Elternguide Logo

Beliebte Spiele: Genshin Impact 

Genshin Impact hat sich seit der Veröffentlichung im Herbst 2020 zu einem der umsatzstärksten Online-Spiele in Deutschland entwickelt. In einer geheimnisvollen Spielwelt im Anime-Stil schlüpfen Spielende in die Rolle eines Zwillings, der sein verschwundenes Geschwister suchen muss.  

Kurz gefasst: 

  • kostenfreies Open-World Action-Rollenspiel 
  • verfügbar für PC, Android, iOS, Playstation 4 und 5 
  • erfordert die Erstellung eines Accounts 
  • beinhaltet In-App-Käufe 
  • Altersangaben: vom Hersteller miHoYo ab 13 Jahren, von der USK und PEGI ab 12 Jahren freigegeben, empfohlen ab 12 Jahren (Spieleratgeber NRW) 

Was ist Genshin Impact? 

Bei dem Action-Rollenspiel erkunden Spielende die offene Fantasie-Welt Teyvat, sammeln Objekte und kämpfen gegen Monster und andere Spielerinnen und Spieler. Im Laufe der Story (engl. für “Geschichte”), der man ab Beginn als Single-Player (engl. für “Einzelspieler bzw. Einzelspielerin”) folgt, schalten sich verschiedene Charaktere frei.  

Wer in die Rolle eines anderen Charakters schlüpft, hat dementsprechende Stärken. Mithilfe dieser Fähigkeiten lassen sich die Aufgaben der Story meistern und Level um Level aufsteigen. Im weiteren Spielverlauf wird der Multiplayer-Modus (engl. für “Mehrspieler-Modus”) freigeschaltet. In diesem Modus können Gamerinnen und Gamer mit bis zu drei befreundeten oder fremden Spielerinnen und Spielern in Kämpfen antreten oder tägliche Missionen erfüllen.  

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran? 

Genshin Impact ist für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich, da es ein kostenfreies Game ist. Zu Beginn wählen Spielende zwischen zwei Hauptcharakteren, einer Schwester oder einem Bruder. Die Handlung, in der die Hauptfigur das von einer fremden Gottheit entführte Zwillings-Geschwisterkind sucht, spricht Kinder und Jugendliche an. Daneben lädt die Spielwelt in Anime-Optik zum Erkunden und Entdecken von Gebäuden und Geheimnissen ein. Hier kommen laufend neue Regionen und Aktualisierungen dazu. Im Kampfmodus oder in kleinen Mini-Spielen ist die erforderliche Geschicklichkeit eine spannende Herausforderung. 

Was kann problematisch sein an dem Angebot? 

Das Bezahlsystem und die verschiedenen Währungen innerhalb des Spiels sind kompliziert gestaltet, was besonders für jüngere Kinder schwer zu durchschauen ist. Eine Möglichkeit, an Charaktere und Objekte zu gelangen, ist das sogenannte “Beten“. Beim “Beten” kaufen sich Spielende virtuelle Tickets. Damit erhalten sie zufällig ausgewählte Gegenstände oder Spielfiguren nach der „Gacha-Mechanik“. Diese Mechanik simuliert die Funktionsweise von „echten“ japanische Spielautomaten, den sogenannten „Gachas“. Zwar erhalten Gamerinnen und Gamer die dafür erforderlichen Währungen auch im Spielverlauf, sodass Genshin Impact grundsätzlich kostenlos spielbar ist. Allerdings wird der Fortschritt im Spiel immer schwieriger, was vor allem jüngere oder unerfahrene Kinder dazu verleiten kann, echtes Geld ausgeben zu wollen.  

In Genshin Impact kann man mit anderen Spielerinnen und Spielern ein Team bilden, gegen sie kämpfen und über einen Chat kommunizieren. Spielende können so in Kontakt mit fremden Personen kommen, die manchmal nicht die Personen sind, für die sie sich ausgeben. Hier besteht die Gefahr von Cybermobbing und Cybergrooming

Die Anime-Optik des Spiels ist zwar bunt und fantasievoll, aber enthält auch stereotype und überspitzte Geschlechterdarstellungen – vor allem von weiblichen Charakteren. Das kann Sexismus und die Erwartungen an bestimmte Geschlechterrollen verstärken. Im Spiel geht es ums Kämpfen und Gewinnen, Gewaltdarstellungen bleiben durch den Zeichentrickstil auf einer eher abstrakten Ebene. 

Was meint der Anbieter? 

Der chinesische Anbieter miHoYo erlaubt die Erstellung des erforderlichen Spiel-Kontos erst ab 13 Jahren. Bei Minderjährigen setzt miHoYo die Erlaubnis der Eltern oder Erziehungsberechtigten voraus.  

Das Unternehmen speichert personenbezogene Daten, die auf Anfrage gelöscht werden können. Bei Spielbeginn kann der Standort des Servers ausgewählt werden, zum Beispiel auch die EU. 

Die Windows-Version von Genshin Impact enthält Software, die das Cheaten (engl. für “betrügen”) im Spiel verhindern soll, aber einen Angriffspunkt für Cyberangriffe bietet. Das Entwicklungsteam von Genshin Impact sieht diese potenzielle Sicherheitslücke nicht als dringendes Problem an. 

Was sollten Eltern beachten? 

Genshin Impact ist für jüngere Kinder nicht geeignet. Ist Ihr Kind 12 Jahre alt oder älter, entdecken Sie das Spiel zu Beginn gemeinsam. Beobachten Sie, wie es auf die Gewaltdarstellungen reagiert und sprechen Sie mit Ihm über das Erlebte. Besprechen Sie, ob Ihr Kind In-App-Käufe tätigen darf und wenn ja, in welcher Höhe. Wenn Sie nicht wollen, dass ihr Kind Geld für das Spiel ausgibt, sollten Sie im Spiel keine Zahlungsmethode einstellen.  

Das Spiel bietet Möglichkeiten zu bestimmen, mit wem Ihr Kind Kontakt hat. Freundinnen und Freunde können über ihre jeweilige Account-ID gesucht werden. Klären Sie Ihr Kind über Kommunikationsrisiken im Netz aus und zeigen Sie Ihrem Kind, wie es über die schwarze Liste unerwünschte Kontakte blockieren kann. 

Da das Spiel dazu verleitet, immer weiterzuspielen, vereinbaren Sie mit Ihrem Kind Regeln zum Umgang mit Games: Wie lange darf am Tag oder in der Woche gespielt werden? 

Die Charaktere im Anime-Stil transportieren stereotype Geschlechterbilder. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Geschlechterrollen in Games und fragen Sie nach, wie es die unterschiedlichen Charaktere wahrnimmt. 

Games, Games, Games

Computerspiele sind in vielen Familien Thema und häufig Anlass für Konflikte. Auf Elternguide.online gibt es jede Menge Beiträge, in denen Sie Anregungen für den Umgang mit Games in der Familie bekommen. Eine kleine Auswahl:

Eltern fragen – wir antworten: Worauf sollte ich achten, wenn mein Kind Videospiele spielt?

Kinder und Jugendliche spielen gern – auch Computer- und Online-Games. Was es dabei zu beachten gilt, erklärt Medienpädagoge Fabian Wörz im Video.

_%_Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/ZjPs43ao8A8_%_

Faszination Gaming – Was macht Spaß am Zocken?

In Spielwelten eintauchen, sich mit anderen messen, abschalten und Freundschaften pflegen. Was Kinder und Jugendliche an Videospielen reizt, erklären wir in diesem Beitrag.

„Nur noch diese eine Runde!“ – Games in der Familie

Hier finden Sie gesammelt Tipps für den Umgang mit Computerspielen in Ihrer Familie. Den Beitrag gibt es zum Lesen und als Audiodatei.

„Aber Mama, das Spiel ist überhaupt nicht schlimm!“ – Altersbeschränkungen bei Games

Welches Spiel ist für mein Kind geeignet? In diesem Beitrag erfahren Sie die Hintergründe von Altersbeschränkungen, den Neuerungen der USK-Kennzeichen seit 2023 und worauf Sie bei der Auswahl von Spielen sonst noch achten sollten.

Wenn der Freundeskreis aus Avataren besteht – Kommunikation in Online-Games

Computerspiele sind eine sehr kommunikative Tätigkeit, weil sich Gamer häufig online zum Spielen treffen. Das birgt natürlich auch Risiken. Mehr dazu können Sie in diesem Beitrag nachlesen.

© photothek.net

Mein Kind will eine Spielkonsole – was nun?

Wenn nicht übers Handy oder den Computer gespielt wird, kommt eine Spielekonsole zum Einsatz. Die steht auf vielen Wunschzetteln ganz oben. Lesen Sie hier unseren Beitrag zu Spielekonsolen.

Mit Online-Gaming Fähigkeiten verbessern

Immer mehr Menschen wird bewusst, dass Computerspiele viele positive Wirkungen haben. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag.

Noch vieles mehr auf Elternguide.online

Das ist nur eine kleine Auswahl an Beiträgen zum Thema. Auf unserer Seite finden Sie eine Vorstellung der fünf beliebtesten Genres von Online-Games und Beschreibungen der bei Kindern und Jugendlichen beliebtesten Computer- und Handyspiele, wie z. B. Roblox, Minecraft, Brawl Stars und Fortnite. Wir bieten Erklärungen von Spieleplattformen wie Twitch und Steam, Artikel zu Gefahren wie Gewalt in Games, Hass unter Gamerinnen und Gamern, Extremistische Ansprachen über Spieleforen oder Computerspielsucht und vieles mehr.

Jodel – anonym und lokal posten

Denken Sie bei „Jodel“ an Volksmusik aus den Alpen? Dann liegen Sie knapp daneben. Jodel ist eine Social-Media-App mit der Besonderheit, anonym Textnachrichten mit einer lokalen Community zu teilen. Der Name Jodel spiegelt das Grundprinzip der Social-Media-App wider: Jodel wird so genutzt, als ob etwas vom Berg ins Tal gerufen wird.

Kurz gefasst:

  • Social-Media-App für iOS und Android
  • Grundversion kostenfrei
  • Jodel PLUS-Abo ab 5,99 €/Monat (Stand 05/23)
  • anonym Texte und Fotos in einer lokalen Community posten
  • Altersfreigabe ab 12 Jahre (USK) bzw. 16 Jahre (Jodel). Hinweis: Das Alter wird von Nutzenden selbst angegeben und bei der Anmeldung nicht überprüft.

Lokales soziales Netzwerk

 Wer sich bei Jodel anmelden will, benötigt ein Google-Konto, eine E-Mail-Adresse oder eine Handynummer. Die App funktioniert nur mit Zugriff auf den Geräte-Standort. Nutzende melden sich mit der Angabe von Geschlecht, Alter und Gruppen-Merkmal, wie zum Beispiel Schüler oder Azubi, an.

Folgende Funktionen bietet Jodel:

  • Unter „Home“ finden sich alle Beiträge, die sogenannten Jodel. Ein Filter sortiert die Jodel auf Wunsch nach Sprache, Reichweite, Beliebtheit und Zeitpunkt.
  • Die Option „Standort“ zeigt alle Beiträge im Umkreis von 10 Kilometern rund um den eigenen GPS-Standort.
  • Mit der „Heimatfunktion“ können auch von weiter weg Beiträge aus dem heimischen Standort verfolgt werden.
  • Die Option „Erkunden“ bietet die Möglichkeit, Beiträge aus einem Ort der Wahl zu entdecken.
  • Nutzende können „Channels“ beitreten wie „Unterhaltung“ oder „Freizeit & Hobbys“ oder eigene Channels gründen.
  • In der „Inbox“ sind alle privaten Chats mit anderen Nutzenden gesammelt.
  • „Me“ gibt einen Überblick über die eigenen Community-Aktivitäten.

Jodel bietet die gängigen Social-Media-Funktionen wie Hashtags, Reaktionen, Emojis und Favoriten. Einige Funktionen sind nur gegen Kauf des Angebots Jodel PLUS erhältlich, wie zum Beispiel bestimmte Hintergrundfarben für die Beiträge oder Werbefreiheit.

Anonym posten

Was Jodel von anderen Social-Media-Angeboten unterscheidet: es gibt keine Profile, keine Freundinnen und Freunde und keine Followerinnen und Follower, alle Beiträge sind anonymisiert. Jodel bietet verschiedene Funktionen für den Umgang miteinander: Nutzende können unangemessene Beiträge melden, Inhalte bewerten und dabei je nach Bewertung und Aktivitäten sogenannte „Karma“-Punkte sammeln.

Fragen stellen und Witze erzählen – ohne viel nachzudenken

„Mein Freund will mich verlassen. Was soll ich tun?“ – „Geht ein Cowboy zum Friseur. Geht er raus, Pony weg“. Auf Jodel sind viele junge Menschen aktiv. Jugendliche schätzen das Angebot, weil sie ganz ungezwungen alles posten können, was ihnen in den Kopf kommt. Von tiefgründigen Fragen bis hin zu lustigen Begebenheiten ist alles dabei. Hier finden sie sich und ihre Interessen wieder und können sich anonym und gleichzeitig sehr persönlich austauschen. Durch Kommentare und Bewertungen erhalten sie  Anerkennung und fühlen sich mit der lokalen Community verbunden.

Was kann problematisch sein an dem Angebot?

Jodel funktioniert nur, wenn Zugriff auf den Geräte-Standort erlaubt wird. Das GPS-Signal am mobilen Gerät ständig angeschaltet zu haben, bringt Nachteile für den Datenschutz und die Akkuleistung mit sich. Mithilfe der Standort-Funktion lässt sich mit etwas Aufwand auf wenige Meter genau der Standort von Jodel-Beiträgen nachverfolgen. Die Anonymität verleitet Nutzende dazu, sich unangemessen zu verhalten. Die Beiträge auf Jodel werden zwar moderiert, trotzdem können sich darunter unangemessene Inhalte wie Nacktbilder oder Hassrede befinden. Liebe, Sex und psychische Probleme sind häufige Inhalte auf Jodel.

Was meint der Anbieter?

Jodel wurde 2014 von einem Studenten gegründet und hat seinen Sitz in Deutschland. In den Guidelines der Jodel-Community finden sich Regeln für ein respektvolles und positives Miteinander. Alle gemeldeten Kommentare werden durch eine Moderation geprüft, gegebenenfalls gelöscht und dem Verfassenden Karmapunkte abgezogen. Algorithmen identifizieren schädliche Nutzende und sperren Accounts. Admins entscheiden über die Länge der Sperrung und es gibt eine Kontaktmöglichkeit für die Community zum Support. Aufgrund der Interaktion zwischen den Nutzenden und der In-App-Käufe hat die USK eine Altersfreigabe ab 12 Jahren für die App ausgesprochen. Die Nutzungsbedingungen der App erlauben eine Nutzung erst ab 16 Jahren. Es gibt keine Einstellungen zum Kinder- und Jugendschutz.

Was sollten Eltern beachten?

Jodel ist für Kinder und jüngere Jugendliche nicht geeignet. Wie bei anderen sozialen Netzwerken werden Nutzende mit Herausforderungen wie Cybermobbing, Cybergrooming und Hate Speech konfrontiert. Dafür benötigen junge Menschen ein gewisses Maß an Reife und Erfahrung im Umgang mit negativen Inhalten und unangenehmen Kontakten im Netz. Wenn Ihr Kind schon 16 Jahre oder älter ist und Jodel nutzen möchte, richten Sie die App gemeinsam ein. Ihr Kind sollte sein wahres Alter angeben, denn die Inhalte werden nach Geschlecht, Alter und Gruppe vorsortiert. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Kommunikationsrisiken im Netz und den Umgang damit. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, wie es mit dem Geräte-Standort verantwortungsvoll umgeht. Mehr dazu finden Sie in diesem Artikel. Machen Sie deutlich, dass Ihr Kind keine persönlichen Informationen wie Adresse oder Name mit Fremden teilen sollte.

Hass unter Gamerinnen und Gamern

Kinder und Jugendliche spielen gerne miteinander und streiten sich dabei – und das ist ganz normal. Diese Konflikte machen auch vor dem virtuellen Raum keinen Halt. Manchmal arten Streits in Beschimpfungen, Hate Speech oder Cybermobbing aus. Was Sie als Eltern beim Thema Hass unter Gamerinnen und Gamern tun können, erklären wir in diesem Artikel.

Warum streiten sich Kinder und Jugendliche bei Computerspielen?

Spiele sollen Spaß machen. In vielen Online-Games treten Gamerinnen und Gamer gegeneinander an. Wie bei anderen Wettbewerben gibt es immer ein Team, das gewinnt und mindestens eines, das verliert. Verlieren löst oft Frustration aus und der Ärger wird aneinander ausgelassen. Dabei kommt es dann auch mal zu Beleidigungen.

Dabei ist der Unterschied zwischen Spaß und Ernst nicht immer klar erkennbar. Eine raue Ausdrucksweise, der sogenannte Trashtalk, ist in der Gaming-Szene an der Tagesordnung. Diese Gaming-Sprache wird aber meist nicht als persönliche Beleidigung aufgenommen, sondern bestimmt den Umgangston. In manchen Konflikten überschreiten Spielende jedoch rote Linien und äußern zum Beispiel rassistische oder sexistische Beleidigungen. Das nennt sich Hassrede und ist eine Form von digitaler Gewalt. Hier geht es um die gezielte Diskriminierung von Menschen im Netz aufgrund eines ihrer Merkmale wie Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft oder sexuelle Orientierung.

Eine Besonderheit begünstigt den Hass unter Gamerinnen und Gamern: In Online-Räumen stehen wir uns nicht persönlich gegenüber. Daher ist es nicht leicht zu erkennen, wie Aussagen vom Gegenüber gemeint sind und wie eigene Aussagen ankommen. Auch werden unüberlegt Dinge gesagt, die man anderen nicht ins Gesicht sagen würde. Hinter Nicknames verstecken sich echte Menschen, aber die Anonymität des Internets lässt das manchmal vergessen.

Was kann ich tun, wenn mein Kind betroffen ist?

Begleiten Sie Ihr Kind im Fall von Cybermobbing. Wenn sich Kinder streiten, sind sie danach oft traurig und fühlen sich missverstanden. Dabei ist es egal, ob der Konflikt online oder im echten Leben stattfindet. Die Emotionen dabei sind nämlich immer echt. Wenn Ihr Kind traurig ist und sich Ihnen öffnet, nehmen Sie die Gefühle Ihres Kinds ernst. Antworten wie „Aber das ist doch nur ein Spiel!“ oder „Spiel es doch nicht, wenn du danach immer sauer bist.“ sind dabei nicht förderlich. Zeigen Sie Verständnis und bieten Sie Ihrem Kind Unterstützung an: „Ich bin für dich da. Lass uns gemeinsam überlegen, was zu tun ist.“. Sollten sich diese Ereignisse wiederholen, sprechen Sie Ihr Kind darauf an, was es ändern kann. Warten Sie aber damit, bis der Ärger für den Moment verflogen ist.

Fragen Sie nach, ob Ihr Kind sich von der Kommunikationskultur unter Gamerinnen und Gamern selbst angegriffen fühlt. Machen Sie Ihr Kind stark gegen Hater und Trolle und zeigen Sie ihm, wie es sich online wehren kann. Klären Sie Ihr Kind über den Umgang mit digitaler Gewalt auf und weisen Sie es auf Hilfeseiten wie juuuport oder Hate Aid hin. Wenn Ihr Kind auf Hass und Hetze in Games trifft, melden Sie den Account gemeinsam. Es ist wichtig für die Community des Spiels, dass schädliche Spielerinnen und Spieler gemeldet werden. So können die Entwicklerstudios Maßnahmen ergreifen und Accounts sperren oder sie von der Teilnahme am Chat ausschließen. Informieren Sie sich, welche Spiele Ihr Kind spielt und überprüfen Sie, ob es eine Option gibt, das Game kindersicher einzurichten. Es können zum Beispiel einzelne Mitspielende stumm geschaltet werden, damit Ihr Kind nicht mehr wiederholt Zielscheibe böser Anfeindungen ist.

Beobachten Sie bei Ihrem Kind selbst eine rabiate Ausdrucksweise, sprechen Sie mit Ihrem Kind in einem ruhigen Moment über die Kommunikation in Games. Klären Sie, welche Beleidigungen diskriminierend sind, und machen Sie klar, wie Sie dazu stehen. Seien Sie Vorbild in Ihrer eigenen Ausdrucksweise, ob online oder offline und zeigen Sie Verständnis und Interesse für die Spielwelten Ihres Kindes.

Online-Games – fünf beliebte Genre

Computer haben unsere Welt revolutioniert. Mit ihnen bieten sich ungeahnte Möglichkeiten, auch für die Welt der Spiele. Schon 1961 entwickelte der Student Steve Russel das erste Computerspiel weltweit: Spacewar!. 1972 folgte das wohl bekannteste Videospiel überhaupt: Pong, von Nolan Bushnell. Seitdem ist viel passiert: die Technik entwickelte sich weiter, das Internet hat das Spielen in Online-Räumen möglich gemacht.

Welche Online-Games spielen Kinder und Jugendliche heute? Die Spieleplattform Steam zeigt, dass Shooter, MMORPG, Survival Games, Battle Royal und Sportspiele im Jahr 2022 besonders häufig gespielt wurden. Auch bei jungen Menschen liegen diese Art von Spielen im Trend. Wir stellen Ihnen diese fünf beliebten Genres von Online-Games vor.

Shooter

Das Wort Shooter kommt aus dem Englischen (to shoot = schießen) und bezeichnet Spiele, bei denen das Hauptziel das Ausschalten von gegnerischen Parteien mittels Schusswaffen ist. Bei allen Shootern steht der Schutz der eigenen, bedrohten Figur im Mittelpunkt. Teamplay, Reaktionsschnelle und Taktik sind gefragt. Shooter sind oft mit einer spannenden Spielhandlung verknüpft und es gibt sie in unzähligen Variationen. Von hochtaktisch wie bei Counter-Strike oder Valorant bis hin zu schneller Action wie bei Call of Duty gibt es vielfältige Spiele mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Bei Ego-Shootern steuern die Spielenden ihre Spielfigur aus der Ich-Perspektive. Ob Ego-Shooter gewalttätiges Verhalten fördern, haben wir hier beschrieben.

MMORPG

MMORPG steht für „Massively Multiplayer Online Role-Playing Game“ (auf Deutsch: Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel) und verbindet Elemente von Rollenspielen mit Online-Welten. Die bekanntesten Vertreter des Genres sind Lost Ark, World of Warcraft, Guild Wars 2, Final Fantasy XIV und Black Desert Online. Die Spielenden schlüpfen in die Rolle eines selbst erschaffenen Charakters. Sie spielen mit anderen zusammen und erledigen Aufgaben (in diesen Spielen häufig „Quests“ genannt). Der Fokus der einzelnen Spiele ist dabei sehr unterschiedlich. Während sich die Spielenden in World of Warcraft häufig mit anderen zusammentun, um gefährliche Gegner zu besiegen, bekämpfen sich in Guild Wars 2 die Spielenden häufig in epischen Massenschlachten gegenseitig, um Festungen einzunehmen und auszubauen.

Neben den Aufgaben bieten MMORPG-Spiele noch eine Vielzahl an anderen Möglichkeiten. Die Charaktere können einen Beruf erlernen und sich Gold oder eine andere Währung damit verdienen. Vom fähigen Koch über die Schmiedin und dem Gerber bis hin zur Juwelierin ist alles dabei. Auch das „in Character“-Rollenspiel, in dem Spielende sich gegenseitig in ihren Charakteren begegnen und miteinander interagieren, ist häufig vertreten und bietet ähnliche Anreize wie Improvisationstheater.

Survival Games

Survival Games (Engl. „survive“ = überleben), wie zum Beispiel ARK: Survival Evolved, The Forest, Rust oder Minecraft locken mit einem sehr spannendem Gameplay, in dem Spielende mit einem Minimum an Ausrüstung starten und sich durch das Sammeln von Ressourcen wie Holz, Erzen und Co neue Gegenstände und sogar Häuser bauen können.
Die Spielenden können, je nach Spiel, Technologien erforschen, eine spannende, aber häufig gefährliche Welt bereisen und Gegenstände herstellen. Die meisten Spiele lassen sich mit anderen gemeinsam online spielen. Andere Spielende werden entweder zu Verbündeten oder zu Gegnerinnen und Gegnern, mit denen entweder kooperiert oder um Ressourcen gekämpft wird.

Battle Royale

Battle Royale ist der Titel des ersten Buchs des japanischen Autors Koushun Takami aus dem Jahr 1999. Im Buch wird eine Schulklasse auf einer Insel ausgesetzt und muss dort überleben. Es darf jedoch nur eine Person übrigbleiben. Auch die erfolgreiche Buchreihe Die Tribute von Panem arbeitet mit einem ähnlichen Konzept.

Als im März 2017 das Spiel PUBG: Battlegrounds veröffentlicht wurde, raste dieses sofort an die Spitze der Steam-Charts. Bald folgten andere Entwickler und versuchten das Genre neu zu erfinden. Fortnite, Paladins und Minecraft-Mods schrieben Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.

Das Spielprinzip folgt dabei den Romanvorlagen: 100 Spielende werden in eine Welt losgelassen und kämpfen darum, als letzte übrig zu bleiben. Sie starten ohne Ausrüstung und müssen wichtige Ressourcen in der Spielwelt finden, um erfolgreich zu sein und sich durchzusetzen. Das Spielfeld wird dabei stetig kleiner, was dazu führt, dass Spielende sich zwangsläufig begegnen und besiegen müssen. Dabei geht es oft hitzig zu, wie wir in diesem Artikel bereits beschrieben haben.

Sportspiele

Ein weiteres Genre, das nicht mehr wegzudenken ist, sind Sportspiele. Fifa begeistert seit mittlerweile fast 30 Jahren Spielende aller Altersklassen.

Auch Rennspiele wie Formel 1, Dirt und Forza begeistern mit rasantem Spielerlebnis und realitätsnaher Grafik. Wie in anderen Sportarten ist der vorrangige Reiz hierbei, sich mit anderen zu messen. Traditionelle Sportvereine haben mittlerweile eSport-Teams gegründet, welche sich auch in Sportspielen messen und Turniere bestreiten.

Was Eltern beachten sollten

Die populären Spielgenres durchleben einen steten Wandel., Einen guten Überblick über aktuelle Genres bietet das Lexikon der USK.

Egal welches Genre gespielt wird, es steht immer der Spaß im Vordergrund. Ihr Kind braucht den Ausgleich zum stressigen Schul- oder Ausbildungsalltag und nutzt das Zocken zum Entspannen und zur Unterhaltung. Computerspiele bieten eine gute Möglichkeit, etwas mit Freundinnen und Freunden zu unternehmen, auch wenn sie weiter entfernt wohnen.

Bleiben Sie interessiert und informieren Sie sich über Altersfreigaben und geeignete Games für Ihr Kind. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind spielt zu viel, sprechen Sie offen darüber und versuchen Sie, gemeinsam Regeln zu vereinbaren.

Der Streamingdienst Paramount+ 

Star Trek, Top Gun, Paw Patrol – der Streamingdienst Paramount+ bietet eine Vielzahl an Filmen und Serien diverser Genres für Erwachsene und Kinder. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf den Dienst und stellen dessen wichtigste Einstellungen für Kinder vor. 

Kurz gefasst: 

  • Videostreaming-Angebot für die ganze Familie 
  • Seit Dezember 2022 in Deutschland verfügbar 
  • Flexibles Monatsabo 7,99 €, Jahresabo 79,90 € (kostenfrei im Amazon-Prime- und Sky-Cinema-Abo) 
  • zertifizierte Jugendschutzfunktionen nach deutschem Recht
  • Werbefrei 

Was kann Paramount+? 

Der Streamingdienst der US-Mediengruppe Paramount hat eine Auswahl an Filmen und Serien zu bieten. Mit dabei Blockbuster wie The Lost City oder La La Land, exklusive Serien wie Star Trek: Strange New Worlds oder Yellowstone und Live-Sportveranstaltungen wie Spiele der NFL oder UEFA Champions League

Die Plattform ist in einer eigenen Kategorie für Kinderprogramme unterteilt und bietet eine große Auswahl an Zeichentrickserien, Kinderfilmen und Live-Action-Programmen wie sämtliche Staffeln von Paw Patrol, SpongeBob Schwammkopf und Spotlight. Darüber hinaus gibt es auch Originalinhalte, die speziell für Kinder produziert wurden, wie Kamp Koral. 

Der Preis für den Streamingdienst liegt unter dem der Konkurrenz. Der Katalog ist im Vergleich zu Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und Co. noch relativ dünn, aber gewiss umfangreich genug und wächst wöchentlich weiter. 

Was kann problematisch sein? 

Ohne Kindersicherung haben Minderjährige im Streamingdienst unbegrenzten Zugriff auf alle Inhalte – auch auf die, die nicht für ihr Alter und ihre Entwicklungsstufe geeignet sind, sie ängstigen oder überfordern können. Nutzen Sie daher die Möglichkeit, Profile mit einer PIN zu schützen und Kinderprofile einzurichten. 

Wie jeder Streamingdienst reizt auch Paramount+ ungemein mit der Option, stetig unbegrenzt weiterschauen zu können. Bei Serien wird automatisch eine Folge nach der nächsten abgespielt. Für Kinder und Jugendliche ist es mindestens so schwer wie für Erwachsene, hier eigenverantwortlich zu handeln. Machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam und gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Zusätzlich können Sie in den Kinderprofilen die Bildschirmzeit begrenzen. 

Wichtig zu beachten ist auch, dass Kinder nicht immer in der Lage sind, die Unterschiede zwischen Fiktion und Realität zu erkennen. Nehmen Sie sich daher Zeit, Ihr Kind zu begleiten und über Inhalte zu sprechen, die Ihr Kind auf Paramount+ sieht, und helfen ihm zu verstehen, was vor sich geht. 

Was meint der Anbieter? 

Paramount+ bietet die Möglichkeit, Profile mit einer PIN zu schützen und Kindersicherungseinstellungen vorzunehmen. Diese Einstellungen sind allerdings standardmäßig deaktiviert. Eltern müssen diese eigenständig tätigen. 

Grundlage für die Einstellungen sind Alterseinstufungen. Paramount macht keine Angaben dazu, nach welchen Kriterien die Freigaben erfolgen. 

Was sollten Eltern beachten? 

  • Altersfreigaben und -beschränkungen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind nur auf altersgerechte Inhalte zugreifen kann. Beachten Sie, dass die Altersfreigaben lediglich Empfehlungen sind. Sie entscheiden, welche Inhalte für Ihr Kind angemessen sind.  
  • Kinderprofil und Kindersicherung: Für einen vollständigen Schutz brauchen Sie ein Kinderprofil und eine Kindersicherung. Legen Sie also ein Kinderprofil an – zur Auswahl stehen die Altersstufen 0/6 oder 0/6/12. Je nach Einstellung werden Filme und Serien, die erst ab einem gewissen Alter freigegeben sind, in diesem Profil nicht angezeigt. Stellen Sie nun unbedingt sicher, dass Ihr Kind dieses Profil nicht einfach verlassen kann. Dazu müssen Sie die Kindersicherung aktivieren. Bitte verwenden Sie dort eine wirklich sichere PIN. Nur so können Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind nicht vom Kinderprofil aus im Erwachsenenbereich landen kann. 
  • Bildschirmzeit: Behalten Sie die Bildschirmzeit ihres Kindes im Auge. Legen Sie dafür am besten gemeinsam Medienregeln fest, so dass die Mediennutzung nur eine Aktivität von vielen Freizeitbeschäftigungen darstellt.  
  • Begleitung der Nutzung: Kleine Kinder nehmen Medien viel emotionaler wahr als Erwachsene. Manches können sie noch nicht verarbeiten oder verstehen. Begleiten Sie daher Ihr Kind, schauen Sie am besten gemeinsam, so dass sich Ihr Kind auch bei gruseligen Szenen nicht allein gelassen fühlt. Auch kann so aus dem gemeinsamen Erlebnis ein schönes Ritual entstehen.  

Playbrush Kids – Gamification beim Zähneputzen

Playbrush Kids ist eine smarte Schallzahnbürste mit interaktiver Spiele-App, die speziell für Kinder entwickelt wurde, um das Zähneputzen zu einem unterhaltsamen Erlebnis zu machen. Die App nutzt den Gamification-Ansatz, um das Zähneputzen zu einem Spiel zu machen, das Kinder gerne spielen. Wir erklären, was dahintersteckt.

Kurz gefasst:

  • smarte Schallzahnbürste mit interaktiver Spiele-App
  • Spielerische Aktivitäten, um zum Zähneputzen zu motivieren
  • Für Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren
  • Coach lehrt richtige Putzroutine
  • Putzauswertungen mit Belohnungssystem

Was kann Playbrush Kids?

Mit dieser App kann man Spiele spielen, Putzaktivitäten nachverfolgen und lernen, wie man richtig Zähne putzt. Dazu nutzt die App die Gamification-Technologie, ein Trend in der Technologiebranche, insbesondere im Gesundheitswesen. Die Idee ist, mit spielerischen Elementen wie Punkten, Belohnungen oder Wettbewerben Menschen dazu zu motivieren, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Playbrush Kids möchte gesunde Zahnputzgewohnheiten bei Kindern fördern, für eine gute Mundhygiene und langfristig eine bessere Zahngesundheit.

Die Zahnbürste der Kinder fungiert dabei als Game-Controller – entweder mit einem speziellen Zahnbürsten-Aufsatz (Playbrush Smart), der auf eine herkömmliche Handzahnbürste aufgesetzt wird, oder als elektrische Schallzahnbürste (Playbrush Smart Sonic). Diese sind mit Sensoren ausgestattet, die die Bewegungen der Zahnbürste erfassen und drahtlos an die App übertragen.

Die Kinder müssen beim Zähneputzen dann verschiedene Aufgaben erledigen, zum Beispiel gegen kleine Monster kämpfen oder Gegenstände einsammeln. Die App verfolgt den Fortschritt des Kindes und bietet Belohnungen für gute Leistungen. Sie erinnert auch daran, wie lange und wie oft Kinder ihre Zähne putzen sollten. Entwickelt wurde Playbrush Kids von Zahnärztinnen und Zahnärzten.

Was fasziniert Kinder daran?

Für Kinder kann Playbrush Kids sehr ansprechend sein, da es ihnen ermöglicht, das Zähneputzen als interaktives und unterhaltsames Spiel zu erleben. Sie können verschiedene Spiele spielen und Charaktere freischalten, was das Erlebnis noch interessanter macht. Die Kinder können beim Putzen selbst ihre Fortschritte verfolgen und sich stolz fühlen, wenn sie ihre Ziele erreichen. Die Gamification-Elemente wie Punkte und Belohnungen sorgen bei den meisten Kinder für zusätzliche Motivation.

Was kann problematisch sein?

  • Anreiz und Ablenkung: Kinder können zu sehr auf das Spielen fixiert sein und das eigentliche Zähneputzen vernachlässigen. Wenn sie nur darauf aus sind, die nächste Stufe im Spiel zu erreichen, könnte es sein, dass sie ihre Zähne nicht gründlich genug putzen oder wichtige Stellen auslassen.
  • Zähne überputzen: Wenn Kinder zu lange spielen, können Sie ihre Zähne überputzen. Während es wichtig ist, dass die Zähne gründlich geputzt werden, kann übermäßiges Putzen zu Schäden an den Zähnen führen, wie zum Abrieb des Zahnschmelzes.
  • Falschmeldungen: Die App hat hin und wieder technische Probleme. So meldet dann beispielsweise der Zahnputz-Coach dem Kind, dass es zu fest putzt, obwohl dies nicht der Fall ist.
  • Belohnungssystem: Das Belohnungssystem kann helfen, Kinder für eine bessere Zahngesundheit zu motivieren und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Allerdings besteht das Risiko, dass sie nur für Belohnungen putzen und sich anders verhalten, wenn diese wegfallen.
  • In-App-Käufe: Die App funktioniert zwar ohne jegliche Einkäufe, bietet aber Kostenfallen mit In-App-Käufen wie zusätzlichen Spielfiguren oder Accessoires, die Kinder auch unabsichtlich tätigen.
  • Privatsphäre: Die App sammelt persönliche Informationen über Ihr Kind, wie den Putzfortschritt oder für personalisierte Empfehlungen. Auch werden Daten übermittelt, wenn Eltern sich zum Beispiel Berichte über die Anzahl der Zahnputzminuten per E-Mail senden lassen. Auch der Gerätestandort und die IP-Adresse werden anonymisiert gesammelt.

Was meint der Anbieter?

Playbrush Ltd ist das Unternehmen hinter der App. Sie beschreiben diese als eine innovative Lösung, um Kindern zu helfen, ihre Zahngesundheit zu verbessern, indem sie das Zähneputzen als lustiges und unterhaltsames Erlebnis gestalten. Sie betonen, dass die App sicher und datenschutzkonform sei.

Was sollten Eltern beachten?

Spielen macht Spaß – und das soll es auch. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, dass es das Zähneputzen nicht vernachlässigt oder übertreibt. Ein gemeinsam festgelegtes Zeitlimit kann dabei helfen. Sollten Sie Bedenken haben, sprechen Sie bitte mit Ihrer Zahnärztin.

Das Belohnungssystem der App ist eher als Unterstützung zu betrachten. Ermutigen Sie Ihr Kind auch dazu, sich aus eigenem Antrieb um die Zahngesundheit zu kümmern. So kann es eine dauerhaft gesunde Gewohnheit entwickeln.

Die App sammelt Daten, allein schon, um Ihnen Berichte zur Verfügung stellen zu können. Machen Sie sich mit den Datenschutzrichtlinien vertraut, um informiert eine Entscheidung zu treffen bzw. konkrete Einstellungen zu tätigen. Behalten Sie dabei auch die möglichen In-App-Käufe im Blick. Dazu können Sie sich – je nach Alter – mit Ihrem Kind besprechen oder die Kaufoptionen in den Smartphone-Einstellungen einschränken.

Interagieren Sie mit Ihrem Kind – gemeinsam machen Mund-Musik, Putztechnik-Training und Mundgesundheitsquiz gleich noch mehr Spaß.

Lesen und Lernen mit Tiptoi

Auf langen Autofahrten, bei Zugreisen oder auch einfach gemütlich zuhause auf dem Sofa – das interaktive Lernsystem Tiptoi ist bei Kindern und Eltern beliebt. Wir erklären, welche vielfältigen Funktionen der Hörstift bietet.

Kurz gefasst

  • Vorlesestift mit Aufnahmefunktion
  • nutzbar in Kombination mit speziellen Büchern, Spielen und Puzzles
  • nur mit Ravensburger-Produkten kompatibel
  • für Kinder ab 2 Jahren
  • im Starterpaket für 70 Euro (ab 2 Jahre) oder  60 Euro (ab 3 Jahre)

Wofür kann man Tiptoi nutzen?

Der Tiptoi ist ein Vorlese- oder Hörstift. Tippt man mit dem Stift auf ein Bild oder einen Text in einem dafür vorgesehenen Buch, erklingen passende Geräusche, Sprache oder Musik. Geschichten, Spiele und Spielzeuge werden so zum Leben erweckt. Dafür muss man die entsprechenden Audio-Dateien vorab aus dem Internet herunterladen. Für die alte Generation des Hörstifts (für ab 3 Jahre) muss man den Stift dazu mit einem Computer verbinden. Bei der neuen Version des Hörstifts (für ab 2 Jahre) funktioniert das alles über die Ladestation mit WLAN-Verbindung; er ist völlig unabhängig vom elterlichen Computer.

Bei den Erlebnisebenen in den Büchern oder Puzzles wird in vier Kategorien unterschieden:

  • Wenn man auf das rote Augensymbol der Ebene Entdecken tippt, liest der Stift Texte vor, macht Geräusche, erläutert Bilder und vieles mehr.
  • Beim orangefarbenen Glühbirnensymbol der Ebene Wissen erfahren Kinder Spannendes über das jeweilige Buchthema. Per Zufallsprinzip werden immer wieder neue Inhalte abgerufen.
  • In der Ebene Erzählen, die mit einem blauen Sprechblasensymbol gekennzeichnet ist, lauschen die Kinder gespannt kleinen Geschichten, die die Fantasie anregen und das Spielerlebnis vertiefen sollen.
  • Und schließlich kann man auf das grüne Würfelsymbol der Ebene Spielen tippen, deren Inhalte das Gelernte spielerisch und auf interaktive Weise vertiefen.

Der Vorlesestift kann nicht nur in Kombination mit Büchern, sondern auch mit Spielen, einem Globus oder Puzzles benutzt werden. Er wird für Kinder ab 2 Jahren empfohlen. Es werden Produkte für verschiedene Altersklassen angeboten.

Die früheren Geräte (seit 2018) für Kinder ab drei Jahren verfügen über ein integriertes Mikrofon, sodass die Kinder eigene Geräusche und Sprache aufnehmen können. Das neuere Gerät (ab 2022) für Kinder ab zwei Jahren besitzt kein Mikrofon und damit keine Aufnahmefunktion.

Was fasziniert Kinder daran?

Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Hörstifts bieten eine interaktive und ansprechende Art des Lernens. Das ermutigt die Kinder dazu , aktiv zu werden und ihre Neugier zu fördern. Durch das Spielen mit Tiptoi-Büchern und -Spielzeugen können Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten verbessern und ihre sprachlichen, mathematischen und sozialen Fähigkeiten weiterentwickeln.

Auch ermöglicht der Hörstift Kindern, die Welt um sie herum auf eine neue Art und Weise zu entdecken. Sie können in eine Vielzahl von Themen eintauchen und mehr über Geschichte, Wissenschaft oder Geografie lernen. Es wird beispielsweise nicht nur erklärt, wie der Schrei einer Eule klingt, sondern Sie können sich diesen auch anhören. Sogar mehrfach. Die Funktionsweise des Stiftes ist einfach und seine Anwendung den motorischen Fähigkeiten eines Kindes im Alter ab etwa 2 Jahren angepasst.

Die Produkte speziell für Kinder ab 2 Jahren sind in der Regel einfacher gestaltet. Sie haben größere und buntere Bilder sowie weniger Text und komplexere interaktive Funktionen. Sie zielen darauf ab, die Sinne und die Neugier der jüngeren Kinder zu stimulieren und ihre Feinmotorik zu fördern.

Die Produkte ab 4 Jahren sind in der Regel komplexer und anspruchsvoller in Bezug auf die interaktiven Funktionen und das Lernmaterial. Sie sind oft mit mehr Text und anspruchsvolleren Inhalten gestaltet, um den Kindern ein tieferes Verständnis von Themen wie Geschichte, Wissenschaft oder Mathematik zu vermitteln.

Was meint der Anbieter?

Laut Ravensburger begeistert und motiviert Tiptoi zum Spielen und Lernen! Es ist ein innovatives Lern- und Kreativsystem, mit dem Kinder die Welt spielerisch entdecken. Seine kindgerechte Gestaltung und die qualitativ hochwertigen Inhalte sowie die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten werden hier besonders hervorgehoben.

Mit der Create-Aufnahmefunktion verspricht der Anbieter eine Förderung der Sprachkompetenz und des Selbstvertrauens Ihres Kindes.

Was sollten Eltern beachten?

Der Hörstift ist nur mit den entsprechenden Ravensburger-Produkten kompatibel. Die Kosten für den Stift und dazu passender Bücher sind daher nicht zu unterschätzen. Der Stift allein kostet bereits etwa 39 Euro. Allerdings kann man aus einer Vielzahl von Produkten in unterschiedlichen Preisklassen auswählen, die auch immer eine schöne Geschenkidee sind.

Bei der älteren Version des Stiftes (für ab 3 Jahren) können Audio-Inhalte nur mit dem Tiptoi-Manager, einem Computerprogramm von Ravensburger, auf das Gerät geladen werden. Computer und Internetzugang sind dafür also Voraussetzung. Die Aufnahmefunktion ist nicht mit allen Tiptoi-Produkten, sondern nur mit Create-Produkten nutzbar.

Mehr dazu, was bei der Verwendung von Vorlesestiften in der Familie bedacht werden sollte, erfahren Sie in unserem allgemeinen Beitrag dazu.

Beliebte Spiele: Roblox

Aus Bausteinen eigene Welten bauen, in fantasievolle Rollen schlüpfen und spannende Missionen erfüllen – die Onlinespiele-Plattform Roblox ist bei Kindern und Jugendlichen aktuell sehr beliebt.

Kurz gefasst

  • USK-Altersempfehlung ab 12 Jahren
  • Nutzende können eigene Spiele erstellen und die Spiele anderer Spielerinnen und Spieler nutzen
  • mit Windows, Mac, iOS, Android, Amazon-Geräten und Xbox spielbar
  • größtenteils kostenlos
  • In-App-Käufe

Was ist Roblox?

Die beiden Wörter Robots (dt.: Roboter) und Blocks (dt.: Blöcke) ergeben zusammen den Namen der Spieleplattform Roblox. Hier lassen sich virtuelle Welten im Lego-Stil erschaffen und spielen, was vor allem Kinder und Jugendliche begeistert, die 14 Jahre alt und jünger sind. Roblox ist eine Mischung aus Spielewelt und sozialem Netzwerk und erinnert an Minecraft.

Nach der Registrierung auf roblox.com erhalten die Spielenden eine vorgefertigte Spielfigur (Avatar), die sie nach Belieben anpassen können. Kleidung oder eine andere Frisur sind kostenlos. Einige Extra-Accessoires kosten Geld in Form der eigenen Währung Robux. Funktionen wie das Erstellen von Spielen sowie das Spielen selbst sind frei verfügbar.

Was fasziniert Kinder und Jugendliche daran?

Viele Kinder lieben das Spiel, weil sie ganz einfach selbst Spiele entwickeln können. Registrierte Nutzende können mit dem Bau-Tool “Roblox-Studio” ihre eigenen Spiele erstellen und sie mit anderen teilen. Es lassen sich einfache Bauwerke, aber auch komplexe Erlebniswelten wie Städte und Freizeitparks gestalten. In der Community von Roblox können sich Kinder und Jugendlichen miteinander kreativ austoben und chatten.

Roblox ist als Plattform für junge Spieleentwicklerinnen und Spieleentwickler bekannt und lockt damit, mit den eigenen Spielen Geld zu verdienen: Erstellt Ihr Kind ein Spiel, das bei den anderen gut ankommt, so dass diese Geld dafür investieren, erhält auch Ihr Kind als Entwickler oder Entwicklerin mit etwas Glück einen Teil davon.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Da man über Roblox mit anderen Kontakt aufnehmen kann, bestehen Risiken wie z. B. Cybermobbing, Cybergrooming und Hate Speech. Roblox wird immer wieder vorgeworfen, sowohl die Inhalte als auch die Kommunikation der Nutzenden untereinander nicht ausreichend zu moderieren und nicht konsequent genug gegenüber Verstößen der Community-Richtlinien vorzugehen.

Es kann verlockend für Kinder sein, echtes Geld in eine Fantasiewährung zu investieren oder eine kostenpflichtige Mitgliedschaft abzuschließen, um mehr Möglichkeiten im Spiel zu haben. Beim Tausch von Objekten durch Spielende untereinander, kann es zu Betrug kommen, da nicht alle Mitspielenden echte Robux anbieten. Wer darauf hofft, mit dem Entwickeln von eigenen Spielen auf Roblox viel Geld zu verdienen, wird enttäuscht. Roblox steht in der Kritik, junge Spieleentwicklerinnen und Spieleentwickler auszunutzen und den Großteil der Gewinne selbst einzubehalten.

Stiftung Warentest nahm das Spiel 2019 unter die Lupe und bewertete es mit “Inakzeptabel“. Nicht alle Inhalte seien kindgerecht, in der riesigen Spieleauswahl gäbe es beispielsweise auch Shooter, die für Kinder nicht geeignet seien. Beim Datenschutz erhielt Roblox ebenfalls Abzüge.

Das sagt der Anbieter

Der Anbieter betont auf seiner Plattform, Sicherheit und Datenschutz sehr ernst zu nehmen. Es gibt ein Meldesystem für unangemessene Chatnachrichten und einen Chatfilter. Nach der Registrierung wird bei Nutzenden unter 13 Jahren automatisch ein Konto im „Datenschutzmodus“ erstellt. Jüngere Kinder haben dann z. B. keinen Zugriff auf die Plug-Ins der sozialen Medien oder einige Benachrichtigungsmeldungen. Manche Spiele sind außerdem erst ab einem bestimmten Alter freigegeben. Moderatorinnen und Moderatoren prüfen, ob hochgeladenes Bild- und Videomaterial den Ansprüchen zu kindgerechten Inhalten genügt. Unangemessene Inhalte werden aktiv gefiltert und gelöscht. All das setzt jedoch voraus, dass die Altersangabe der Spielerinnen und Spieler bei der Anmeldung sicher geprüft wird.

Über die die Webseite „Handbuch für Eltern“ können Sie sich informieren. Roblox bietet verschiedene Sicherheitsfunktionen an, mit denen Sie das Spiel Ihres Kindes besser im Blick haben können.

Das sollten Eltern beachten

Nehmen Sie die Registrierung und die Erstellung eines Profils gemeinsam mit Ihrem Kind vor und entdecken Sie zusammen die Roblox-Spielewelt. Setzen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Kind zusammen, um über seine Spielerlebnisse zu sprechen. Lassen Sie sich zeigen, was Ihr Kind anschaut und spielt und fragen Sie nach, warum es bestimmte Spiele mag und mit wem es Kontakt hat. 

Stellen Sie das Konto so ein, dass Ihrem Kind nur altersgerechte Spiele angezeigt werden. Verwenden Sie eine Eltern-PIN, sodass nur Sie die Einstellungen ändern können. Weisen Sie Ihr Kind darauf hin, über die Plattform keine privaten Daten weiterzugeben. Klären Sie Ihr Kind über Kommunikationsrisiken im Netz auf und ermuntern Sie es, verdächtige oder unangenehme Kontakte zu blockieren und zu melden. Chat-Möglichkeiten lassen sich einschränken oder sogar deaktivieren und die Sichtbarkeit des Alters ausschalten. Alle wichtigen Schritte zur Kindersicherung bei Roblox finden Sie auch auf medien-kindersicher.de.

Altersfreigaben bei Videospielen

Das Angebot an Videospielen ist mittlerweile riesig, man kann daher schnell den Überblick verlieren zwischen beispielsweise Abenteuer- oder Actionspielen, Lern- und Strategiespielen, Simulationen oder Rollenspielen. Als Eltern haben Sie vielleicht ein ungutes Gefühl, Ihrem Kind Videospiele zu erlauben. Schließlich hört man immer wieder, dass sie süchtig machen können oder andere negative Auswirkungen haben. Digitale Spiele können aber auch wichtige Funktionen erfüllen. Wie meist bei der Mediennutzung gilt auch hier: Das Maß und die Auswahl der Inhalte sind entscheidend für einen verantwortungsvollen Umgang. Altersfreigaben bieten eine erste Hilfe.

Welches Spiel ist für welches Alter geeignet?

Weltweit gibt es in Deutschland die verbindlichsten gesetzlichen Regeln für die Prüfung und den Verkauf von Videospielen. Der Jugendschutz spielt hierbei eine große Rolle. Denn wie bei den meisten Unterhaltungsangeboten sollten Eltern auch bei Videospielen darauf achten, dass das Produkt für das jeweilige Alter des Kindes unbedenklich ist. Orientierung geben die Alterskennzeichnungen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, kurz USK.

Für Sie als Eltern ist es wichtig zu wissen, dass die USK-Angaben nicht darüber informieren, ob ein Spiel für Kinder schon beherrschbar oder verständlich ist. Sie stellen auch keine pädagogischen Empfehlungen dar. Die USK-Alterskennzeichen geben Auskunft darüber, ob das Spiel aus Sicht des Jugendschutzes unbedenklich ist, also keine beeinträchtigenden Inhalte für das jeweilige Alter aufweist.

Diese USK-Kennzeichen finden sich auf jeder Spieleverpackung, jedem Datenträger und in der Regel bei jedem seriösen Online-Shop. Folgende Alterseinstufungen gibt es:

  • USK 0 (Freigegeben ohne Altersbeschränkung): Hierunter fallen familienfreundliche Spiele ohne jegliches Beeinträchtigungspotential. Sie können sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen richten.
  • USK 6 (Freigegeben ab 6 Jahren): Hierbei handelt es sich vor allem um familienfreundliche Spiele, die schon spannender und wettkampfbetonter ausfallen und für Vorschulkinder problematisch und beängstigend sein können.
  • USK 12 (Freigegeben ab 12 Jahren): Spiele dieser Art sind deutlich kampfbetonter. Gerade jüngere Kinder können hier verstörende, beängstigende und gruselige Momente erleben durch Gewalt, Schockmomente oder sexuelle Inhalte. Durch den fiktiven Kontext sind jedoch Distanzierungsmöglichkeiten vorhanden.
  • USK 16 (Freigegeben ab 16 Jahren): Bei Spielen ab 16 Jahren können Gewalthandlungen bereits stärker im Vordergrund stehen, weshalb sie eindeutig nicht mehr für Kinder geeignet sind. Kämpfe und gewalttätige Auseinandersetzungen bleiben dabei allerdings stets durch die Handlung oder Story gerahmt. Auch Inhalte mit sexuellem oder erotischem Fokus zählen zu dieser Alterskategorie.
  • USK 18 (keine Jugendfreigabe): Diese Spiele sind ausschließlich für Erwachsene, da sie nahezu ausschließlich in einer düsteren und bedrohlichen Atmosphäre deutliche, realistische und sehr brutale Gewaltdarstellungen beinhalten. Auch kann es zu unreflektierten Darstellungen von Drogenkonsum kommen, wie in Ego-Shootern oder Open-World-Games.

Seit Januar 2023 werden neben den Altersfreigaben zusätzliche Hinweise angegeben. Diese finden Sie auf der Rückseite der Spieleverpackungen und in der USK-Titeldatenbank. Die Hinweise informieren über die Gründe, die zur Alterseinstufung geführt haben (wie „Gewalt“, „Handlungsdruck“ oder „Drogen“). Und sie geben an, welche möglichen Aspekte der Nutzung Sie beachten sollten (wie „In-Game-Käufe“ oder Chats“). Hier werden die einzelnen Hinweise genauer erklärt.

Weitere Altersfreigaben

Für Europa gibt es noch die Alterskennzeichnung von PEGI (Pan European Games Information) mit den Altersstufen 3, 7, 12, 16 und 18 Jahre. Zusätzliche Symbole geben Hinweise darauf, ob bestimmte Spiele angsteinflößende, gewalthaltige oder sexuelle Inhalte thematisieren und ähnliches. Mehr dazu finden Sie beim Spieleratgeber NRW.

IARC steht für „International Age Rating Coalition“ und ist ein weltweites System zur Alterskennzeichnung von Online-Spielen und Apps. Da die immer mehr Bedeutung haben und das Internet keine Ländergrenzen kennt, haben sich die für Alterskennzeichnungen zuständigen Einrichtungen aus verschiedenen Ländern zusammengeschlossen und dieses System zur Alterskennzeichnung entwickelt. Dieser umfasst einen Fragebogen, mit dessen Hilfe Spieleentwickler von Online-Games und Spiele-Apps die Inhalte ihrer Produkte selbstständig einstufen können. Diese Angaben führen in jedem Land zu einem Kennzeichen, das den dort geltenden Jugendschutz-Regeln entspricht.  In Deutschland macht das die USK. Daher finden Sie die Hinweise der USK auf vielen Online-Plattformen, die dieses System nutzen, wie Google Play Store, Nintendo eShop, Microsoft Store, PlayStation Store, Xbox Store und Meta Quest Store. Sie sollten sich aber nicht allein darauf verlassen, da die USK die Selbsteinschätzungen der Spieleentwickler nur stichprobenartig oder auf Beschwerde hin überprüft. Nutzen Sie zusätzlich Spielebeurteilungen von pädagogischen Plattformen, wie www.spielbar.de oder den Spielerratgeber NRW.

Was Eltern beachten sollten

Beobachten Sie Ihr Kind, wie es mit den Inhalten umgeht. Es gibt Kinder, die Inhalte noch nicht gut verstehen, obwohl sie laut Altersempfehlung schon geeignet sind. Das ist nicht schlimm, jedes Kind ist anders und entwickelt sich unterschiedlich. Schauen Sie einfach, ob andere Angebote geeigneter sind.

Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender 

Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender bieten auch für Kinder ein breites Angebot an Unterhaltung und Bildung. Eltern finden zahlreich Programme und Serien, die speziell für Kinder produziert wurden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf diese Mediatheken, was sie für Kinder zu bieten haben und was Eltern beachten sollten. 

Kurz gefasst 

  • Bildungs- und Unterhaltungsprogramm 
  • Kindgerecht aufbereitet 
  • Jederzeit und überall verfügbar 
  • Kostenfrei 
  • Werbefrei 

Das Angebot 

Die ARD-Mediathek für Kinder bietet Eltern ein breites Angebot an kindgerechten Inhalten wie „Die Sendung mit der Maus“, „Bibi und Tina“ und „Wissen macht Ah!“. Sie sind in der Regel für Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren geeignet und bieten eine gute Möglichkeit, Kinder spielerisch an Themen wie Natur, Technik und Umwelt heranzuführen. „Die Sendung mit dem Elefanten“ ist ein beliebtes Format für jüngere Kinder. Die Mediathek hat ein umfangreiches Angebot an Nachrichtensendungen speziell für junge Zuschauerinnen und Zuschauer. Kinder können dort aktuelle Ereignisse in kindgerechter Form verfolgen und sich über das Weltgeschehen informieren.  

ZDFtivi ist das Kinder- und Jugendprogramm des ZDF mit Serien, Filmen, Märchen, Wissen, Dokumentationen und Unterhaltung für Kinder, wie „Bibi Blocksberg“, „Das Dschungelbuch“ und „JoNaLu“. Das Programm ist hauptsächlich für Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren gedacht. Speziell für ältere Kinder und Jugendliche gibt es z. B. „Die Pfefferkörner“ und „Schloss Einstein“ oder Lernprogramme wie „PUR+“. In der Mediathek gibt es zusätzlich ein umfangreiches Angebot an interaktiven Spielen und Lern-Apps, die Kindern spielerisch Wissen vermitteln. Das ZDFchen bietet Videos für Medienanfängerinnen und Vorschulkinder bis sechs Jahre, wie „Zigby, das Zebra“ und „Lieselotte“. 

KiKA ist ein gemeinsamer Sender von ARD und ZDF und richtet sich an Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren. In der KIKA-Mediathek gibt es eine große Auswahl an kinder- und jugendgerechten Inhalten wie Kinderfilme, Serien, Dokumentationen und Reportagen. Auch bietet sie Inhalte wie interaktive Spiele, Bastel- und Kochanleitungen sowie Hintergrundinformationen zu Sendungen. Die Online-Plattform ist nicht nur ein Angebot für Kinder, sondern auch für Eltern, Pädagoginnen und Lehrkräfte mit wertvollem Begleitmaterial zu den Sendungen, Informationen zum Umgang mit Medien und Spielideen. 

Die funk-Mediathek ist ein gemeinschaftliches Angebot der ARD und des ZDF mit Inhalten für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 29 Jahren. Sie bietet eine große Auswahl an Videos, Reportagen und Webserien zu Themen wie Politik, Gesellschaft, Popkultur und Wissenschaft. 

Auch die Regionalprogramme wie BR Kinder, MDR Kinder und SWR Kindernetz bieten online Kinderprogramm: Zum Beispiel bietet kinder.WDR.de Sendungen wie „Die Sendung mit dem Elefanten“ und „Die Sendung mit der Maus“. 

Alle Mediatheken bieten die Möglichkeit, Sendungen herunterzuladen und offline anzuschauen. Auch bieten die öffentlich-rechtlichen Sender Apps mit weiteren Angeboten für Kinder an, wie die ZDFtivi-App oder der KIKA-Player. Apps werden in diesem Artikel aber nicht besprochen. 

Was problematisch sein kann 

Alle Videos in den Mediatheken für Kinder sind für sie geeignet. Es gibt keine Werbung oder Kaufaufforderungen. Allerdings können Kinder von dort aus in den Erwachsenenbereich der Mediatheken gelangen, auch wenn beim Verlassen des Kinderbereichs eine Warntafel erscheint. Im Erwachsenenbereich gibt es Inhalte, die nicht für Kinder geeignet sind. Zudem können Kinder von den Mediatheken aus auch auf externe Seiten im Internet oder auf andere Mediatheken auf dem Smart TV gelangen. Sie sollten deshalb Kinder unter zwölf Jahren nicht ohne Aufsicht surfen lassen.  

Inhalte, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind, lassen sich in allen Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender erst am Abend (nach 20 oder 22 Uhr) abrufen.  

Was Eltern außerdem beachten sollten 

Achten Sie auf ein gesundes Maß an Bildschirmzeit. Die kann je nach Kind unterschiedlich ausfallen. Lassen Sie vor allem jüngere Kinder nicht unkontrolliert fernsehen und achten Sie auf Altersempfehlungen und -freigaben. Schauen Sie möglichst gemeinsam, so dass Sie Fragen beantworten können und mitbekommen, wenn Ihr Kind Angst bekommt. Legen Sie gemeinsam Regel für die Nutzung fest und wählen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind aus, welche Programme angesehen werden.

Lasst uns spielen! – Faszination Let’s Play-Videos

Es ist ein neues Computerspiel auf dem Markt! Aber lohnt es sich, das zu kaufen? Macht es Spaß? Wie genau sieht es aus und welche Tricks gibt es für das Spiel? Solche Fragen stellt sich vielleicht auch Ihr Kind, wenn es von einem neuen Game hört. Auf der Suche nach Antworten schaut es sich erstmal ein „Let’sPlay“ bei YouTube oder Twitch an. Aber was ist das überhaupt?

Übersetzt heißt Let’s Play „Lasst uns spielen!“. In diesen Videos zeigen Spielerinnen und Spieler, wie sie ein Videospiel an- oder sogar komplett durchzocken. Dabei filmen sie gleichzeitig sich selbst und ihren Bildschirm. Zuschauende bekommen einen Einblick ins Spiel und hören die Kommentare der Spielenden. Let’s Plays werden entweder vorher aufgezeichnet und auf eine Videoplattform hochgeladen oder als Livestream gesendet.

Warum sind Let’s Plays für Jugendliche so spannend?

Zum einen finden Kinder und Jugendliche es spannend, sich ein Spiel mal aus einer anderen Perspektive anzusehen und möchten mehr darüber lernen.
Wie auch bei anderen YouTube-Stars geht es zum anderen um die Nähe zu den Let’s Playerinnen und Let’s Playern. Zuschauerinnen und Zuschauer können mitfiebern und die persönlichen Reaktionen der Spielenden erleben. Durch die Kommentarfunktion bei YouTube können Fans mitdiskutieren und fühlen sich dadurch noch mehr involviert. Viele aktive Let’sPlayerinnen und Let’s Player veröffentlichen regelmäßig ihre Videos, was einer Daily Soap ähnelt, die die jungen Zuschauenden besonders in den Bann zieht. Viele der sogenannten Streamerinnen und Streamer gehen auf die Kommentare ihres Publikums ein und erzählen oft mehr von sich selbst als nur über das Spiel. Erfolgreiche YouTuberinnen oder YouTuber, die Let’sPlays streamen, sind meist sehr individuell. Eine humorvolle Moderation und comedyhafte Inhalte machen ihre Videos besonders unterhaltsam.

Nicht nur auf der weltweit größten Let’s Play-Plattform YouTube können diese Gamingvideos angesehen werden. Auch Twitch wird dafür genutzt. Hier können Fans sogar direkt in einem Chat schreiben und so noch persönlicher kommunizieren.

Worauf sollen Sie als Eltern achten?

Besonders beliebt sind diese Videos bei Jugendlichen ab 13 Jahren, aber schon Kinder ab ca. 10 Jahren fangen an, sich für solche Videos zu begeistern. In Let’sPlays werden Spiele aus jedem Genre und mit jeder Altersfreigabe (USK) gespielt. So können auch Jüngere verleitet werden, Spielinhalte zu sehen, die eigentlich erst für Jugendliche ab 16 oder sogar ab 18 Jahren freigegeben sind. Viele Let’s Playerinnen und Let’s Player zeigen in ihren Videos auch die von ihnen selbst als besonders spannend empfundenen Momente, die mitunter sehr gewaltvoll, grausam oder sexistisch sein können.

Professionelle Let’sPlayerinnen und Let’s Player investieren sehr viel Zeit in die Games. Sie arbeiten manchmal mit den Spieleherstellern direkt zusammen und es kann zu gezieltem Product-Placement kommen – auch wenn nicht gesondert auf eine gesponserte Verbindung hingedeutet wird. Durch Abonnements auf Twitch oder Spendenaufrufe auf YouTube werden Zuschauende dazu gebracht, Geld für Ihre Lieblingsstars auszugeben. So kommentieren manche Streamerinnen und Streamer live, wenn eine Person etwas gespendet hat.

Der erste und sicherste Tipp ist hier, dass Sie sich die Let’sPlays zusammen mit Ihrem Kind anschauen. Sprechen Sie darüber, was Ihren Sohn oder Ihre Tochter daran fasziniert, aber auch was es bei Let‘s Plays zu beachten gibt und was problematisch sein kann. Machen Sie Ihr Kind auf Kommunikationsrisiken im Netz aufmerksam, klären Sie es über die Geschäftsmodelle von Influencerinnen und Influencern auf und informieren Sie sich über die Alterseinstufungen der Lieblingsspiele Ihres Kindes. Let’s Plays können Jugendliche animieren, selbst zum YouTuber oder zur YouTuberin zu werden und das eigene Hobby Gaming in Let’s Plays-Videos zu zeigen. Was Sie tun können, wenn Ihr Kind professionell auf YouTube agieren möchte, erklären wir in diesem Artikel.

Nichtsdestotrotz…

Let’sPlays sind sehr beliebt und das hat auch seinen Grund! Es kann unglaublich viel Spaß machen, seinen Idolen zuzuschauen, wie sie ein neues Spiel anspielen und Aufgaben humorvoll meistern – oder eben auch nicht! Denn die Spielerinnen und Spieler sind eben auch nur junge Menschen, eventuell sogar im gleichen Alter wie die Zuschauenden selbst und das macht es eben gerade so faszinierend.

Faszination Gaming – Was macht Spaß am Zocken? 

Die Leidenschaft für Videospiele ist für viele Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, unverkennbar. Ob auf einer Konsole, einem PC oder einem Smartphone – Videospiele bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich zu unterhalten, neue Erfahrungen zu sammeln und Fähigkeiten zu verbessern. Aber was genau macht den Reiz des Zockens aus? 

In Spielwelten eintauchen 

Einer der wichtigsten Ressourcen von Videospielen ist die Möglichkeit, in andere Welten einzutauchen und sich in verschiedene Charaktere zu versetzen. Die Spielerinnen und Spieler regen ihre Kreativität und Vorstellungskraft an. Sie erleben Abenteuer, treffen Entscheidungen und lösen Probleme außerhalb der begrenzten Möglichkeiten unserer realen Welt. 

Für Nicht-Spielende ist es mitunter gar nicht so leicht, sich da hineinzufühlen. Sprechen Sie offen mit ihrem Kind über seine gemachten Erfahrungen und versuchen Sie diese nachvollziehen zu können. Setzen Sie sich neben Ihr Kind, wenn es spielt und beobachten, was es spielt und wie es spielt. Lassen Sie sich das Spiel erklären und spielen Sie gemeinsam. Wenn Ihr Kind das Gefühl bekommt, Sie als Elternteil interessieren sich wirklich für das, was es dort tut, spricht Ihr Kind offener darüber. 

Sich mit anderen messen 

Viele Games sind auf Wettbewerb ausgelegt, was viele Spielende reizt. Ob gegen andere Spielerinnen und Spieler oder gegen die KI (Künstliche Intelligenz) des Spiels – Kinder und Jugendliche können ihre Fähigkeiten mit anderen messen und sich so beweisen. Das gibt ein gutes Gefühl von Zufriedenheit und Stolz, besonders wenn sie dabei erfolgreich sind. 

Ihr Kind erzählt stolz von einem virtuellen Sieg? Reden Sie die Errungenschaften nicht klein. Für Kinder und Jugendliche sind sie genauso wichtig und relevant wie das Gewinnen eines Fußballspiels oder das Erstellen eines Kunstwerks. Zeigen Sie Ihrem Kind Anerkennung. Beachten Sie: Games sind so gemacht, dass Spielende immer weiterspielen wollen und das nächste Level oder den nächsten Sieg schaffen möchten. Vereinbaren Sie Regeln, wann mit dem Zocken Schluss ist.  

Abschalten und in den Flow kommen 

Ein weiterer Faktor, der den Reiz des Spielens ausmacht, ist die Fähigkeit, Stress abzubauen und zu entspannen. Viele Menschen nutzen Videospiele als Ausgleich zu ihrem hektischen Alltag. Sich auf etwas anderes zu konzentrieren kann helfen, um eine Pause von den Herausforderungen des täglichen Lebens zu machen.  

Beim Gaming kommen viele Spielende in einen „Flow“ (Englisch für „fließen“). Mit „Flow“ meint die Psychologie einen Zustand, der Leichtigkeit beschreibt, bei dem Menschen in ihrem Tun voll aufgehen und alles um sich herum vergessen. Die Belohnungssysteme in Videospielen sind darauf ausgelegt, gerade dieses „Flow-Erlebnis“ aktiv zu fördern und auszubauen. 

Seien Sie sich bewusst, dass Ihr Kind manchmal im „Flow“ ist und es nicht zwangsläufig böse Absicht ist, wenn es auch nach mehrfacher Aufforderung nicht zum Essen kommt. Bei allem Verständnis ist es trotzdem wichtig, Grenzen zu setzen. 

Freundschaften pflegen und sich austauschen 

Online-Spiele sind zu einem Medium geworden, das Kinder und Jugendliche nutzen, um ihre Freundinnen und Freunde zu treffen und sich über ihre Interessen auszutauschen. Dabei ist die Art des Kontakts zwar rein virtuell, die wichtigen Sozialisierungsprozesse für Ihr Kind entstehen aber trotzdem. Besonders Kinder und Jugendliche aus ländlichen Regionen haben in Games die Chance, ihren Freundeskreis „zu treffen“ auch wenn sie weit weg wohnen.  

Ihr Kind kommuniziert in Gaming-Chats und nutzt digitale Tools wie Discord, um sich auszutauschen? Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Plattform-Regeln. Machen Sie Ihrem Kind Kommunikationsrisiken wie Cybergrooming bewusst und schaffen Sie eine vertrauensvolle Gesprächsbasis, damit Ihr Kind bei Problemen jederzeit auf Sie zukommen kann. 

Neues lernen und Kompetenzen erweitern 

Videospiele können auch ein wertvolles Lerninstrument sein. Viele Spiele wie Minecraft erfordern das Anwenden von mathematischen und logischen Fähigkeiten. Auch das Lernen neuer Sprachen und Kulturen kann durch Spiele erleichtert werden, wie beim englischsprachigen Among Us. Manche Spiele fördern auch die Entwicklung kritischen Denkens und Entscheidungsfindung. 

Diese Lernerfahrungen sind ein wichtiger Bestandteil der heutigen Zeit. Unser Alltag ist geprägt von Sozialen Netzwerken, Computertechnik, Smartphones, Kryptowährungen und vielem mehr. Um da mithalten zu können, ist es wichtig, eine schnelle Auffassungsgabe zu trainieren, das grundsätzliche technische Verständnis zu schulen und vor allem logische Problemlösungsfähigkeiten auszubauen. Das alles macht Ihr Kind automatisch und begeistert durch das Spielen von Computerspielen. 

Was Eltern leidenschaftlicher Gamerinnen und Gamer beachten sollten 

Bleiben Sie über das Hobby Ihres Kindes informiert, wählen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Games nach Interesse und Entwicklungsstand aus und achten Sie auf die Altersbeschränkungen von Videospielen. Das Wichtigste für Kinder und Jugendliche beim Spielen ist, neben allen genannten Punkten, dass es Spaß macht. Nicht alles im Leben von Kindern und Jugendlichen muss ein Ziel verfolgen, oder wie schon der Duden dazu schreibt: „[Spielen ist] sich zum Vergnügen, Zeitvertreib und allein aus Freude an der Sache selbst auf irgendeine Weise betätigen, mit etwas beschäftigen“. 

Amazon Prime Video

Für viele ist der Online-Versandhändler Amazon aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.  Sein Videostreaming-Portal Prime Video verzeichnet nach Netflix die zweitgrößte Zahl an Abonnements. Umgangssprachlich wird der Dienst auch Amazon Prime genannt, wobei hierunter mehrere Angebote fallen.

Kurz gefasst:

  • Videostreaming-Dienst im Internet
  • Vielzahl an Filmen und Serien abrufbar
  • Voraussetzung zur Nutzung ist ein Amazon-Konto und Internet-kompatibles Gerät
  • Angebot für 8,99 € monatlich oder 89,90 € jährlich erhältlich
  • zertifizierte Jugendschutzfunktionen nach deutschem Recht

Was ist Prime Video?

Wie bei anderen Videostreaming-Diensten bietet Prime Video die Möglichkeit, eine Vielzahl an Filmen und Serien zeitlich und örtlich ungebunden anzuschauen. Dafür meldet man sich kostenpflichtig bei amazon.de mit einem eigenen Prime-Benutzerkonto an.
Die Filme und Serien lassen sich über einen Webbrowser, der Prime-Video-App oder internetfähige Geräte ansehen, wie z. B. ein Smart-TV Gerät, Spielekonsole oder Smartphone. Im Abonnement sind zahlreiche Filme und Serien zur freien Verfügbarkeit enthalten, darunter auch eigens von Amazon produzierte Formate. Darüber hinaus können Titel kostenpflichtig ausgeliehen werden, zum Beispiel ganz neue Serienstaffeln. Über Amazon Channels besteht das Angebot, themenspezifische Bezahl-Sender wie Eurosport Player dazu zu buchen. Das Teilen einer Mitgliedschaft ist bei Prime Video nicht möglich.

Die meisten Videos sind mit den gesetzlichen Alterseinstufungen der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) gekennzeichnet. Es gibt einen eigenen Bereich für Kinderinhalte. Die dort zu findenden Serien und Filme sind neben anderen Kategorisierungen in die Altersgruppen 2 – 5 Jahre, 6 – 8 Jahre und 9 – 11 Jahre unterteilt. Um Videoinhalte mit FSK18-Einstufungen anschauen zu können, muss die eigene Volljährigkeit mithilfe des Ausweises oder Reisepasses und einer Bankverbindung nachgewiesen werden.

Kindersicherung bei Prime Video

Prime Video bietet einige Sicherheitseinstellungen für Kinder:

  • Bei Prime Video besteht die Möglichkeit, verschiedene Nutzerprofile anzulegen. Unter „Wer schaut gerade“ können Nutzende Kinderprofile mit den Namen ihrer Kinder einrichten und auswählen, ob Inhalte mit den Alterskennzeichnungen FSK 0, FSK 6 und/oder FSK 12 angezeigt werden sollen.
  • In den Einstellungen lassen sich mittels der Kindersicherung Beschränkungen für Videoinhalte festlegen, mit denen das Abspielen von Videos aus bestimmten Alterskategorien blockiert wird. Dafür muss das Benutzerkonto mit einer vierstelligen PIN gesichert werden.
  • Die Option Kaufbeschränkungen verhindert durch einen PIN für Einkäufe, dass Kinder eigenständig Filme und Serien kaufen.

Was ist problematisch an dem Angebot?

Ganz egal für welches Alter – bei Prime Video finden sich angesagte Serien und Filme für alle. Ohne Kindersicherung haben Minderjährige unbegrenzten Zugriff auf Inhalte, die nicht für ihr Alter geeignet sind, sie ängstigen oder überfordern können. Viele Serien und Filme haben ein FSK-Alterskennzeichen, aber nicht alle. Diese können Kinder und Jugendliche ungehindert ansehen, da die Kindersicherung hier nicht greift.
Wie bei vielen Streaming-Angeboten ist der Reiz des ständigen Weiterschauens auch bei Prime Video sehr hoch. Darauf sollten Sie Ihr Kind aufmerksam machen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Was sagt der Anbieter?

Nach eigenen Angaben verwendet Prime Video die Einstufungen der FSK als Grundlage für die Kindersicherungseinstellungen. Liegen für z. B. sehr neue Filme oder Serienfolgen keine FSK-Einschätzungen vor, so gibt es auf der Webseite keine Angaben darüber, ob und nach welchen Kriterien die Alterseinstufungen selbst oder von Drittanbietern vorgenommen werden.

Was sollten Eltern beachten?

Sie möchten Prime Video in Ihren Familienalltag integrieren? Dann sollten Sie auf die Altersfreigaben der Filme und Serien achten, ein Kinderprofil einrichten, die Kinder- bzw. Jugendschutzoptionen entsprechend einstellen und PIN-Codes verwenden. Schützen Sie Ihr Benutzerprofil durch eine sichere PIN (keine Geburtsdaten oder einfache Abfolgen wie 1234). Denn sonst kann es passieren, dass Ihr Kind zwischen den Profilen wechselt und so vom Kinderprofil in den Erwachsenenbereich gelangt.

Um sicher zu gehen, dass die Inhalte wirklich für Ihr Kind geeignet sind, schauen Sie die Filme oder Serien, die Ihr Kind sehen möchte, vorab an. Sich zusammen einen Film anzusehen kann ein schönes Familienerlebnis sein. Gerade bei jüngeren Kindern (mind. bis zehn Jahren) ist das grundsätzlich zu empfehlen, sodass sich Ihr Kind bei gruseligen oder bedenklichen Inhalten nicht allein gelassen fühlt.
Achten Sie außerdem darauf, dass Prime Video und die Mediennutzung überhaupt nur eine Aktivität von vielen anderen Freizeitbeschäftigungen für Ihr Kind sein sollte.

In unserer Videoreihe „Sie fragen – wir antworten“ erklärt unsere Medienpädagogin Melanie Endler, warum man Kinder beim Serienschauen nicht allein lassen sollte:

_%_Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=kLyG6-nQXAk_%_

Mehr Videos finden Sie hier.

Musik-Livestreams auf YouTube

Auf der Bühne oder von der Konserve, auf Vinyl gepresst oder digital abrufbar – Musik begleitet uns unser ganzes Leben lang in unterschiedlichsten Formen. Aktuell im Trend: Musik als Livestream, bei YouTube oder auf anderen Plattformen. Für junge Menschen ist das eine beliebte Möglichkeit, ihre Lieblingsmusik zu hören und gleichzeitig mit anderen in Kontakt zu bleiben.

Was ist das Besondere am Livestream?

Auf den ersten Blick sieht es ein bisschen aus wie eine Rückkehr zum linearen Fernsehen: Musik wird live gesendet – und die Nutzenden haben die Möglichkeit, sich einzuklicken und mitzuhören, wenn sie möchten. Sie wählen die Lieder nicht selbst einzeln aus, sondern rufen eine Playlist ab, die jemand für sie zusammengestellt hat.

Tatsächlich gibt es auch viele Ähnlichkeiten – aber auch Unterschiede zu VIVA, MTV und Co. oder 1990er Jahre:

  • Livestreams können auf vielen Plattformen angeboten werden, etwa bei Twitch und Instagram, Facebook oder YouTube. Während Livestreams in den Sozialen Netzwerken aber eher für Gespräche, etwa Interviews, genutzt werden, finden sich auf YouTube neben Nachrichten, Gaming- oder Interview-Angeboten auch viele Musik-Streams.
  • Anbieten kann einen Livestream grundsätzlich jeder Nutzer und jede Nutzerin. Bei YouTube wird eine Mindestanzahl an Followern vorausgesetzt und die Funktion muss erst freigeschaltet werden – der erste Livestream will also vorbereitet sein.
  • Dann kann es losgehen. Die Anbieterinnen und Anbieter des Livestreams nutzen ihre Webcam, externe Aufnahmegeräte oder vorbereitete Dateien auf ihrer Festplatte, die sie per Livestream senden. Die Nutzenden können zuhören, sich zeitgleich im Chat austauschen oder kommentieren.
  • Eine Zeitbegrenzung gibt es für die Streams nicht. Nach der Live-Ausstrahlung bleiben allerdings nur Streams unter 12 Stunden weiterhin auf der Plattform abrufbar.

Bei den Nutzenden sind Livestreams tatsächlich sehr beliebt: 30 Prozent der YouTube-Nutzerinnen und -Nutzern einer weltweiten Studie von Datareport gab 2022 an, mindestens einen Livestream pro Woche zu sehen.

Musik und Gemeinschaft: Zwei Fliegen mit einer Klappe für Kinder und Jugendliche

Für Kinder und Jugendliche bedient der Livestream gleich zwei wichtige Bedürfnisse. Zum einen können sie sich hier mit ihrer Lieblingsmusik versorgen und inspirieren lassen. Je nach Geschmack und Situation finden sie immer das passende Angebot – etwa die Hits des Jahres für die Silvesterparty oder LoFi-Kanäle. (LoFi steht für „Low Fidelity“ und bezeichnet Musik, die mit einfachen technischen Geräten aufgenommen wurde und eine beliebte akustische Begleitung beim Lernen sind). Gleichzeitig bietet der Live-Chat ihnen die Möglichkeit, sich parallel mit dem Freundeskreis, mit anderen Zuhörenden oder den Urheberinnen und Urhebern des Streams auszutauschen. So finden sie Verbindung und Gemeinschaft – und Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack.

Kinder und Jugendliche mit eigenem Profil können auch selbst Livestreams anbieten. So werden sie selbst kreativ, teilen sich mit und verleihen sich Ausdruck.

Alles super? Wenn man sich an die Regeln hält!

Im Großen und Ganzen scheinen Livestreams also ein gutes Angebot für Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber aller Art zu sein. Grundsätzlich dürfen Minderjährige YouTube nur mit der Erlaubnis ihrer Eltern nutzen. Die Nutzung von YouTube ist in Deutschland ab einem Mindestalter von 16 Jahren gestattet. Ab 13 Jahren können Eltern ihren Kindern die Nutzung über den Family Link freigeben.

Einige Dinge gibt es in Sachen Musik-Livestreams zu beachten – und die sollten Eltern unbedingt ansprechen, bevor sie ihre Kinder in die Weiten von YouTube entlassen:

  • Zum einen kosten Streams – natürlich – jede Menge Datenvolumen. Wer zu Hause ein stabiles WLAN hat, muss sich darüber wenig Gedanken machen. Bei Handyverträgen mit begrenzten Möglichkeiten ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen deutlich zu machen, dass ein Dauerstream über den Monat hinweg eher nicht möglich ist.
  • Zum zweiten bietet der Chat zwar Möglichkeiten zu interessanten Kontakten, sollte aber auch mit Vorsicht genossen werden. Wie in anderen Chats, Foren oder Netzwerken weiß man auch hier nie, mit wem man es zu tun hat. Eltern sollten ihre Kinder deshalb unbedingt auch für die Risiken der Kommunikation im Netz sensibilisieren. Ausführliche Informationen dazu finden sich in diesen Elternguide-Artikeln: Kommunikation von Jugendlichen im Netz, Kommunikationsrisiken im Netz und Cybergrooming.
  • Für Musik gibt es keine Alterskennzeichnungen. In manchen Musikgenres wie dem Gangster-Rap geht es verbal heftig zu. In einigen Songs kommen zum Beispiel frauenfeindliche Inhalte, die Verherrlichung von Kriminalität, Gewalt oder Drogen vor. Bleiben Sie mit Ihrem Kind über seine Lieblingsmusik im Gespräch und zeigen Sie bei unangemessenen Inhalten Grenzen auf.
  • Schließlich gilt für Jugendliche, die selbst aktiv werden wollen: Es gelten hier dieselben Regeln wie bei der sonstigen Nutzung von Social Media. Urheber- und Persönlichkeitsrechte müssen auch im Livestream gewahrt werden. Es dürfen nur Musikstücke oder Bilder verwendet werden, an denen man alle Rechte hat. Zum Beispiel selbstgemachte Musik etwa oder Musik unter einer CC-Lizenz.
Projektpartner
Unterstützer