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30.07.2024

YouTube sicher nutzen

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3 Minuten Lesezeit
3-17 Jahre
Sicherheit
Apps
Social Media
Video
Artikel
Toolbeschreibung
Pexels/Victor Szabo

Als weltweit größtes Videoportal ist YouTube mit seiner Vielfalt an Formaten und Themen bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Sie abonnieren die Kanäle ihrer Idole, beteiligen sich über Likes und Kommentare an der Community, posten selbst Videos und tauschen sich über die neuesten Clips und Trends aus.

YouTube bringt Herausforderungen mit sich wie z. B. personalisierte Werbung, nicht altersgerechte Inhalte oder Hate Speech. Jüngere Kinder können mit solchen Hürden noch nicht allein umgehen. Deshalb bietet der Anbieter Google Eltern mit YouTube Kids und der Elternaufsicht verschiedene Möglichkeiten, die YouTube-Nutzung ihres Kindes je nach Alter und Entwicklungsstand sicherer zu machen.

YouTube Kids

Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter

YouTube Kids ist eine spezielle Video-Plattform für Kinder. Sie filtert kindgerechte Inhalte mittels eines speziellen Algorithmus heraus und spielt sie in die App oder auf die Webseite ein. YouTube Kids ist einfach zu bedienen, eigene Videos können nicht hochgeladen werden.

  • Wenn sich Eltern mit einem Google-Account bei YouTube Kids anmelden, können sie für jedes Kind ein eigenes Profil erstellen, individuell einrichten und mehr Kontrolle ausüben.
  • Eltern können aus den Altersprofilen Vorschulalter (bis 4 Jahre), Jünger (5-8 Jahre) und Älter (9-12 Jahre) wählen.
  • Es lässt sich unter anderem ein Timer zur Begrenzung der Nutzungszeit einrichten, die Suchfunktion deaktivieren und eigene Video-Sammlungen zusammenstellen.

Durch technische Fehler können ungeeignete Videos in YouTube Kids gelangen. Weitere Informationen zu dem Angebot bieten wir in diesem Elternguide-Artikel.

Zwischen YouTube Kids und Elternaufsicht

YouTube für ältere Kinder ab 9 Jahren

YouTube Kids bietet älteren Kindern nicht mehr ganz so viele Inhalte, die zu ihrem Alter und ihren Interessen passen. So werden zum Beispiel viele Let’s Play-Videos von Minecraft und Co herausgefiltert, die bei älteren Grundschulkindern hoch im Kurs sind. Haben Sie ein Kinder- und ein Eltern-Konto, können Sie einzelne Videos mit Ihrem Kind teilen und so das Angebot in YouTube Kids nach den Interessen Ihres Kindes erweitern.

Eine andere Möglichkeit ist die Elternaufsicht. Mit dieser Funktion bietet YouTube Eltern die Möglichkeit, die YouTube-Nutzung von Kindern altersgerecht einzustellen. Dafür müssen Eltern das Eltern- und Kinderkonto miteinander verknüpfen, zum Beispiel über Google Family Link. Wählen Sie in den Einstellungen des Kinderkontos die App „YouTube (Elternaufsicht)“ aus. In den „Inhaltseinstellungen“ können sie aus drei Einstellungsmöglichkeiten wählen, die wir im Folgenden erklären.

„Entdecken“

YouTube für Kinder von 9 bis 12 Jahren

  • Inhaltseinstellung „Entdecken“ der Elternaufsicht beinhaltet Auswahl an Videos, die von YouTube für Kinder ab 9 Jahren eingestuft werden
  • Kategorien: Tutorials, Gaming, Basteln, Musik, Tanzen oder Vlogs
  • Nicht angezeigt werden Livestreams, Kommentare sind nicht sichtbar
  • Hinweis YouTube: Darstellungen von leichter Gewalt, Inhalte mit anstößiger Sprache und Lerninhalte zu sensiblen Themen wie psychische Gesundheit oder Körperbild können enthalten

„Mehr entdecken“

YouTube für jüngere Jugendliche ab 13 Jahre

  • Inhaltseinstellung „Mehr entdecken“ der Elternaufsicht bietet Videoauswahl, die vom System für Jugendliche ab 13 Jahren eingestuft werden
  • Größere Vielfalt an Videos, unter anderem Livestreams, Nachrichten, DIY-Videos, Videos zu Kunst, Basteln, Musik, Tanzen, Gaming, Tutorials und mehr
  • Hinweis: Videos können sexuelle Inhalte, vulgäre Sprache, Gewalt in der realen Welt, gefährliche Inhalte wie Stunts, unangemessene Sprache, sensible Themen wie Suizid und Betäubungsmittelgebrauch, anstößige Musikvideos und einiges mehr enthalten
  • Kommentare können gelesen, aber nicht selbst verfasst werden

„Die meisten Inhalte auf YouTube

Ältere Jugendliche bis 18 Jahre

  • Inhaltseinstellung „Die meisten Inhalte auf YouTube“ der Elternaufsicht bietet Videoauswahl, die vom System für ältere Jugendliche bis 18 Jahre eingestuft wird
  • Für ältere Teenager, die sich schon selbstständig auf YouTube bewegen
  • Videos können Gewalt, Nacktheit, sexuelle Themen, gefährliche Inhalte wie Stunts, unangemessene Sprache, sensible Themen wie Suizid, anstößige Musikvideos und vieles mehr enthalten
  • Nicht angezeigt: Videos, die von den Kanalbetreiber*innen, vom System oder Prüfer*innen als 18+ markiert sind
  • Kommentare können gelesen, aber nicht selbst verfasst werden

YouTube für alle Altersgruppen sicher einstellen

Diese weiteren Einstellungsmöglichkeiten bietet YouTube für jede Altersgruppe:

  • Autoplay ausschalten
  • Bildschirmzeit und Digital Wellbeing mit Erinnerung an Pausen- und Schlafenszeit
  • Werbung: Werbeclips blockieren, über den Google-Account Einstellungen zu Werbung festlegen.
  • Datenschutz: Im YouTube Dashboard von Google können Einstellungen zum Datenschutz getroffen werden.
  • Finanzen: Zahlungsmöglichkeit entfernen und die Funktion „schneller Kauf“ deaktivieren.

Auf Medien kindersicher und im Familienbereich von YouTube finden Sie weitere Tipps, wie Sie als Eltern YouTube sicher einstellen können.

Hinweis: Das Format YouTube Shorts zeigt einen Endlos-Feed an kurzen Videoclips und kann nicht mit Einstellungsfunktionen kontrolliert werden.

Was sollten Eltern beachten?

Bleiben Sie informiert über die Sicherheitseinstellungen auf YouTube und passen Sie nach Absprache mit Ihrem Kind und nach seinem Entwicklungsstand immer wieder an.

Wichtig: Einstellungen zum technischen Jugendmedienschutz ersetzen nicht die Medienerziehung. Ihr Kind kann trotzdem mit überfordernden Inhalten und Situationen konfrontiert werden. Bleiben Sie offen und interessiert und fragen Sie nach, welche Videos und Kanäle Ihr Kind begeistert und was genau es daran fasziniert. Fördern Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes. Sprechen Sie mit Ihrem Kind offen und möglichst wertfrei über Themen wie Werbung, Kommunikationsrisiken oder den Einfluss von Influencer*innen. So fühlt es sich bei Ihnen als Ansprechperson sicher und kann sich bei Problemen anvertrauen.

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