote wird jedoch schnell ersichtlich: bestimmte Erzählungen wiederholen sich und andere werden kaum dargestellt. Durch diese einseitige Darstellung besteht die Gefahr, von Kindheit an diskriminierende Weltbilder als normal anzusehen.

Die Gefahr von einseitigen Erzählungen

Kinder haben unendlich viele Fragen und sind ständig auf der Suche nach Antworten, die die Welt um sie herum erklären. Die Mediennutzung leistet einen erheblichen Beitrag dazu, wie Ihr Kind die Welt wahrnimmt. 
In Medien wird uns durch das ständige Wiederholen der gleichen Merkmale einer Person wie Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft oder Religion ein sehr einseitiges Bild unserer Welt vermittelt. Das führt dazu, dass wir die vermittelten Bilder und Geschichten nicht mehr hinterfragen, sondern akzeptieren.

Vielfalt fördern von klein auf

Deshalb brauchen Kinder Erzählungen, die zeigen, dass die Welt bunt ist. Durch den Zugang zu vielfältigen Geschichten kommen Kinder mit unterschiedlichen Lebensrealitäten, Themen und Perspektiven in Berührung. 
Und keine Sorge: es ist in Ordnung, solche einseitigen Filme und Serien zu schauen. Vielmehr geht es darum, verschiedene Geschichten zu bieten, sodass Ihr Kind die Möglichkeit hat, mehrere Sichtweisen zu bestimmten Themen und Darstellungen kennenzulernen. So kann Ihr Kind durch den Umgang mit vielfältigen Medieninhalten lernen, dass Menschen mit oder ohne Behinderung, unabhängig von Geschlecht oder Hautfarbe Held*innen in Geschichten sein können. 
Um dies zu unterstützen und ein offenes Weltbild zu fördern, ist es wichtig, sich mit dem Inhalt von Hörspielen, Filmen, Games und anderen Medien, kritisch auseinanderzusetzen. Im besten Fall schauen Sie sich zusammen mit Ihrem Kind an, wie einseitig oder vielfältig die bisher konsumierten Geschichten erzählt wurden und wie die Charaktere dargestellt werden. Dann können Sie gemeinsam nach einer Serie, einem Podcast, einem Spiel oder einem Buch  mit vielfältigen Figuren suchen, das Ihnen und Ihrem Kind gefällt.  
Im Folgenden finden Sie dazu eine Liste mit einigen Vorschlägen.

Vielfältige Kindermedien 

Auf Instagram, TikTok und Co dominieren einseitige Vorbilder, denn Klischees verkaufen sich gut. Tipps für mehr Vielfalt in Social-Media-Angeboten haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengestellt. Influencer*innen im Portrait, die sich mit Rassismuskritik beschäftigen und Geschlechtervielfalt zeigen finden Sie hier.

Divers und queer – was in unserer Gesellschaft immer sichtbarer wird, wird auch immer mehr in Medienangeboten für Kinder abgebildet. In diesem Artikel stellen wir Kindermedien vor, die vielfältige Geschlechterbilder und Lebensweisen zeigen.

Filme und Serien:

Alles Neu für Lina – Lina zieht mit ihrer Familie nach Berlin und muss sich dort neu zurechtfinden. (3 Jahre)

Meine Stadt der Geister – Vier Freund*innen interviewen in diesem Animationsfilm Geister und lernen so die Geschichte ihrer Stadt Los Angeles kennen. (5 Jahre) 

Die Sendung mit der Maus – Eine Wissensserie für Kinder, in der auch bei der Moderation Wert auf Diversität gelegt wird. (5 Jahre)

Eine Lausige Hexe – Freundschaft in einer Hexenschule. (6 Jahre)

Die Checker Welt – Das Checker-Team Can, Tobi, Marina und Julian moderiert spannende Wissenssendungen für Kinder.  (6 Jahre)

Löwenzahn – Fritz Fuchs und sein Hund Keks erleben als Nachfolger von Peter Lustig gemeinsam mit einem vielfältigen Schauspiel-Ensemble spannende Abendteuer und vermitteln dabei interessantes Wissen. (6 Jahre)

Stark! – Kurze Porträts über starke Kinder. (7 Jahre)

Avatar – Der Herr der Elemente – Eine Zeichentrickserie, in der Charaktere mit unterschiedlichen Behinderungen vorkommen, jedoch keinerlei Fokus auf ihre Beeinträchtigungen gelegt wird. (7 Jahre)

Rico, Oskar und die Tieferschatten – zwei Freunde mit unterschiedlichen Macken und Ängsten jagen einen Entführer, bis einer der beiden Jungen selbst verschwindet. (7 Jahre)

Moooment! – Eine Serie, die sich mit dem Thema Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzt. (9 Jahre)

Strange World – eine Drei-Generationen-Familie muss eine sterbende Pflanze retten. (9 Jahre)

Karmas Welt – (Animationsfilm) die zehnjährige Karma möchte Rapperin werden. Bis es so weit ist, gilt es jedoch den Schul- und Familienalltag zu meistern. (9 Jahre)

Die Pfefferkörner – Eine Gruppe von fünf Kindern klärt Verbrechen auf. Alle fünf Hauptfiguren zeugen von Stärke, Mut und Zusammenhalt. (10 Jahre)

Echt – Webserie auf ZDFtivi, die sich mit Freundschaften beschäftigt(10 Jahre) 

Trio – Eine Detektivserie (10 Jahre)

The Help – in diesem Spielfilm geht es um das Leben Schwarzer Hausmädchen, die in den 1960er-Jahren täglich bei weißen Familien arbeiten. (11 Jahre)

Schloss Einstein – Serie über das Leben von Internatsschüler*innen. Ein Format mit viel Diversität (Vergangenheit, Hautfarben, Sexualität, Erkrankungen), ohne dass sie als “besonders” oder “unnatürlich” dargestellt wird. (12 Jahre)

Funk – Kostenfreies Medienangebot und Netzwerk von ARD und ZDF. (14 Jahre)

Bücher: 

Buuu.ch ist ein Blog, auf dem Kinderbücher und Comics vorgestellt werden, die vielfältig Rollenbilder vermitteln und es vermeiden, Stereotype oder Klischees zu reproduzieren.  

Buchtipps für diversitätsgerechte Bücher für Jugendliche werden regelmäßig auf dem Blog von CBJ gepostet.  

Geschichten über starke Mädchen finden Sie auf dieser Liste von Kinderbüchern.  

Zudem sammelt Aktivist Raul Krauthausen Kinderbücher, die sich mit verschiedenen Facetten des Themas Behinderung auseinandersetzen. 

Etwas ganz anderes ist die YouTube-Serie des Gehörlosen Verbands München, in der Kinderbücher in Gebärdensprache vorgelesen werden.

Im Buch „Mein Traum, meine Geschichte“ erzählen acht Kinder, die weltberühmt wurden, von ihren Träumen und Geschichten.

Der Avalino Diversity-Blog sowie der Instagram- und TikTok-Account von Britta befasst sich viel mit dem Thema Vielfalt im Kinderzimmer. Unter anderem stellt sie Kinderbücher vor und hat auch ein eigenes (Kinder-)Buch geschrieben.

Der Zuckersüß Verlag ist ein Verlag für Kinderbücher mit starken Botschaften und einer Liste mit 30 Büchern für mehr Diversität und Vielfalt im Kinderzimmer auf dem Blog von Jane Wayne.

Podcasts:

Der Avalino Kinderpodcast ist ein Wissenspodcast, in dem Kinder über ihre Ideen (z. B. Umweltschutz) oder auch coole Fakten (z. B. über Tiere) berichten.

Die Maus ist ein Podcast der Sendung mit der Maus, auf dem täglich eine 60-minütige Folge für Kinder erscheint. (4 Jahre)

Hearooz ist eine Podcast-App, die extra für Kinder entwickelt wurde und verschiedene kindgerechte Podcasts enthält. (4 Jahre)

Der Kinderpodcast Kakadu entdeckt gemeinsam mit Kindern die Welt und beantwortet dabei spannende Fragen. (6 Jahre)

Games:

The Unstoppables ist ein Rätsel-Game, in dem vier Freund*innen mit verschiedenen Behinderungen einen Hund aus den Fängen seines Entführers retten. (Empfehlung von Webhelm ab 8 Jahre)

Bei dem Spiel Starlink: Battle for Atlas gehören die Arm- und Beinprothesen der starken Figur Chase selbstverständlich dazu. (USK 6 Jahre)

In SIMS 4 sowie SIMS Freeplay können Charaktere jedes Hobby und jeden Beruf frei wählen. Spielende können beim Erstellen der Sims selbst entscheiden, welche Hautfarbe die Charaktere haben sollen und zwischen zwei Körperformen (anstatt zwischen Geschlechtern) wählen. Auch gleichgeschlechtliche und polyamore Beziehungen sind möglich. (USK 6 Jahre, Empfehlung von Spieleratgeber NRW ab 10 Jahre)

Serena Supergreen und der abgebrochene Flügel ist ein Spiel, in dem gendersensibel auf technische Ausbildungsberufe im Arbeitsfeld Erneuerbarer Energien eingegangen wird. (Empfehlung von internet-abc ab 12 Jahre)

Bei Sibel’s Journey geht es um die Auseinandersetzung mit den Themen Sexualität, Geschlecht, Körper und Grenzen. (Empfehlung von wirfuervielfalt ab 12 Jahre)

In Tell me why treffen sich zwei Geschwister nach 10 Jahren wieder, um das Familienanwesen zu verkaufen. Das Spiel repräsentiert dabei auch trans* Jungen. (USK 12 Jahre)

Medienerziehung von Geschwistern 

In vielen Familien mit Geschwistern gibt es Streit über die Mediennutzung: Die Kleineren fühlen sich ungerecht behandelt, wenn sie weniger dürfen als die Großen. Was die einen begeistert, finden die anderen langweilig. Andersherum überfordern manche Medienangebote die Jüngeren. Die Älteren haben das Gefühl, ständig Rücksicht auf ihre jüngeren Geschwister nehmen zu müssen. Wie können Eltern den Spagat zwischen den Bedürfnissen der Geschwister meistern und bei ihren Kindern einen kompetenten Umgang mit Medien fördern? 

Medienregeln fair gestalten 

Egal ob Einzelkind oder Geschwister – Regeln zur Mediennutzung in der Familie geben Kindern Struktur und Sicherheit für ihren Alltag mit Medien. Die Bedürfnisse und Entwicklungsstufen jedes Kindes sollten dabei berücksichtigt werden. So kann es sinnvoll sein, älteren Geschwistern mehr Freiheiten bei der Mediennutzung einzuräumen, während für jüngere Kinder engere Grenzen gelten. Zum Beispiel dürfen die Großen schon bestimmte Geräte ins eigene Zimmer mitnehmen, während die Kleinen Medien nur in den gemeinsamen Wohnräumen nutzen sollen. Die Nutzungszeiten müssen zum Alter der Kinder passen. Jüngere sollten weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen als Ältere. Legen Sie die Regeln gemeinsam fest und achten Sie darauf, dass sie für alle gerecht und verständlich sind. Dabei kann zum Beispiel ein Mediennutzungsvertrag helfen, den Sie für jedes Kind individuell gestalten. An grundsätzliche Medienregeln wie „Keine Medien am Esstisch“ sollten sich alle in der Familie halten. 

Geschwister-Konflikte begleiten 

„Gib mir sofort mein Tablet zurück!“, „Das ist doch für Babys, ich will was Spannendes anhören!“, „Warum muss ich ausmachen, wenn sie noch schauen darf?“. Kommen Ihnen solche Sätze bekannt vor? Ist der Altersabstand groß, gelten unterschiedliche Regeln für jedes Kind. Das kann leicht zu Streit zwischen Geschwistern führen, sei es um den Zugang zu bestimmten Geräten oder die Wahl von Inhalten. Machen Sie Ihren Kindern die Regeln transparent und helfen sie ihnen, sich in das Geschwister hineinzuversetzen. Zum Beispiel so: „Deine große Schwester durfte im Grundschulalter auch noch nicht länger als eine Stunde Video schauen.“. Achten Sie darauf, Konflikte rechtzeitig zu erkennen und sie gut zu begleiten. Das stärkt die Beziehung der Geschwister und sie lernen, zu verhandeln, Kompromisse einzugehen und Konflikte immer selbstständiger zu lösen.  

Gemeinsame Medienerlebnisse schaffen  

Zusammen Filme schauen oder zocken macht Spaß und schafft Verbindung. Eltern sollten ihre Kinder dabei unterstützen, passende Medieninhalte für die gemeinsame Mediennutzung auszuwählen. Gemeinsame Medienrituale wie das Schauen einer Wissenssendung am Sonntag oder das Musikhören im Auto machen Spaß und stärken den Zusammenhalt in der Familie. Oft verarbeiten Geschwister Medieninhalte gemeinsam und spielen Szenen aus Serien nach oder tauchen im Rollenspiel in die Welt ihrer Lieblingsfiguren ein. Viel voneinander lernen können Geschwister besonders dann, wenn sie gemeinsam kreativ mit Medien sind und Hörspiele, Stopp-Trickfilme oder Foto-Collagen selbst gestalten.  

Tipps zur Mediennutzung von Geschwistern 

  • Vermeiden Sie Überforderung: Wählen Sie altersgerechte Medien aus, beachten Sie die Altersfreigaben und orientieren Sie sich bei der gemeinsamen Mediennutzung am jüngsten Kind. 
  • Schaffen Sie Schutzräume: Stellen Sie sicher, dass jüngere Kinder eingeschränkten Zugang zu Medien haben. Machen Sie den älteren Kindern klar, dass sie mitverantwortlich sind und den Kleineren nicht unerlaubt Zugang geben dürfen. 
  • Treffen Sie Vereinbarungen: Sorgen Sie dafür, dass die Medienregeln in der Familie eingehalten werden. Nehmen Sie die unterschiedlichen Bedürfnisse und Vorlieben Ihrer Kinder ernst. Stellen Sie Gerechtigkeit her und legen Sie zum Beispiel gemeinsam fest, welches Kind wann über welche Medieninhalte bestimmen darf. 
  • Finden Sie Alternativen: ein Kind schaut auf dem Fernseher, das andere auf dem Tablet – das kann eine Lösung für unterschiedliche Vorlieben und Entwicklungsstände sein. Ist die Medienzeit für das jüngere Kind schon vorbei, während das Ältere noch länger Medien nutzen darf, bieten Sie Ihrem kleinen Kind ein alternatives, medienfreies Spielangebot an.  
  • Fördern Sie Medienkompetenz: Seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion bewusst, indem sie ein gesundes Verhältnis zu ihrer eigenen Mediennutzung vorleben. Führen Sie in der Familie regelmäßig offene Gespräche über die Vor- und Nachteile von Medien. So unterstützen Sie Ihre Kinder altersgemäß dabei, kritisch und reflektiert mit Medien umzugehen und fördern ihre Medienkompetenz.  

Instagram

Instagram gehört unter Jugendlichen zu den beliebtesten Apps. Dort werden Erlebnisse als Story geteilt, Influencer*innen zeigen, was gerade angesagt ist, Nutzende informieren sich über einen News-Feed oder lassen sich einfach unterhalten.

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https://www.youtube.com/watch?v=zvLSkQ-yMCo_%_

Kurz gefasst:

  • soziales Netzwerk, das kostenlos nach einer Registrierung über die App genutzt werden kann
  • Veröffentlichen und Anschauen von Fotos, kurzen Videos (Reels), Live-Streams und sogenannten Stories
  • Mindestalter: Laut eigenen AGB ist die App ab 13 Jahren erlaubt.
  • Vorsicht: beinhaltet viel Werbung, Kinder und Jugendliche können mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert werden,
  • Anbieter: Instagram ist wie Facebook ein Dienst des großen US-Internetkonzerns Meta

Was ist Instagram?

Instagram, oder kurz Insta, ist mehr als eine Bilder-Plattform. Oberhalb des eigenen Feeds (in der App über das Haus-Symbol zu erreichen) gibt es aktuelle Stories und Live-Streams von Nutzer*innen, denen man folgt. Diese verschwinden nach 24 Stunden wieder, können jedoch von der Person, die die Story gepostet hat, auch auf dem eigenen Account als sogenanntes Highlight gespeichert werden. Außerdem werden im Feed die neugeposteten Fotos und Videos der abonnierten Kanäle und Personen angezeigt.

User*innen finden bei Insta eine große Vielfalt an Inhalten: Postings von Stars und Sternchen, zu Marken und Produkten, aktuelle Challenges bis hin zu persönlichen Profilen von Freund*innen. Sie können mit Likes und Kommentaren darauf reagieren.

Eigene Postings lassen sich mit FilternEmojis, Schriftarten usw. direkt in der App erstellen und bearbeiten. In Bildunterschriften kann der eigene Content – also Fotos und Videos – mit einem Hashtag Themen zugeordnet werden. Unter Instagram Reels (unterhalb des Feeds über das Videosymbol zu erreichen) finden sich Kurzvideos im TikTok-Style.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche besonders an Instagram?

Die Beliebtheit von Instagram liegt unter anderem in der Konzentration auf Fotos und Videos. Verschiedene und kinderleicht zu nutzende Tools helfen dabei, das Beste aus dem eigenen Bild herauszuholen. Gerade für Jugendliche ist es reizvoll, sich ins beste Licht rücken und ihre Wirkung auf andere auszutesten. Außerdem lassen sich mit der App schnell und unkompliziert die schönsten Momente mit Freund*innen oder der Familie dokumentieren und teilen.

Kinder und Jugendliche finden auf Instagram immer neue Inhalte zu ihren Idolen. Sie können quasi rund um die Uhr verfolgen, was diese gerade tun, Bilder kommentieren, liken, speichern und an andere Personen weiterleiten. Mit Insta lässt sich schnell mal die Wartezeit auf den Bus vertreiben oder man kann unbeobachtet verfolgen, was der Schwarm aus der Nachbarklasse in seiner Freizeit macht.

Influencer*innen, Stars und Personen mit einem Creator-Account, können sogenannte Broadcast-Channels erstellen. Mithilfe eines Einladungslinks können Nutzer*innen beitreten und weitere Personen einladen. Kinder und Jugendliche erfahren in den Broadcast-Channels noch mehr aus dem (öffentlichen) Leben ihrer Stars und erhalten News noch vor Personen außerhalb dieses Channels.

Ende 2023 hat Meta auch in Deutschland die App Threads veröffentlicht. Diese ist (eng) mit Instagram verknüpft.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Die gemeinsame Datenschutzerklärung von Facebook und Instagram, der alle User*innen bei der Registrierung zustimmen, erlaubt das Teilen von Nutzerdaten mit anderen Diensten der des Mutterkonzerns Meta und mit Dritten. Die App ermöglicht sogenanntes Crossposting. Das bedeutet, dass ein Foto mit einem Klick auch auf Facebook geteilt werden kann. Wer ein Facebook-Konto hat, sollte bei der Veröffentlichung von Beiträgen die Einstellungen gut überprüfen.

Über die geposteten Beiträge kann Instagram den Standort von Nutzenden bestimmen. Privat eingestellte Konten verhindern das. Zudem lässt sich sowohl in der App als auch in den App-Berechtigungen am eignen Smartphone und Tablet der Zugriff auf den Standort einstellen. Dann kann Instagram auch bei öffentlichen Konten den Standort nicht einsehen. Zu jedem geposteten Bild kann jedoch manuell nachträglich ein Standort hinzugefügt werden.

Zahlungspflichtig werden Inhalte auf Instagram, wenn Kinder und Jugendliche einem Account nicht nur folgen, sondern diesen auch abonnieren. Der monatliche Preis wird von den Creator*innen selbst festgelegt und das Abo ist in der Regel monatlich kündbar. Abonnierende haben Zugriff auf exklusive Inhalte wie Bilder, Reels und Storys. Wer ein Account abonnieren möchte, findet auf dem Profil neben “Folgen”/”Gefolgt” und “Nachrichten” ein Button mit “Abonnieren”. Ein einzelner Klick auf diesen Button führt noch nicht zu einem Abo, sondern muss erst mit weiteren Klicks bestätigt werden.

Bestimmte Inhalte auf Instagram können für Jugendliche problematisch sein:  Ungeeignete Inhalte wie erotische Bilder, gefährliche Challenges und Desinformationen, aber auch Werbung. Hier spielen Geschäftsmodelle von Influencer*innen  eine besondere Rolle, die Jugendliche nicht immer erkennen.

Durch Funktionen wie Chats und Kommentare birgt Instagram verschiedene Kommunikationsrisiken. Es kann beispielsweise zur Kontaktaufnahme von Fremden, Hate Speech oder Online-Mobbing kommen.

Was meint der Anbieter?

Das offizielle Mindestalter für die Nutzung von Instagram liegt bei 13 Jahren, es findet jedoch bisher keine wirksame Alterskontrolle statt. Bis Ihr Kind 18 Jahre alt ist, müssen Sie der Nutzung zustimmen. Es gibt umfangreiche Nutzungs- und Einstellungsmöglichkeiten. Ist Ihr Kind unter 13 Jahren, kann es Instagram nutzen, wenn Sie das Konto verwalten. Dies muss in der Profilbeschreibung mit angegeben werden.  Konten von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nach dem Erstellen automatisch auf privat gestellt. Dies kann in den Einstellungen im Nachhinein jedoch auch wieder geändert und das Profil auf öffentlich gestellt werden. Bei Handysektor können Sie die Nutzungsbedingungen in Kurzfassung nachlesen und einen Flyer mit den wichtigsten Sicherheits-Informationen über Instagram für Jugendliche herunterladen.

Seit Juni 2022 gibt es die „Elternaufsicht”, mit der Eltern ihr Konto mit dem ihres Kindes verknüpfen können. Alle Einstellungsmöglichkeiten stellen wir in diesem Artikel vor. Wie Instagram selbst die App für Jugendliche sicherer machen möchte, erfahren Sie direkt auf der Webseite von Instagram.

Was sollten Eltern beachten?

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ab welchem Alter und nach welchen Regeln es Instagram nutzen darf. Treffen Sie gemeinsam verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, damit Ihr Kind Instagram möglichst sicher nutzen kann. Nicht alle Fotos müssen mit allen oder auch nur mit Freund*innen über das Internet geteilt werden!

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Kommunikationsrisiken bei Instagram von Online-Mobbing bis zu Cybergrooming. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es andere Nutzer*innen blockieren oder melden kann und erklären Sie ihm, wann diese Funktionen sinnvoll sind – beispielsweise wenn jemand Ihr Kind in den Kommentaren beleidigt. Ihr Kind sollte auch nicht einfach Abo-Anfragen von Fremden annehmen und sparsam mit den eigenen Daten wie dem Standort umgehen. 

Klären Sie Ihr Kind über Risiken wie gefährdende InhalteHate SpeechDesinformation und politische Meinungsmache auf. Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über kritische Verhaltensweisen von Influencer*innen und bleiben Sie mit ihm über einseitige Rollenbilder und Klischees im Gespräch. Bleiben Sie interessiert und fragen Sie regelmäßig nach, wem Ihr Kind auf Instagram und wer ihm folgt. Es ist wichtig, dass ihr Kind weiß, dass es Sie immer ansprechen kann, falls es unangenehme Erfahrungen auf der Plattform macht.

Altersgerechte Medien für mein Kind

Das überwältigende Angebot an Filmen, Serien, Apps und anderen Medien stellt Eltern vor die Herausforderung einen Überblick zu bekommen, um die passenden Inhalte für ihre Kinder auszuwählen. Denn die Auswahl sollte nicht nur altersgerecht, sondern auch unterhaltsam und am besten noch lehrreich sein. Wir haben ein paar Anregungen zusammengestellt, wo Sie altersgerechte Medien für Ihr Kind finden können.

Altersgerechte Medien – was bedeutet das?

Die Auswahl der Medien sollte sich stets am Entwicklungsstand Ihres Kindes orientieren. Medienangebote sind auf unterschiedliche Altersgruppen zugeschnitten, und es ist wichtig, dass Sie als Eltern darauf achten. Altersempfehlungen und Beschreibungen der Inhalte können hilfreiche Hinweise geben. Sie kennen Ihr Kind jedoch am besten, daher können Sie auf Basis dessen auch am besten daraus ableiten, ob das Angebot zu Ihrem Kind passen könnte.

Geprüfte Medieninhalte

In Beschreibungen von Medienangeboten – egal ob Apps, Filme oder Games – gibt es manchmal unterschiedliche Altersangaben. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Empfehlungen, AGB-Vorgaben und Altersfreigaben. Vorgaben und Freigaben haben in der Regel einen rechtlichen Hintergrund. Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) legt beispielsweise fest, dass bestimmte Apps , wie WhatsApp und TikTok, erst ab 13 Jahren genutzt werden dürfen.

In der Beschreibung in den App-Stores taucht häufig eine andere Altersangabe auf – nämlich die Freigabe durch den Jugendmedienschutz. Die Altersfreigaben durch Selbstkontrollen wie FSK oder USK bewerten Medien nach gesetzlichen Jugendschutzkriterien. Dabei wird jeweils geprüft, ob Medieninhalte gefährlich für die Entwicklung und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sein könnten. Beispielsweise durch die Darstellung von Gewalt oder Pornografie. Oder auch, ob Kinder durch die Nutzung eines Angebots Kontaktrisiken ausgesetzt sein können. Nicht geprüft wird, ob eine Handlung in einer Serie und Figuren in einem bestimmten Alter verstanden werden. Das bedeutet, dass  ein Disneyfilm, der ab „0 Jahren” freigegeben ist, noch lange nicht für Babys geeignet ist. Er stellt nur kein Risiko für sie dar. Über Alterskennzeichen und technische Schutzmaßnahmen soll der Zugang zu Medien für Kinder geregelt werden. Aber das funktioniert nur, wenn auch Sie als Eltern darauf achten.

Wenn es um die Auswahl der Inhalte geht, helfen Altersempfehlungen, die beispielsweise von pädagogischen Einrichtungen vorgenommen wurden. Diese basieren darauf, ob die Inhalte der Lebenswelt der jeweiligen Altersgruppe entsprechen und verständlich sind. 

Geeignete Medienangebote und Orientierungshilfen für Eltern

Die Medienlandschaft für Kinder im Kita- und Grundschulalter ist riesig, ältere Kinder und Jugendliche weichen häufig auf Erwachsenenangebote aus, weil es weniger auf sie zugeschnittene Angebote gibt.

Hier können Sie gute Medienangebote finden bzw. sich informieren:

  • TV, Streaming, YouTube, Kino: Der Elternratgeber FLIMMO bietet pädagogische Empfehlungen nach Alter für Filme, Serien und Sendungen von Mediatheken, Streamingdiensten, YouTube und Fernsehsendern
  • Kindersuchmaschinen: Über fragFINN oder Helles Köpfchen surfen Kinder nur auf geprüften und kindgerechten Internetseiten. 
  • Internetseiten: Auf seitenstark.de wird eine große Sammlung kindgerechter Internetseiten aufgelistet und vorgestellt. 
  • Apps: Wir haben Ihnen eine Auswahl zusammengestellt „Gute Apps für Kinder“ und „Apps für Kleinkinder
  • Kinderradio und Podcasts:  Wir haben Ihnen eine Auswahl zusammengestellt „Es gibt was auf die Ohren”. 
  • Nachrichten: Wir haben Ihnen eine Auswahl zusammengestellt „Nachrichten für Kinder und Jugendliche“.
  • Games: Der Spieleratgeber NRW gibt ausführliche Steckbriefe zu Computerspielen mit Altersempfehlungen.
  • Online-Fernsehen für 14- bis 25-Jährige: Die vielfältigen Inhalte von funk sprechen vor allem ältere Jugendliche an.

Tipps für die eigene Bewertung von Angeboten

Die Auswahl und Prüfung von Medienangeboten erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Doch durch bewusste Entscheidungen und eine offene Kommunikation können Sie sicherstellen, dass Ihr Kind positive und entwicklungsrelevante Medieninhalte nutzt.

  • Inhaltliche Prüfung: Schauen Sie sich die Inhalte an und überlegen Sie, ob sie zur Lebenswelt und dem Verständnis Ihres Kindes passen.
  • Interaktionsmöglichkeiten: Bilder, Töne, Musik und Animationen sollten altersgerecht und ansprechend gestaltet sein.
  • Einfache Navigation: Das Angebot sollte leicht zu bedienen sein, für kleinere Kinder idealerweise sprachgesteuert und mit wenig Symbolen und Funktionen.
  • Werbung und In-App-Käufe: Achten Sie auf Werbefreiheit und am besten ein Angebot ohne In-App-Käufe.
  • Elterneinstellungen: Machen Sie sich vertraut mit den Einstellungsmöglichkeiten für eine sichere Umgebung und nutzen Sie gegebenenfalls Angebote des technischen Jugendmedienschutzes.
  • Feedback anderer: Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus und prüfen Sie, ob das Angebot von vertrauenswürdigen Entwickler*innen oder Bildungseinrichtungen stammt.
  • Testlauf: Schauen oder testen Sie Ihre Auswahl vorab – ohne Ihr Kind.

Individuelle Begleitung und Kommunikation

Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Empfehlungen, da jedes Kind sich unterschiedlich entwickelt. Begleiten Sie Ihr Kind von Anfang an aktiv beim Medienkonsum, um zu verstehen, wie es auf bestimmte Inhalte reagiert.

Teddy und Puppe hören mit – Smart Toys im Kinderzimmer

Teddybären und Puppen waren schon immer beliebte Spielgefährten für Kinder. Mittlerweile haben sie eine technologische Revolution durchgemacht und sind auch zu sogenannten Smart Toys geworden. Diese intelligenten Spielzeuge können aktiv mit Kindern interagieren, sich unterhalten oder sogar lernen. Wir erklären, was genau hinter Smart Toys in Kinderzimmern steckt.

Das können die intelligenten Spielsachen

Smart Toys sind Spielzeuge mit technologischen Erweiterungen, die auf Befehle reagieren und interaktive Funktionen bieten. Die Interaktion kann durch Sensoren, Kameras oder Mikrofone erfolgen, die es dem Spielzeug ermöglichen, die Umgebung zu erfassen. Oft wird auch künstliche Intelligenz genutzt. Es gibt nicht-vernetzte Smart Toys, die offline arbeiten, und vernetzte Varianten, die eine Internet- oder Bluetooth-Verbindung nutzen und oft über eine App gesteuert werden. In einigen Fällen können sie auch GPS enthalten, was es ermöglicht, Standortdaten zu verfolgen. Einige intelligente Spielsachen können sich an die Bedürfnisse und Lernfortschritte der Kinder anpassen.

Smart Toys für Kinder

Unter dem Sammelbegriff Smart Toys lassen sich verschiedene Spielzeuge zusammenfassen, darunter Bücher mit begleitender App, Teddybären mit Sprachausgabe und teilweise auch Aufnahmefunktion bis hin zu programmierbaren Robotern:

Der Roboter Dash ist ein Lernroboter für Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren. Er kann tanzen, sich durch das Kinderzimmer bewegen, auf Klatschen oder Stimmen reagieren und sogar Xylofon spielen. Die Steuerung erfolgt über verschiedene Apps, eine dauerhafte Internetverbindung ist nicht nötig.

Miko 3 ist ein KI-gesteuerter Roboter für 5- bis 12-Jährige, der spielerisches Lernen, Tanzpartys und pädagogische Aktivitäten bietet. Er verfügt über Mikrofon, Lautsprecher, Kamera und WLAN, und interagiert über eine KI mit den Kindern. Eine App für Eltern ermöglicht die Überwachung der Bildschirmzeit und Videoanrufe.

Der Spielzeughersteller Curio bietet KI-gesteuerte Plüschtiere für Drei- bis Zwölfjährige, die über eine KI-Stimme mit Kindern interagieren. Kinder können Fragen stellen, sich Musik wünschen und das Stofftier erzählt Geschichten oder liefert Erklärungen für Naturphänomene. Die Gespräche werden zur KI weitergeleitet und vorübergehend gespeichert. Eltern können die Gespräche einsehen. Diese Plüschtiere sind in Deutschland nicht erhältlich bzw. werden „nur“ in den USA vertrieben.

Sind Smart Toys sinnvoll oder gefährlich?

Datenschutz ist eines der zentralen Anliegen, da Smart Toys oft über WLAN vernetzt sind und persönliche Informationen sammeln und speichern können. Es gab in der Vergangenheit bereits einige Sicherheitsvorfälle, bei denen Hacker*innen Zugang zu gesammelten Daten erlangten. Auch Nachbar*innen können sich mit einigen Spielzeugen leicht über WLAN oder Bluetooth verbinden. So können Fremde mit Ihrem Kind kommunizieren, es ausfragen oder gar bedrohen, etwa durch einen Text, den eine Puppe nach dem Eintippen vorliest, oder durch Sprachnachrichten. My friend Cayla wurde aus diesem Grund in Deutschland verboten.

Besonders problematisch ist, dass einige Smart Toys Gespräche aufzeichnen und diese Daten ohne klare Information über die Nutzung auf externen Servern speichern. Diese Informationen können in falsche Hände geraten und die Privatsphäre der Kinder verletzten. In Deutschland ist funkfähiges und zur heimlichen Bild- oder Tonaufnahme geeignetes Spielzeug verboten, wie im Fall der Puppe Cayla. Auch eine ständige Kontrolle und Überwachung durch ein Spielzeug seitens der Eltern geht über die Aufsichtspflicht hinaus. Das Teilen solcher heimlichen Aufnahmen über soziale Netzwerke wie WhatsApp & Co., ohne das Kind einzubeziehen, verletzt außerdem die Persönlichkeitsrechte des Kindes.

Eltern in der Verantwortung

Informieren Sie sich gut vor dem Kauf eines Smart Toys. Recherchieren Sie auf Seiten des Herstellers und nach unabhängigen Testberichten von Verbraucher*innen. Achten Sie insbesondere auf die Datenschutzbestimmungen, ob Daten weitergeleitet werden oder innerhalb des Spielzeugs verarbeitet werden.

Beschränken Sie die Eingabe persönlicher Daten Ihres Kindes auf ein Minimum. Und schalten Sie das Spielzeug immer aus, wenn Ihr Kind nicht damit spielt. Deaktivieren Sie sämtliche Verbindungen wie WLAN, Bluetooth und eventuell vorhandene Mikrofone oder Kamera, wenn diese für die Funktionalität des Spielzeugs nicht zwingend erforderlich sind.

Informieren Sie sich bei der Bundesnetzagentur, die immer wieder Gegenstände prüft, die zur versteckten Spionage genutzt werden können. Behalten Sie Ihre Verantwortung im Blick. Letztendlich bleibt Ihre elterliche Rolle unersetzlich, und ein Teddy, so intelligent er auch sein mag, kann nie den Platz von Eltern oder wirklichen Freund*innen einnehmen.

Netflix – gutes Streaming für Familien?

Netflix gehört zu den beliebtesten Streaming-Portalen in Familien. Wir erklären, was es zu beachten gilt, wenn Ihr Kind dort Filme oder Serien ansehen möchte.

Kurz gefasst

  • Streaming-Plattform des US-amerikanischen Unternehmens Netflix, Inc.
  • In Deutschland verfügbar seit Dezember 2014
  • Flexibles Monatsabo: 4,99 € (mit Werbung), 12,99 € und 17,99 € (ohne Werbung, für zwei bis vier Geräte parallel)
  • Bis zu fünf Profile anlegbar
  • zertifizierte Jugendschutzfunktionen nach deutschem Recht

Was ist Netflix?

Netflix ist ein Videostreaming-Dienst, bei dem man mit einem eigenen Account uneingeschränkten Zugriff auf eine riesige Auswahl von Filmen und Serien hat. Das Unternehmen hat die Nutzungsrechte dafür und produziert teilweise auch selbst Filme und Serien. Wer Netflix nutzen möchte, muss monatlich zwischen 4,99 € und 17,99 € zahlen. Im günstigsten Abo läuft zwischendurch Werbung – es soll aber bald komplett gestrichen werden. Wer deutlich mehr bezahlt (mindestens 12,99 Euro), kann auf zwei bzw. vier Geräten gleichzeitig streamen. Pro Account können bis zu fünf Profile angelegt werden mit unterschiedlichen Einstellungen, z. B. Alterseinstufung, Altersfreigabe, Untertitel-Anzeige oder Wiedergabe-Einstellungen. Auch die Film- und Serien-Vorschläge im Profil halten sich an diese Einstellungen, was aber wirklich vorgeschlagen wird, errechnet ein Algorithmus aus dem Sehverhalten der einzelnen Nutzer*innen.

Das Account-Sharing, also das Nutzen eines Accounts von mehreren Personen gleichzeitig, ist je nach Abo eingeschränkt möglich. Erlaubt ist dies mit Personen, die im selben Haushalt leben. Mit Personen aus anderen Haushalten ist dies nur gegen einen Aufpreis erlaubt. Verstöße dagegen prüft der Anbieter auf verschiedenen Wegen und verlangt Schadenersatz.

Im Abo enthalten ist auch Netflix-Spiele. Kund*innen erhalten Zugang zu eigens entwickelten oder lizenzierten Games für mobile Geräte. Diese können im Apple App Store oder im Google Play Store als eigene Spiele-Apps heruntergeladen werden. Werbung oder In-App-Käufe gibt es bei den Spielen nicht.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Netflix bietet Inhalte für jedes Alter. Für die Filme und Serien übernimmt der Streaming-Dienst die vorhandene FSK-Freigabe. Gibt es keine FSK-Bewertung, werden die Altersbewertungen selbst vorgenommen, dabei muss sich Netflix an deutsches Recht halten.

Aufgrund des umfangreichen Angebots gibt es auch unzählige Inhalte für ältere Jugendliche (ab 16 Jahren) und Erwachsene (ab 18 Jahren), die für Kinder und Jugendliche verängstigend und problematisch sein können. Kindersicherungen lassen sich mittels Eingabe eines PINs für ausgewählte Alterseinstufungen oder bestimmte Film-/Serientitel einrichten. Zusätzlich können Profile mit einer PIN geschützt und spezielle Kinderprofile eingerichtet werden.

Anders als beim analogen, linearen Fernsehen kann man angebotene Serien theoretisch von Anfang bis Ende anschauen. Der Reiz, sehr viel Zeit auf Netflix zu verbringen, ist daher hoch. Hier ist Eigenverantwortung gefragt, die eigene Sehzeit zu begrenzen. Was manchem Erwachsenen schon schwer fällt, ist für Kinder und auch Jugendliche noch schwieriger zu kontrollieren.

Was meint der Anbieter?

Netflix zeigt die jeweilige Altersfreigabe für Filme/Serien an verschiedenen Stellen an, auf der Überblicksseite zum Film, bei den Detailinformationen oder als Einblendung zu Beginn beim Abspielen. Auch können einzelne Titel für einzelne Profile gesperrt werden. Diese tauchen dann auch in der Suche oder in der Vorschlagsliste nicht mehr auf. Zusätzlich können einzelne Profile – z. B. das Profil für Erwachsene oder ältere Kinder – mit einer PIN versehen werden, so dass jüngere Kinder keinen Zugriff haben. Auch ist das Anlegen von Kinderprofilen möglich. Sie als Eltern haben damit die Möglichkeit, dem Alter ihres Kindes entsprechende Einstellungen vorzunehmen. So können Sie beispielsweise nachvollziehen, welche Inhalte Ihr Kind in den letzten Tagen gesehen hat oder Sie können das automatische Abspielen der nächsten Folge einer Serie verhindern.

Was sollten Eltern beachten?

Achten Sie auf die Altersfreigaben der Filme und Serien. Verwenden Sie die Kinder- bzw. Jugendschutz-Optionen, indem Sie entsprechende Profile anlegen und diese mit einer sicheren PIN schützen. Nur so können Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind nicht vom Kinderprofil aus im Erwachsenenbereich landen kann.

Lassen Sie sich im Kinderprofil ausschließlich kindgerechte Titel anzeigen, diese richten sich nach den Altersfreigaben 0, 6, 12, 16 oder ab 18 Jahren. Überlegen Sie, ob das automatische Abspielen weiterer Folgen für Sie wirklich sinnvoll ist. Auch können Sie im Kinderprofil Animationseffekte beim Navigieren auf dem Fernseher reduzieren lassen. Nutzen Sie beim Schauen auf portablen Geräten gerne die Bildschirmsperre, so dass vor allem kleinere Kinder am Gerät nichts selbst verstellen können.

Behalten Sie die Bildschirmzeit Ihres Kindes im Auge. Legen Sie am besten gemeinsam Medienregeln fest – und gehen selbst mit gutem Beispiel voran. Die Medienzeit sollte nur eine von vielen anderen, nicht-medienbezogenen Aktivitäten sein. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel Zeit Ihr Kind vor dem Fernseher oder Laptop verbringen sollte, schauen Sie doch mal in unser Video: „Wie viel Medienzeit ist zu viel?“

Fragen Sie Ihr Kind nach seinen Lieblingsserien oder -filmen und schauen Sie sich diese am besten gemeinsam an, so dass sich Ihr Kind auch bei gruseligen Szenen nicht allein gelassen fühlt. Auch kann so aus dem gemeinsamen Erlebnis ein schönes Ritual entstehen.

Zocken mit der Spielekonsole? Aber sicher! 

„Wie viel Zocken ist zu viel?“ und „Was hilft meinem Kind, einen gesunden Umgang mit der Spielekonsole zu finden?“ – Haben Sie sich solche Fragen auch schon gestellt? Technische Maßnahmen zum Jugendmedienschutz sind ein Baustein, um Ihr Kind bei einem sicheren und ausgewogenen Spielen auf der Konsole zu unterstützen. Je nach Alter des Kindes, der Art der Spiele und des Geräts können Sie als Eltern verschiedene Einstellungen treffen.  

Nintendo Switch 

Das Jugendschutz-System der Nintendo Switch ist von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) geprüft und als Jugendschutzprogramm im Sinne des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) als geeignet beurteilt worden. Mit der kostenlosen App „Nintendo Switch Altersbeschränkungen“ können Sie festlegen, wie viel Zeit Ihr Kind täglich mit dem Spielen verbringen darf. Sie können die Zugriffsrechte auf bestimmte Spiele und Funktionen beschränken und Benachrichtigungen erhalten, wenn festgelegte Grenzen überschritten werden. Zudem lässt sich unter „Systemeinstellungen > Altersbeschränkungen“ einstellen, welche USK-Altersfreigabe für die Spielauswahl gelten soll. Die App ist auf Apple- und Android-Geräten kostenfrei verfügbar. Aktuelle Informationen zur App und die Download-Links finden Sie auf den Jugendschutzseiten von Nintendo. Wichtig zu beachten ist, dass die App nur funktioniert, wenn die Nintendo Switch auf der neuesten Softwareversion läuft. Eine Anleitung zum Update finden sie hier auf der Website von Nintendo. 

Xbox 

Auch das Jugendschutz-System der Xbox ist als Jugendschutzprogramm im Sinne des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags von der USK geprüft worden und erfüllt die hohen deutschen Standards des Jugendmedienschutzes. Auf der Xbox können Sie die Spielzeit Ihres Kindes begrenzen, den Zugriff auf bestimmte Spiele und Funktionen kontrollieren und monatliche Ausgabenlimits für digitale Käufe festlegen. Der Zugriff auf den Internet-Browser lässt sich einschränken, um den Besuch ungeeigneter Websites und sozialer Medien zu verhindern. Die Xbox ermöglicht auch die Kontrolle über die Online-Kommunikation. Sie können festlegen, mit wem Ihr Kind chatten oder spielen darf. Die Einstellungen können Sie auf Ihrem Mobiltelefon mit der App „Xbox Family Settings-App“ festlegen, indem Sie für Ihr Kind ein Kinderkonto anlegen und es zur Familiengruppe hinzufügen. Die App ist auf Apple- und Android-Geräten kostenlos in den Appstores zu finden. Aktuelle Informationen zur App finden Sie auf der Website von Microsoft

Playstation 

Für die Jugendschutzeinstellungen bei der Playstation braucht Ihr Kind ein eigenes Konto. Dafür geben Sie einen Namen an (das kann auch ein Spitzname sein) und nennen das Geburtsdatum Ihres Kindes für Alterskontrollen bei Spielen. Zusätzlich müssen Sie sich ein Konto für PlayStation Network kostenfrei auf der Webseite von Playstation erstellen. Das Kinderkonto können Sie dann Ihrem Konto hinzufügen und verwalten. Auf PS5-Konsolen finden Sie die Einstellungen unter „Einstellungen > Familie und Kindersicherung > Familienverwaltung“. PS4-Konsolen enthalten die Einstellungen zum Jugendschutz unter: „Einstellungen > Kindersicherung/Familienverwaltung > Familienverwaltung“. 

Auf der Playstation können Sie die tägliche Spielzeit Ihres Kindes festlegen. Außerdem lassen sich Altersbeschränkungen für online gekaufte Inhalte und für eingelegte Blu-Ray Discs bzw. DVDs einstellen. Weitere Maßnahmen sind beispielsweise die Beschränkung von Chatmöglichkeiten und die Einstellung, welche Inhalte mit anderen geteilt werden können. Mehr Informationen zum Einrichten der Kindersicherung finden Sie hier auf der Webseite von Sony

Was Eltern beachten sollten 

Viele aktuelle Spielekonsolen bieten nutzungsfreundliche Schutzmöglichkeiten an, sind sehr sicher und erfüllen hohe deutsche Jugendschutzstandards, wenn sie entsprechend eingestellt wurden. Jedoch bieten sie allein keinen hundertprozentigen Schutz. Es besteht immer die Möglichkeit, dass Ihr Kind bei Freund*innen und auf ungesicherten Geräten auf unangemessene Inhalte stößt oder mit Fremden in Kontakt tritt. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Nutzung von Geräten und Diensten und seien Sie als offene Ansprechperson für Probleme da. Nehmen Sie die Anliegen Ihres Kindes dabei ernst und machen Sie ihm klar, dass ihm keine Konsequenzen drohen, sollte es sich vertrauensvoll an Sie wenden. 

Überprüfen und aktualisieren Sie die eingestellten Jugendschutzmaßnahmen regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie immer noch angemessen sind und den Bedürfnissen Ihres Kindes entsprechen. 

Besprechen Sie Grenzen gemeinsam mit Ihrem Kind und beziehen Sie es aktiv in die Festlegung der Jugendschutzeinstellungen mit ein. Auch wenn Sie das letzte Wort haben: vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie die Einschränkungen als ein einsetzen möchten, um einen guten Umgang mit dem Zocken an Spielekonsolen lernen zu können. Stellen Sie gemeinsam Regeln für die Mediennutzung in der Familie auf, an die sich alle halten. Ein Vertrag zur Mediennutzung kann dabei helfen, dass Ihr Kind das Gefühl bekommt, mit in den Prozess integriert zu sein.  

Mehr aktuelle Informationen zu technischen Maßnahmen verschiedener Spielplattformen und Konsolen finden Sie auf der Webseite der USK
 

Das Internetphänomen Pranks: Von witzig und harmlos bis übermütig und riskant

Jemandem einen Streich spielen, zum Beispiel an der Haustür klingeln und dann einfach weglaufen, das hat wahrscheinlich jeder als Kind gemacht und Spaß daran gehabt. Ähnlich wie das Phänomen Challenges, in dem es darum geht, sich dabei zu filmen, wie man eine Herausforderung meistert und den Clip ins Netz zu stellen, sind Pranks die moderne Variante des Kinderstreichs: Videos von Streichen, die anderen gespielt werden, kann man in großer Anzahl bei YouTube & Co. anschauen. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Text.

Was begeistert Jugendliche an Pranks?

Wenn Kinder älter werden und sie anfangen vorausschauend zu denken, das heißt, sich vorstellen können, was als nächstes geschieht, begeistern sie sich für Streiche und Filme, in denen Menschen Missgeschicke passieren.

“Prank” ist der englische Begriff für Streich. Viele Influencer*innen filmen ihre Streiche, die sie Freund*innen, anderen Influencer*innen aus sozialen Netzwerken oder auch unbeteiligten Passanten spielen. Personen, die anderen auf diese Weise Streiche spielen, nennt man “Prankster”. Viele davon sind meist harmlos und witzig, wie zum Beispiel Telefonstreiche oder das Erschrecken der Freundin oder des Freundes im Schlaf. Wenn einer Person ein Streich gespielt wurde, spricht man davon, dass diese “geprankt” wurde.

Besonders die bei Kindern und Jugendlichen beliebten sozialen Netzwerke wie YouTube und TikTok sind beliebte Plattformen für Pranks aller Art.

Was kann an Pranks problematisch sein?

Um eine hohe Aufmerksamkeit bei der Community zu erzielen und möglichst viele Klicks zu bekommen, werden manche Pranks aber immer problematischer. Der YouTuber ApoRed ließ bei seinem „Bomben Prank“ eine Tasche in einer Sparkasse fallen und hat gerufen „30 Sekunden habt ihr alle Zeit, lauft lieber, wenn euch euer Leben etwas wert ist!“. Einige Passant*innen hatten große Angst und nachträglich noch Schlafstörungen. ApoRed wurde zu einer Bewährungsstrafe und zu 200 Sozialstunden verurteilt. Der Prozess sollte deutlich machen, dass auch Straftaten in sozialen Netzwerken vom Staat zur Kenntnis genommen und nicht geduldet werden.

Bei diesem Beispiel handelt es sich natürlich um einen extremen Einzelfall, der nicht die Regel darstellt. YouTube hat mittlerweile seine Nutzungsbedingungen verschärft, da immer mehr solcher Videos schwerwiegende Folgen hatten. Es ist nun verboten, Pranks und Challenges, die „das Risiko echter Gefahren oder des Todes“ beinhalten, bei YouTube einzustellen.

Fragwürdige Familien-Pranks

Egal ob auf TikTok, YouTube oder Instagram – problematische Pranks betreffen jede Altersgruppe. Hier geht es oft darum, den „Geprankten“ mit vermeintlich gefährlichen Situationen zu erschrecken, manchmal auch Ekel oder Verzweiflung hervorzurufen. Teilweise werden sogar schon Kleinkinder von Bezugspersonen wie älteren Geschwistern oder Eltern auf diese Weise vorgeführt, die aufgrund ihres unbeholfenen Verhaltens oft besonders gut bei der Community ankommen. Ein Bespiel dafür ist der “Egg Cracking Prank”, bei dem Eltern so tun, als würden sie ein Back-Video aufnehmen und dann plötzlich ein Ei auf der Stirn des Kindes aufschlagen. Andere Pranks nutzen auch Gesichts-Filter oder ähnliches, um Kinder zu erschrecken. Dass solche Pranks bei den betroffenen Kindern jedoch zu emotionalen Schäden und einem Vertrauensverlust in wichtige Bezugspersonen führen können, muss Konsument*innen solcher Videos bewusst sein.

Mehr zu fragwürdigen Familien-Pranks erfahren Sie hier bei Webhelm.

Worauf Eltern achten sollten

Tatsächlich ist es so, dass sich Jugendliche eher Prank-Videos anschauen, als sie selbst zu drehen. Influencer*innen animieren aber gerne dazu, die Inhalte nachzumachen, ob mit Kamera oder nicht, ob harmlos oder nicht. Jugendliche sind sich der Konsequenzen oft gar nicht bewusst. Andere können zu Schaden kommen oder finden es vielleicht gar nicht lustig, dass sie in einem Video vorgeführt werden. Das Recht am eigenen Bild ist Teil des Persönlichkeitsrechts, das jedem zusteht – auch minderjährigen Kindern. Erklären Sie Ihrem Kind, dass das Hochladen von Fotos oder Videos ohne Einwilligung der aufgenommenen Personen verboten ist. Eine Missachtung von Persönlichkeitsrechten kann in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden.

Wenn Ihr Kind sich gern solche Videos im Netz anschaut, lassen Sie sich zeigen und erzählen, was sie oder ihn daran begeistert. Machen Sie aber auch deutlich, dass vor allem gefährliche Pranks nicht zum Nachahmen geeignet sind und viele Inhalte in sozialen Netzwerken inszeniert sind, auch wenn sie authentisch wirken. Bleiben Sie offen für lustige und ganz harmlose Challenges oder Pranks der Influencer*innen Ihres Kindes.

Mehr zum Phänomen Challenges erfahren Sie in diesem Artikel.

YouTuber, Let’s Player, Romanautor – wer ist Paluten?

Paluten – klingt wie eine Frühstücksbeilage oder ein Accessoire aus einem schwedischen Möbelhaus? Weit gefehlt. Tatsächlich tummelt sich Paluten überall da, wo Kinder und Jugendliche Medien nutzen – und das schon ziemlich lange und ziemlich erfolgreich. Höchste Zeit also, mal genauer hinzuschauen!

Wer ist Paluten eigentlich?

Paluten ist das mediale Alter Ego von Patrick Mayer. Der Hamburger (*1988) gründete unter diesem Kunstnamen 2012 seinen ersten YouTube-Kanal und begann, dort hauptsächlich Let’s Play-Videos zu verschiedenen Spielen zu veröffentlichen.

Das Publikum war begeistert, wuchs schnell und Paluten wurde so zügig zu einem der wichtigsten deutschen Let’s Player. In seinen Videos spezialisierte er sich zunehmend auf das Spiel Minecraft – und errichtete dort nach und nach eine ganze Paluten-Welt, deren Figuren, Geschichten und Inhalte er über alle Medien hinweg erzählt und verkauft.

Mittlerweile kann man von Paluten nicht nur rund 8.000 YouTube-Videos, sondern auch Profile bei Twitch, TikTok und Instagram finden, er ist in zwei verschiedenen Podcasts zu hören und hat die Buchreihe „Freedom“ veröffentlicht, die an seine Videoreihe „Minecraft FREEDOM“ anknüpft und in ebendieser Minecraft-Welt spielt. Die verkauft er, gemeinsam mit Kleidung, Plüschtieren, Trinkflaschen und allerlei anderen Produkten in seinem Shop und lebt damit den Traum vieler YouTuber*innen: Er macht seine Klicks zu Geld und das höchst erfolgreich. Das Computermagazin Chip schätzte das Vermögen des findigen Gamers 2023 auf ca. 3 Mio. €.

Welche Rolle spielt Paluten für Kinder und Jugendliche?

Für Kinder und Jugendliche schlüpft Paluten in die Rolle eines etwas älteren, aber coolen Freundes, der sie mit seinen Videos genau bei ihren Interessen abholt. Er baut seine Minecraft-Welt und lädt seine Follower*innen ein, mitzumachen und dabei zu sein. Er greift die Themen Jugendlicher auf und verarbeitet sie in kurzen, lustigen Videos auf Augenhöhe – und gibt sich dabei in Kleidung, Aussehen und Sprache immer betont jung, obwohl er selbst längst seiner Zielgruppe entwachsen ist. Gerade Jugendliche, die ihre Freizeit selbst gern mit Games verbringen, finden in ihm deshalb so etwas wie ein Vorbild, das ihre eigene Lebenswelt kennt und versteht.

Sein erfolgreicher Werdegang als YouTube– und Medien-Macher macht ihn für junge Menschen zu einem Idol, das geschafft hat, was sich viele wünschen: Reich werden als Influencer.

Was sollten Eltern beachten?

Auch wenn Themen, Optik und Sprache der Videos vielleicht nicht ganz Ihrem Geschmack entsprechen: Nehmen Sie die Begeisterung Ihrer Kinder für Paluten und seine Themen ernst. Interessieren Sie sich dafür und schauen Sie auch mal ein Video mit – oder stapeln sogar selbst ein paar Steine in Minecraft. So haben Sie die Chance, etwas über die Themen und Interessen Ihres Kindes zu erfahren und sich darüber auszutauschen. Und über eine offene, wertschätzende Kommunikation bleiben Sie auch Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner, wenn Ihr Kind unangenehme Erfahrungen (im Netz oder anderswo) macht.

Dennoch ist es wichtig, auch über die Hintergründe von Medienpersonen wie Paluten miteinander zu sprechen: So lustig Patrick Mayer auf dem Bildschirm daherkommt, bleibt Paluten doch auch ein kleines Unternehmen, mit dem vor allem Geld verdient werden soll. Viele der Videos sind reine Werbung und auch die Produkte im Shop generieren vor allem viel Geld. Natürlich spricht nichts dagegen, die eigenen Stars auch finanziell zu unterstützen – ein Bewusstsein für die Hintergründe und reflektiertes Konsumieren sind aber immer gut und wichtig.

Und gerade wenn Kinder in die Fußstapfen ihrer Idole steigen und eigene Profile erstellen und befüllen wollen, ist es wichtig, gemeinsam zu überlegen, wie und was gepostet wird, um die Privatsphäre im Netz zu wahren und späteren Ärger zu vermeiden.

Der YouTube-Kanale von Paluten enthält auch Ausschnitte von Filmen und Videos, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind. Ihr Kind kann auf ungeeignete Inhalte wie Gewalt oder drastische Sprache treffen. Beobachten Sie Ihr Kind, wie es mit diesen Inhalten umgeht und begleiten Sie es beim Umgang damit. Bieten Sie Ihrem Kind Zugang zu alternativen, altersgerechten Inhalten. Weitere Let’s Play-Kanäle stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.

Character.ai – Chatten mit „Promis“

Hat Ihr Kind auch schon mal mit Napoleon oder Harry Potter gechattet? Mit character.ai ist das nun möglich. Der Dienst ermöglicht es Nutzer*innen, Chat-Bots zu erstellen und zu nutzen. Diese Bots werden mithilfe von Künstlicher Intelligenz trainiert und können in Live-Chats bekannte Persönlichkeiten oder fiktive Figuren authentisch nachahmen. Was zunächst harmlos klingt, kann aber auch Risiken bergen.

Kurz gefasst:

  • Erstellung und Nutzung von Chat-Bots basierend auf Künstlicher Intelligenz
  • Kann im Browser und als App für iOS und Android genutzt werden
  • Vom Entwickler Character Technologies Inc. ab 16 Jahren freigegeben
  • Anmeldung mit E-Mail-Adresse notwendig
  • Kostenlos nutzbar

Was kann das?

Chat-Bots bedienen sich einer Technologie, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Sie sind so programmiert, dass sie ein Gespräch mit einer realen Person nachahmen können. Durch das Chatten mit den Nutzer*innen lernen die Bots stetig dazu. Das Besondere an charakter.ai ist, dass Nutzer*innen solche Chat-Bots selbst erstellen und deren Persönlichkeit individuell gestalten können. Nutzer*innen können ihre Bots öffentlich zugänglich machen, sodass alle in der Community mit ihnen chatten können. Die Grundsprache der Webseite, der App und der Chat-Bots ist aktuell Englisch. Viele Bots verstehen darüber hinaus auch andere Sprachen und können sogar auf Deutsch kommunizieren.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Der Reiz liegt erst einmal darin, mit den bereits erstellten und geteilten Bots der Community zu chatten. Auf der Startseite finden Kinder und Jugendliche eine ganze Menge an beliebten Chat-Bots, mit denen sie sich sofort unterhalten können. Die meisten sind an bekannte Personen wie Promis, Politiker*innen, historische Persönlichkeiten oder fiktive Charaktere aus Büchern, Filmen oder Anime angelehnt. Das erweckt für Kinder und Jugendlichen den Anschein, direkt mit ihren Held*innen und Vorbildern in Kontakt zu treten. Darüber hinaus kommen Chat-Bots auch für praktische Zwecke zum Einsatz. Zum Sprachenlernen können Nutzer*innen mit einem Bot in einer Fremdsprache chatten. Wer eine Geschichte schreiben möchte, kann sich fiktive Charaktere als Bot erstellen und gemeinsam eine Story entwickeln.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Neben den vielfältigen Möglichkeiten, die character.ai bietet, bestehen auch Risiken für Kinder und Jugendliche, die Sie als Eltern im Blick haben sollten.

Zum einen werden die Antworten der Chat-Bots von der KI-Technologie generiert und weder eingeordnet noch auf ihre faktische Richtigkeit überprüft. Besonders bei Chat-Bots, die reale Personen imitieren, kann das problematisch sein. Denn Nutzer*innen muss immer klar sein, dass es sich hier nicht um echte Informationen über die imitierten Personen handelt.

Zum anderen ist es möglich, die Chat-Bots auf problematische Verhaltensweisen wie Sexting oder das Verbreiten radikaler politischer Botschaften hinzutrainieren. Da es nicht einsehbar ist wie genau ein Bot trainiert wurde, sollten Nutzer*innen hier besonders wachsam sein. character.ai versucht zwar mit Filtern zu verhindern, dass problematische Inhalte erzeugt werden. Doch im Internet gibt es zahlreiche leicht zugängliche Anleitungen, wie diese Filter umgangen werden können.

Was meint der Anbieter?

Character.ai selbst hat eine Altersbeschränkung von 16 Jahren angegeben. Diese wird jedoch nur durch die Eingabe des Geburtsdatums bei der Anmeldung überprüft und kann somit leicht umgangen werden. Auch gibt es innerhalb der Chatfunktion Warnhinweise, dass man die Antworten des Chat-Bots nicht ernst nehmen solle, da die Antworten möglicherweise nicht der Realität entsprechen.

Was sollten Eltern beachten?

Character.ai ist vom Anbieter ab 16 Jahren freigegeben. Wägen Sie ab, ob Sie Ihrem Kind einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Dienst zutrauen. Sollten Sie Ihrem Kind die Nutzung von character.ai erlauben, bleiben Sie mit Ihrem Kind über die Gespräche, die es mit Chat-Bots führt im Austausch und seien Sie wachsam. Klären Sie Ihr Kind über die Funktionsweisen sowie die Chancen und Risiken von KI-gestützten Technologien auf:

  • Das Chat-Format von character.ai birgt das Risiko, dass Ihr Kind das Gefühl bekommt, mit einer realen Person zu kommunizieren und somit ein Vertrauen gegenüber den Charakteren aufbaut. Das kann dann riskant werden, wenn Ihr Kind character.ai um Rat bittet oder sensible Informationen teilt. Sensibilisieren Sie Ihr Kind für das Thema Privatsphäre im Netz und machen Sie ihm deutlich, dass persönliche Angaben nichts im Gespräch mit Chat-Bots zu suchen haben.
  • Chat-Bots sind keine Suchmaschinen und den Informationen liegen keine Quellen zugrunde. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Unzuverlässigkeit von Aussagen und mögliche Manipulation, die beim Chatten mit KI-Tools bestehen kann.
  • Unterhaltsames Chatten kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Achten Sie auf die Bildschirmzeit Ihres Kindes und sprechen Sie, wenn nötig, offen darüber.

Erkunden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Möglichkeiten, die character.ai bietet, um Ihr Kind optimal für den Umgang mit KI-basierten Chat-Tools vorzubereiten. Vielleicht erstellen Sie sogar selbst einen Chat-Bot und teilen ihn mit der Community.

Netflix-Spiele

Vom Bingewatching zum Zocken – der beliebte Streamingdienst Netflix bietet seit Ende 2021 neben Filmen und Serien ein weiteres Angebot. Mit Netflix-Spiele erhalten Netflix-Kund*innen Zugang zu eigens entwickelten oder lizenzierten Games für mobile Geräte. Diese können im Apple App Store oder im Google Play Store als eigene Spiele-Apps heruntergeladen werden.

Kurz gefasst:

  • Mobile Games für Android– und iOS-Geräte
  • Aktuell mehr als 50 Spiele verfügbar
  • Sind bei einem Netflix-Abo inklusive
  • Alle Spiele haben eine Altersbeschränkung und sind für Kinderprofile nicht verfügbar
  • Keine Werbung oder In-App-Käufe

Was können die Netflix-Spiele?

Mit Netflix-Spiele versucht der bekannte Streaminganbieter neben Filmen und Serien seinen Kund*innen noch weiteren Inhalt für ihr Abonnement zu bieten. Dazu hat Netflix eigens eine Spielefirma übernommen, um selbst Spiele entwickeln zu können. Bis jetzt hat Netflix schon mehr als 50 Spiele entwickelt und plant, das Angebot über die Zeit weiter zu steigern.

Für Netflix-Kund*innen hat der Dienst den großen Vorteil, dass er im Abonnement inklusive ist. Das bedeutet, dass beim Spielen von Netflix-Spielen keinerlei Zusatzkosten entstehen. Auch Werbung oder In-App-Käufe gibt es bei den Spielen nicht. Das ist auch unabhängig vom gewählten Abo-Modell. Selbst mit dem günstigsten Netflix-Abo sind Netflix-Spiele verfügbar. Es handelt sich bei dem Angebot nicht um eine eigene „Netflix-Spiele-App“, sondern um den Zugriff auf verschiedene Apps via Netflix-Konto. Wer sich eine der Spiele-Apps herunterladen möchte, muss sich zum Spielen dafür mit seinem Netflix-Account anmelden und ein abgeschlossenes Abonnement vorweisen.

Was fasziniert Kinder/Jugendliche daran?

Netflix-Spiele verfügt über eine große Bandbreite verschiedener Genres an Spielen, von Action- und Abenteuer- über Puzzle- bis hin zu Rollen- und Strategiespielen. Momentan gibt es 14 Kategorien von Spielen. Besonders interessant für Kinder und Jugendliche sind sicherlich Games, die auf bekannten Serien wie Stranger Things aufbauen. Netflix arbeitet stetig daran, die Attraktivität des Angebotes zu verbessern. Seit kurzem sind etwa auch die Spieleklassiker GTA III, GTA Vice City und GTA San Andreas im Angebot enthalten. Daneben gibt es viele Spiele, die auch für Kinder und jüngere Jugendliche geeignet sind, wie Puzzles und Fußballspiele.

Was meint der Anbieter?

Da Netflix verschiedene Genres von Spielen anbieten will, von denen nicht alle für Kinder und Jugendliche geeignet sind, sind Netflix-Spiele nicht für Netflix-Kinderprofile verfügbar. Eltern müssen ihren Kindern über ihr Erwachsenen-Konto einzelne Spiele-Apps auf das Smartphone oder Tablet laden. Alle Netflix-Spiele sind durch Altersfreigaben im Google Play Store bzw. App Store gekennzeichnet, damit Eltern eine fundierte Entscheidung treffen können, welche Spiele sie ihrem Kind zugänglich machen.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Netflix-Spiele verfügt über eine große Bandbeite an verschiedenen Spielen aus verschiedensten Genres. Manche dieser Spiele können daher Gewaltdarstellungen oder sexuelle Inhalte enthalten und sind nicht für Kinder geeignet.

Was sollten Eltern beachten?

Wenn Sie Ihrem Kind Zugang zu Netflix-Spielen gewähren, achten Sie auf die Altersfreigaben und machen Sie nur solche Spiele für Ihr Kind zugänglich, die für das Alter und den Entwicklungsstand Ihres Kindes geeignet sind. Beachten Sie, dass Netflix-Spiele nur mit einem aktiven Netflix-Account und -Abo genutzt werden können. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nicht über diesen Umweg Zugang zu Ihrem Netflix-Account bekommt, und geben Sie Ihrem Kind für das Spielen von Netflix-Spielen nicht die Zugangsdaten zu Ihrem regulären Netflix-Account. Denn dort könnte es auf nicht altersgerechte Streaming-Inhalte zugreifen.

Im Umgang mit mobilen Games ist es allgemein wichtig, Regeln zur Mediennutzung innerhalb der Familie zu besprechen. Treffen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind verbindliche Absprachen zum Gaming, zur Smartphone-Nutzung und Bildschirmzeit. Nutzen Sie hierfür auch technische Vorsorgemaßnahmen, um Spielzeit und -titel dem Alter entsprechend einzustellen.

Coding für Kinder – programmieren lernen macht Spaß!

Apps, ferngesteuerte Autos, Automaten – unsere Welt wird zunehmend von digitalen Technologien geprägt, vieles davon ist programmiert. Um souverän mit Medien und IT-Systemen umzugehen, bildet Coding (engl. für programmieren) einen immer wichtigeren Baustein innerhalb der Medienkompetenz. Altersgerechte Apps und Programme führen Kinder mit interaktiven Spielen, Animationen und kleinen Coding-Projekten spielerisch an das Programmieren heran. Lassen Sie ihr Kind loslegen und die Welt der Einsen und Nullen im eigenen Lerntempo erobern!

Scratch  

Scratch ist eine bildorientierte, visuelle Programmiersprache und eine Online-Plattform. Es gibt auch eine App-Version, die offline genutzt werden kann. Das Programm wurde vom MIT Media Lab speziell für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren entwickelt und wird von der Scratch Foundation designt und moderiert. Scratch ermöglicht das schrittweise, spielerische Erlernen des Programmierens. Mit Bausteinen können junge Programmierer*innen Bewegungsabläufe, interaktive Geschichten, kleine Spiele und Animationen gestalten. Scratch wird zunehmend auch an Schulen als Lernmedium genutzt.

Das Schöne an Scratch: Ihr Kind kann seine Fantasie in Charakteren, Soundeffekten und Hintergründen ausleben. Die Möglichkeit, Animationen und Spiele zu erstellen, ist äußerst ansprechend und gibt Ihrem Kind die Möglichkeit, seine eigenen Welten zu gestalten. Scratch bietet zudem eine Online-Community, in dem Ihr Kind Coding-Projekte teilen und sich von anderen inspirieren lassen kann.

Mehr Infos: https://scratch.mit.edu/

Scratch Junior

ScratchJr ist eine Programmiersprache für jüngere Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren und ermöglicht, eigene interaktive Geschichten und Spiele zu gestalten. In dem Programm fügen Kinder grafische Programmblöcke aneinander, um Figuren zu bewegen und sie hüpfen, tanzen und singen zu lassen. Die Figuren lassen sich im Maleditor anpassen und eigene Stimmen und Geräusche hinzufügen. Wer mag, kann Fotos von sich selbst einfügen und die Programmblöcke verwenden, um damit die eignen Figuren lebendig werden zu lassen. ScratchJr wurde inspiriert durch die populäre Programmiersprache Scratch und überzeugt für jüngere Kinder durch seine einfache Bedienbarkeit und das kindgerechte Design.

Mehr Infos: https://scratchjr.org

Programmieren mit der Maus

Diese Webseite richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und vermittelt spielerisch Programmiergrundlagen, inspiriert von „Die Sendung mit der Maus„. Die beliebte TV-Figur aus der Sendung weckt das Interesse am Coding und begleitet die Kinder durch das Programm. Die Webanwendung nutzt Scratch als Basis, erlaubt jedoch nicht, ein eigenes Projekt zu veröffentlichen. Programmieren mit der Maus setzt auf unterhaltsame Spiele und Aktivitäten zur ansprechenden Wissensvermittlung. Die Plattform bietet strukturierte Anleitungen, die Kinder Schritt für Schritt durch die Programmierwelt führen. Das erfolgreiche Lösen von Aufgaben stärkt das Selbstvertrauen der Kinder und macht Spaß. Die Webseite fördert kreatives Lernen und macht Programmieren für Kinder zugänglich.

Mehr Infos: https://programmieren.wdrmaus.de/

Ronjas Roboter

Ronjas Roboter führt Kinder in die aufregende Welt der Programmierung und Robotik ein – und das auf unterhaltsame Weise! Die App für iOS und Android wurde von der Stiftung Kinder Forschen entwickelt und ist für Kinder von 6 bis 12 Jahren geeignet. Die App besteht aus zwei pfiffigen Spielen, in denen Ronjas Roboter namens Roberta die Superheldin des Codes ist!

Im Spiel „Roberta rast“ beschäftigen sich Kinder spielerisch mit Programmierkonzepten und steuern dabei den kleinen Roboter durch den digitalen Garten. In „Sprich wie Roberta“ erlernen Kinder die Computersprache (Binärcode aus 1 und 0) und unterhalten sich so mit Roberta.

Mehr Infos: https://www.meine-forscherwelt.de/spiel/ronjas-roboter

Hat Ihr Kind Spaß an der App? Für größere Kinder gibt es mit der grafischen Programmiersprache OPEN Roberta eine noch tiefergehende Möglichkeit, in die Welt des Programmierens einzusteigen. Hierbei wird kreatives Denken gefördert und Ihr Kind kann eigene Lösungen für knifflige Herausforderungen ausbrüten. Wer hätte gedacht, dass Programmieren so kreativ sein kann? Ihr Kind kann sich im Spiel Abzeichen und Belohnungen verdienen und Coding-Projekte mit anderen Kindern zusammen im Teamwork gestalten.

Mehr Infos: https://www.meine-forscherwelt.de/fuer-erwachsene/tipps-zur-lernbegleitung/ronjas-roboter

Programmieren bis es dunkel wird – was sollten Eltern beachten?

Coding macht Spaß, Ihr Kind kann dabei aber auch schnell die Zeit vergessen. Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln zur Medienzeit auf. Das Programmieren lernen findet komplett am Bildschirm und meist allein statt. Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind soziale Kontakte pflegt und zum Ausgleich Zeit im Freien verbringt. Gelegentlich könnte Ihr Kind frustriert sein, wenn es auf Herausforderungen stößt.  Programmieren Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ermutigen und unterstützen Sie es – und lernen Sie dabei selbst noch etwas dazu. Es gibt mittlerweile auch Schul- und Freizeitangebote, bei denen Kinder diese Programme erlernen können. Mit der Suchmaschine für Kinder fragFINN finden Sie Angebote in Ihrer Nähe.

Sicher streamen bei Netflix, Disney+ und Co.

In vielen Familien wird nicht mehr auf lineares Fernsehen gesetzt, d. h. anschauen, was gerade läuft. Stattdessen wird über den Smart-TV oder das Tablet das Angebot von Streamingdiensten genutzt – immer dann, wenn gerade Zeit und Lust zum Fernsehen ist.

Kinder und Jugendliche streamen gern

Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist bei Streamingdiensten und Mediatheken quasi unbegrenzt und jederzeit verfügbar. Kinder schauen zum Teil selbstständig Filme und Serien. Umso wichtiger ist es, die Dienste so einzustellen, dass sie nur auf kindgerechte und altersgemäße Inhalte zugreifen können.

Behalten Sie im Blick, wie viel Ihr Kind schaut. Zu Bingewatching kann es auch bei Kindern und Jugendlichen kommen, wenn sie in ihrer Mediennutzung nicht begleitet werden.

Jugendschutzeinstellungen nutzen

Jugendschutzmaßnahmen sollen Kinder und Jugendliche davor bewahren, altersunangemessene Erfahrungen zu machen. Das sind beispielsweise Inhalte, die sie ängstigen oder verstören können, oder die ungewollte Kontaktaufnahme durch Fremde. Streamingdienste müssen über bestimmte Einstellungsmöglichkeiten dafür sorgen, dass eine sichere Nutzung ihres Angebots für Kinder und Jugendliche möglich ist.

Jeder Streamingdienst hat eigene Jugendschutzeinstellungen, die immer mal wieder angepasst werden. Deshalb können wir nur jeweils einen aktuellen Stand (Dezember 2022) der beliebtesten Dienste wiedergeben.

Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Funktionen und Jugendschutzeinstellungen „Ihres“ Streaminganbieters. Viele verfügen über eigene Informationsportale für Eltern.

Amazon Prime Video

Die Kindersicherung in Prime Video finden Sie entweder in Ihrem Amazon-Konto über den Browser (Zahnrad: Einstellungen) oder in der App bei „Mein Bereich“. Hier können Sie eine PIN einrichten, nach deren Eingabe sich gesicherte Inhalte trotzdem anschauen lassen. Zudem lassen sich mit der Kindersicherung Kaufbeschränkungen und Wiedergabebeschränkungen aktivieren. Über das kostenpflichtige Zusatzabo Amazon Kids+ können Eltern einen eigenen Kinderbereich bei Amazon anlegen. Lesen Sie hier genauer nach, wie die Einrichtung der Amazon-Kindersicherung funktioniert.

Disney+

Auch bei Disney+ können Kinderprofile mit einer kindgerechten Bedienoberfläche angelegt werden. In diesen werden ausschließlich Inhalte mit Altersfreigaben von FSK 0 bis einschließlich FSK 6 angezeigt. Die Angabe von Vorlieben für bestimmte Altersfreigaben von Inhalten ist allerdings nicht möglich. Mit einer PIN kann das Anlegen neuer Profile verhindert werden. Lesen Sie mehr auf der Hilfeseite von Disney+.

Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender

Bei ARD und ZDF ist der Jugendschutz auf zwei Wegen umgesetzt: Filme, Serien und Sendungen, die für Kinder und Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahren nicht geeignet sind, können ohne Anmeldung erst ab 22 bzw. 23 Uhr (bis 6 Uhr) angeschaut werden. Außerdem gibt es einen Kinderbereich, der nur kindgerechte Inhalte anzeigt. Sobald dieser verlassen wird, gibt es einen Hinweis. Wer ein Konto für die Nutzung der Mediatheken einrichtet, kann zusätzlich individuelle Einstellungen vornehmen, z. B. zusätzliche Altersfreigaben, Festlegung eines Codes und das Anlegen einer personalisierten Mediathek. Mehr dazu auf den Hilfeseiten von ARD und ZDF.

Netflix

Mit der Netflix Kids-Umgebung können Sie eines oder mehrere Kinderprofile für Netflix anlegen. Diese Kindersicherung erlaubt es, Altersfreigaben für ein Profil festzulegen, einzelne Titel zu blockieren, eine PIN einzurichten und die automatische Wiedergabe zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Mit einem Kinderprofil können keine Änderungen am eigenen oder einem
anderen Profil vorgenommen werden. Die Netflix Kids-Umgebung bezieht sich nicht nur auf Filme und Serien, auch der Zugriff Netflix-Spiele kann damit eingeschränkt werden. Auf der entsprechenden Hilfe-Seite von Netflix erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung der Kindersicherung.

Technik schützt nur teilweise

Technische Jugendschutz-Einstellungen bringen vor allem etwas, wenn Kinder darüber Bescheid wissen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Gefahren und das Ziel der Einstellungen. Sie sollten regelmäßig überdenken, ob Einstellungen angepasst werden können – gemeinsam mit Ihrem Kind.

Trotz einer Kindersicherung braucht Ihr Kind Begleitung bei seiner Mediennutzung. Seien Sie ansprechbar, wenn Fragen oder Ängste aufkommen. Und beobachten Sie Ihr Kind, wenn es Videos anschaut. Wählen Sie vorab gemeinsam Inhalte aus – dann können Sie Ihr Kind auch mal allein eine Folge anschauen lassen. Wenn Sie zusammen Medienregeln festlegen, unterstützen Sie die Förderung von Medienkompetenz.

Mehr zu den Einstellungsmöglichkeiten und genaue Anleitungen können Sie im Leitfaden von klicksafe nachlesen.

Beauty-Kanäle – Influencer*innen im Portrait

Strahlende Haut und glänzende Haare, perfekte Nägel und umwerfendes Makeup – in der Welt der Beauty-Influencer*innen dreht sich alles um Schönheit. Da wird gecremt und gepudert, gezupft und gepinselt. Und ganz viel geshoppt.

Von Kopf bis Fuß schön? Was machen Beauty-Influencer*innen da eigentlich?

Wer sich fragt, was an so einem Körper alles gestaltet, gepflegt und „verbessert“ werden kann, ist hier genau richtig. Die Beauty-Influencer*innen kennen sich in den Gängen eines Drogerie-Marktes besser aus als in der eigenen Westentasche. Sie wissen, was vor dem Sonnenbrand schützt und was danach hilft. Sie wissen, was beim Thema Augenbrauen dieses Jahr im Trend ist und welcher Zopfgummi gerade angesagt ist. Sie kennen den Unterschied zwischen Foundation und Primer. Und sie erklären es uns gerne.

Auf den Profilen der Schönheits-Erklärbären wird der Körper zur großen Leinwand – und auf der bleibt nichts dem Zufall überlassen. Dabei gehen die Themen von grundlegender Körperpflege über den Umgang mit kleineren und größeren „Problemen“ bis hin zu aufwendigen Schmink- und Haar-Tutorials oder der Auseinandersetzung mit Schönheits-Eingriffen.

Wer sind die Beauty-Influencer*innen?

Schon seit 2012 ist Dagmar Kazakov alias Dagi Bee auf Social-Media-Kanälen aktiv und erreicht mit ihrem YouTube-Kanal fast 4 Millionen Zuschauer*innen. Die Düsseldorferin veröffentlicht einen Mix aus Spaß-Videos, Vlogs und Beauty- und Makeup-Tutorials. Ihre Videos erwecken immer den Eindruck, sie würde Tipps an die beste Freundin weitergeben, sie nimmt ihre Follower*innen scheinbar mittenrein in ihr Privatleben, lädt sie etwa auch ein, sie in ihrer „Reise der Schwangerschaft“ zu begleiten oder macht Video-Touren durch ihr zu Hause, was vor allem für jüngere Zuschauer*innen sehr nahbar und ansprechend ist. Daneben verkauft Dagi Bee nicht nur Kosmetik-Produkte sondern auch Hafermilch.

Etwas konkreter wird es im Profil xskincare. Biologiestudent Leon beschäftigt sich hier umfassend mit dem Thema Hautpflege. Etwa 2019 war Leon laut eigener Aussage auf der Suche nach Produkten gegen seine Akne – und wurde, weil ihm niemand helfen konnte, kurzerhand selbst zum Experten. Mittlerweile folgen ihm fast 1 Million Menschen und lernen von ihm, was bei großen Poren, geröteter Haut oder Herbstwetter zu tun ist. Leon testet dabei vor allem gerne Produkte und „entlarvt“ weniger gute Angebote, während er gleichzeitig seine eigene Produktlinie bewirbt.

Jede Menge Farbe im Gesicht gibt es bei Paula Wolf. Seit 2018 veröffentlicht die „Make-up-Artistin“ auf Social Media Videos, in denen sie ihr Gesicht aufwendig gestaltet – und zwar teilweise mit „normalem“ Makeup, teilweise verwandelt sie sich aber auch vor der Kamera in den Grinch, eine Disney-Figur oder ein Tier. 6,5 Millionen Follower*innen sehen ihr dabei allein auf YouTube zu – und bekommen nebenbei natürlich auch immer ihre umfassende Produktpalette angeboten.

Sehr klassisch dagegen präsentiert Maxim Giacomo auf seinen Profilen Makeup-Tutorials: Der Berliner schminkt die Looks von Stars nach, erklärt, wie die perfekte Augenbraue zu ziehen ist und testet die Drogerie durch, um den perfekten Lidschatten zu finden. Auch hier natürlich nie, ohne die eigenen Produkte wärmstens zu empfehlen.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an der geballten Schönheit?

Gerade für Kinder und Jugendliche steckt da vieles drin: Auf dem Weg zum Erwachsenwerden verändert sich nicht nur der Körper, sondern auch der Blick darauf. Jugendliche sind häufig auf der Suche nach einer eigenen Identität, auch was das Aussehen betrifft. Sie nehmen Schönheitsideale aus den Medien und der Peer-Group stärker wahr und suchen nach ihrem eigenen Weg bei den Themen Körperpflege und -gestaltung. Wie kann die sich verändernde Haut gepflegt werden? Wie erreiche ich ein bestimmtes Aussehen? Was finde ich schön, was nicht? Diese Fragen stellen sich unweigerlich – und Beauty-Influencer*innen bieten darauf Antworten an.

Kinder und Jugendliche bekommen hier aber nicht nur Anleitungen, Erklärungen und Angebote auf dem Weg zum eigenen Körper- und Selbstbild, sondern die passende Einkaufsliste wird gleich mitgeliefert.

Was sollten Eltern beachten?

Wenn das Sortiment an Tuben und Tigelchen im Bad plötzlich explodiert und neben dem Spiegel ein fester Platz für das auf dem Smartphone laufende Tutorial eingerichtet werden muss, kann das für Eltern manchmal etwas befremdlich wirken. Je nach eigener Leidenschaft für Körperpflege sind die oft sehr bunten und teilweise auch etwas schrillen Videos vielleicht nicht immer ansprechend für Erwachsene.

Grundsätzlich ist trotzdem erst einmal Verständnis angesagt: Ihr Kind ist im eigenen Großwerden auf der Suche nach Orientierung und Unterstützung und die findet es auch auf solchen Kanälen. Zeigen Sie Interesse und schauen Sie sich die favorisierten Beauty-Vorbilder Ihres Kindes gemeinsam an. Vielleicht lernen Sie dabei selbst noch etwas über Haut- und Haarpflege und Co.!

Gleichzeitig ist hier aber auch eine gewisse Skepsis angebracht. Beauty-Influencer*innen vermitteln sehr stark die Botschaft, Schönheit wäre das wichtigste Thema – gerade für Mädchen und junge Frauen können hier unrealistische Schönheits-Ideale entstehen, die weder erreichbar noch förderlich für ein gesundes Selbstbild sind. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie Fotos und Empfehlungen von Influencer*innen entstehen. Fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes, indem Sie ihm erläutern, wie es solche Angebote kritisch betrachten und bewusst nutzen kann. Helfen Sie Ihrem Kind, sich von unrealistischen Idealen abzugrenzen – und die wertvollen Tipps für sich auszuwählen.

Zudem zielen viele der Inhalte auf den Profilen darauf ab, Produkte anzupreisen – sei es, weil eine Werbepartnerschaft mit einem Kosmetik-Unternehmen im Hintergrund steht oder sei es die eigene Produktlinie. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, dass diese Produkte nicht zwingend wirklich gut sind, sondern in erster Linie das Einkommen der Influencer*innen sichern sollen.

Fashion-Kanäle – Influencer*innen im Portrait

Sie wissen, was auf den Laufstegen und in den Modeläden dieser Welt gerade los ist: Fashion-Influencer*innen nehmen uns mit in ihren Kleiderschrank und präsentieren uns, was wir tragen sollten, um cool zu sein. Dieser Artikel gehört zu unserer Reihe „Influencer*innen im Portrait“.

Sie haben den Stoff und wissen, wie man ihn stylt: Fashion-Influencer*innen

Noch unschlüssig über das OOTD? Auf der Suche nach jemandem für GRWM? Oder verwirrt von all den Großbuchstaben? Wer auf Instagram und Co. in das Thema Kleidung und Mode einsteigt, trifft schnell auf eine große Zahl an Fashion-Influencer*innen und mindestens genauso viele Abkürzungen und Fachbegriffe. Da wird das Outfit of the Day (OOTD) vor der Kamera ausgewählt, angezogen und ausführlich erklärt, morgens gibt es ein „Get ready with me“ (GRWM), ebenfalls kommentiertes Anziehen. Nachmittags wird der Shopping-Haul präsentiert, also die Ausbeute vom Einkaufstrip. Und jeder Beitrag steckt voller „Inspo“ – als Inspiration zum Nachmachen. Die Influencer*innen hinter den Mode-Profilen wissen genau, was zu welcher Jahreszeit und zu welchem Anlass die passende Garderobe ist, präsentieren uns in ansprechenden Fotos und Videos ihre neuesten und liebsten Stoffe und verbinden das auch gerne noch mit ein bisschen Beauty-, Sport- oder Tagebuch-Content.

Wer sind die Fashion-Influencer*innen?

Sucht man die entsprechenden Schlagworte und Hashtags, finden sich auf Social-Media-Plattformen erstaunlich viele Profile mit großer Leidenschaft für Mode und Outfits.

Zu einiger Bekanntheit hat es etwa Gerda Lewis gebracht: Die Kölnerin Litauischer Herkunft präsentiert ihren 1 Million Follower*innen auf ihrer Instagram-Seite regelmäßig ihre Outfits, Kosmetik-Produkte und Aktivitäten und empfiehlt dazu die entsprechenden Produkte und Shops.

Vor allem für jüngere Zuschauer*innen ansprechend ist Mavie Noelle: Selbst noch ein Teenager nimmt Mavie ihre ca. 1 Million Fans mit in ihr Kinderzimmer, zeigt ihre liebsten Outfits für die Schule oder zum Chillen und teilt ihre Weihnachtsgeschenk-Ideen. Auch hier immer mit Direkt-Link zum jeweiligen Shop.

Madeleine Darya Alizadeh alias Dariadaria begann 2010 als Mode-Bloggerin. Ab 2013 allerdings verschob sie ihren Schwerpunkt, beschäftigte sich stärker mit Themen wie Nachhaltigkeit, Feminismus und soziale Gerechtigkeit und verbindet nun Fashion mit Sinnfluencing. Sie betreibt eine nachhaltige Modemarke und äußert sich häufig auch zu politischen und sozialen Themen.

Ein männlicher Vertreter der Fashion-Szene ist Toni Mahfud. Der Hamburger betreibt einen der größten Fashion-Accounts Deutschland und erreicht ca. 3,5 Millionen Follower*innen. Er ist als Model bei einer großen Agentur unter Vertrag und bewirbt darüber hinaus über Social Media Kleidung und andere Produkte.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche an all der Fashion?

Mode war schon immer ein Dauerbrenner für die jeweils heranwachsende Generation. Auf dem Schulhof, in Jugendzeitschriften und nun eben auch auf Social Media: Was gerade in und out ist, wer was trägt und was damit aussagt sind zentrale Themen für Kinder und Jugendliche. Klar, dass die Fashion-Influencer*innen da offene Türen bei ihrer Zielgruppe einrennen.

Kinder und Jugendliche finden hier Orientierung und Vorbilder, sie können sich informieren und ihren eigenen Stil entwickeln, ausprobieren und finden.

Gerade weil die Fashion-Influencer*innen ihre Mode-Tipps häufig mit anderen Themen kombinieren, etwa scheinbar persönliche Einblicke in ihren Alltag geben oder private Themen teilen, wirken sie sehr nahbar und bieten Kindern und Jugendlichen viel Möglichkeit zur Identifikation.

Was sollten Eltern beachten?

Für Eltern ist der Reiz der modebegeisterten Online-Berühmtheiten nicht immer ganz nachzuvollziehen. Nicht nur die Mode selbst – die ja bekanntlich immer nur der je angesprochenen Generation gefällt – auch die Präsentation auf den Profilen kann auf Erwachsene überzogen und schrill wirken. Dennoch: Für Kinder und Jugendliche ist Mode ein wichtiges Thema und Influencer*innen sind oft die Stars ihrer Peer-Group. Als Eltern ist es daher gut, dem gegenüber zunächst einmal aufgeschlossen zu sein. Lassen sie sich die Profile von Ihren Kindern zeigen, schauen Sie die Videos gemeinsam an und tauschen Sie sich offen darüber aus.

Gleichzeitig sollten Kinder und Jugendliche lernen, dass die dargestellten Modewelten dieser Influencer*innen häufig wenig mit einem normalen Alltag gemein haben. Hier werden perfekte Bilder veröffentlicht und ein Hochglanz-Alltag gezeigt, der natürlich für die Profile so inszeniert ist. Kinder und Jugendliche müssen sich bewusst sein, dass weder die dargestellten Körper- und Schönheitsideale realistisch sind, noch das Ausmaß an Shopping und Kleiderverbrauch. Allein schon aus Gründen der Nachhaltigkeit.

Zudem steckt auch hier – wie bei den meisten Influencer*innen – ein Geschäftsmodell hinter den digitalen Präsenzen. Angepriesene Kleider oder Artikel sind häufig Teil eines Werbevertrags und keine persönlichen Lieblingsstücke.

Besprechen Sie diese Themen mit Ihrem Kind und unterstützen Sie es dabei, die Inhalte kritisch zu durchleuchten – damit stärken Sie seine Medienkompetenz. Und ein bisschen „Inspo“ lässt sich trotzdem noch jederzeit mitnehmen.

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